Macwelt wünscht guten Morgen! Ungewöhnlich spät für das Apple der Gegenwart war letztes Jahr die erste Keynote “Spring Loaded”, ungewöhnlich früh könnte sie in diesem Jahr sein, obwohl es am Termin 8. März berechtigte Zweifel gibt. Erst gegen Ende nächster Woche oder sogar erst zu Beginn der darauf wird man wissen, ob es wirklich so früh passiert oder doch erst ein wenig später.
Betrachten wir aber – wie so oft an dieser Stelle – das Apple der Vergangenheit, das nach einem ganz anderen Event-Kalender lebte. Heute vor 25 Jahren hatte etwa die zweite Generation der Power Macs Premiere, zum Ende der Amelio-Ära nannte Apple die aber noch nicht schmissig “PowerMac G2” oder dergleichen. Sondern etwas langweilig Power Macintosh 5500, 6500, 7300, 8600 und 9600, dazu kam noch das Powerbook 3400.
Die Nomenklatur stellte auch damals die Kunden vor Rätsel: Was war da jetzt aber was? Je höher die Nummer, desto teuer und leistungsfähiger, das stimmte im Prinzip, aber sonst war die Verwirrung groß. Welches war der All-in-One? Welches der Tower, welches der Desktop? Ach ja, das Book wird wohl ein Mobiler gewesen sein. Kein Wunder, dass Fachmagazine einem kleinen, aber interessierten Kreis das näher erläutern mussten. Das Ende der 90er war für die Computerpresse das goldene Zeitalter, nicht zuletzt wegen völlig unverständlichen Produktmarketings der Hersteller.
Gil Amelio musste ein gutes halbes Jahr später sein Büro am Infinite Loop in Cupertino räumen, ab November wurde dann die Produktpalette etwas aufgeräumter. Der Power Mac bekam mit “G3” endlich einen griffigen Namen, es gab ihn als Desktop und als Tower. Dazu die Powerbooks G3 “Wall Street” und etwas später dann der iMac und in Folge dessen das iBook. Alles wesentlich übersichtlicher und klarer, als das, was noch am 17. Februar 1997 galt.
Aber Apple war zu der Zeit nicht das einzige Unternehmen mit seltsamen Nomenklaturen. Drei Jahre später, am 17. Februar 2000, läutete Microsoft mit Windows 2000 eine neue Ära ein. Das System war aber nicht Nachfolger von Windows 95 und Windows 98, sondern von Windows NT 4.0. Die Versionen 95/98 bekamen eine ME zur Ablöse gechickt, die Millenium Edition. Windows 2000 gab es dann auch noch als Professional , Server , Advanced Server und Datacenter Server – eine Vielfalt der Nomenklatur, über die Apple später gerne spottete. Mit Windows XP, das Ende Oktober 2001 kam und ME mit 2000 vereinte, sollte bei Microsoft das neue Jahrtausend dann endlich wirklich losgehen, mit einem Dauerbrenner, dessen letztgültiges Supportende erst 2014 kam.
Lesetipps für den Donnerstag:
Kehrseite: Sicher, Apple wehrt sich nach wie vor mit Zähnen und Klauen gegen eine Öffnung des App Stores. Sideloading sei eine Gefahr für die Plattform und die Sicherheit der Nutzer, argumentiert Apple nach wie vor, hat dabei gewiss aber auch die eigenen Profite im Blick. Irgendwann könnte sich Apple aber neuen Gesetzen und Gerichtsurteilen beugen. Das muss nichts Schlechtes sein, meint Jason Snell. Denn wenn der App Store dereinst nicht die einzige und exklusive Quelle für Apps sein sollte, könnte Apple wieder die Kriterien verschärfen, welche Anwendungen in den Store dürfen und welche nicht – zuletzt waren zu viele schlechte oder gar gefährliche Anwendungen durchgerutscht. Die Sicherheit und Zuverlässigkeit müsse Apple dabei nicht einmal aufgeben und den Mac App Store betrachten, der alles andere als eine exklusive Angelegenheit für Apps. Doch setzt Apple in macOS immer mehr Sicherheitsmaßnahmen ein, angefangen vom Gatekeeper nbis hin zur Notarisierung von Apps – das könnte unter iOS und iPadOS dereinst auch so laufen. Nicht zuletzt beobachtet Apple die Entwicklerszene sehr genau und spricht die Anbieter von interessanten und attraktiven Mac-Anwendungen gezielt an und macht dabei den Mac App Store mit diversen Anpassungen immer attraktiver. Auch wenn Sideloading gerichtlich durchgesetzt würde – das Angebot im App Store kann davon profitieren.
