Macwelt wünscht einen guten Morgen! Zu Beginn des 20. Jahrhunderts schien die Physik auserzählt zu sein, alle Phänomene schienen bekannt zu sein, nur noch Details wären zu klären. Dann “erfand” Max Planck bei einem Klärungsversuch das nach ihm benannte Wirkungsquantum und in Bern dachte ein junger Angestellter des Patentamts darüber nach, was mit seinem Spiegelbild passieren würde, bewegte er sich samt Spiegel mit Lichtgeschwindigkeit. Über 100 Jahre später ist die Physik alles andere aus auserzählt, primär bei der Vereinigung von Quanten- und Relativitätstheorie macht sie noch Schwierigkeiten, die Forschende vorwiegend mit mathematischen Mitteln zu beseitigen versuchen. Ein falscher Ansatz, meint die Physikerin Sabine Hossenfelder, nur weil eine Theorie “schön” ist und “symmetrisch” müsse sie nicht gleich stimmen. Supersymmetrie, SUSY genannt, also womöglich ein Quatsch wie auch die noch verwegenere Superstringtheorie oder gar mathematisch-physikalische Träumereien von Feldern, Teilchen und Wechselwirkungen, die sich auf die Mathematik der Oktonionen, oder auch hyperkomplexe Zahlen genannt, stützen.
Dabei haben Gedankenmodelle dieser Art in der Vergangenheit sehr gut geholfen, um auch in der realen Physik weiterzukommen. So ist schon länger bekannt, dass es drei Familien von Elementarbausteinen gibt, neben den Quarks, die sich zu Protonen und Neutronen zusammenfügen, Elektronen und ihren (Anti-Neutrinos), also noch zwei schwerere: Myonen und Tauonen, die fetten Verwandten der Elektronen waren schon länger bekannt, ebenso die Quarks “strange” und “charme” der mittleren Familie und das “bottom”-Quark der schwersten. Fehlte nur noch dessen Gegenstück, das “top”-Quark, dann würden die drei Familien komplett sein und damit die Symmetrie, an die man so sehr glaubte. Nun gut, heute vor 3 3 Jahren, Pardon, also vor 27 Jahren, meldete das Fermilab Vollzug: Das “top”-Quark war tatsächlich nachweisbare Realität. Und dennoch ist das Standardmodell, das sich gut 20 Jahre mit der Entdeckung des Higgs-Bosons noch weiter verfestigte, nicht der letzte Schluss, zu viele experimentell und theoretisch aufgeworfene Fragen bleiben noch offen. Sind Neutrinos vielleicht ihre eigenen Antiteilchen? Gibt es eine fünfte Elementarkraft, noch eine vierte Teilchenfamilie? Oder stimmt die SUSY im Prinzip doch, nur findet man deren Beweise in Form neuer Elementarteilchen erst bei weit höheren Energien als bisher ausgerechnet? Am Ende mag es die Natur gar nicht so symmetrisch, wie wir Menschen uns das mit unserem Sinn für Schönheit vorstellen.
So hat es uns vor elf Jahren auch sehr gefallen, was Apple da in seiner Einladung andeutete: Das zweite kommt am Zweiten. Konkret meinte Apple das iPad 2, das am 2. März 2011 das Licht der Öffentlichkeit erblickte.
Das iPad in seiner Urform mag zwar das schönere Gerät gewesen sein, doch erst mit dem ein gutes Jahr darauf folgenden iPad 2 wurde das Apple-Tablet konkurrenzfähig. Rückblickend mag man beinahe vermuten, erst mit dem iPad 2 hat Apple sich das getraut, was das iPad von 2010 schon hätte bieten sollen: Etwa ein verdammt schneller Prozessor, der A5 mit seinen zwei Kernen. Zwei Kameras, vorne wie hinten. Und vor allem einen dünneren Formfaktor, den sich Apple beim Original offenbar noch nicht zugetraut hatte, um den Innenraum maximal mit Akkus zu füllen.
Daraus resultierte eine schier unglaubliche Leistungsfähigkeit, die das iPad 2 zu einem der langlebigsten Apple-Produkte machte, erst im März 2014 nahm Apple das iPad 2 aus dem Handel, als längst das iPad Air den Ton angab – das mit dem iPad Air 2 ein halbes Jahr später ein Update erhalten sollte, das ebenso dünner, schneller und langlebiger war. Manche Geschichte wiederholt sich bei Apple, die mit der “2” auf alle Fälle: Auch der Apple II war in Apples Frühgeschichte sehr lange im Handel geblieben. Warten wir mal auf den M2 und seine Verwandten. So wie wir Apple kennen, werden die auch nicht bei drei Familien halt machen, wenn in ein paar Jahren das Top-Modell der dritten da sein wird.
