13. Juli: Mehr Bewegung
Macwelt wünscht einen guten Morgen! Wir machen uns keine Illusionen über eine vierte Infektionswelle – sie rollt bereits an. Nur wissen wir nicht, in welcher Weise Infektionsraten mit Krankenhauseinweisungen zusammenhängen werden, bei welchen Inzidenzen in welchem Abstand welche Folgen drohen. Aber selbst wenn man davon ausginge, dass die Risikogruppen so weit durchgeimpft sind, dass keine Gefahr mehr für das Gesundheitssystem besteht, ist “Durchseuchung” keine Strategie. Die Langzeitfolgen für eine komplette Generation könnten verheerend sein. Also weiter dort Infektionen vermeiden, wo man sie vermeiden kann – auch wenn man schon vollständige Immunisierung errungen hat.
Dabei kann man sich aber auch um die eigenen Langzeitfolgen kümmern. Wieder ins Kino gehen – mit Abstand und Maske. Freunde, Verwandte und Bekannte treffen – mit aller Vorsicht. In die Sommerfrische fahren – in eher einsame Gegenden. Und sich endlich wieder mehr bewegen. Corona, Kalorien, Couch: ein unseliges Trio.
Auch wenn Homeoffice für viele diverse Vorteile bot, konzentrierteres Arbeiten oder mehr Freizeit wegen des Wegfalls der Pendelei – die so sehr verhasste Hin. und Herfahrerei war doch mit Bewegung verbunden – und wenn es nur die paar hundert Meter von und zur U-Bahn waren. Gut, dass wir die Apple Watch haben, die uns dezent darauf hinweist, dass man gestern um die gleiche Zeit doch schon mehr zum Schließen der Ringe beigetragen haben, wir es aber noch schaffen könnten, wenn …
Die Apple Watch hat Apple unversehens zu Anbieter von Gesundheitshelfern gemacht, das muss nicht unbedingt so geplant gewesen sein. Doch hat Apple schon lang vor der Apple Watch den Sport großgeschrieben, man denke nur an das Produkt, das Cupertino heute vor 15 Jahren zusammen mit Nike vorstellte.
Das Nike+-Sportkit bestand aus einem Schrittzähler, den man an seinen Laufschuh anbinden oder in Sondermodelle des Sportartikelherstellers in die Sohle einlegen konnte und einem Empfänger, den man in den Dock-Connector des iPod Nano steckte. Zwar musste man einstellen, wie groß und schwer man war und bei Inbetriebnahme das Gerät kalibrieren, aber einen besonders genauen Wert für die gelaufene Strecke und die Geschwindigkeit bekam man damit nicht hin. Je schneller man lief, umso kürzer wurde der von der Software ermittelte Weg, wir haben das in schweißtreibenden Tests verifizieren können. Schon damals kamen aber GPS-Uhren auf, die anhand von Satellitendaten eben wesentlich genauere Ergebnisse für Strecke und Tempo lieferten. Aber eben keine Musik abspielten.
Zudem war das Sportkit auf Laufen beschränkt, beim Radeln war es völlig nutzlos. Oder den dutzenden anderen Sportarten, die man heute mit der Apple Watch tracken kann. Natürlich auch mit dem Nike-Sondermodell, das einige exklusive Zifferblätter und Armbänder bietet, sowie die Mitgliedschaft im Nike+-Sportclub. Kann auch beim Abbau der Langzeitfolgen für Nichtinfizierte helfen: In der Gruppe fällt die Bewegung manchem leichter und soziale Kontrolle kann zur Gewichtsabnahme führen, ehe wir wieder die vierte und fünfte Welle reiten müssen.
Lesetipps für den Dienstag
Identifiziert: Natürlich ist ein Macbook leicht von einem iMac zu unterscheiden und der von einem Mac Mini, doch stellt sich immer wieder die Frage, um welches Baujahr es sich genau handelt. Das entscheidet etwa, ob man das neueste macOS noch installieren kann oder ob man einen alten iMac noch als externen Monitor für das Macbook verwenden kann. Der Mac bietet mehrere Optionen, um genauere Informationen über ihn zu erhalten, Glenn Fleishman erklärt auf Macworld, wo sie diese im Detail finden.
Lehrmittel: Die California State University stellt mit Hilfe Apples 35.000 Erstsemestern und neuen Studenten in acht seiner Niederlassungen ein Bundle aus iPad Air, Apple Pencil und einem Smart Folio Keyboard für die Zeit des Grundstudiums zur Verfügung. Susan Prescott, Apples Vice President of Education and Enterprise Marketing lobt die Initiative: “Bei Apple sind wir davon überzeugt, dass Bildung eine starke Kraft für Gerechtigkeit und Chancengleichheit ist und dass Technologie alle Schüler befähigen kann, ihre Ziele zu erreichen.” Das CSUCCESS genannte Programm beschreibt der Kanzler der Universität Joseph I. Castro wie folgt: “”CSUCCESS wird sicherstellen, dass Studenten sofortigen Zugang zu innovativen, neuen mobilen Werkzeugen haben, die sie zur Unterstützung ihres Lernens benötigen, insbesondere wenn sie mit den anhaltenden Auswirkungen der Pandemie konfrontiert sind.”
