14. Juli: Trikolore
Macwelt wünscht einen guten Morgen! Die USA, land of the free and home of the brave, haben manchmal eine ganz seltsame Vorstellung von Freiheit. Was bei uns ein Straftatbestand wäre, geht jenseits des Atlantiks noch als Meinungsfreiheit durch, so dass sich die im November 2020 abgewählten Machthaber wie schon in den Jahren zuvor die Freiheit nehmen, plumpe Lügen wie die vom Wahlbetrug zu Wahrheiten zu deklarieren.
In den Jahren 2002ff, als nicht nur Deutschland, sondern auch andere europäische Verbündete wie Frankreich dem Kriegsherrn George W. Bush für sein auf alternativen Fakten basierendes Eingreifen im Irak die Unterstützung entzogen, nannte man zwischen den New York und San Francisco in einschlägigen Kreisen die “French Fries” nicht mehr nach ihrem vermeintlichen Herkunftsland Frankreich, sondern trotzig nur noch “Freedom Fries”. Dabei kommen die Pommes doch aus Belgien, was ja auch eine schöne Stadt sein soll. Der Ausdruck “Freedom Fries” ist längst wieder verschwunden – gestern war in den USA der inoffizielle Feiertag National French Fry Day.
Und heute ist der französische Nationalfeiertag: Allons, enfants de la patrie, le jour de gloire est arrivé. Die Hymne der Franzosen ist in Teilen ihres Textes immer noch sehr blutrünstig, das unreine Blut der Feinde möge die Furchen der Acker tränken, heißt es da. Gut, dass die französische Zivilgesellschaft solcherlei Zeilen eher abstrakt ansieht, als eine Geschichte aus der Geschichte. “Zu den Waffen!”, heißt es in der Marseillaise an einer anderen Stelle, darin spielt sie auf die Ereignisse des 14. Juli 1789 an, als die Bastille eben nicht gestürmt wurde, um hunderte von Gefangenen zu befreien, sondern sich die Revolutionäre vor allem mit Waffen aus dem Stadtgefängnis ausstatteten. Zehn Tage zuvor war schon einer der prominentesten Insassen des eher luxuriös ausgestatteten Kerkers aus diesem in eine Nervenheilanstalt verbracht worden: Der Marquis de Sade. Vive la France!
Lesetipps für den Mittwoch
Optimistisch: Wie Bloomberg von seinen Quellen aus der Lieferkette erfahren hat, habe Apple bei seinen Partnern in Fernost für die Zeit von Vorstellung im September bis Ende des Jahres die Herstellung von 90 Millionen Geräten der iPhone-13-Reihe in Auftrag gegeben. Das sind gut 20 Prozent mehr als die sonst üblichen 75 Millionen Einheiten für die ersten drei bis vier Monate des neuen Produktzyklus. Apple rechnet offenbar mit einer enorm steigenden Nachfrage, der globale Impffortschritt könnte wieder für mehr Mobilität sorgen, die zweite Generation von 5G-Smartphones die Attraktivität zum Umstieg respektive der Geräteerneuerung steigern. Dabei werden die Änderungen insgesamt nur inkrementell, das Design bleibt, der Prozessor wird wieder einen Tick schneller und die Kamera weiter besser werden, die Pro-Modelle könnten eine Bildwiederholrate von 120 Hz bekommen, was Apple “Pro Motion” nennen wird.
Fast fertig : Apple hat gestern Abend die Release Candidates von iOS 14.7 und verwandten Systemen veröffentlicht, die finalen Fassungen sollten dann nächste Woche erscheinen. Die Neuerungen sind nicht besonders umfangreich, hinzugekommen ist jedoch unter iOS 14.7 die Unterstützung des Magsafe-Batterypacks, den Apple ebenso gestern Abend vorgestellt hat (Bericht weiter unten). Hinzu kommt, dass man in der Home-App die auf dem Homepod laufenden Timer verwalten kann, in den USA kommen einige Funktionen für die Apple Card Family hinzu.
