8. Juli: Von der Insel über den Teich
Macwelt wünscht einen guten Morgen! 30 Jahre ist es nun her, dass die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien zu zerfallen begann, in heute sechs unabhängige Staaten und einem Protostaat – dem Kosovo. Am 7. Juli 1991 trat nach einem zehntägigen bewaffneten Konflikt im Norden des Bundesstaates – dem heutigen Slowenien – das Brioni-Abkommen in Kraft, das im Wesentlichen die noch jungen unabhängigen Staaten Slowenien und Kroatien dazu verpflichtete, ihre am 25. Juni 1991 erklärte Unabhängigkeit zu verschieben. In Slowenien konnte dieses Abkommen immerhin weiteres Blutvergießen verhindern, der Krieg eskalierte dann in Kroatien und später noch heftiger in Bosnien.
Nun ist eine Unabhängigkeitserklärung erst einmal nicht viel wert, solange nicht Dritte oder gar der Mutterstaat diese anerkennen. Die Regierung in Belgrad dachte nicht im geringsten daran, schon allein aus wirtschaftlichen Gründen (Industrie in Slowenien, Tourismus in Kroatien) wollte sie den Bundesstaat zusammenhalten. Doch war es vor allem die Bundesrepublik Deutschland und deren Außenminister Hans-Dietrich Genscher, die mit der Anerkennung der Unabhängigkeit der Sache eine nicht vorhersehbare Dynamik verliehen.
Heute vor 245 Jahren wurde in Philadelphia erstmals die nur vier Tage zuvor gefasste Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika zum Läuten der Liberty Bell verlesen, das ferne Mutterland dachte nicht im Traum daran, diese anzuerkennen. Es war hingegen die Republik Ragusa, die schon seinerzeit gute wirtschaftliche Beziehungen mit den englischen Kolonien jenseits des Atlantiks unterhielt, die den neuen Staat vermutlich als allererste anerkannte.
Ein genaues Datum ist nicht überliefert, vermutlich geschah das aber noch im Jahr 1776. Interessant: Aus der Gegend von Ragusa stammt der weiße Kalkstein, mit dem der Regierungssitz des US-Präsidenten in Washington verkleidet ist – das Weiße Haus besteht aus Steinen von der Insel Brač. Und tragisch: Die Republik Ragusa, nach ihrer verlorenen Unabhängigkeit 1806 zunächst an Frankreich und 1814 an Österreich-Ungarn fiel, hatte als eine der ersten Gegenden unter dem aufziehenden Jugoslawienkrieg zu leiden. Dubrovnik, die Perle der Adria und ehedem als Ragusa bekannt, geriet schon im Spätsommer 1991 unter Beschuss. 30 Jahre später sind noch längst nicht alle Wunden verheilt.
Lesetipps für den Donnerstag:
Wie weiter?: Die zweite Jahreshälfte hat begonnen und irgendwann werden garantiert neue Macs mit Apple Silicon kommen. Die Frage ist nur wann – und mit welchem Chip. Michael Simon wagt auf Macworld den Ausblick: Welche Pläne hat Apple für künftige Prozessoren, wie werden sie heißen und in welchen Produkten auf den Markt kommen?
Aufgeräumt: Benachrichtigungen sind eine feine Sache, können mit der Zeit aber nerven. Vor allem, wenn man zu vielen Apps gewährt hat, Mitteilungen auf den Bildschirm des iPhone zu schicken. In iOS 15 will Apple die Benachrichtigungen auf ein erträgliches Maß reduzieren helfen, man soll sich wieder besser auf seine Aufgaben konzentrieren können und zu bestimmten Zeiten von bestimmten Apps oder Kontakten gar nicht mehr gestört werden können. Damit man aber nichts verpasst, kann man sich nach der Zeit der Konzentration eine Zusammenfassung geben lassen. Jason Cross erklärt, wie man diese einrichtet und nutzt.
Stellung bezogen: Apple wehrt sich gegen das Recht auf Reparatur, das in immer mehr US-Staaten zum Gesetzt wird und aus Sicht Cupertinos die Kontrolle über die Sicherheit des iPhones verlieren lässt. In einem Cameo-Video, also einem in Auftrag entstandenen, stellt sich Apple-Gründer Steve Wozniak nun auf die Seite der Bewegung. In Auftrag gegeben hatte das der Aktivist Louis Rossmann. Wozniaks Aussagen sind aber nicht minder brisant, so erklärt er, Apple basiere auf dem Prinzip des Open Source. Zu seiner Zeit habe jedes elektronische Gerät wie Radio oder TV-Apparat seine Bau- und Schaltpläne offengelegt, anders hätte er sein für den Bau des Apple I und Apple II notwendiges Wissen nicht erwerben können. Röhren habe jeder im Haushalt den Geräten entnehmen und testen können und bei negativen Ergebnis war der Kauf von Ersatzteilen kein Problem. Die Bastlergemeinde solle man nicht aufhalten, den Apple II habe man seinerzeit auch mit den kompletten Schaltplänen ausgeliefert, über ein Jahrzehnt hinweg sei das der Gewinnbringer Apples gewesen. Er sei der Ansicht, dass das Verweigern von Reparaturrechten den Herstellern mehr Kontrolle und Macht gebe. Bei allem Respekt vor Wozniaks Lebensleistung: Elektrische Geräte sind in den letzten 40 Jahren deutlich komplexer geworden und Apples Sicherheitsargument ist nicht völlig von der Hand zu weisen.
