Test-Fazit
Hersteller : Ugreen
Note: 3 Sterne
Preis: 59,99 Euro auf Amazon
Vorteile: Einfache Bedienung, fetter Bass, günstiger Preis
Nachteile: Sehr eingeschränkte Eignung für verschiedene Musikgenre, schlechte Sprachverständlichkeit beim Telefonieren, komplizierte Tastebelegung.
Aktive Geräuschunterdrückung und sechs Mikrophone gehören ebenso zur technischen Ausstattung, wie insgesamt drei Paar Anpassungen an den Ohrkanal. Die Farbauswahl Schwarz/Silber spiegelt sich auch in der Ladebox wider, die den HiTune X6 zwanzig Stunden extra Spielzeit verschaffen. Mit dem integrierten Akku der HiTune X6 kommt man so laut Hersteller auf maximal 26 Stunden. Natürlich nur ohne aktiver Geräuschunterdrückung, in der Praxis sind Spielzeiten von rund 24 Stunden kein Problem.
Die Ladebox wird entweder über Induktion oder USB-C geladen, ein USB-C Kabel liegt den HiTune X6 bei. Zehn Minuten laden reicht für rund eine Stunde Musikhören und eine schön gemachte zweifarbige LED-Anzeige an der Ladebox leuchtet entweder weiß für voll oder rot für fast leer. In iOS sieht man den Ladezustand der Kopfhörer selbst.

©Thomas Bergbold
Bedienung ohne Fragen?
Eine gut gemachte Anleitung mit aussagekräftigen Grafiken erklärt die Bedienung auch ohne Text. Zusätzlich steht auf der Innenseite der Verpackung die Bedienung der zwei Tasten auf den Ohrhörern. Einmal auf einen der beiden Ohrhörer tippen bedeutet Play oder Pause und Doppeltipp erhöht beziehungsweise verringert die Lautstärke.
Etwas komplizierter wird es mit den weiteren Funktionen. Dreimal tippen auf der rechten Seite springt zum nächsten Titel und dreimal auf der linken Seite zum Anfang beziehungsweise vorherigen Titel. Eine Sekunde drücken schaltet die aktive Geräuschunterdrückung ein. Zwei Sekunden drücken Siri und mit viermal tippen wechselt der Equalizer zwischen Musik und Game-Modus. Das hat in der Praxis zur Folge, dass man die aktive Geräuschunterdrückung zuverlässig aktiviert, Siri aber nicht immer trifft.

©Thomas Bergbold
Ein schneller Wechsel beispielsweise zwischen iPhone und iPad ist nicht möglich, es muss erst die letzte aktive Verbindung getrennt werden, am einfachsten durch das Ausschalten von Bluetooth. Und am neuen Gerät muss man in den Bluetooth-Einstellungen den HiTune X6 wieder aktivieren. Nicht überzeugen kann das Mikrophon. Es verzerrt deutlich und ist sehr scharf. Das macht auf Dauer keinen Spaß.
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Sound mit dicker Hose
Für die Preisklasse überrascht der kräftige Bass der HiTune X6. Wie immer testen wir in erster Linie mit Highres-Audio von Qobuz. Das Piano-Opening von neuen R&B Album von Alicia Keys klingt zwar weit entfernt, dafür aber angenehm warm. Der dann folgende Bass haut richtig kräftig rein. Schon fast etwas zu viel, harmonisch wirkt das zusammen mit Alicias toller Stimme dann leider nicht mehr.
Der kräftige Bass drückt jedem Stück seinen Stempel auf, was bei manchen Musikgenres deplatziert wirkt. Bei Hip-Hop und R&B geht das noch in Ordnung, bei Rock von U2 ist es zu präsent und die Stimmen zu weit im Hintergrund. Adele auf ihrem neuen Album “30” kann sich da schon besser in Szene setzen. Nur merkt man jetzt deutliche Schwächen in der Neutralität. Es wirkt nämlich sehr künstlich und verzerrt schon bei mittlerer Lautstärke.
Auf der Suche nach dem passenden Musikgenre sind wir dann bei Elektro und Disco hängen geblieben. Zum Beispiel bei Purple Disco Machine mit dem tollen Club-Sound Album „Club Exotica“. Das klingt zwar auch nicht neutral, aber nach Party. Und hier macht der Bass auch richtig Spaß. Die HiTune X6 spielen extrem laut, was nicht jeder aushält, also Achtung beim Aufdrehen.

©Thomas Bergbold
Empfehlung
Was den HiTune X6 eindeutig fehlt, ist eine App mit Equalizer. Damit könnte man mehr aus den Kopfhörern rausholen, denn die Anlagen sind da, nur die Feinabstimmung fehlt. So sind die HiTune X6 für Elektro und Hip-Hop gut geeignet, bei den restlichen Musikgenres fällt die mangelnde Neutralität zu sehr auf.
Wenn man jetzt den sehr günstigen Preis von 59,99 Euro sieht, dürften die HiTune X6 genau auf den Geldbeutel der jugendlichen Musikfreunde abgestimmt sein. Kein In-Ear für Jedermann, eher für Teenager mit schmalem Geldbeutel.