Lesetipps für den Mittwoch
Vorfreude: Der März ist gekommen und damit aller Voraussicht nach der erste Monat dieses Jahres, in dem es neue Apple-Hardware gibt. Noch steht eine Einladung zu einer Keynote aus, der allseits kolportierte Termin 8. März ist dennoch zu halten – sofern bis diesen Donnerstag Apple eine Ankündigung macht. Aber auch neben neuer Hardware – iPhone SE, iPad Air, neue Macs – steht bei Apple im März einiges an Updates und Neuerungen an. iOS 15.4, iPadOS 15.4 und macOS 12.3 sowie verwandte Systemupdates werden es ziemlich sicher noch vor dem Monatsende aus der Beta-Phase heraus schaffen, gestern Abend haben Entwickler die fünfte Vorabversionen erhalten , die Public Beta sollte heute folgen. Bei Apple TV+ stehen einige Premieren an wie “WeCrashed” oder “The Last Days of Ptolemy Grey” und der Beginn einiger zweiter Staffeln wie “Central Park” oder “Dear …” Auch bei Apple Arcade sollte es einige Neuerungen geben, den Schwerpunkt legt Apple im März 2022 jedoch auf Hardware.
Schräg: Vergeblich haben wir gestern auf eine Einladung zur Frühlingskeynote gewartet, der 8. März ist aber noch nicht vom Tisch, das Fenster der Gelegenheit schließt sich erst am Donnerstag. Und dann ist der März ja noch lang. UK-Kollege David Price hat sich Gedanken gemacht, unter welchem Motto Apple heuer im Frühling einladen könnte “Sprung Forward” und “Spring Loaded” sind ja schon weg. “Spring Break” klingt sicher nicht schlecht, aber so wie wir Apple kennen, wird das Wording attraktiver und witziger, man denke nur an “California Streaming” vom letzten Jahr. Aber auf einen Bruce Spring-Stream werden wir uns kaum einstellen müssen.
Trainieren statt studieren: Vielleicht ist der 8. März für eine Keynote nur bedingt geeignet, der Tag hat auch eine andere Bedeutung, sodass Apple sich nicht mit seinen profanen Werken in den Vordergrund stellen möchte. Als Internationaler Frauentag, beabsichtigt der Aktionstag dazu beizutragen, Vorurteile, Stereotypen und Diskriminierung abzubauen und Gleichberechtigung, Vielfalt und Gerechtigkeit zu fördern. Die Fitness-Apps von iPhone und Apple Watch spendieren anlässlich des Datums ein exklusives Sportabzeichen, dazu muss man ein beliebiges Training von mindestens 20 Minuten absolvieren und es in der Trainings-App oder einer anderen Anwendungen aufzeichnen, die ihre Daten an Health weitergibt. Ein Satz animierter Sticker ist dann auch dabei, die man in Nachrichten oder Facetime verwenden kann.
Endlich : Apple reagiert auf die russische Invasion in das Nachbarland und schließt seinen Apple Store in Russland. Auch anderen Händlern liefert man keine Produkte mehr. Wie Bloomberg berichtet, wirft Apple zudem die Kreml-Propaganda-Medien RT News und Sputnik News aus dem App Store, der aber ansonsten anscheinend offen bleibt. In einer Mail an die Belegschaft hat Apple-CEO TIm Cook zudem erklärt, dass sich Apple bei der notwendigen humanitären Hilfe finanziell engagieren wird und zudem die privaten Spenden der Mitarbeitenden an qualifizierte Hilfsorganisationen verdoppeln werde. Apple reagiert mit einigen Tagen Verzögerung auf Aufforderungen, die etwa der Vizeministerpräsident der Ukraine, Mykhailo Fedorov, in einem Brief an das Unternehmen gestellt hat.
Mehr Freiheit: Entwickler wünschen nicht nur Freiheit von den Restriktionen des App Store, um mit anderen Bezahlsystemen mehr von ihren Umsätzen behalten zu können, sondern protestieren auch gegen technische Einschränkungen der Plattform. So fordert nun ein neues Projekt Open Web Advocacy, das eine Gruppe von Entwicklern ins Leben gerufen hat, von Apple die Öffnung von iOS (und iPadOS) für andere Web-Engines als WebKit. Alle Browser und Web-Apps müssen die Basis von Safari nutzen, man kann sagen, Safari laufe als Edge, Firefox oder Chrome einfach nur mit einer anderen Haut auf iPhone und iPad. Apple beschränkt aber einige Funktionen wie einen Vollbildmodus, Bild-in-Bild oder Apple Pay auf seinen eigenen Browser, in den Entwicklertools fehlen zudem etliche Funktionen, die auf anderen Plattformen selbstverständlich sind. Die Aufforderung an Apple ist mit keiner Drohung verbunden, wohl aber zeigt die Aktivistengruppe Alternativen auf: Man könne den Fall auch vor die britische Wettbewerbsbehörde UK Competitions and Markets Authority (CMA) bringen, die womöglich bessere Argumente vorbringen könnte. Etwa solche, die denen der niederländischen Kollegen ähneln, die Woche für Woche die Strafe gegen Apple um fünf Millionen Euro erhöhen, bis Apple der Regulierung bezüglich Dating-Apps endlich mal Folge leistet.
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