Niederlassung: Apple erweitert seine Developer Academy um einen weiteren Standort. Nachdem der Konzern Anfang 2021 eine Akademie in Seoul gründete, soll nun eine weitere nach Riad kommen, der Hauptstadt Saudi-Arabiens, wie die Saudi Gazette berichtet. “Der bahnbrechende Schritt ist ein Impuls für die Vision 2030 des Königreichs und eine Bestätigung der führenden Rolle Saudi-Arabiens in der Region,” jubelt die Publikation und erklärt weiter: “In der ersten Phase wird die Akademie Programmierern und Entwicklern gewidmet sein, um die Bemühungen um die Ermächtigung von Frauen und die laufenden massiven sozialen Reformen im Rahmen der Vision 2030 zu unterstützen.” Die Akademie werde mit der Sicherheitsbhörde Saudi Federation for Cybersecurity, Programming and Drones (SAFCSP) kooperieren.
Sei ein Goldfisch: Noch zwei Wochen bis zum Start der zweiten Staffel von Ted Lasso. In einem auf dem Youtube-Kanal von Apple TV+ veröffentlichten Video erklären Darsteller die Auswirkung der Show um den stets positiven und freundlichen Fußballtrainer auf das echte Leben. Zuschauer hätten zuhauf Feedback gegeben, wie sie sich an Ratschläge der kauzigen Hauptfigur hielten und insgesamt freundlicher zu ihren Mitmenschen geworden wären und nicht mehr mit alten Fehlern haderten und stattdessen nach vorne blickten.
Rekordwert: Die Apple-Aktie hat gestern an Nasdaq mit 144,57 US-Dollar geschlossen und damit ein neues Allzeithoch für einen Schlusskurs erreicht. Das alte stammt aus dem Januar dieses Jahres, zu der Zeit hatte es auch während des Handelstages den nach wie vor gültigen Höchstwert von 145,09 US-Dollar gegeben. Da die Apple-Aktie am siebten Handelstag in Folge mit einem Plus aus dem Handel gegangen war, könnte auch dieser Wert bald fallen. Apples Marktkapitalisierung liegt bei 2,4 Billionen US-Dollar, kein Unternehmen ist weltweit an der Börse wertvoller. Nur Microsoft hat die Zwei-Billionen-Dollar-Marke auch überschritten.
Weitere Nachrichten:
Amazon Prime Video: Werbung jetzt auch mitten im Film
Amazon Prime Video zeigt laut Nutzerberichten seit einigen Tagen Werbung (dabei handelt es sich um Trailer für andere Filme oder Serien) auch mitten in den Filmen an. Zuvor zeigte Amazon Prime Werbespots nur vor dem Start des Films oder der Serie, um eigene Inhalte anzupreisen.
Die Werbung mitten im Film komme laut den Berichten immer dann, wenn man das Abspielen eines Films anhält und den Film später wieder fortsetzt und dabei einige Sekunden zurückspult – das Vor- oder Zurückspielen ist in diesem Zusammenhang offensichtlich ein Auslöser. Die Kollegen von Golem konnten diesen Fall nachstellen. Diese Werbeeinblendungen lassen sich zwar überspringen, doch störend wird die Werbeunterbrechung wohl in jedem Fall empfunden, weil das Laden der Werbung Zeit kostet und der Benutzer aktiv werden muss, um den Werbclip zu überspringen.
Golem konnte diese Werbung während des Films bisher nur auf Android-Geräte, Amazon-Fire-Tablets und Fire-TV-Geräten bemerken. Auf iPhones, Apple TV und Android-TV-Geräten ließ sich diese zusätzliche Werbung nicht nachstellen. Derzeit scheinen zudem nur Filme, nicht aber Serien von der Werbung mitten in der Sendung betroffen zu sein.
