3. März: Besser hören
Macwelt wünscht einen guten Morgen! Die drei Lügen der Gitarristen? Erstens: “Ich kann das auch ohne Stimmgerät.” Zweitens: “Im nächsten Stück spiele ich kein Solo”. Drittens: “Ich hör’ mich nicht!” Wer je mit Gitarristen zu tun hatte oder selbst in die Saiten greift, wird das bestätigen. Stimmgeräte werden überschätzt, wir ziehen uns unsere eh Töne immer dahin, wo die Dissonanz so richtig weh tut. Und natürlich spielen wir ein Solo, das haben wir ja geübt. Deshalb stellen wir unsere Verstärker am liebsten immer auf die “11”, denn nur so sind wir sicher, dass wir uns neben dem wummernden Bass, dem hämmernden Schlagzeug und der kreischenden Hammond nicht nur selbst hören, sondern auch beim Publikum ankommen. Wäre ja schade um das Solo, haben wir ja geübt. Ein- oder zweimal.
Das ist natürlich Klischee, echte Profis achten penibel auf den Tuner im Rack, üben täglich, halten sich an vereinbarte Arrangements und schützen ihr Gehör. Denn wenn man aufeinander hört, muss man nicht übermäßig laut aufdrehen. Selbst Drummer prügeln ja nicht immer wie wild auf Felle und Becken ein. Bewährt hat sich auch Gehörschutz, der das Wichtigste zwar durchlässt, aber die brutalen Spitzen ausfiltert. Schwerhörigkeit ist unter Musikern dennoch weit verbreitet, das ist aber nicht auf ein bestimmtes Genre beschränkt. Im Orchestergraben kann es genauso laut werden wie auf der Bühne im Rockklub, man darf nicht das Volumen nicht unterschätzen, das Blech- wie Holzbläser sowie zwei Dutzend Streicher entfalten können.
Ist dem Musiker aber klar, dass seine Ohren mit sein wichtigstes Kapital sind und er jederzeit darauf aufpassen muss, ist dieses Bewusstsein nicht in jedem anderen Beruf angekommen. Dabei sollte man wissen, dass dauerhafter Lärm nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche schädigt und Schwerhörigkeit mitunter zur Berufs- oder gar Erwerbsunfähigkeit führen kann. Darauf will der heutige Welttag des Hörens hinweisen, der 2022 unter dem Motto steht: „Wir geHÖREN zu dir!“.
Womöglich zur Freude von Ohrenärzten werden In-Ear-Kopfhörer immer populärer, Apple hat mit den Air Pods (Pro) die populärsten der völlig drahtlosen Geräte im Angebot. Das klingt auf den ersten Blick zwar paradox, da aber die Speaker deutlich näher an das Trommelfell geraten, müssen sie gar nicht mehr den Schalldruck erzeugen, den wir noch von unseren Boxentürmen und den riesigen OverEars kennen.
Je besser der Gehörgang gegen Außengeräusche abgeschirmt ist, umso mehr kann man noch das Volume zurückdrehen und hört Bässe satt, Mitten deutlich und Höhen kristallklar – wichtiger Kaufgrund für die Pro mit ihrer aktiven Geräuschunterdrückung. Wenn wir dann an unseren iPhones und iPads die Lautstärkenbegrenzung nicht ausschalten und beim Dudeln mit der E-Gitarre den Verstärker brav auf “3” lassen, hören wir vielleicht morgen auch noch was. Die Apple Watch hat jedenfalls im Übungsraum bisher noch keine Lautstärkenwarnung ausgeben müssen , hat bei Mahlers Vierter im Konzertsaal an einigen Stellen aber beeindruckende 90 Dezibel und darüber gezeigt.
Lesetipps für den Donnerstag
Also doch: Apple hat den Termin für sein erstes virtuelles Event im Jahr 2022 bekannt gegeben. Es ist nun doch der bereits vor drei Wochen von Mark Gurman berichtete 8. März, den wir wegen der noch lange nicht abgeschlossenen Entwicklung von iOS 15.4 und verwandten Systemen anzweifelten. Vermutlich werden die Produkte, die Apple kommenden Dienstag ab 19 Uhr MESZ zeigen wird, noch eine oder zwei Wochen mehr als üblich auf sich warten lassen. Auf dem Plan stehen ein neues iPhone SE; dazu bis zu drei neue Macs, darunter ein mobiles Gerät. Da war zuletzt ein Macbook pro 13” mit M2-Chip der Favorit, was recht gut zum Motto “Peek performance” passen würde.