Back in the USSR : Apple steht laut Variety kurz vor der Vertragsunterzeichnung mit AR Content, der in Los Angeles angesiedelten Firma des ukrainischen Produzenten und Regisseurs Alexander Rodnyansky, dessen Filme zweimal schon für den Oscar als “Bester fremdsprachiger Film” nominiert waren. Apple will Rodnyansky für Apple TV+ russisch-sprachige und multilinguale Shows produzieren lassen, die teilweise in Russland spielen. “Apple ist extrem daran interessiert, die Möglichkeiten in diesem Teil der Welt zu erkunden. Es wird die erste von allen globalen Streaming-Plattformen sein, die eine strategische Partnerschaft mit einem Unternehmen mit russischen Wurzeln eingeht,” zitiert Variety den in Moskau lebenden Produzenten. Apple TV+ ist mit seinen Shows bisher vorwiegend auf die USA und Kanada fokussiert, mit “Trying” läuft seit letztem Jahr die erste britische Serie. Fremdsprachige hat der Dienst bisher nur zwei im Angebot: “Tehran” und “Losing Alice”, beide aus Israel. Laut Rodnyansky hätten weltweit agierende Streamingdienste “die Türen geöffnet und Grenzen überwunden”, Filme und Serien in fremden Sprachen fänden nun ihr Publikum weltweit.
Nostalgie : Der iPod Nano ist Geschichte, iPhone und iPad haben den Player überflüssig gemacht. Und doch erinnert man sich gern an den bunten iPod, der eine umfangreiche Farbauswahl hatte. Der Designer Basic Apple Guy hat nun eine Reihe von Wallpapern für iPhone, iPad und Mac veröffentlicht, die an den iPod Nano der siebten Generation und seine Farben erinnern. Insgesamt 13 Farbtöne sind es, in denen Apple den Nano von 2012 und seine Nachfolger von 2013 und 2015 aufgelegt hatte.
Serie: Am Freitag nächster Woche geht “Ted Lasso” in die zweite Staffel, die aus zwölf Folgen besteht, von denen Apple TV+ jeweils freitags eine neue veröffentlicht. Filmkritikern in den USA hat Apple bereits sechs Folgen gezeigt, Kelly Lawler zeigt sich auf USA Today begeistert. Während die erste Staffel ihrer Ansicht nach im finsteren Corona-Jahr 2020 vor allem wegen ihrer Positivität zum Überraschungserfolg wurde, kommt die zweite Staffel ein wenig ambitionierter daher und geht mehr in die Tiefe. Der Humor gehe dabei aber nicht verloren.
Hochauflösend: Die von Apple gestern veröffentlichte dritte Beta der Homepod-Software 15 bringt das Lossless-Format für Musik wieder auf den intelligenten Lautsprecher. Nachdem es mit der ersten Beta Probleme gegeben hat, war die Option in der zweiten Fassung entfernt. Die Lossless-Option schaltet man über die Home-App ein.
Weitere Nachrichten:
Virgin Galactic verlost Flug in den Weltraum
Nachdem Milliardär Richard Branson seinen ersten Weltraumflug mit Virgin Galactic am Wochenende erfolgreich absolviert hat, will er dieses Erlebnis nun mit anderen Teilen. Über die Plattform Omaze.com haben Branson und sein Unternehmen Virgin Galactic eine Verlosung gestartet. Zu gewinnen gibt es zwei Plätze an Bord eines der ersten kommerziellen Weltraumflüge von Virgin Galactic. Neben dem eigentlichen Flug ins All, bekommen die beiden Gewinner zudem eine exklusive Tour über den Spaceport America in New Mexico von Richard Branson höchstpersönlich.
Teilnehmen können Weltraum-Interessierte durch den Kauf von Losen. Je höher der Geldbetrag ist, den sie auf Omaze.com spenden, desto mehr Lose bekommen sie für die Teilnahme am Gewinnspiel. Eine Teilnahme ohne Spende ist jedoch ebenfalls möglich. Mitmachen können Nutzer noch bis zum 1. September 2021. Die Gewinner werden dann am 29. September 2021 bekannt gegeben. Der Flug ins All mit Virgin Galactic ist dann für Anfang 2022 geplant. Alle durch den Loskauf gesammelten Spenden kommen der Wohltätigkeitsorganisation „Space for Humanity“ zugute.