Absurd: Wie “The Verge” entdeckt hat, zeigt die Wetter-App auf dem iPhone niemals 69 Grad Fahrenheit an, auch wenn die Wetterdienste an dem bestimmten Ort diese Temperatur ausweisen. Nur im Widget der App oder auf der Website der Quelle Weather.com sind 69 Grad Fahrenheit zu sehen, wenn es die Temperatur vor Ort hergibt. Was wie ein Fall von prüder Zensur aussieht (wir wissen ja, dass Bryan Adams in “Summer of 69” nicht den letzten Sommer der Sechziger meinte …), ist unter Umständen nur ein Rundungsfehler, respektive eine Auslassung der letzten Zahl vor der 70. Falls die Werte in Grad Celsius berechnet sind, würden 20 °C zu 68° F werden – und 21° C zu 69,8° F und damit korrekt gerundet zu 70° F. Mit Dezimalwerten würde die App nicht rechnen. Generell ist die Wetter-App auf dem iPhone nicht die hellste Kerze auf der Torte der Meteorologieanwendungen, Temperaturen sind grundsätzlich nicht von der nächsten Wetterstation abgefragt, sondern aus einem recht großen Modell berechnet und können gewaltig abweichen. Eine Anzeige von 69° C sollte dennoch nie vorkommen.
Vier schnelle Tipps: Wie man mit dem Mac schneller seine Arbeit erledigt, darüber könnte man Bücher schreiben. Oder das Internet voll und das machen wir und unsere Kollegen auch. Michael Simon hat vier Kniffe parat, die einfach zu merken sind und mit denen sie schnell weiter kommen mit ihren täglichen Aufgaben. Dazu gehört etwa, wie sie Ihren Cursor wieder finden, wie Sie Scrollbalken zurückbekommen und welche Informationen Sie mit Hilfe der Leertaste gewinnen.
Näher ran: Die iPhones des kommenden Jahres sollen nach Berichten von Analysten wie Ming-Chi Kuo bis zu zehnfach optischen Zoom bringen. Möglich machen soll das eine Periskopkamera: Diese arrangiert die für die starke Vergrößerung notwendigen Linsen nicht senkrecht zum iPhone, sondern parallel zur Rückseite. Das Licht wird von einem Prisma um 90 Grad abgelenkt, um nun einen ausreichend langen Strahlengang zwischen den Linsen zu bekommen. Laut Patently Apple hat Apple in dieser Woche ein Patent gewährt bekommen, dass genau eine solche Anordnung beschreibt. Im Patent nennt Apple die Technologie eine Folded Camera.
Mögliche Übernahme: Das FIlmstudio A24, das für Apple unter anderem den Sophia-Copalla-Film “on the Rocks” mit Bill Murray produzierte, soll laut eines Berichts von Variety die Möglichkeit ausgelotet haben, von einer größeren Firma übernommen zu werden. Im Gespräch in den letzten 18 Monaten sei man unter anderem mit Apple gewesen, von einem Kaufpreis von 2,5 bis 3 Milliarden US-Dollar ist die Rede. Ob die Gespräche noch andauern und ob Apple wirklich Interesse hat, kann der Bericht nicht beantworten. A24 wurde im Jahr 2013 von Daniel Katz und David Fenkel gegründet und hat für den Film “Moonlight” im Jahr 2017 den Oscar als “Bester Film” erhalten. Seit 2018 kooperiert A24 mit Apple.
Weitere Nachrichten:
Zu spät, zu teuer? Apple bringt externe Magsafe Batterie
Aus dem Nichts hat Apple gestern Abend auf seiner Webseite neues Zubehör vorgestellt, darunter etwa neue Farben für die Airtag-Anhänger sowie eine neue magnetische Powerbank für die iPhone-12-Generation. Die externe Magsafe Batterie, wie sie Apple selbst nennt, erscheint nur in einer Farbe (weiß) und kostet zudem 109 Eur o.
