Macwelt wünscht einen guten Morgen! Morgenstund hat Gesang im Mund: “Oh, let the sun beat down upon my face / with stars to fill my dream / I am a traveler of both time and space to be where I have been / To sit with elders of a gentle race this world has seldom seen / who talk of days for which they sit and wait / When all will be revealed” Heute vor 47 Jahren hat die britische Rockband Led Zeppelin ihr wegweisendes Doppelalbum “Physical Graffiti” mit dem die erste Platte beschließenden Longtrack “Kashmir” veröffentlicht. Kein rundes Jubiläum, gewiss, in Apple Music spielt heute eine andere Musik. Wenig ist dort auch von einem anderen epochalen Werk zu sehen und zu hören, das ebenfalls an einem 24. Februar Premiere feierte.
Es war an diesem Tag im Jahr 1876, in dem in Oslo Henrik Ibsens Epos Peer Gynth als Drama mitsamt der von Edvard Grieg dafür komponierten Musik zur Uraufführung kam. Sie wissen schon: Die Morgenstimmung, die aber keineswegs einen norwegischen Sonnenaufgang in Klängen malt, sondern einen afrikanischen. Das irre Crescendo in der Halle des Bergkönigs, Solvejgs Liebeslied, Anitras Tanz und die Trauermusik für Aase. Die bekanntesten acht Stücke, in zwei Suiten zusammengefasst, sind aber nur ein Teil des Gesamtwerkes und kommen in den meisten Aufnahmen ohne Gesang, Chor und Rezitative aus.
Wer nicht gleich das gesamte musikalische Drama hören möchte, dem sei die Aufnahme der Göteborger Symphoniker aus dem Jahr 1989 empfohlen: Solvejgs Lied von Barbara Bonney gesungen, die Halle des Bergkönigs von einem Chor von Trollen gefüllt. An der Oper in Oslo hatte im Dezember 2014 eine Neuvertonung des Dramas Premiere, Jüri Reinvere heißt der Komponist. Das Werk ist bisher kaum bekannt, aber schon Griegs Bühnenversion hatte es schwer, so kam es überhaupt erst zur Auskopplung der beiden Suiten als “Best of”. Eine Art von Zweitverwertung haben übrigens auch Led Zeppelin auf Physical Graffiti betrieben, praktisch besteht die komplette zweite Seite aus Stücken, die es nicht auf die früheren Werke I-IV respektive Houses of the Holy gebracht haben.
Steve Jobs hat Led Zeppelin bestimmt gefallen, bei Edvard Grieg sind wir uns da nicht so sicher. Was Steve Jobs generell von Klassik hielt, können wir leider nicht mehr fragen . Heute wäre er 67 Jahre alt geworden.
Lesetipps für den Donnerstag
Wird nix: Wenn die Gerüchte sich mal wieder überschlagen und Apple scheinbar das Rad neu erfindet oder gar das Feuer von den Göttern nochmals in Empfang nimmt, kann die Realität nur ernüchtern. Um sich und ihre Leser gegen die Enttäuschung zu wappnen, haben die US-Kollegen Michael Simon und Roman Loyola sich die spekulierten Neuerungen des Mac-Jahres einmal nüchtern betrachtet. Sie kommen zum Schluss, dass das zweite und letzte Jahr des Umstiegs auf Apple Silicon zu einer Enttäuschung werden würde. Der M2 wird nur zu einer inkrementellen Verbesserung, der iMac 27” werde sich kaum von einem Vorgänger unterscheiden, die Touchbar entwickelt Apple nicht weiter. Dazu fehlen nach wie vor eine Face-ID im Mac und von 5G-Konnektivität kann auch keine Rede sein. Die Erwartungen übertreffen müsste Apple also an anderer Stelle.
Uneindeutig: In iOS 15.4 und korrespondierenden Systemen wird Siri eine fünfte Stimme bekommen, die schlicht “America” heißen wird und weder männlich noch weiblich sein wird. Bisher ist diese androgyne Stimme nur für das US-amerikanische Englisch gedacht, eine internationale Ausweitung ist ungewiss. Bisher hatte es auch nur in Amerika vier statt zwei Stimmoptionen gegeben. “Wir freuen uns, eine neue Siri-Stimme für Englischsprachige einzuführen, die den Nutzern mehr Möglichkeiten gibt, eine Stimme zu wählen, die zu ihnen passt”, so Apple in einer Erklärung.
Vorbild: Bei seiner nächsten Chip-Generation Arrow Lake will Intel seine eigene Technologie mit der des 3-nm-Prozesses von TSMC zusammenführen und sich effizienten mobilen Chips den Vorrang gegenüber Desktop-Prozessoren geben. Die Arrow Lakes werden wie Apples Silizium Kerne mit unterschiedlichen Aufgaben haben, neben Hochleistungskernen werden auch Effizienzkerne weniger anspruchsvolle Aufgaben übernehmen und so Strom sparen. Intel ist indes spät dran: Während Apple bereits die zweite Generation der M-Chips vorbereitet, sollen erste Arrow Lakes erst gegen Ende 2023 auf den Markt kommen.
Ignorant: Sanktionen sind so eine Sache, wenn der Sanktionierte dadurch überhaupt keine Schmerzen erleidet. Apple sieht sich in der komfortablen Lage, Anordnungen der niederländischen Wettbewerbshüter weiterhin zu ignorieren und lieber Strafen zu zahlen, als Anordnungen zu folgen. Der Hintergrund: Dating-Apps muss Apple in den Niederlanden auch alternative Zahlmethoden gewähren. Das hat Apple recht widerwillig ermöglicht, doch hohe Hürden dafür angesetzt – dabei zieht der App Store weiterhin Gebühren in Höhe von 27 Prozent ein. Die Niederlande haben gegen Apple mittlerweile zum fünften Mal eine Strafzahlung in Höhe von fünf Millionen Euro verhängt, was der Konzern aber ohne mit der Wimper zu zucken aus der Portokasse bezahlt. Gegen Riesen wie Apple sind Sanktionen und Strafen ein zu stumpfes Schwert.
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