Anders gelöst: Während Facebook jammert, Apples Ad Tracking Transparency (ATT) würde pro Jahr 10 Milliarden US-Dollar an Werbeumsätzen kosten, stellt sich Google auf den Standpunkt, die ATT wäre ineffektiv. Eine Studie zeige, dass zahlreiche Apps weiterhin in der Lage seien, Anwender zu tracken. Binnen zwei Jahren wolle Google für seine Plattform Android eine Alternative schaffen, kündigt das Unternehmen in seinem Blog an. Die Beschreibungen der geplanten Technik, welche die Privatsphäre schützen soll, aber gleichzeitig Werbetreibenden wichtige Werkzeuge an die Hand gibt, ist recht vage. So steht zu befürchten, Googles Privacy Sandbox werde ab dem Jahr 2024 noch ineffektiver arbeiten. Bisher ist nur ein Detail einigermaßen offengelegt: Android-Geräte werden die Aktivitäten der Anwender auf dem Gerät selbst analysieren und die Ergebnisse weitergeben, anstatt wie bisher nur die Rohdaten.
Festival: Nach zwei Jahren der Onlineveranstaltung soll das Filmfestival South by Southweset (SXSW) in Austin, Texas, vom 11. bis 20. März wieder mit Publikum stattfinden. Apple ist mit dabei, gleich fünf Serien und Filem von Apple TV+ werden dabei Premiere feiern. Das sind konkret die limitierte Serie “We Crashed” mit Jared Leto und Anne Hathaway, die bereits am 18. März auf Apple TV+ an den Start geht, die Dokumentation “They Call Me Magic” über den Basketballer Earvin “Magic” Johnson, die True-Crime-Doku “The Big Conn” und die Filme “Shining Girl” und “Cha Cha Real Smooth”.
Protest: Die Investorenberatung Institutional Shareholder Services (ISS) empfiehlt ihren Kunden auf der kommenden Apple-Aktionärsversammlung gegen das Kompensationspaket für CEO Tim Cook zu stimmen. Dieses sei im Vergleich, zu dem was andere Firmen ihren CEOs zukommen lassen, zu hoch. Cook hatte im Jahr 2021 Aktienoptionen im Wert von 82 Millionen US-Dollar erhalten, die Kosten für seine Sicherheit stiegen auf über 600.000 US-Dollar, die für einen Privatjet auf über 700.000 US-Dollar. Da Apples Aufsichtsrat die Zustimmung zu dem insgesamt 99 Millionen US-Dollar schweren Paket empfiehlt, dürfte dies die Aktionärsversammlung auch annehmen. ISS hatte zuletzt im Jahr 2015 die Ablehnung eines Pakets empfohlen, im Jahr 2011 hatten die Berater einen Nachfolgeplan für den erkrankten Steve Jobs gefordert und dessen Sitz im Aufsichtsrat von Disney kritisiert.
Neue Funktion: Sprachnachrichten halten manche für die Pest, vor allem wenn der Sender einfach nicht auf den Punkt kommen will. Whatsapp führt ein für diese Fälle interessantes Feature für iOS ein: Sprachnachrichten kann man weiter abhören und dabei in einen anderen Chat wechseln – wenn’s mal wieder länger dauert. Vor kurzem hatte Whatsapp bereits die Möglichkeit eingeführt, bei der Aufnahme eine Pause einzulegen (vielleicht, um die Gedanken zu sammeln) und sie vor dem Versenden abzuhören (damit man mal merkt, wie langatmig man erzählte).
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