14. Februar: Wo noch nie ein Mac zuvor gewesen ist
Macwelt wünscht einen guten Morgen! Liebe Liebenden … Geben Sie’s zu: soeben hatten Sie die Stimme von Bastian Pastewka als Brisko Schneider im Ohr. Aber vielleicht auch schon die Nase voll von all den Hinweisen auf den heutigen Valentinstag. Man könnte meinen, dieser wäre von der Internationalen Vereinigung der Blumenhändler (IVB) oder der Allschweizer Schoggi-Industrie (ASI) erfunden worden, um die Umsatzflaute zwischen Weihnachten und Muttertag zu überbrücken, aber weit gefehlt: Der an einen oder mehrere Heilige Valentin erinnernde Gedenktag stammt aus dem fünften Jahrhundert.
Erst vor gut 50 Jahren strich ihn Rom aus dem Generalkalender, also praktisch gestern, in kirchlichen Zeiträumen ausgedrückt. Jener Valentin soll zu Lebzeiten widerrechtlich Soldaten christlich getraut und dafür letztlich den Kopf verloren haben, in einem letzten Brief vor der Hinrichtung schrieb er der Tochter des Aufsehers, die er angeblich von ihrer Blindheit geheilt hatte – die erste Valentinskarte also.
Sie haben hoffentlich weit weniger dramatische Karten erhalten oder verfasst – oder es ganz bleiben lassen. Unter Liebenden schenkt man sich auch besser Respekt und Verständnis statt Blumen, denn letztere verwelken nach ein paar Tagen, ersteres sollte ein Leben lang halten. Außerdem ist heute wie an jedem zweiten Montag im Februar der “Räume deinen Computer auf”-Tag. Wäre es nicht Zeichen des Respekts oder gar der Liebe, ihm oder ihr die Festplatte oder SSD aufzuräumen? Natürlich nur in seinem oder ihrem Beisein, denn was manche für Schrott halten, ist anderen wiederum wichtig und sollte nicht ins (digitale) Nirvana befördert werden T ipps und Tools für das Aufräumen des Rechners haben wir hier gesammelt .
Widmen wir uns weiter unserer Liebe zum Mac, die im Idealfall auch ein Leben lang hält. Der 14. Februar steht im Generalkalender von Cupertino als Datum des versuchten Aufbruchs in neue Welten, die nie zuvor ein Macianer betreten hatte. So wurde das letztlich gescheiterte Projekt auch Star Trek genannt, es war der Versuch, das seinerzeitige Mac-Betriebssystem für Intel-Prozessoren umzubauen. Der Plan damals war verwegen: Apple wollte sich vom Hardware- zum Softwarehersteller wandeln und der Konkurrenz von Microsoft nicht mehr allein das Geschäft mit Betriebssystemen für “IBM-kompatible” überlassen. IBM heißt übrigens erst seit dem 14. Februar 1924 so, als Akronym für International Business Machines.
Star Trek verlief sich in den unendlichen Weiten des Weltraums. Vor allem, weil an der Unternehmensspitze die Unterstützung abhanden kam, auf den “Trekkie” John Sculley folgte kurzzeitig Michael Spindler, der mehr vom PowerPC angetan war – auch hierfür musste Apple das Betriebssystem des Mac massiv umbauen.
Mit einem Umweg hat der Umstieg ab 2006 dann doch noch geklappt. Erst musste aber in Cupertino die Erkenntnis reifen, dass alle Liebesmüh mit dem mittlerweile MacOS genannten System vergeblich war und man ein besseres zukaufen musste. Dieses fand man in NextStep/Openstep der Firma Next, die man mitsamt Steve Jobs zurückholte – NextStep war ursprünglich auf die Intel-Plattform angepasst, musste bei Apple aber noch ein gut fünfjähriges Intermezzo für den PowerPC geben. Nicht nur Valentinsrosen sind dornig.
Die ursprüngliche Idee, das Betriebssystem an beliebige Hersteller zu lizenzieren, hatte Steve Jobs bald nach seiner Rückkehr kassiert – schon MacOS 8 bedeutete das Ende der sogenannten Klone. Und mit dem nächsten Plattformwechsel auf eigenes Silizium, in dem Apple nun im zweiten Jahr steckt, wird sogar den “Hackintosh” genannten halblegalen Klonen der Garaus gemacht. Denn anders als Intel-Chips sind die SoCs der M-Reihe nicht von der Stange zu kaufen. Ein Mac ist eben nur ein Mac, wenn ein angebissener Apfel darauf prangt.
