Der Welttag des Hörens oder auch „International Ear Care Day“ ist ein Aktionstag der WHO, der die Aufmerksamkeit auf das Hören lenken möchte – und die Prävention von Hörschäden. Auch Apple hat dieses Thema nicht vernachlässigt – und das vielleicht aus einem anderen Grund: Hörverlust ist oft vermeidbar und Apple daran nicht ganz unbeteiligt. So schätzt die WHO, dass in den reicheren Ländern etwa die Hälfte der jungen Menschen zwischen 12 und 35 regelmäßig Schwerhörigkeit riskieren: Sowohl durch zu hohe Lautstärke bei Smartphones wie dem iPhone, aber auch durch Kinderspielzeuge und Musikabspielgeräte.
Letztes Jahr hatte Apple zum Welttag des Hörens Ergebnisse der eigenen Forschung „ Apple Hearing Study “ vorgestellt, die auf Daten vieler Nutzer zugriff. Messungen von iPhone und Apple Watch hatten nämlich gezeigt, dass 25 Prozent der Teilnehmer im Alltag lauteren Geräuschquellen ausgesetzt waren, als von der WHO empfohlen – dabei kann es sich um Verkehrslärm, Maschinen oder viele andere Geräuschquellen handeln. Fast 50 Prozent der Teilnehmer arbeiteten außerdem den Messungen zufolge an einem lauten Arbeitsplatz, immerhin zehn Prozent hörten Musik deutlich lauter, als von der Gesundheitsorganisation empfohlen. Apple bietet mit Apple Watch und iPhone aber einige Hilfsmittel für den Schutz des Hörvermögens.
iPhone warnt vor zu lautem Musikhören
Das aktuelle iOS bietet eine verbesserte Überwachung der Musiklautstärke. In früheren Versionen fand man unter der Einstellung „Musik“ die Option „Maximale Lautstärke“. Diese Funktion findet man nun unter „Töne & Haptik“ unter der Rubrik „Kopfhörersicherheit“. Weiterhin kann man hier einen höheren Maximalwert einstellen, um Musik mit höherer Lautstärke zu hören. Neuerdings gibt die Skala aber einen Vergleichswert an „So laut wie eine Krankenwagensirene“ erfährt man bei der Maximaleinstellung und auch, dass man Musik mit einer Lautstärke von 100 Dezibel hört. Auch die nächst leiseren Einstellungen von 95 Dezibel (Autohupe) und 90 Dezibel (Motorrad) sind eigentlich noch zu laut.

Zusätzlich erhält man aber nun Warnungen als Systemmitteilung, wenn man in den letzten 7 Tagen die empfohlene Maximalbelastung überschritten hat. Das wirkt vielleicht auf manche übergriffig, in manchen Ländern sind diese Mitteilungen aber mittlerweile sogar gesetzlich vorgeschrieben.
Geräusche-App auf der Apple Watch
Eine eigene Wächter-App bietet die Apple Watch mit der App “Geräusche”. Die App überwacht permanent per Watch-Mikrofon den Geräuschpegel der Umgebung und warnt bei zu hohem Geräuschpegel. Auch für Handwerker und Hobbygärtner eine lohnende Funktion, erreichen doch manche Laubbläser über 90 Dezibel. Konfigurieren kann man die App bequem am iPhone.

Natürlich werden alle Information gesammelt und auch mit der Health-App auf dem iPhone gespeichert. Man kann dann auch im Nachhinein prüfen, ob man vielleicht am Wochenende sein Gehör überstrapaziert hat und die nächsten Tage auf Rockkonzerte, Bohrmaschinen und Motorrad-Ausflüge verzichten sollte. Nutzt man kompatible Kopfhörer wie die Airpods, zeigt das Kontrollzentrum außerdem, ob die Lautstärke der Kopfhörer zu hoch ist.
Sobald sich der Träger mehr als drei Minuten in einer lauten Umgebung befindet, schickt die Uhr eine Warnung: “Das Geräusch-Niveau könne das Gehör schädigen”. Die Abstufungen der Lautstärke stammen dabei von der World Health Organization. Das US-Amerikanische Zentrum für Krankheiten und Prävention erklärt auf der eigenen Homepage: “Schon fünf Minuten in einer lauten Umgebung bis zu 105 dB reichen, um das eigene Gehör zu schädigen”.
Dezibel-Meter
Es gibt aber auch zahlreiche iOS-Apps für die Geräuschmessung. Möchte man wissen, wie laut eigentlich die Baustelle neben dem Home Office ist, kann man zu zahlreichen Apps greifen. Empfehlenswert ist etwa die App Niosh von der amerikanischen Behörde CDC. Diese empfiehlt zwar ein geeichtes externes Mikro, auch so vermittelt sie aber schon einen recht guten Eindruck, ob eine Geräuschquelle schädlich ist.