16. Juli: Daneben gegriffen
Macwelt wünscht einen guten Morgen! Schon wieder eine Woche rum und außer einer Magsafe-Powerbank von Apple und der dritten respektive zweiten Runde von Betas für die diversen Systeme hat es aus Cupertino nichts Neues gegeben. Das wird auch so bleiben, denn Pressekonferenzen oder andere Termine hat unser Lieblingshersteller nicht angesetzt. Es ist schließlich Freitag und normalerweise hält Apple am Freitag keine Events ab. Dienstag und Mittwoch sind die bevorzugten Termine, will der Mac-Hersteller sich an die Öffentlichkeit wenden. Die WWDC eröffnet immer an einem Montag, das ein oder andere Special Event hat man schon am Montag oder am Donnerstag gesehen. Aber der Freitag ist kein Apple-Tag. Normalerweise.
Am Freitag, dem 16. Juli 2010 sah sich Apple aber gezwungen, der Öffentlichkeit seine Sicht auf das darzulegen, was sich in den Wochen zuvor als “Antennagate” entwickelt hatte. Immer häufiger wurden Klagen von Nutzern des iPhone 4, dass Telefonate plötzlich beendet wurden, wenn sie ihr Smartphone in einer bestimmten Art und Weise hielten. Der “Grip of death” überbrückte eine Lücke der außen am Gehäuse angebrachten Antenne und ließ die Qualität der GSM- oder UMTS-Verbindung rapide sinken.
Was Steve Jobs an jenem Freitag zur Erklärung hervorbrachte, war nicht ohne Chuzpe: “Wir sind nicht perfekt. Smartphones sind nicht perfekt.” Denn wie ein Video zeigte, hätten auch die Smartphones anderer Hersteller Probleme mit dem Empfang, hielt man sie in einer bestimmten Weise. Außerdem zeige die Software des iPhone in der Regel ein schlechteres Signal an, als es tatsächlich der Fall ist, und überhaupt: Nur 0,55 Prozent der Käufer des iPhone 4 hätten sich bei Apple beschwert, die Rückgaberate beim seinerzeit exklusiven US-Provider AT&T sei nur unwesentlich höher.
Also nur ein Sturm im Wasserglas? Apple habe schließlich 100 Millionen US-Dollar in sein Antennen-Center investiert, in dem nicht weniger als 16 Doktoren der Physik zusammen mit hunderten weiteren Mitarbeitern an der Empfangstechnik arbeiteten. Immerhin, räumte Apple ein, wer immer noch nicht davon überzeugt sei, erhalte eine kostenlose der von Apple “Bumper” genannten Hüllen für das iPhone 4.
Der Auftritt von Steve Jobs, der dafür extra seinen Sommerurlaub unterbrochen hatte, ist ein klassisches Beispiel für einen Spin der öffentlichen – respektive der veröffentlichten – Meinung. Samsung, Nokia und RIM waren zwar wenig begeistert, dass nun auch ihre Geräte in der Schusslinie standen, Apple hatte aber erfolgreich von einem Konstruktionsmangel abgelenkt. Schon die im Frühjahr 2011 erschienene CDMA-Version des iPhone 4 bekam dann ein anderes Antennendesign, den Grip of death konnte man an keinem der seither erschienenen Geräte mehr anwenden.
Steve Jobs wirkte an jenem 16. Juli nicht nur so, als wolle er jemanden auf dem Mond schießen, “Antennagate” kostete tatsächlich dem leitenden Entwickler Mark Papermaster den Job – Apple hatte ihn erst kurz zuvor von IBM losgeeist. A propos “auf den Mond schießen”. Das geschah auch an einem 16. Juli. Vor exakt 52 Jahren startete Apollo 11 zu seiner erfolgreichen Mondmission. Heute würde man auch liebend gern wieder gewisse Leute auf den Mond schießen, ohne Rückflugticket.
