18. Februar: Den Akku wieder aufladen
Macwelt wünscht einen guten Morgen! Der 18. Februar ist der Welttag der Batterie und bevor sie fragen, was das soll, checken Sie lieber einmal den Ladezustand Ihres iPhone-, iPad- oder Macbook-Akkus. Die Apple Watch sollte nach der Nacht am Induktionspuck ebenso aufgeladen sein wie auch Sie selbst nach dem Aufstehen aus ihrer persönlichen Ladestation.
Warum der Welttag der Batterie immer auf den 18. Februar fällt, ist schnell erklärt: An diesem Tag im Jahr 1745 wurde der Naturforscher Alessandro Volta geboren, der nicht nur als Erfinder der Batterie gilt, sondern auch der physikalischen Größe der elektrischen Spannung den Namen gab. In jenen goldenen Zeiten der Aufklärung, jenem Aufbruch aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit, konnte man sich als Wissenschaftler einen Namen machen, der Jahrhunderte überdauert.
Der 18. Februar könnte aber auch der Tag der wissenschaftlichen Ignoranz sein, das ginge dann ebenfalls an einem an diesem Tag – im Jahre 1838 – geborenen Physiker zurück: Ernst Mach. Der österreichische Naturwissenschaftler lehnte gegen Ende seiner Laufbahn die damals noch junge Atomtheorie mit dem unschlagbaren Argument ab: “Ham’s aan’s g’seng? (Haben Sie eines gesehen?)“. Das ist eine geistige Leistung, wie sie sich heute „Spaziergänger“ zu Eigen machen, gerne auch mit einem Impetus von Schrödinger: Die Impfung ist demnach gleichzeitig wirkungslos und lebensgefährlich, die Wellenfunktion bricht erst, wenn man hinschaut.
Man würde aber Ernst Mach Unrecht tun, kanzelte man ihn hundert Jahre nach dem Aufbruch der Quantenmechanik und den daraus folgenden Atommodellen als irren Verschwörungstheoretiker ab. Mach hat sich zurecht einen Namen gemacht: Seine bahnbrechenden Arbeiten zur Strömungsmechanik schlagen sich im Namen einer weiteren physikalischen Größe nieder: Ein “Mach” ist gleich der Schallgeschwindigkeit in Luft – klassische Physik, keine relativistischen Korrekturen notwendig und keine Heisenbergunschärfe relevant.
Unter Forschern ist Ignoranz anscheinend ein Privileg des Alters, auch Einstein verzweifelte an der Quantentheorie für die er ironischer Weise auch noch Wesentliches geleistet hat („Gott würfelt nicht!“); viele theoretische Physiker, die heute der Pensionierung entgegen gehen oder bereits emeritiert sind, halten nun die Superstringtheorie für Humbug. Mal sehen, was die heute daran herum rechnenden Forscher in etwa dreißig bis vierzig Jahren für Schwachsinn halten. Dass es die eigenen Theorien sind, würden wir nicht einmal ausschließen.
Starrköpfigkeit verwechseln manche auch noch mit Weisheit – aber auch umgekehrt. Das Argument: „Das haben wir schon immer so gemacht“ ist kein Gutes, aber auf ein „Das haben wir genau so schon ein paarmal vergeblich versucht“ sollte man durchaus hören und es zumindest anders angehen als die Altvorderen. Nur eine Sache, auf die bestehen wir: Pluto ist und bleibt ein Planet, egal, was die Internationale Astronomische Union (IAU) seit August 2006 sagt. Entdeckt wurde der nach dem römischen Gott der Unterwelt benannte Planet (zugegeben: es ist ein kleiner Planet…) am 18. Februar 1930 vom Lowell-Observatorium in Flagstaff, Arizona. Und da heute Freitag ist, gehen wir mal wieder ein wenig die Akkus aufladen, exzentrisch wie Pluto auf seiner Bahn. Erst seit Februar 1999 ist Pluto wieder weiter von der Sonne entfernt als der Gasplanet Neptun, für eine komplette Ellipse um die Sonne braucht der kleine Felsbrocken da draußen fast 250 Jahre.
Lesetipps für den Freitag:
Problem reloaded: Das Y2K-Problem zum Jahreswechsel von 1999 auf 2000 fiel weit weniger schlimm aus als erwartet, sodass viele Leute dachten, “die da oben” und “die Medien” hätten mal wieder maßlos übertrieben und unnötig Angst eingejagt. Nur darf man das Vorsorgeparadoxon nicht unterschätzen: Eben weil so viele warnten, wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um das Schlimmste zu verhindern – also kam es auch nicht so schlimm. Kommt einem bekannt vor? Die Angelegenheit steht vor einem Comeback, in gewisser Weise. Denn die populärsten Browser der Welt Firefox, Chrom und Edge nähern sich ihren Versionen 100. Das könnte zu einem Problem werden, wenn sich Websites, die auf zweistellige Versionsnummern von Browsern eingerichtet sind, quasi wieder bei Null anfangen müssen und die Browser die Websites daher vollkommen falsch rendern. Mac-Anwender sind davon, wie schon bei Y2K, nicht betroffen, sofern sie Apples Safari verwenden. Denn der steht erst bei Version 15, mit Safari 100 ist kaum vor dem 22sten Jahrhundert zu rechnen.
Lieferprobleme: Apple will OLED-Displays künftig auch bei der chinesischen Firma BOE einkaufen und hat erst einmal eine Probebestellung von zehn Millionen Stück aufgegeben. Doch BOE hat in Folge der Chipkrise damit zu kämpfen, ausreichend zu liefern, berichtet The Elec. Es fehle an Controller-Chips, da BOEs Zulieferer ihre Kapazitäten eher dem Konkurrenten LG zuwiesen. Im Februar und März könnte Apple daher weniger iPhones als geplant produzieren.
Hohe Erwartungen: Der Umstieg des Mac von Intel-Prozessoren auf Apple eigene Chips soll Ende dieses Jahres abgeschlossen sein, doch schon im Verlauf von 2022 kommt mit dem M2 bereits das erste SoC der zweiten Generation, die Frage ist nur ob eher früher (schon im März) oder später (zweite Jahreshälfte). Unser Macworld-Kollege Jason Cross versucht sich an einer Extrapolation, um die Möglichkeiten der M2-Familie hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit einzuschätzen. Die vernünftige Grundannahme: Die M2 werden sich zu den M1 in etwa so verhalten wie die A15 zu den A14 – im letzten Jahr hatte Apple beim iPhone-Chip eher zurückhaltende Fortschritte gemacht.
Sonderausgabe: Zum 75-jährigen Bestehen der US-Profi-Basketballliga NBA hat Apple zusammen mit dem kanadischen Geschenkespezialisten Better ein Sondermodell der drahtlosen Ohrhörer der Tochterfirma Beats, die Powerbeats, veröffentlicht. Das in Nationalfarben gestaltete Modell ist ab dem Samstag für 250 US-Dollar in den USA erhältlich.
Verwirrung: Ein Kabel mit je einem USB-C-Stecker an jedem Ende – das kann vieles bedeuten. Kann es Daten mit Thunderbolt-Geschwindigkeit übertragen? Welchen maximalen Ladestrom kann es leiten? Glenn Fleishman rückt seiner jüngsten Kolumne Mac 911 die Dinge gerade und klärt über die unterschiedlichen Standards auf und wie man mit Hilfe des Mac un passender Peripherie herausfinden kann, was für eine Art von Kabel man vor sich hat – von außen ist das nur schwer zu erkennen.
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