Lesetipps für den Montag:
Kanal offen : Zoom-Anwender, die ihren Mac mit macOS Monterey betreiben, berichteten seit Ende des Jahres davon, dass auch nach dem Ende eines Gesprächs über die Plattform das Mikrofon offen blieb, wie sich anhand der orangen Warnleuchte in der Menüleiste sehen ließ. Nur das Beenden der Anwendung schloss auch den Kanal. Zoom hat seither einige Updates veröffentlicht, mit denen das Problem adressiert wurde, aber auch nach deren Installation klagten vereinzelt Anwender. Ein Zoom-Sprecher versichert nun unsere Kollegen der Macworld, dass der Fehler behoben sei, während er bestand, seien auch keine Audiodateien auf Zooms Plattform übertragen worden.
Spekulation: Apple arbeitet ziemlich sicher an einer AR/VR-Brille und dem zugehörigen realityOS, die WWDC in diesem Juni wäre eine gute Gelegenheit, das Projekt den Entwicklern und der Öffentlichkeit vorzustellen. Was Apple aber genau damit vorhat, für welche Einsatzzwecke die Brille geeignet ist, darüber darf weiter gerätselt werden. Mark Gurman hat in seinem Newsletter “Power On” am Wochenende seine Vision zum Besten gegeben: Eine wesentliche Anwendung werde auf dem Gerät Facetime sein. Zu Unterhaltungen treffe man sich in virtuellen Räumen, die Teilnehmer seien durch Animoji repräsentiert, die in Echtzeit ihre Gesichtsausdrücke zeigen. Ein weiteres wichtiges Feld werde Shareplay, also das gemeinsame und zeitgleich Betrachten von Inhalten etwa von Apple TV+, wie es schon unter macOS Monterey und iOS 15 der Fall ist.
Weiterentwicklung: Nach dem M1 kommt der M2, vermutlich in der zweiten Jahreshälfte wird Apple damit zunächst Macbooks ausstatten. Was von dem Nachfolger zu erwarten ist, spekuliert Apple Insider. Demnach werde der M2 im 5nm-Prozess gefertigt und nur geringfügig schneller sein. Es bleibe bei acht CPU-Kernen, die Zahl der GPU-Kerne werde auf neun respektive zehn steigen. Die Leistungsfähigkeit der M1 Pro und Max werde der M2 nicht erreichen, also ein SoC für Einsteigergeräte bleiben.
Verzögert: Nach dem Scheitern der Übernahme von ARM durch Nvidia will der bisherige Besitzer Softbank den Chip-Entwickler nun per Börsengang loswerden. Dieser ist für das Jahr 2022 geplant, Problem in China könnten das jedoch verzögern, berichtet die Financial Times. So hat der ehemalige Aufsichtsratschef Alan Wu Klage eingelegt, um wieder an die Spitze des Gremiums zu gelangen, das ihn im Jahr 2020 abgesetzt hatte. Schwerwiegender ist aber fehlende Transparenz bei den Finanzen, ARM sei es schlicht nicht möglich, seine Umsätze in China genau zu bilanzieren.
Anekdotisch: Eine Pflegeschülerin aus Sydney rät Apple-Watch-Besitzern dringend, die Benachrichtigungen für Abweichungen der Herzfrequenz einzuschalten. Denn diese könnten vorzeitig zwar nicht vor konkreten Erkrankungen warnen, aber vielleicht ins Bewusstsein bringen, dass etwas nicht in Ordnung sei. Lauren, wie sich die Auszubildende nennt, leide an einer Schilddrüsenerkrankung, der sie ihrer Ansicht nach etwas früher nachgegangen wäre, hätte sie die Pulswarnungen erhalten. Nachträglich konnte sie erkennen, dass auch mit dem Einsetzen anderer Symptome wie Abgeschlagenheit oder Gewichtszunahme die Werte für ihre kardiale Fitness sanken, einige Wochen oder wenige Monate früher hätte sie dann die Behandlung einleiten können. Lauren spricht hier jedoch nur von anekdotischer Evidenz, es gibt bisher keine Studien zur Früherkennung von Schilddrüsenkrankheiten, die mit der Apple Watch zusammenhängen. Die Uhr selbst versieht ihre Warnungen auch mit Hinweisen darauf, dass sie keine Diagnose sein können, so könne etwa das EKG (ab Apple Watch Series 4) keinen Herzinfarkt diagnostizieren.
Weitere Nachrichten:
Polizei warnt vor Telefonbetrug: Mehrere Schadensfälle im fünfstelligen Bereich
Die Bayerische Polizei warnt aktuell vor eine regelrechten Welle von Telefonbetrug. Allein am 10. Februar 2022 registrierte die Notrufzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd über 30 Anrufe wegen Telefonbetrugs, wie die Polizei mitteilt .