Aber sehen wir mal gespannt dem Wochenende entgegen und schenken diesem ein Lächeln. Oder ein rätselndes, gelbes Gesicht. Ein Betrunkenes. Oder ein vor Lachen Weinendes. Wie wäre es mit einem Flamingo, einem Glas Bier oder zwei Sektflöten, die aneinander stoßen? Oder einer der vielen Fingergesten und Handzeichen, die man mit Emojis darstellen kann. Es ist schließlich Welt-Emoji-Tag am Samstag, und am Datum hat Apple seinen Anteil. Denn das Icon der Kalender-App auf Mac, iPhone und iPad zeigt als Standard den 17. Juli an, wird es nicht gerade vom System mit dem korrekten Datum gefüttert. Der Grund ist die Vorstellung des damals iCal genannten Programms, das Apple erst in Mac-OS X 10.2 Jaguar einbaute, welches auf der Macworld Expo im Jahr 2002 am 17. Juli Premiere feierte. Es dauerte noch ein oder zwei Systemupdates, bis der Kalendersymbol im Dock stets das richtige Datum anzeigte, das Standardicon im Programme-Ordner des Mac steht aber immer noch dauerhaft auf dem 17. Juli, ist also nur morgen korrekt. Darauf einen Jubel-Emoji!
Lesetipps für den Freitag
Erkannt: Ach, wie wär’ die Welt so bequem, könnte man einfach Schilder fotografieren und die darauf abgebildete Telefonnummer anrufen, weil wir unter diesem Anschluss eine für uns wichtige Dienstleistung bekommen oder ein Produkt erwerben können. Genau das verspricht das neue Feature Live Text in iOS 15: Texterkennung mit der Kamera oder auch aus Bildern, die man mit Safari aufruft. Jason Cross hat die Sache ausprobiert und berichtet darüber.
Mehr Gesichter und Hände: Das Unicode Consortium hat den Draft für die neuen Emojis 2021/22 vorgestellt. Rund 100 neue Symbole sollen hinzukommen, die finale Freigabe erfolgt im September. Dann wird Apple die Bilder erst noch in seine Designsprache übersetzen müssen, vermutlich werden sie Bestandteil eines iOS-Updates irgendwann im Winter oder Frühjahr sein. Zu den neuen Bildern gehören unter anderem ein salutierendes Gesicht, ein schmelzendes und ein Tränen zurückhaltendes. Neu sind auch eine Discokugel und eine leere Batterie, Vogelnester mit und ohne Eier und eine Spielplatzrutsche sowie zahlreiche neue Handgesten.
Studie : Adobe hat die Ergebnisse seiner Emoji-Studie 2021 veröffentlicht, in deren Rahmen 7000 Personen aus den USA, UK, Frankreich, Deutschland, Australien, Japan und Südkorea teilnahmen. Die Ergebnisse sind interessant: 76 Prozent der Befragten halten Emojis für ein wichtiges Kommunikationsmittel, 88 Prozent fühlen sich empathischer, wenn jemand Emoji benutzt. Die beliebtesten fünf sind laut der Studie das lachende Gesicht, der Daumen nach oben, das Herz, das küssende Gesicht und das eine Träne weinende traurige. Mit Herzchen sollte man den Ergebnissen zufolge auch besser beim digitalen Flirt arbeiten und nicht mit Auberginen und Pfirsichen durch die Tür ins Haus fallen …
Überholt: Xiaomi hat nach Zahlen der Analysten von Canalys im zweiten Kalenderquartal 2021 erstmals Apple überholt und nimmt nach Samsung nun den zweiten Platz bei Smartphoneverkäufen ein. Samsung liegt mit einem Anteil von 19 Prozent auf Platz eins, Xiaomi ist mit 17 Prozent nun zweiter, Apple folgt mit 14 Prozent. Die Hersteller Oppo und Vivo teilen sich mit je 10 Prozent den vierten Platz. Der Markt sei insgesamt um 12 Prozent gewachsen, während Apple aber nur um ein Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen konnte, verzeichnete Xiaomi ein Plus von 83 Prozent. Vor allem in Lateinamerika und Afrika wuchs der chinesische Hersteller stark, um 300 Prozent respektive 150 Prozent. Das liegt vor allem an den günstigeren Preisen für Xiaomi-Smartphones, die um 75 Prozent und 40 Prozent unter denen von Apple und Samsung liegen.
