30. Juli: Dank an den SysAdmin
Macwelt wünscht einen guten Morgen! Heute besonders all denen, die als Systemadministratoren tagaus, tagein und manchmal auch mitten in der Nacht dafür arbeiten, unsere Computersysteme und IT-Infrastrukturen aufrecht zu erhalten. Das ist weit schwieriger, als wir Nutzer meinen, denn der Satz “Never touch a running system” ist so verkehrt, wie es nur sein kann. Kein Computer und kein Netz sind völlig ohne Fehler und Lücken und so permanent Gefahren ausgesetzt. Und sei es die Gefahr, dass wegen eines Stromausfalls, eines defekten Bauteils oder eines an der falschen Stelle abgebrochenen Programms die Systeme einfach mal für Stunden oder Tage still stehen.
Einen Systemadministrator bemerkt man in der Regel erst dann, wenn etwas kaputt ist und macht ihn daher entweder für den Fehler selbst oder für dessen zögerliche Behebung verantwortlich. Aber man lobt und preist ihn nicht, wenn alles funktioniert. Weil wir eben glauben, alles liefe von selbst und der SysAdmin könne ohnehin nur pfuschen.
Mit dieser Einstellung sollte Schluss sein, insbesondere heute. Der letzte Freitag im Juli ist der System Adminstator Appreciation Day und wurde als solcher im Jahr 2000 vom SysAdmin Ted Kekatos erfunden. Der Legende nach war es eine Anzeige des Druckerherstellers Hewlett-Packard, der Kekatos darauf brachte, auch den SysAdmin zu feiern: Auf der gedruckten Seite bedankten sich Mitarbeiter einer fiktiven Firma ihrem SysAdmin mit Blumen und Geschenkkörben bei diesem, da er einen HP-Drucker installiert hatte, für den die Anzeige werben sollte.
Unseren Systemadministratoren sind wir jedenfalls sehr dankbar dafür, dass sie uns mit Geräten von Apple ausstatten. iPhone, iPad, Macbook (Pro) und iMac – ohne das geht es bei der Macwelt natürlich nicht. Aber auch aus Eigennutz statten immer mehr IT-Abteilungen Firmenmitarbeiter mit Macs statt PCs aus. Die Wartungsanfälligkeit von Macs ist laut Erkenntnissen von Experten deutlich geringer als von PCs – und die Nutzer kommen in der Regel auch schneller von selbst auf die Lösung. So feiern wir uns heute auch ein bisschen selbst, als Administratoren unserer eigenen Systeme. Aber das Lob des Tages geht natürlich an die echten Systemadministratoren.
Heute ist noch dazu Tag der Freundschaft, den die UNO zwar erst im Jahr 2011 erfunden hat, aber vielleicht gerade rechtzeitig in Zeiten des eskalierenden Hasses. Es ist zwar nur eine Plattitüde, aber auf diesem Planeten müssen wir in Frieden und Freundschaft leben, wollen wir ihn nicht endgültig zerstören. Da hilft dann auch kein SysAdmin mehr, denn die sind wir ja selbst.
Lesetipps für den Freitag:
Nachgelegt: Apple hat nach den Sicherheitsupdates für iOS und macOS nun auch noch watchOS auf den aktuellsten Stand gebracht. watchOS 7.6.1 schließt die Lücke in IOMobileFrameBuffer, weitere Änderungen gegenüber dem erste letzte Woche herausgebrachten watchOS 7.6. gibt es nicht.
Musik: Apple hat im Rahmen einer Kooperation mit Lady Gaga und Dua Lipa ein Update für Garageband veröffentlicht. Die Versionen für iPad und iOS bekommen zwei neue Remix-Sessions mit Tracks der beiden Künstlerinnen, dazu gibt es sieben neue Producer-Packs mit Beats, Loops und Instrumenten von Produzenten wie Mark Lettieri, Oak Felder oder Tom Misch. Ein achter Pack von Mark Ronson kommt zur Begleitung der heute auf Apple TV+ startenden Dokuserie “Watch The Sound With Mark Ronson”, die einen Einblick hinter die Kulissen der Musikproduktion gibt.
Umfrage: Apple hat anders als Facebook und Google noch nicht geplant, eine Impfpflicht einzuführen, wenn die Mitarbeiter wieder zurück in die Büros kommen sollen. Doch will sich der Konzern nun einen Überblick über den Status verschaffen und befragt seine Mitarbeiter an einigen Standorten anonym und vertraulich. Dabei lautet die Frage, ob die Leute bereits vollständig geimpft seien, nur eine Teildosis erhielten oder ob man diese Information nicht teilen möchte, berichtet Apple Insider. Ungeimpften den Zutritt verweigern ist (noch) nicht der Plan, an Arbeitsstellen mit einer geringeren Impfquote sollen aber zusätzliche Maßnahmen zum Infektionsschutz gelten.