Da es sich bei Amazon Prime Video um ein kostenpflichtiges Angebot handelt, dürfte diese zusätzliche Werbung vielen Nutzern sauer aufstoßen. Die Reaktionen betroffener Amazon-Prime-Video-Nutzer fallen wenig positiv aus, wie man zum Beispiel hier und hier auf Twitter nachlesen kann.
Amazon hat uns mittlerweile eine erste Stellungnahme geschickt: „Bei Prime Video gibt es keine Werbung, vor, während oder nach Videos. Was es gibt, sind Trailer, die Kunden auf Wunsch überspringen können (ebenso wie Vor- und Abspänne von Serien).“
Zur Frage, ob es die Trailer jetzt in bestimmten Fällen auch beim Zurückspulen innerhalb von Filmen gibt, will sich Amazon so schnell wie möglich wieder bei uns melden. Update Ende
Sie können Amazon Prime Video im Rahmen von Amazon Prime 30 Tage lang gratis ausprobieren. Danach kostet Amazon Prime 7,99 Euro pro Monat. Das Jahresabo kostet 69 Euro.
Trekking-E-Bikes bei Aldi für 1.149 Euro – ab 12. Juli
Ab Montag, 12. Juli bietet Aldi ab 8 Uhr das Prophete Trekking-E-Bike in Varianten für Damen und Herren jeweils zum Preis von 1.149 Euro an – solange der Vorrat reicht. Aldi Süd liefert bis vor die Haustür, respektive an die Bordsteinkante. Die Räder sind vormontiert, man muss nur die Pedale anschrauben und den Lenker ausrichten, dann kann es losgehen.
Beim Herrenrad ist die Höhe des mattschwarzen Rahmens (Diamant-Form) 52 Zentimeter, der Rahmen der Variante für Damen ist in Trapezform gehalten und 50 Zentimeter hoch, die Laufräder messen jeweils 28 Zoll. Der Hinterradmotor von Blaupunkt leistet 250 Watt und unterstützt die Tretbewegung bis 25 km/h.
Die Kettenschaltung ist eine Shimano Acera mit acht Gängen, hydraulische Scheibenbremsen des gleichen Herstellers sind verbaut. Der abnehmbare Akku soll eine Reichweite von bis zu 120 Kilometern garantieren, das hängt natürlich sehr stark davon ab, wie sehr man die Unterstützung des Motors in Anspruch nimmt. Der Akku hat eine Kapazität von 461 kWh und wiegt 3,1 Kilogramm. Ladegerät und Multi-Tool für die Montage sind jeweils im Lieferumfang enthalten.
Wie bei Aldi üblich, kauft man die Katze im Sack, kann das Fahrrad also nicht vorher probe fahren. Es gibt aber ein Rückgaberecht für 60 Tage. Den Karton, in dem das Radl angeliefert wird, sollte man also tunlichst aufheben.
Das zulässige Gesamtgewicht gibt Aldi bei beiden Modellen mit 140 Kilogramm an, also auch stämmigere Fahrer passen noch mitsamt etwas Gepäck drauf. Aldi gibt zehn Jahre Garantie auf den Rahmen und drei Jahre auf Kleinteile (mit Ausnahmen von Verschleißteilen) sowie zwei Jahre Garantie auf den Akku. Reparaturen verspricht Aldi Süd beim Kunden zu Hause.
Tencent: Gesichtserkennung sperrt minderjährige Spieler
Minderjährige in China haben es in Zukunft schwer, wenn sie nachts ein Spiel auf ihrem Smartphone spielen wollen. Der Internet-Konzern Tencent hat in über 60 seiner Mobile-Games ein neues Sicherheitssystem integriert , das eine Gaming-Sperrstunde für minderjährige Spieler einführt. Die sollen vom exzessiven Spielen von 22 Uhr bis 8 Uhr am morgen abgehalten werden.
Tencent setzt diesen Jugendschutz-Plan mit dem System Midnight Patrol um. Das System nutzt die mit vielen Smartphone-Modellen mögliche Gesichtserkennung und gleicht die so erfassten Informationen über den Nutzer mit staatlichen Datenbanken ab. Stellt Midnight Patrol fest, dass ein minderjähriger Nutzer zwischen 22 und 8 Uhr ein bestimmtest Spiel auf seinem Smartphone starten will, wird er in diesem Zeitraum für das Spiel gesperrt. Das System wird durch die Tatsache vereinfacht, dass sich Gamer in China bereits seit Jahren mit ihrer Personalausweisnummer für den Spiel-Zugang registrieren müssen. Auf diese Weise kann Tencent feststellen, wie alt ein Spieler ist. Midnight Patrol kommt aktuell in den beliebten Spielen „Game for Peace“ und „Honor of Kings“ zum Einsatz. Weitere Titel sollen in den nächsten Wochen und Monaten folgen.