Update vom 31. März 2022:
Apple hat eine neue Version seiner App-Store-Regeln veröffentlicht . Diese erlaubt es lokalen Dating-Apps in den Niederlanden, Zahlungen über Drittanbieter zu akzeptieren. Apple gibt damit auch die Bedingung auf, dass Apps, die mit anderen Zahlungssystem arbeiten, eine separate Binärdatei integrieren müssen. In den neuen App-Store-Regeln macht Apple genauere Angaben, wie Anbieter von Nicht-Apple-Zahlungssystemen zu bewerten sind. Der US-Konzern gibt außerdem Beispiele für Seiten an, die Apps ihren Kunden präsentieren müssen, um sie über den Drittanbieter-Zahlungsdienst zu informieren. Apple besteht außerdem vorerst weiter auf die 27-prozentige Provision auf Transaktionen für Apps, die einen Link oder ein Zahlungssystem eines Drittanbieters verwenden. Die ACM wir die Richtlinien nun den „Marktteilnehmern zur Konsultation“ vorlegen. Werden die neuen App-Store-Regeln akzeptiert, kann Apple eine Eskalation der Geldstrafen vermeiden. db
Update vom 29. März 2022:
Apple erfüllt in den Niederlanden weiterhin nicht die Regulierung, für Dating-Apps Bezahlmethoden außerhalb des App-Stores anzubieten. Die von der Authority for Consumers and Markets (ACM) verhängte Strafe ist Woche für Woche um fünf Millionen Euro gestiegen, nach zehn Wochen ist die letzte Rate der maximal möglichen 50 Millionen Euro fällig gewesen. Ein von Apple am 22. März eingereichter neuer Vorschlag war der Behörde nicht akzeptabel, berichtet Apple Insider . Die ACM warnt Apple nun davor, sich nicht zu früh über das Ende von Strafzahlungen zu freuen, es sei möglich, weitere Strafen zu verhängen, die über die bisherigen 50 Millionen Euro hinausgingen, die sich für Apple anscheinend wie Trinkgeld anfühlen. pm
Update vom 1. März 2022:
Offenbar können sich die niederländische Wettbewerbsbehörde und Apple noch nicht einigen. Es geht um die neuen Richtlinien für Dating-Apps im App Store. Seit fünf Wochen verhängt die Behörde eine Strafe von fünf Millionen Euro, letzte Woche musste Apple in Summe 25 Mio. Euro zahlen. In dieser Woche kam eine wiederholte Strafe hinzu, wie “Reuters” berichtet . Cupertino soll also in den Niederlanden mit dem Stand heute 30 Mio. Euro zahlen. Derweil stellt sich der Betreiber vom App Store auf den Standpunkt, allen Nachforderungen nachgegangen zu sein. Das Update der App wäre für Entwickler eine geringfügige technische Änderung ohne zusätzliche Kosten, dies wäre eine gängige Praxis, um den gesetzlichen Richtlinien in bestimmten nationalen Stores gerecht zu werden. Die Behörde hat Apples Erklärung nach Angaben vor Reuters zu Kenntnis genommen, konnte darin jedoch keine Änderung zu Apples Position erkennen. hk
Ursprüngliche Meldung vom 24. Februar 2022:
Apple beziehungsweise sein App Store steht unter Beschuss von mehreren Regulierungsbehörden. Das letzte Kapitel des Dramas wird gerade in den Niederlanden geschrieben: Die Regulierungsbehörde im Land hat dem Entwickler aufgetragen, für Dating-Apps eine alternative Bezahlmethode zu erlauben. Apple ist der Regulierung formal nachgegangen. Damit niederländische Dating-Apps von seinen Kunden Abo-Gebühren ohne App Store abziehen, müssen sie quasi eine komplett neue App mit der neuen Zahlungsmethode in der Store hochladen, diese Version der App muss nur im niederländischen Store verbreitet werden. Dazu müssen die Entwickler von Dating-Apps immer noch eine Gebühr von 27 Prozent an Apple abführen, wenn sie eine andere Bezahlmethode verwenden. Als Folge ist es für Entwickler noch teurer, eine alternative Bezahlung im App Store anzubieten, als bei Apples eigener zu bleiben. Die niederländische Regulierungsbehörde hat daraufhin ihre Strafe von fünf Millionen Euro auf 25 Millionen Euro erhöht .
Scharfe Kritik der EU-Kommission – Apple mäßig beeindruckt
Nun bewertet Margrethe Vestager, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission und Verantwortliche für Digitale Agenda, dieses Verhalten Apples: Demnach ziehe es der Hersteller vor, wiederkehrende Strafen an die niederländische Wettbewerbsbehörde zu zahlen, als sich den auferlegten Regeln zu beugen. Apple spiele hier auf Zeit und versuche, die Regel so weit es geht, umzugehen. Vestager weist auf das Problem mit den Ressourcen hin, die auferlegte Regelungen durchzusetzen. Eine Strafe von 25 Millionen Euro ist zwar schmerzlich, für einen Riesen wie Apple jedoch leicht wegzustecken.
Apples Streit mit diversen Regulierungsbehörden weitet sich in der letzten Zeit weltweit aus. Nicht nur in den USA beschäftigen sich Politiker mit dem uneingeschränkten Einfluss Apples auf die Apps, die auf das iPhone kommen. In den USA wird zur Zeit ein Sideloading-Gesetz vorbereitet, das, wenn durchgesetzt, den App-Download außerhalb vom App Store erlauben wird. Auch in Südkorea will eine lokale Wettbewerbsbehörde Regeln durchsetzen , wonach Apple und Google alternative Bezahlmethoden in eigenen App Stores erlauben. hk
Apples Alptraum Sideloading könnte das Beste für das iPhone sein