Die Konkurrenz hat bereits gezeigt, dass dies auch deutlich günstiger geht. Anfang Mai haben wir ausführlich die magnetische Powerbank PowerCore Magnetic 5K von Anker getestet . Das Besondere daran: Die Anker-Alternative kostet gerade mal ein Drittel der externen Magsafe Batterie von Apple.
Apple schreibt zu seiner neuen Batterie: “Die Externe MagSafe Batterie lädt noch schneller, wenn du sie mit einem 27W Ladegerät oder schneller kombinierst – wie dem vom MacBook. Und wenn du ein kabelloses Ladegerät brauchst, verbinde sie einfach mit einem Lightning Kabel für kabelloses Laden mit bis zu 15W.” Die entsprechenden Kabel sind im Lieferumfang natürlich nicht enthalten und müssen bei Bedarf zusätzlich erworben werden. Je nach Kabel und Adapter zahlt man also nochmal bis zu 25 Euro drauf, für Kabel, Adapter und der eigentlichen Magsafe Batterie zusammen muss man also theoretisch 159 Euro zahlen.
Zudem ist nicht bekannt, wie groß der Akku der externen Magsafe Batterie ist und für wie viele Ladungen je nach iPhone-12-Modell die Kapazität reicht.
Die externe Magsafe Batterie ist ab dem 21. Juli lieferbar. Auch wenn wir Apples neuestes Zubehör noch nicht testen konnten, stellt sich die Frage, ob Apple damit nicht etwas zu spät dran ist und zudem im Vergleich zur Konkurrenz einen viel zu hohen Preis verlangt.
Gaming-iMac: Konzept-Design zeigt ersten Entwurf
Der M1-Chip ist so gut, dass Apple damit bereits die ersten Awards für den “Durchbruch des Jahres” gewinnt. Wie wir erst gestern berichteten, ist es dank des leistungsstarken Chips auch möglich, dass Apple sich in Zukunft an eine ganz neue Zielgruppe wendet: Gamer.
Lesetipp : Hinter den Kulissen der M1-Entstehung: Gamer-Mac kommt
Apple hat sich bisher in Sachen Gaming größtenteils auf Apps für das iPhone, iPad oder Apple TV konzentriert. Mit Apple Arcade und einigen Adaptionen für macOS wird das Zocken auf dem Mac aber auch immer beliebter. Klar, bisher kommt kein Mac an einen richtigen Gaming-PC heran, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Möglich wird dies durch den M1-Chip und dessen Weiterentwicklung. In der Zukunft könnte es also durchaus denkbar sein, dass Triple-A-Spiele auch auf einem Mac laufen.
Lesetipp : Die 11 besten Spiele für den Mac
Gaming iMac: So könnte er aussehen
Sollte dieser Fall eintreten, stellt sich die Frage, ob Apple eigens für die Gaming-Zielgruppe einen eigenen Gaming-Mac auf den Markt bringt. Leider gibt es zur Zeit noch keine Antwort auf diese Frage, der indische Künstler “Third Cube” liefert aber schonmal einen kleinen Vorgeschmack darauf, wie so etwas aussehen könnte.
In einem YouTube-Video veröffentlicht “Third Cube” ein Konzept eines Gaming-iMacs. Dieser ist deutlich größer als ein 27-Zoll iMac und zudem in einem speziellen Curved-Design. Natürlich darf auch die typisch bunte RGB-Beleuchtung nicht fehlen, diese kommt in der exklusiven Magic Maus und Magic Tastatur zum Einsatz:
Whatsapp: DHL-Pakete per Messenger verfolgen
Wer ein Paket über den Versanddienstleister DHL erwartet, kann die damit verbundene Paketnummer schon lange in entsprechende Apps oder auf der DHL-Webseite eintragen und sich so über den Verbleib des Pakets informieren lassen. Ab sofort ist der Kundenservice von DHL nicht mehr nur per Mail, Telefon oder Twitter erreichbar, sondern kann auch über den beliebten Messenger Whatsapp kontaktiert werden . Um Kontakt aufzunehmen, genügt eine Nachricht an die Nummer 0228/76367319. Für spätere Kontakte sollte die Nummer am besten im eigenen Telefonbuch abgelegt werden.