Die Betrüger rufen ihre Opfer an und geben sich als Polizisten, Rechtsanwälte oder Justizbedienstete aus und fordern die Angerufenen zur Zahlung hoher Geldsummen auf. Mitunter fordern die Anrufer auch Schmuck oder andere Wertgegenstände. Ein typischer Vorwand für solche Anrufe: Die Anrufer behaupten, dass die Tochter der Angerufenen bei einem Verkehrsunfall einen Fahrradfahrer verletzt habe. Die Tochter müsse deshalb jetzt ins Gefängnis, außer die Angerufene zahle eine hohe Kaution. Die Frau, eine ältere Dame, erklärte sich dazu bereit. Daraufhin kam abends ein Mann vorbei und holte den fünfstelligen Betrag ab.
„In zwei Fällen gelang es den unbekannten Tätern, von den Opfern durch Vorspiegelung erfundener Geschichten Bargeld im mittleren fünfstelligen Bereich zu erbeuten. In einem weiteren Fall reagierte ein Bankmitarbeiter vorbildlich und bewahrte eine 84-jährige Frau gerade noch rechtzeitig vor einem großen finanziellen Schaden“, wie die Polizei schreibt.
Die Anrufe erfolgen über den ganzen Tag verteilt. Derartige Betrugsanrufe melden auch andere Polizeipräsidien wie Oberfranken hier und hier sowie Unterfranken .
Laut Recherchen des Bayerischen Rundfunks rufen die Betrüger oft aus der Türkei an und blenden dabei aber eine deutsche Telefonnummer ein.
Die Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen!
So schützen Sie sich
- Geben Sie am Telefon niemals Auskünfte über ihr Hab und Gut, Ihr Bargeld und Ihre Wertgegenstände!
- Lassen Sie niemanden in die Wohnung, der sehen will, wo Sie Geld oder Schmuck aufbewahren!
- Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen – bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
- Rufen Sie nie über die am Telefon angezeigte Nummer zurück! Drücken Sie keine Wahlwiederholung. Legen Sie stattdessen auf und wählen dann neu den Notruf 110, um nachzufragen!
- Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
Erstatten Sie immer, auch im Versuchsfall, Anzeige bei Ihrer Polizeiinspektion!
Tinder erhält “Blind Date”-Funktion – das steckt dahinter
Tinder führt jetzt eine neue Funktion ein, die “Blind Date” heißt. Über diese Funktion sollen sich die Tinder-Nutzer kennenlernen können, ohne vorher zu wissen, wie der potenzielle Dating-Partner aussieht. “Blind Date” ist zunächst in den USA erhältlich und wird über die kommenden Wochen dann weltweit ausgeliefert.
Laut Angaben von Tinder soll mit “Blind Date” den Nutzern eine neue Möglichkeit geboten werden, zwischenmenschliche Kontakte zu knüpfen. Mit “Blind Date” setze man auf einen “alten Klassiker” bei der Partnersuche.
In “Blind Date” bei Tinder lernen sich zwei Personen kennen, ohne zunächst einen Zugriff auf die Profile und damit die Bilder des Gegenübers zu erhalten. Dazu müssen Sie zunächst “Eisbrecher”-Fragen beantworten, wie “Ich mache Ketchup auf ___” oder “Es ist OK, ein Hemd ___ mal zu tragen”. In Abhängigkeit von ihren Antworten werden sie dann mit einem passenden Partner verbunden.
Im “Blind Date” können sich die beiden Personen über eine Unterhaltung in Textform kennenlernen. Im Gegensatz zur üblichen Tinder-Nutzung soll also nicht ein Profilbild den ersten Eindruck vermitteln, sondern das, was man miteinander in Textform austauscht. Etwa Ansichten und Vorlieben. Sobald beide Seiten mehr übereinander erfahren wollen, können sie ihr Profil freigeben. Ein Zugriff auf das Profile gibt es aber nur, wenn beide zustimmen.
“Blind Date bietet den modernen Singles eine Möglichkeit, ihre Persönlichkeit in den Vordergrund zu stellen und einen Partner zu finden, mit dem sie sich wirklich auf einer Wellenlänge befinden”, erklärt Tinder und fügt hinzu: “In ersten Tests fanden Mitglieder, die die Blind Date-Funktion nutzten, 40 Prozent mehr Übereinstimmungen als Mitglieder, die eine andere Schnell-Chat-Funktion mit sichtbaren Profilen nutzten. Dies zeigt, dass die Mitglieder bereit sind, mit jemandem zu interagieren, (…) den sie in einer anderen Umgebung vielleicht übersehen hätten.