Neuer Mix: Beatles-Produzent Giles Martin hat dem Fachmagazin Rolling Stone ein Interview zu den Möglichkeiten von Dolby Atmos und Spatial Audio gegeben. Das Album “Sgt. Pepper” war eines der ersten, das einen 3D-Audio-Mix bekommen hat, Martin ist aber nur bedingt zufrieden. Der Mix sei wie für eine Theateraufführung gedacht gewesen und nicht für ein kleines Format wie für die Airpods. Daher werde er die Platte bald neu mischen und in Apple Music ersetzen. Bei Abbey Road passe der 3D-Mix besser. Den neuen Soundeindruck beschreibt Martin mit einer Pilzkopfallergie: Ein neuer Mix für eine bekannte Platte sei wie ein neuer Haarschnitt: Man erkenne die Person wieder, etwas sei aber anders. Für die Zukunft des Raumklangs sieht Martin biometrische Methoden wichtig für eine Individualisierung des Klangs. Die Rezeption gerade von 3D-Audio sei für jeden anders, viel hänge von der Kopfform und gar von der Knochenstruktur ab. Apples Airpods (mit Pro und Max) passen den Sound bereits aufgrund eigener Messungen des Schalls an.
Verfügung : Was hat Apple gegen Leaks von Hardware? Ist es nicht so, dass das Unternehmen sogar von den Gerüchten profitiert, die Monate im Vorfeld einer Veröffentlichung kursieren, da sie das Interesse an neuen Produkten aus Cupertino selbst in Zeiten des Sommerlochs hochhalten? Das sieht laut Motherboard Apple nicht so, wie aus einem Unterlassungsschreiben hervorgeht, welches Apple an einen chinesischen Staatsbürger gesandt hat, der sich in den vergangenen Jahren als Leaker hervorgetan hat und Bilder und Informationen von Prototypen handelte. Diese Hardwareleaks schadeten dem Unternehmen, da sie viel von der Überraschung nähmen, die eine Präsentation neuer Hardware bereiten sollte – und diese Überraschung sei tief in die DNA des Unternehmens eingeschrieben. Doch auch Kunden und Dritte könnte Schaden nehmen, denn oft würden derartige Prototypen nicht die finalen Maße aufweisen, Hüllenhersteller könnten dann mit falschen Angaben operieren und gewissermaßen für die Tonne produzieren. “Solche Situationen schaden den Interessen der Verbraucher und von Apple. Daher ist es offensichtlich, dass unveröffentlichte Informationen über das Design und die Leistung von Apple-Produkten, wenn sie vertraulich behandelt werden, einen tatsächlichen und potenziellen kommerziellen Wert haben”, heißt es in dem Brief der Apple-Anwälte.
Weitere Nachrichten:
Uber Eats liefert in weiteren deutschen Städten
Drei Monate nach dem Start in Deutschland, weitet der Lieferdienst Uber Eats seinen Service auf weitere deutsche Städte aus . Ab August soll Uber Eats auch in Frankfurt und München verfügbar sein. Wie viele Restaurants zum Start des Dienstes in den beiden Städten teilnehmen, ist noch nicht bekannt.
Seit dem Beginn der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr ist die Lieferung von Essen für den Fahrdienstleister ein wichtiger Geschäftszweig geworden. Im Frühjahr startete Uber Eats in Berlin. Damals waren rund 200 Restaurants auf der Plattform registriert, mittlerweile ist deren Zahl auf 700 angewachsen. Die Zahl der Berliner, die Uber Eats nutzt, hat sich nach der Ausweitung des Zustellgebiets laut Uber mittlerweile auf 1,2 Millionen verdoppelt. In den USA startete Uber Eats bereits im Jahr 2014. Mittlerweile ist der Lieferdienst in 32 Ländern verfügbar.
Derzeitiger Marktführer für Essenslieferungen in Deutschland ist Lieferando. Konkurrenz bekommt das niederländische Unternehmen nun von Uber Eats und Delivery Hero.
