Auf Twitter tummeln sich recht viele Apple-Mitarbeiter aus diversen Teams, doch die Accounts bleiben meistens stumm. Nur wenige der Entwickler posten regelmäßig etwas Neues aus ihrer Arbeit. Nun hat am Dienstag eine der Apple-Entwicklerinnen aus dem Safari- bzw. Webkit-Team eine öffentliche Diskussion gestartet. Jen Simmons hat nach konstruktiven Kritikpunkten und entdeckten Bugs gefragt. “Jeder in meinen Erwähnungen sagt, Safari ist der neue Internet Explorer. Könnt ihr auf spezifische Bugs und den fehlenden Support hinweisen, was für euch besonders enttäuschend ist? … Wir können spezifische Fehler fixen, diffuses Hass ist aber kontraproduktiv.”
Everyone in my mentions saying Safari is the worst, it’s the new IE… Can you point to specific bugs & missing support that frustrate you, inhibit you making websites/apps. Bonus points for links to tickets.
— Jen Simmons (@jensimmons) February 8, 2022
Specifics we can fix. Vague hate is honestly super counterproductive.
Gestartet hat die ganze Diskussion um Safari bzw. Webkit mit einem Tweet von Simmons einen Tag früher: Simmons hat etwas überspitzt behauptet, “… ein Haufen von aufgebrachten Männer wolle nur, dass Safari einfach verschwinde”. Wenn man sich jedoch die Antworten darauf durchliest, wird klar, dass es sich nicht ums Verschwinden von Safari handelt, sondern um die exklusive Stellung von Webkit unter iOS.
Webkit bleibt Bedingung
Denn obwohl Apple unterschiedliche Browser für iPhones und iPads zulässt und zuletzt sogar als Standard auswählen lässt, müssen die meisten als Grundlage Apples Browser-Engine Webkit verwenden. Die Browser, aber auch alle Apps mit einer Browser-Ansicht, die den Code von den Webseiten direkt an den Geräten verarbeiten wollen, müssen auf Webkit setzten. Apple erachtet die Verarbeitung des Website-Codes und die anschließende Darstellung der Webseiten als eine Ausführung vom fremdartigen Code, der von Apple nicht geprüft wurde. Deswegen dient dabei Webkit als ein Schild zwischen dem offenen Internet und geschützten iPhones.
Opera umgeht das Problem, indem der Browser den Code auf eigenen Servern rendert und an die Geräte fertige Darstellungen der Webseiten schickt. So kommt der Vorwurf über den neuen Internet Explorers nicht von ungefähr: Webkit hat eine exklusive Stellung unter iOS und iPadOS, daran führt für einen Webentwickler kein Weg vorbei. “Wired” geht bei einer Recherche sogar so weit zu behaupten , dass Apples allzu großes Vertrauen in Webkit (und iMessage) das System insgesamt angreifbarer machen. Die jüngste Sicherheitslücke, die Apple mit iOS 15.3.1 geschlossen hat , bestätigt anekdotisch die Behauptung: Jemand hat einen Fehler in Webkit ausgenutzt, um einen beliebigen (Schad-)Code auf dem iPhone auszuführen.