3. August: Postfächer und Echtzeitkommunikation
Macwelt wünscht einen guten Morgen! Sie haben Post – und der Tag fängt gut an bei Ihnen. Das elektronische Postfach, in dem ganz oben das Macwelt-Morgenmagazin gelegen hatte, ist nicht allzu sehr gefüllt, sodass Sie Ihren Arbeitstag mit der Erledigung der Korrespondenz starten, nicht aber schon gegen Mittag völlig erledigt von den tausenden Mails sind. Am 3. August 1984 erreichte die erste E-Mail einen Computer in Deutschland. Wie es in früheren Zeiten so war, brauchte diese Post etwas länger – im Vergleich zur Luftpost aber um viele Größenordnungen weniger.
Der erste Empfänger einer E-Mail in Deutschland war der Wissenschaftler Michael Rotert von der Universität Karlsruhe (TH), der eine tags zuvor über die Plattform CSNET in Cambridge (Massachusetts) verfasste Nachricht erhalten hat. Zu Beginn der Technikrevolution, die viel von uns noch heute in Atem hält, waren die Server nicht ständig mit dem Austausch von Nachrichten beschäftigt, sondern nur zu bestimmten Zeiten am Tag. Das Internet, wie wir es heute kennen, existierte im ersten Jahr des Mac – also 1984 – noch längst nicht, doch begann an jenem Tag im August kräftig zu wachsen. Das Wort E-Mail war gar nicht so abwegig, schließlich war die Deutsche Bundespost für ihre Zustellung zuständig. Damals hatte man es als Fortschritt betrachtet, dass für die Übertragung der Daten beim Empfänger niemand einen Telefonhörer abnehmen musste, um ihn mit einem Akustikwandler zu koppeln…
Der E-Mail wird an sich schon seit Jahren, wenn nicht der Tod, so doch starker Bedeutungsverlust nachgesagt. Es scheint wohl eine Generationenfrage zu sein, denn auf dem Smartphone könnte man genauso gut E-Mails zur Kommunikation nutzen, Whatsapp, Nachrichten, Signal und andere Programme sind bei den digital Natives aber deutlich beliebter. Und während der Nachwuchs auf Messenges praktisch sofort reagiert – gerne auch mal mit Sprachnachrichten – bleibt die E-Mail gerne mal länger liegen. Schicken wir der Mail eine iMessage hinterher, früher haben wir auch telefonisch angefragt, ob denn unser Fax angekommen sei.
Was in der E-Mail aber immer noch nur bedingt oder gar nicht geht, ist all das, was die neueren Kommunikationsprogramme so attraktiv macht: Sticker, animierte Hintergründe, Emojis in dreifacher Größe, Animojis wie sprechende Einhörner oder Schlimmeres – die Sprache ist anscheinend im wahrsten Sinne des Wortes bildhafter geworden. Dabei waren es vor allem die frühen Intensivnutzer des Mediums E-Mail, die Smilies inmitten des Textes erst erfunden haben. 😉
Ernsthaft haben aber Nachrichten, Whatsapp, Signal und Kollegen gegenüber der herkömmlichen E-Mail einen enormen Vorteil: Die Kommunikation ist von Ende zu Ende verschlüsselt, während die E-Mail nach wie vor das Pendant zur Postkarte ist – jeder, der mit dem Transport beschäftigt ist, kann sie mitlesen.
Verschlüsselung von E-Mails kann man natürlich haben, insbesondere im Business-Umfeld und dem behördlichen ist das auch unerlässlich. Nur ist es bei Weitem nicht so bequem, und wenn die vielen unterschiedlichen Clients die mit interaktiven Elementen angereicherten Kommunikationen gerne auch mal völlig verhunzen, muss man sich über die rückgängige Popularität der E-Mail nicht wundern. Wäre aber cool, meinen manche junge Messengernutzer, wenn man bei ausgetauschten Sprachnachrichten direkt auf ein Wort oder einen Satz antworten könnte, ohne sich den Rest anhören zu müssen. Aber die App mit dem weißen Knochensymbol auf grünem Hintergrund erklären wir ihnen auch noch mal.
Lesetipps für den Dienstag
Anders gleich: Google hat gestern seine neuen Smartphones Pixel 6 und 6 Pro vorgestellt, die irgendwann im Herbst in den Handel kommen werden. Äußerlich ähnelt der Konkurrent dem iPhone fast überhaupt nicht, sondern lehnt sich eher an das Nexus 6P von Huawei an. Die Gemeinsamkeiten mit dem iPhone sind andere, wie Michael Simon auf Macworld erklärt: Google setzt erstmals auf ein eigenes System-on-a-Chip (SoC), das Tensor heißt. Gegenüber dem Pixel 5, das mit dem Snapdragon 765 G von Qualcomm lief, sollte ein ordentlicher Geschwindigkeitszuwachs damit verbunden sein. Wie Apples A-Prozessoren sei der Tensor mit neuronalen Kernen für KI-Aufgaben bestückt. Die Bildschimrgrößen, zu denen Google noch keine Details genannt hat, sollten in der Größenordnung der von iPhone 12 Pro und Pro Max liegen, anders als Apples Smartphones benötigen die Pixel aber keine Kerbe im DIsplay, sondern arbeiten mit einer Pinhole-Kamera. Auf der Rückseite verbaut Google drei Kameras, eine soll mit einem optischen Vierfachzoom ausgerüstet sein.
