Macwelt wünscht einen guten Morgen! So ist er nun gekommen, der Tag, bei dem uns der Blick in den Westen der USA von dem russischen Kriegsverbrechen im Osten Europas ablenken könnte, wenigstens für einige stressige Stunden. Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterging, würde ich noch heute über ein iPhone SE schreiben. Was soll man auch anders machen …
Wir hatten an dieser und anderer Stelle öfter davon geschrieben, dass der 8. März für eine Apple-Keynote eher ungeeignet sei, zu unreif noch iOS 15.4 und macOS 12.3 und zu kalt die Weltlage. Außerdem: Es ist Weltfrauentag, die Apple Watch stellt die Herausforderung ein zwanzigminütiges Training zu absolvieren, da aber “Texte tippen” nicht darunter fällt, fragen wir uns, wie wir uns sonst den Badge verdienen sollen. Nun gut, es geht ja erst spät am Abend mit der Show los, schadet ja nicht, am Nachmittag noch ein wenig in die Pedale zu treten oder eine Runde um den Block zu drehen.
Der Weltfrauentag basiert auf Initiativen sozialistischer Organisation, erst die Zweite Internationale Konferenz kommunistischer Frauen hat das Datum 8. März festgelegt, im Jahr 1921. Seit 1975 begeht die UNO den Tag als “Internationalen Frauentag”.
Warum wir hier über Frauen schreiben, wir sollten uns doch mit Technik befassen? Und heißt es nicht im Stoßseufzer “Frauen und Technik!”? Ganz im Gegenteil, Frauen und Technik passen wunderbar zusammen-
Denn die Geschichte der Computertechnik beginnt mit einer Frau: der britischen Mathematikerin Ada Lovelace. Sie ist gewissermaßen die erste Programmiererin der Historie (und hierin sind auch alle Programmierer mit eingeschlossen), ihr im Jahr 1842 entworfener Algorithmus (das Wort kommt übrigens aus dem Arabischen …) zur Berechnung von Bernoulli-Zahlen, hätte die letztendlich nie gebaute Analytical Machine von Charles Babbage ausführen sollen – der erste Entwurf eines Computers.
Als diese gut hundert Jahre später tatsächlich in Betrieb kamen, waren es Frauen, welche die ganze Hallen einnehmenden Maschinen fütterten und weiter entwickelten. Den Bürohengsten waren diese Arbeiten entweder zu anstrengend oder zu langweilig, wer weiß das schon. Aber noch in den Achtzigerjahren hatte man den männlichen Gymnasiasten noch erzählt, bestimmte Fähigkeiten müssten sie nicht erwerben, denn später bekämen sie ohnehin eine Sekretärin. Nein, keinen Sekretär, außer sie wollten sich ein Möbelstück dieses Namens anschaffen. Dass Programmieren womöglich zu einer Schlüsselqualifikation werden könnte, dämmerte in der Zeit erst langsam. Die ersten Programmierer waren Frauen.
Frauen formten aber auch das Berufsbild des Computers. Genau, Beruf, nicht Werkzeug. Obwohl gerade die dunkelhäutigen “Computer” der NASA gerne nicht als Menschen weiblichen Geschlechts gesehen wurden, sondern als Werkzeug. Der Film “Hidden Figures” erzählte im Jahr 2016 davon, wie Frauen um die Mathematikerinnen Katherine Goble, Dorothy Vaughan und Mary Jackson der US-Raumfahrtbehörde als im Hintergrund agierende menschliche Rechenmaschinen die Zahlen ermittelten, welche die Flugbahnen von Raketen zu beschreiben hatten.
Frauen in der Informations- und Kommunikationstechnik sind also keineswegs Exoten. Sondern die Basis der Branche. Gut, die Hälfte der Basis, nicht mehr. Aber auch nicht weniger.
Lesetipps für den Dienstag:
Dickes Ding: Zwei Desktop-Macs sollen heute ihre Aufwartung bei “Peek Performance” machen, ein großer iMac – und ein Mac Studio genanntes Gerät, das irgendetwas zwischen einem groß geratenen Mac Mini und einem kleinen Mac Pro sein soll. Bloomberg-Redakteur Mark Gurman ist sich in der Tat sicher, dass der Mac Studio heute Premiere haben wird, Macworld fasst die Gerüchte über den neuen Mac zusammen und zeigt Renderings des Rechners. Diese sehen so aus, als ob der Mac Studio die gleiche Grundfläche einnimmt wie der Mac Mini, aber die doppelte Höhe. So sieht er auf den ersten Blick aus wie der Mac Mini Server aus längst vergangenen Tagen. Erweiterbar scheint das Konzept nicht wirklich zu sein, was für die angesprochene professionelle Zielgruppe aber wichtig wäre.