Erst am vergangenen Wochenende hatte Virgin-Galactic-Chef und Milliardär Richard Branson erfolgreich seinen ersten Weltraum-Flug mit der VSS Unity absolviert – neun Tage vor seinem Konkurrenten Jeff Bezos. Der 70-Jährige wurde von zwei Astronautinnen und drei Astronauten begleitet. Die VSS Unity wurde von einem Flugzeug auf 14 Kilometer Höhe gebracht, entkoppelte und beschleunigte von dort auf mehr als 3.700 km/h. Die Passagiere genossen mehrere Minuten Schwerelosigkeit und starteten dann den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Sie landeten unbeschadet auf dem Weltraumbahnhof Spaceport America in New Mexico.
Youtube Shorts als Alternative zu TikTok gestartet
Schon seit einigen Jahren schaut Google neidisch zum Konkurrenten TikTok, der Millionen Nutzer mit seinen kurzen Videos begeistert. Mit YouTube Shorts hat Google nun eine eigene Alternative zu TikTok entwickelt, die bis zum 14. Juli in über 100 Ländern ausgerollt werden soll. Auch in Deutschland stehen die YouTube Shorts dann als eigener Feed in den mobilen Apps für iOS und Android zur Verfügung. Noch bezeichnet Google das Angebot aber als Beta, in der Desktop-Version von YouTube sollen die YouTube Shorts noch eine Weile auf sich warten lassen.
Bei der Bedienung unterscheidet sich YouTube Shorts nicht von TikTok: Ein Wisch nach oben springt zum nächsten Video, welches durch einen Empfehlungsalgorithmus gut zu den eigenen Vorlieben passen soll. Die Maximallänge der Videos ist auf 60 Sekunden beschränkt. Auch ein Hinzufügen von Filtern und Texten ist möglich. Im Vergleich zu TikTok kann YouTube Shorts auf einen großen Vorteil setzen: Die Betreiber haben schon in der Beta-Version Millionen von Songs integriert, mit denen die eigenen Videos unterlegt werden können. Dabei konnte man auf die schon bestehende Zusammenarbeit mit 250 Labels und Verlagen zurückgreifen. Durch große Firmen wie Universal Music Group, Sony oder Warner fällt der Katalog an Songs entsprechend groß aus. Die zur Verfügung gestellte Musik kann kostenfrei in die Shorts-Videos eingebaut werden. Im Gegenzug will TikTok künftig Videos erlauben, die bis zu drei Minuten lang sind. Es bleibt also spannend, inwieweit sich beide Unternehmen bei ihrem Angebot annähern und wie die Zielgruppen darauf reagieren.
Whatsapp: Verbraucherschützer reichen Beschwerde ein
Der Europäische Verbraucherverband (BEUC) und acht seiner Mitglieder haben in dieser Woche Beschwerde über den Messenger-Dienst Whatsapp bei der Europäischen Kommission und dem europäischen Netzwerk der Verbraucherschutzbehörden eingereicht. Stein des Anstoßes ist die Art und Weise, wie Whatsapp seine neuen Nutzungsbedingungen bei den Nutzern durchsetzt.
„Die Beschwerde ist zunächst auf die anhaltenden, wiederkehrenden und aufdringlichen Benachrichtigungen zurückzuführen, mit denen die Nutzer dazu gedrängt werden, die Richtlinienaktualisierungen von WhatsApp zu akzeptieren. Der Inhalt dieser Benachrichtigungen, ihre Art, ihr Zeitpunkt und ihre Wiederholung üben einen unangemessenen Druck auf die Nutzer aus und beeinträchtigen ihre Entscheidungsfreiheit. Als solche stellen sie einen Verstoß gegen die EU-Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken dar,“ erklärt der Verbraucherschutzverband in einer offiziellen Mitteilung .
Der BEUC bemängelt außerdem, dass es Whatsapp nicht gelungen sein, den Nutzern zu erklären, was sich mit den neuen Richtlinien ändert. „Für Verbraucher ist es im Grunde unmöglich, ein klares Verständnis davon zu bekommen, welche Konsequenzen die Änderungen von WhatsApp für ihre Privatsphäre haben, insbesondere in Bezug auf die Weitergabe ihrer persönlichen Daten an Facebook und andere Dritte. Diese Unklarheit stellt einen Verstoß gegen das EU-Verbraucherrecht dar, das Unternehmen zur Verwendung klarer und transparenter Vertragsbedingungen und kommerzieller Kommunikation verpflichtet,“ heißt es in der Mitteilung weiter.
Whatsapp sieht sich zu Unrecht beschuldigt und erklärt , dass die Beschwerde allem Anschein nach auf einem falschen Verständnis der neuen Bestimmungen beruhe. Whatsapp wolle dem BEUC gerne sein Update erklären und hofft, dafür eine Gelegenheit zu bekommen.