Bunt auf Schwarz : Auch das Logo der Einladung ist Apple wieder gelungen, aus den Apfel-Umrissen in mehreren Farben lässt sich aber wenig schließen – allenfalls auf mögliche Farben des iPhone SE 3. Hübsch ist das bunte Emblem auf schwarzem Hintergrund aber schon, die Grafik eignet sich wunderbar als Hintergrundbild für Mac, iPad und iPhone – es gibt sie für diese Zwecke auch schon zum Download.
Autsch: Fitbit muss seine Fitness-Uhr Ionic zurückrufen. Grund ist eine überhitzende Batterie, die zu Verletzungen führen kann. Insgesamt habe man von 175 Fällen erfahren, 115 davon seien in den USA aufgetreten. Laut Hersteller handelt es sich um 0,01 Prozent aller verkauften Geräte, vier Nutzer hätten Verbrennungen zweiten Grades davongetragen, zwei sogar dritten Grades. Fitbit hatte die Ionic bis ins Jahr 2020 produziert, der Rückruf bezieht sich auf Geräte, die von September 2017 bis Dezember 2021 bei Amazon, direkt im Fitbit-Store und diversen Einzelhändlern verkauft wurden. Die Behörde Consumer Product Safety Commission rät in ihrem Rückruf, die Uhr ab sofort nicht mehr zu benutzen, sich mit Fitbit in Verbindung zu setzen und eine Rückversandpackung anzufordern. Fitbit will unabhängig vom gezahlten Preis den Gesamtpreis ersetzen und zudem einen 40-prozentigen Rabatt auf ausgewählte Fitbit-Geräte geben.
Konsequenz: Apple schließt sich den Sanktionen an, die viele Firmen gegen Russland erhoben haben, und verkauft nichts mehr im Land des Aggressors Putin. Jason Snell lobt das Vorgehen in seiner jüngsten Kolumne “More Color” auf Macworld, gibt aber zu bedenken, dass Apple sich es auch leisten kann, Russland den Rücken zu kehren, zur Not auf Dauer. Anders sähe die Lage in China aus, das auf Taiwan ähnliche Ansprüche erhebt wie Russland auf die Ukraine. In der Vergangenheit hat China schon mehrfach mit Krieg gegen die aus Sicht Pekings abtrünnige Insel gedroht, um sie sich einzuverleiben. Was nun, wenn Xi dem Beispiel Putins folgt und Taiwan angreift? Die Empörung wäre vergleichbar, aber könnte es die Konsequenzen sein? Apple kann es sich kaum leisten, China einerseits als Produktionsstandort aufzugeben und andererseits als Absatzmarkt, ist dabei aber in der IT-Branche nicht allein mit dem Problem. Doch auch andere Industrien lassen China mehr oder minder gewähren, wie etwa die Volkswagen-Fabriken in der Provinz Xinjiang zeigen, in der das Regime Uiguren in “Umerziehungslager” steckt.
Inkonsequent: In den asozialen Netzen macht gerade ein Video die Runde, das offenbar von einem russischen Staatsmedium stammt und einen Russen zeigt, der als Reaktion auf die Sanktionen Apples ein iPad mit einem Hammer zerstört. “Seht her, wir brauchen eure Produkte nicht, ihr könnt uns gar nix!” soll das Propagandamaterial aussagen. Aber auch dieses kurze Video ist ein Eigentor, da es unreflektierte Inkonsequenz zeigt: Das iPad im Bild ist offenbar das Original von 2010 und somit längst Altmetall und -glas. Es besteht bei Aktionen dieser Art die Gefahr, dass man die Batterie zerstört und diese Feuer fangen könnte. Vor allem fragt man sich, ob die Russen jetzt ihre Dell-Computer und -Monitore mit dem Hammer behandeln oder aus den Fenstern werfen, sollen sie ruhig machen, Ersatz bekommen sie auch von Dell nicht. Die IT-Industrie zeigt sich recht einig in der Bewertung des Angriffskrieges Russlands und in ihren Konsequenzen.
Verlängert: Wer hat Xavier vom Balkon geworfen und das Leben des Popstars auf der Afterparty der 15-Jahresfeier der Abschlussklasse von 2006 beendet? Detective Danner (Tiffany Haddish) hat eine Idee, am ab morgen ausgestrahlten Finale wird sie den Fall lösen, nachdem sie in der Mystery-Krimi-Komödie “The Afterparty” in den Folgen zuvor alle verdächtigen Gäste einzeln verhört und dabei jeweils deren Sicht auf die Geschehnisse bekam. Vielleicht ein wenig überraschend hat Apple TV+ bekannt gegeben, dass die Serie eine zweite Staffel bekommt, in der erneut Detective Danner ermitteln wird: Bleiben noch Fragen offen oder wird es einen weiteren Mordfall mit jeder Menge Zeugen und Verdächtigen geben?
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