Noch ein dickes Ding: Passend zum neuen Mac Studio (und dem bestehenden Portfolio aus Macbooks und dem Mac Mini) soll Apple heute auch noch einen Monitor herausbringen, der die vor einigen Jahren unterbrochene Tradition der Studio- und Thunderbolt-Displays wieder fortführt. Laut Mark Gurman ist auch diese Premiere heute sicher, den Monitor zeichne aus, dass er von einem iPhone-Chip getrieben werde. Die Bildschirmdiagonale soll 27 Zoll umfassen, die Auflösung 7K betragen. Auf Mini-LED werde der Monitor verzichten, was ihn aber deutlich preiswerter als das Pro Display XDR machen würde, das Apple Ende 2019 zum Mac Pro dazugesellte, das aber fast genauso teuer ist wie der High-End-Rechner in seiner Basisausstattung.
Ausgekerbt : Noch ist gar nicht sicher, dass im iPhone 14 die mit dem iPhone X eingeführte Notch verschwindet und das dahinter steckende True-Depth-System durch zwei Löcher in der Front agiert. Die bisherigen Erkenntnisse deuten aber darauf hin, dass in diesem Jahr Apple die Pro-Modelle mit dem neuen Design ausstatten wird, während die regulären iPhones 14 weiter mit der Kerbe ausgeliefert werden. Doch wie seit einiger Zeit üblich, werden schon im Jahr darauf die günstigeren Varianten die Eigenschaften der Pros übernehmen, dessen ist sich in diesem Fall der auf Displays spezialisierte Analyst Ross Young sicher. Damit dürften im Jahr 2022 die letzten iPhones mit Notch erscheinen, wenn das iPhones SE 2023 oder 2014 auf ein nahezu rahmenloses Display umsteigen wird, sollte dies auch keine Einkerbung mehr haben.
Nächster Schritt: Der App Store ist in Russland zwar noch in Betrieb (ebenso Googles Playstore), aber Apple hat die Sanktionsschraube etwas weiter gedreht. Seit gestern sind die App Store Search Ads deaktiviert, neue Kampagnen wird man für die Zeit der Suspension auch nicht mehr einstellen können. Entwickler können so bei der Suche nach bestimmten Apps nicht mehr mit Anzeigen auf ihre eigenen Werke hinweisen.
Nebenprodukt: Warum spricht eigentlich niemand über Gitarristen, äh, über das iPad Air 5? Auch dieses sollte heute Abend bei Peek Perfomance auf dem Plan stehen und ein nicht weniger spektakuläres Update wie etwa das iPhone SE 3 werden. Wie das Einsteiger-Telefon bekommt das iPad Air 5 vermutlich einen 5G-Chip, beim SoC könnte es dem Weg des iPad Pro folgen und den zuerst im Mac verbauten M1-Chip bekommen.
Mehr Nachrichten von Foundry:
Die besten Powerbanks im Test mit 5000 bis 30000 mAh
Der Test zeigt, dass die nutzbare Kapazität von Powerbanks erheblich von den Herstellerangaben abweicht. Aber auch bei der Ausstattung, dem Gewicht und der Garantiezeit gibt es gewaltige Unterschiede. Weiter …
Epic Games Store stellt Verkauf von Spielen und In-Game-Inhalten in Russland ein
Der Epic Games Store wird vorerst keine Spiele- und In-Game-Verkäufe in Russland mehr anbieten. Weiter …
Neue Jobplattform für Geflüchtete aus der Ukraine
Zwei ukrainische Unternehmer aus Berlin haben eine europäische Jobplattform für Geflüchtete aus der Ukraine gegründet. Weiter …
Glassdoor-Studie: Frauen sollten mutiger werden
Frauen gehen weniger selbstbewusst in Verhandlungen bezüglich ihres Gehalts und wünschen sich von ihrem Arbeitgeber mehr Vergütungstransparenz und -gerechtigkeit, so eine aktuelle Studie. Weiter …