Rabatt: “Back to School” läuft in den USA schon ein paar Wochen, jetzt legt Apple auch Studierenden in Deutschland beim Kauf von iPad oder Macbook zu Bildungspreisen ein Paar Airpods drauf. Die Abwicklung erfolgt über Unidays, bei dem sich Schüler:innen, Lehrer:innen, Studierende und Personal der Hochschulen registrieren können, um günstiger einzukaufen. Auf die Garantieverlängerung Apple Care+ gibt es dazu einen Nachlass von 20 Prozent.
Protest: Apple will nach anderthalb Jahren Pandemie seine Mitarbeiter wieder zurück in die Büros holen, statt permanenter Fernarbeit soll es ein Hybridmodell geben, mit wechselnder Präsenz. Dagegen regt sich Widerstand in der Belegschaft, berichtet The Verge. In einem internen Slack-Kanal würden sich Mitarbeiter darüber beklagen, dass der Arbeitgeber immer seltener die Arbeit vom Home-Office genehmigt. Sprechen medizinische Gründe gegen die Arbeit im Apple Park, benötige man nun ein Attest – oder müsse sich innerhalb Apples ein neues Team suchen, das die Arbeit von daheim erlaubt. Dafür habe man 30 Tage Zeit. Etliche Mitarbeiter wollen nun kündigen, wenn Apple sie nicht mehr zu Hause arbeiten lässt.
Weitere Nachrichten:
Ab sofort bestellbar: Das günstigste E-Auto Deutschlands
Ab sofort können Sie das günstigste Elektro-Auto Deutschlands bestellen: Den Dacia Spring in der Ausstattungslinie „Comfort“. „Comfort“ ist die Basisausstattung des ersten E-Autos von Dacia. Die Auslieferung beginnt aber erst im Herbst 2021.
Der Basispreis für den Dacia Spring in der Einstiegsversion „Comfort“ liegt bei 20.490 Euro. Nach Abzug des Umweltbonus zuzüglich Mehrwertsteuerersparnis soll der Dacia Spring ab 10.920 Euro erhältlich sein. Die Renaulttochter Dacia bezeichnet den Spring „Comfort“ deshalb als günstigstes E-Auto Deutschlands. Nimmt man diesen Überblick des ADAC zu allen in Deutschland angebotenen E-Autos, dann stimmt diese Behauptung. Selbst der nur zweisitzige Smart fortwo Coupé EQ kostet etwas mehr. Wobei die von Dacia nicht genauer bezifferten Überführungskosten aber noch zum Kaufpreis hinzu kommen!
Die jetzt bestellbare Ausstattung „Comfort“ umfasst laut Hersteller unter anderem eine manuelle Klimaanlage, elektrisch einstellbare Außenspiegel sowie elektrische Fensterheber vorne und hinten.
Nur gegen Aufpreis steht die „Comfort“ Version in vier unterschiedlichen Metallic-Lackierungen zur Verfügung. Darunter sind die Farbtöne Goji-Rot und Magma-Schwarz.
Die maximale theoretische Reichweite liegt im WLTP-Testzyklus bei bis zu 230 Kilometern. Im Stadtverkehr sei laut Hersteller eine WLTP-Reichweite von bis zu 305 Kilometern möglich. Der Hersteller nennt für den Dacia Spring einen Stromverbrauch kombiniert von 13,9 kWh/100 km.
Neben der Basisversion „Comfort“ ist der Spring bereits seit einigen Wochen in der Ausstattung „Comfort Plus“ ab 21.790 Euro bestellbar. Unter anderem mit 7-Zoll-Navi mit Touchscreen und Smartphone-Anbindung, Einparkhilfe mit Rückfahrkamera und Metallic-Lackierung. Ebenfalls nur gegen Aufpreis ist eine CCS-Schnellladeoption mit 30-kW-Ladeleistung erhältlich.
Beide Ausstattungsniveaus können ab sofort über eine Kontaktanfrage auf dacia.de oder direkt beim Dacia-Händler bestellt werden.
Der Dacia Sprint ist weitgehend identisch mit dem City K-ZE. Das City K-ZE verkauft Renault in China für umgerechnet rund 8000 Euro aufwärts. Das City K-ZE zählt zum A-Segment und ist für den Einsatz in Städten gedacht.
