Whatsapp hat den Startschuss für den Test der “Multi-Geräte”-Beta gegeben. Bisher konnten Nutzer Whatsapp-Nachrichten am Rechner oder im Browser versenden, allerdings musste der verwendete Mac oder das Tablet mit einem eingeschalteten und mit dem Internet verbundenen Smartphone gekoppelt sein. Diese Einschränkung entfällt bei der neuen “Multi Device”-Funktionalität, die bis zu vier Geräte unterstützt. Den Start der neuen Funktion hatte Mark Zuckerberg Anfang Juni in Aussicht gestellt.
Whatsapp erhält neue Sicherheitsarchitektur
In einem ausführlichen Blog-Beitrag erläutert Whatsapp, wie trotz Multi-Geräte-Funktion die Sicherheit der übertragenen Text-, Sprach- und Videonachrichten auch ohne die Verwendung eines Smartphones gewährleistet wird. Dazu wird die zugrundeliegende Sicherheitsarchitektur von Whatsapp geändert.
So wurde bisher beim Versand einer Nachricht über einen Rechner oder den Webbrowser über das verbundene Smartphone die Identität des Nutzers verifiziert und die entsprechende Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Inhalte durchgeführt. Bei “Multi Device” erfolgt dies nun unabhängig von einem Smartphone. Dennoch sind auch weiterhin alle Nachrichten, Medien und Anrufe über eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung vor fremden Blicken geschützt.
“Jede Nachricht wird einzeln über die eingerichtete paarweise Verschlüsselungssitzung mit jedem Gerät verschlüsselt. Die Nachrichten werden nach der Zustellung nicht auf dem Server gespeichert”, erklärt Whatsapp und fügt hinzu: “Für Gruppen wird weiterhin das gleiche skalierbare Senderschlüssel-Verschlüsselungsschema des Signal-Protokolls verwendet.”
Whatsapp-Chef Will Cathcart erklärt in einem Tweet: “Wir haben neue Technologien entwickelt, die die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung beibehalten, während Ihre Daten – Nachrichtenverlauf, Kontaktnamen, mit Sternen versehene Nachrichten und mehr – nahtlos über alle Geräte hinweg synchronisiert werden.”
So erhalten Sie die Multi-Geräte-Beta von Whatsapp
Der offiziellen FAQ ist zu entnehmen, dass die Multi-Geräte-Beta für “berechtigte Beta-Nutzer” von Whatsapp oder Whatsapp Business erhältlich ist, die die neueste Beta-Version auf Android oder iPhones (via Apples Testflight) nutzen. “Wenn du der Multi-Geräte-Beta beitrittst, kannst du verknüpfte begleitende Geräte verwenden, ohne dass dein Telefon verbunden bleiben muss. Deine Nachrichten, Medien und Anrufe werden Ende-zu-Ende-verschlüsselt”, heißt es seitens Whatsapp.
Whatsapp kann auf bis zu vier begleitenden Geräten gleichzeitig verwendet werden. Es darf aber nur immer ein Smartphone mit einem Whatsapp-Konto verbunden werden. Außerdem müssen weiterhin Whatsapp-Konten registriert und neue Geräte mit dem Smartphone verknüpft werden. Wenn ein Smartphone länger als 14 Tage nicht genutzt wird, dann wird automatisch die Verbindung zu den verknüpften Geräten getrennt.
Wie der Nutzer der Multi-Geräte-Beta beitritt, erläutert Whatsapp auf dieser Info-Seite: In der Whatsapp-Beta tippen Sie auf “Beta beitreten” unter “Weitere Optionen” (iOS: “Einstellungen”), “Verknüpfte Geräte” und “Multi-Geräte-Beta”.
Derzeit noch nicht unterstützte Funktionen
Während der Multi-Geräte-Beta werden einige Whatsapp-Funktionen noch nicht unterstützt. Konkret sind das:
- Der Live-Standort der begleitenden Geräte kann nicht angesehen werden.
- Es dürfen in Whatsapp Web oder Desktop keine Chats fixiert werden
- In Whatsapp Web oder Desktop dürfen keine Einladungen zu Gruppen angenommen, angesehen oder zurückgesetzt werden. Hierfür muss das Smartphone verwendet werden.
- Über das verknüpfte Gerät können Benutzer, die eine sehr alte Whatsapp-Version auf ihrem Telefon verwenden, weder angerufen noch an sie Nachrichten gesendet werden.
- Wenn man vom Portal oder Whatsapp Desktop aus anruft, wird der Anruf nicht an verknüpfte Geräte des Angerufenen weitergeleitet, die nicht in der Multi-Geräte-Beta angemeldet sind.
- Andere Whatsapp-Konten auf dem Portal funktionieren nicht, wenn sie nicht an der Multi-Geräte-Beta teilnehmen.
- Benutzer von Whatsapp Business können ihren Unternehmensnamen und ihre Labels in Whatsapp Web oder Desktop nicht bearbeiten.