Wer dies aus Datenschutzgründen lieber nicht möchte, kann die Telefonnummer von DHL auch direkt über den Browser seines Smartphones oder verbundenen Geräts kontaktieren. Dazu muss einfach nur die URL https://wa.me/4922876367319 in die Browserzeile getippt werden. Nach der erstmaligen Kontaktaufnahme landet der Chat auch in der App. Erst wenn der Kontakt später blockiert oder der Chat gelöscht wird, verschwindet auch die DHL-Nummer aus der Chatliste von Whatsapp. Leider teilt DHL nicht mit, zu welchen Uhrzeiten der Kundendienst über Whatsapp erreichbar ist. Auf Twitter sind die Mitarbeiter des Unternehmens unter der Woche zwischen 8 und 20 Uhr erreichbar, am Samstag steht zwischen 8 bis 16 Uhr ein Mitarbeiter für Fragen zur Verfügung. Es ist davon auszugehen, dass diese Termine auch für die Kontaktaufnahme über Whatsapp gelten. Zeitlich ungebunden bleiben Nutzer der DHL-App oder der betreffenden Webseite zur Paketverfolgung . Hier lassen sich die Versandnummern jederzeit eingeben und der Standort des Pakets abrufen.
Schicke Tastatur aus Holz für 3.000 US-Dollar
Wer viel Zeit vor dem Rechner verbringt und dabei hohe Ansprüche an die verbundene Tastatur stellt, der sollte sich das Model 100 von Keyboardio anschauen. Die Tastatur verfügt über ein zweigeteiltes Tasten-Layout mit ungewöhnlicher Anordnung und lässt sich in edlen Materialien ordern. Entsprechend besteht die ergonomische Tastatur aus zwei Teilen für die linke und rechte Hand. Dazu kommt, dass wichtige Tasten wie Enter, Ctrl oder Shift mittig in einem Halbkreis angebracht sind. Eine noch weiter unten angebrachte Funktionstaste soll sich auch mit dem Daumenansatz erreichen lassen. Anstelle der sonst typischen 104 Tasten verfügt das Model 100 von Keyboardio nur über 64 Tasten, entsprechend sind viele Tasten doppelt belegt.
Auch bei den Tastenkappen geht Keyboardio neue Wege: Diese wurden speziell entwickelt und haben unterschiedliche Formen, die sich gut an die Finger anschmiegen sollen. Die verbauten Switches lassen sich bei Bedarf wechseln, zur Auswahl stehen drei Varianten von Kailh mit den Beschreibungen „taktil“, „clicky“ und „linear“. Beim Gehäuse haben Käufer die Wahl zwischen dunklem Walnussholz und hellerem Ahornholz. Die Neigung der Tastatur kann weiterhin über unten verbaute Stative an die Wünsche des Nutzers angepasst werden.
Aktuell suchen die Macher auf Kickstarter noch nach Unterstützern. Die geforderten 84.244 Euro wurden mit 433.426 Euro bereits deutlich übertroffen.
Die Vorabversion des Keyboardio Modell 100 soll 289 US-Dollar kosten. Die Vorab-Auslieferung beginnt laut Hersteller im November 2021, regulär soll die Tastatur ab Januar 2022 erhältlich sein. Wer deutlich mehr Geld ausgeben kann, der kann sich auch für ein Modell für sagenhafte 3.000 US-Dollar entscheiden. Hierbei sind alle verfügbaren Switches sowie eine Gravur der gewünschten Holzart enthalten. Auch dieses Spezialmodell soll ab Januar 2022 erhältlich sein.