Der Dacia Spring ist ein frugales Auto ohne Schnickschnack. Er bietet weder das beeindruckende und durchdachte Raumangebot eines Audi Q4 E-tron , noch die gute Geräuschdämmung und den Fahrkomfort eines Audi E-tron, noch das schicke Innere und Äußere samt der beeindruckenden Fahrleistungen eines Audi RS E-Tron und dem Dacia Spring hilft auch keine vorausfliegende Drohne bei der Navigation. Der Dacia Spring bietet erst recht nicht die geradezu f urchteinflößende Beschleunigung eines Tesla Model 3 Performance. Der Dacia Spring ist gewiss kein Vorreiter wie der BMW i3. Sondern er ist für Menschen gedacht, die einfach nur emissionsfrei von A nach B fahren wollen und das vor allem auf der Kurzstrecke machen können.
Tipp: Den Antrag auf die E-Auto-Umweltprämie stellen Sie hier .
Renault: Elektro-Auto für 10.920 Euro ab Herbst in Deutschland erhältlich
Renault: Ab März 2021 Elektro-Auto zum Kampfpreis
Netflix will bald auch Spiele im Stream anbieten
Gerüchte um einen Spiele-Streaming-Dienst von Netflix machten bereits im Frühjahr die Runde. Diese Bestrebungen werden laut der Nachrichtenagentur Bloomberg nun durch einen ehemaligen Electronic-Arts-Mitarbeiter bestärkt, der bei Netflix eingestellt wurde. Mike Verdu ist der neue Vice President of Game Development bei Netflix. Ein Netflix-Sprecher hat die Einstellung von Verdu gegenüber dem IT-Magazin The Verge bestätigt. Verdu hat etwa ein Jahr lang EA Mobile geleitet und bereits für Mobile-Gaming-Unternehmen wie Zynga gearbeitet. Zuletzt zeichnete er bei Facebook für den Kauf unterschiedlicher Oculus-Spieleentwickler verantwortlich.
Bloomberg zufolge könnte Netflix Spiele bereits im nächsten Jahr neben seinen anderen Inhalten wie Serien und Filmen im Stream anbieten. Den Gerüchten zufolge ohne zusätzliche Kosten für Abonnenten. Erste Gehversuche im Gaming-Bereich machte Netflix bereits mit den interaktiven Inhalten „Black Mirror: Bandersnatch“ und „Carmen Sandiego“. Der Streaming-Dienst lizenzierte zudem Mobile-Games zu Eigenmarken wie „Stranger Things“.
Microsoft: Schicke Nostalgie-Wallpaper zum Download
Microsoft bietet ein schickes Paket an Hintergründen zum Download an, welches den Namen “Nostalgia” trägt. Die Hintergründe sind eigentlich für den Einsatz unter Microsoft Teams gedacht, machen aber auch auf dem Windows-Desktop eine schöne Figur, wie wir zumindest finden. Denn die Motive dürften vor allem die Herzen von Windows-Veteranen höher schlagen lassen.
Konkret sind in der von Microsoft-Servern herunterladbaren Zip-Datei vier Hintergründe im JPG-Format enthalten. Darunter auch ein Motiv, welches Karl Klammer (Clippy) aus frühen Office-Versionen gewidmet ist. Karl Klammer wird demnächst ohnehin ein Comeback feiern, jedenfalls stehen die Chancen dafür derzeit gut. Die weiteren Hintergründe sind nicht minder interessant: Es gibt den guten alten Windows-95-Hintergrund und weitere Wallpaper sind Paint und Solitaire gewidmet.
Den Windows-95-Wallpaper (der Name: “Nostalgia Landscape”) sehen Sie oben. Hier die drei weiteren Hintergründe im Nostalgia-Paket:
Nostalgia Clippy
Nostalgia Paint
Nostalgia Solitaire
Mehr Hintergründe für Teams und Windows von Microsoft
Für Microsoft Teams bietet Microsoft hier eine Vielzahl weiterer Hintergründe zu unterschiedlichen Themengebieten an. Etwa für Sport-Fans, mit Urlaubs-Motiven oder schicke Xbox-Hintergründe.
Deutlich umfangreicher ist auch das offizielle Angebot an Windows-Hintergründen. Suchen Sie in der Microsoft-Store-App einfach nach “Windows-Designs” und sie erhalten eine große Auswahl an Wallpaper-Downloads.