Instagram: Konten junger Nutzer werden “privat”
Facebook will das soziale Netzwerk Instagram künftig für jüngere Menschen sicherer machen. Ab sofort sollen neu angelegte Konten von Nutzern unter 16 Jahren automatisch als „privat“ deklariert werden. Dadurch können verfasste Inhalte nur von vorher freigegebenen Personen angeschaut werden. Diese müssen eine Anfrage schicken und sich dadurch als Abonnenten freischalten lassen. Diese Grundeinstellung lasse sich zwar später wieder ändern, Facebook will jüngere Nutzer mit einem privaten Konto dennoch per Benachrichtigung dazu auffordern, auf ein privates Konto zu wechseln. Vorstöße dazu, Konten junger Nutzer automatisch als „privat“ anzulegen, gab es schon lange bei Instagram. Bereits im März wurden jungen Nutzern beim Anlegen eines neuen Accounts die Vorzüge eines privaten Kontos nahegelegt. Nun werden diese neu angelegten Konten direkt als privates Konto erstellt.
Die Betreiber wollen aber noch weiter gehen: Dazu wurden die Regeln für Werbetreibende geändert, die Nutzer unter 18 Jahren erreichen wollen. Bislang konnte jeder Nutzer aufgrund seiner Interessen und Aktivitäten direkt adressiert werden. Diese Daten sammelte Facebook auch über die eigenen Dienste hinaus, beispielsweise durch von Nutzern besuchte Webseiten. Künftig sollen Werbetreibende Nutzer unter 18 Jahren nur noch anhand ihres Alters, Geschlechts und ihres Orts auswählen können. Diese Regel gelte sowohl für Instagram als auch für Facebook und den Messenger. Nutzer, die bereits durch „potenziell verdächtiges Verhalten“ gegenüber Minderjährigen aufgefallen sind und beispielsweise schon einmal gemeldet wurden, sollen künftig virtuell von dieser Zielgruppe separiert werden. Ihnen werden entsprechend keine Konten minderjähriger Nutzer mehr in den Reels oder Vorschlägen angezeigt. Auch die Kommentare dieser Nutzer würden ausgeblendet.
Discord: Hacker nutzen Plattform zur Verteilung von Malware
Der Onlinedienst Discord wird von Hackern vermehrt zur Verbreitung von Malware verwendet. So sollen bei dem Dienst für Konferenzen, Chat und Messaging rund 17.000 Malware-URLs im Umlauf sein, das berichtet Techradar.com.
Vor der Gefahr gewarnt hatte das IT-Sicherheitsunternehmen Sophos, diese hatten in einem Bericht angegeben, dass Hacker nun massiv auf die beliebte Social-App zurückgreifen würden, um Malware an die Nutzer zu verteilen. Die verteilte Malware sei potenziell gefährlich und lasse sich, einmal infiziert, nur sehr schwierig wieder entfernen.
In einem Sophos-Bericht gaben die Sicherheitsexperten an, dass man in den letzten zwei Monaten rund 140 Mal mehr Malware auf der Plattform ausmachen konnte als noch im Jahr zuvor. Das Problem verschärfe sich zudem von Woche zu Woche. Sophos hat dabei insgesamt rund 17.000 Malware-URLs auf der Plattform identifiziert; 5.000 davon sollen bis kürzlich noch aktiv gewesen sein – diese wurden dabei meist verwendet, um persönliche Daten zu stehlen.
Sean Gallagher, Senior Threat Researcher bei Sophos, sagt, dass Discord ein verlockendes Werkzeug für Cyberkriminelle ist. Das liegt auch an der umfangreichen Infrastruktur und dem großen Kundenstamm: “Discord bietet ein beständiges, gut verfügbares, globales Verteilungsnetzwerk für Malware-Betreiber sowie ein Nachrichtensystem, das diese Betreiber zu Befehls- und Kontrollkanälen für ihre Malware umfunktionieren können” , erklärt Gallagher.
Weiterhin fügte er hinzu, dass Discord viele Nutzer habe, die immer online sind und daher die “ideale Umgebung” für den Informationsdiebstahl oder Social-Engineering biete.
Die Malware wird dabei oftmals als Cheating-Software für Spiele wie etwa “Roblox” oder “Fortnite” getarnt, die klar auf jüngere, vermeintlich naivere, Nutzer abzielt. Zu den weiterhin häufig verwendeten Tools gehören das Streaming von Netflix in Discord und die Verwendung von Drittanbieter-Apps zur Verbesserung des Gameplays.
Gallagher erklärt weiter: “Discord-Nutzer, egal wer sie sind und wofür sie die Plattform nutzen, sollten wachsam gegenüber der Bedrohung durch schädliche Inhalte bleiben und es nicht nur der Discord-Plattform überlassen, verdächtige Dateien zu identifizieren und zu entfernen”.
Die zuletzt gefundenen Malware-URLs wurden aktuell alle entfernt. Aber bei der schieren Masse ist es nur eine Frage der Zeit bis neue auftauchen werden. Auch im Discord-Netzwerk ist also eine gewisse Vorsicht geboten.