Ranking: An der Börse ist Apple schon lange das wertvollste Unternehmen der Welt, in der Liste Fortune 500 der größten Unternehmen ist der Mac-Hersteller in diesem Jahr von Platz drei auf Platz eins geklettert – was den Profit betrifft. Diesen gibt das Wirtschaftsmagazin mit 57,411 Milliarden US-Dollar an. Umsatz hat Apple im vergangenen Jahr 274,515 Milliarden US-Dollar gemacht, das bedeutet einen Sprung von Rang zwölf im Vorjahr auf den sechsten Platz in diesem. Hier liegt Walmart zum achten Mal in Folge ganz vorne, gefolgt von State Grid, Amazon, China National Petroleum und der Sinopec Group, die alle noch mehr Geld einnehmen als Apple. Insgesamt ist nach dem Rekord von 33,3 Billionen US-Dollar, den die Fortune-500-Unternehmen erzielt haben, der Gesamtumsatz in diesem Jahr um 4,8 Prozent auf 31,7 Billionen US-Dollar zurückgegangen. Apple konnte gegenüber 2020 leicht in Umsatz und Gewinn zulegen, auch die Mitarbeiterzahl ist um geschätzt 10.000 gewachsen und liegt nun bei 147.000.
Eingestellt: Mit dem heutigen Tag stellt Twitter sein Angebot Fleets wieder ein. Dieses hatte der Anbieter erst seit März 2020 ausgerollt, Fleets sollte in Konkurrenz zu Instagram Stories und Snapchat treten. Fotos oder Videos, die man in Fleets postete, löschten sich wieder nach 24 Stunden automatisch. Wie Twitter einräumte, wurden die Fleets im Netzwerk nie sonderlich populär, die Einstellung folgt gewissermaßen nur den Realitäten.
Ausgestiegen: Hello Sunshine, die von Reese Witherspoon geleitete Filmproduktionsfirma, hat einen neuen Besitzer – und dieser heißt nicht Apple. Laut Wall Street Journal übernimmt eine neue Medienfirma, die von Geldern der Blackstone-Gruppe unterstützt wird, das Unternehmen. Witherspoon und CEO Sarah Harden sollen im neuen Aufsichtsrat sitzen und Hello Sunshine weiter leiten. Die Rede war von einem Kaufpreis von 900 Millionen US-Dollar, für Apple wäre das die größte Akquise im Mediengeschäft gewesen und die zweitgrößte überhaupt nach Beats im Jahr 2014.
Prozess: Apple ist es misslungen, eine Patentklage gegen sich von einem Bundesgericht abweisen zu lassen. Die 2018 eingereichte Klage wirft dem Hersteller vor, die Technologie des Pulssensors der Apple Watch von einem Omni MedSci gehaltenen Patent abgekupfert zu haben. Als Erfinder ist darin der Professor der Universität Michigan, Mohammed Islam, genannt, der seine Patentrechte später an Omni MedSci übertragen hat. Apple argumentierte, dass das Patent der Universität gehören müsste, da Islam zur fraglichen Zeit der Entwicklung dort angestellt war. Das Bundesgericht schloss sich dieser Argumentation nicht an, die Universität komme nicht automatisch zum geistigen Eigentum ihrer Angestellten.
Vorbote : In der Datenbank der Eurasian Economic Comission sind neue Hinweise auf kommende Apple-Produkte aufgetaucht. Neu sind etwa sechs Modelle einer Apple Watch, die vermutlich Varianten der Apple Watch Series 7 sind. Ebenso tauchen zwei neue Mac-Modelle auf, die vermutlich die Macbooks Pro mit 14 Zoll und 16 Zoll Bildschirmdiagonale sein könnten. Neue iPhones sind bereits seit Juni in der Datenbank der Kommission gelistet.
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VW-Campingbus als Lego-Bausatz: Der T2 mit über 2200 Teile
Lego hat einen spannenden Bausatz für Erwachsene aus seiner Creator-Reihe: Den Volkswagen T2 Campingbus. Damit bauen Sie aus 2207 Einzelteilen den berühmten Camper aus den späten 1960er und vor allem 1970er Jahren nach.
Lego VW T2 Campingbus jetzt kaufen
Der Lego-Camper besitzt ein ausfahrbares Zeltdach, wie es so typisch für die VW-Campingbusse ist. Außerdem können Sie an der rechten Fahrzeugseite die Schiebetür öffne. Danach haben Sie freien Blick auf die Innenausstattung des liebevoll ausgestatteten Modells. Zur Innenausstattung gehören eine Campingküche mit Gaskocher, Spüle, Kühlschrank und ausklappbarem Tisch sowie ein einklappbares Bett.
Zwei Klappstühle und das unvermeidliche Surfbrett gehören ebenfalls um Inventar. An der Vorderseite des Lego-Busses ist zudem das Reserverad montiert, wie es auch beim Original oft der Fall war. Natürlich gehören auch die berühmten Stoffvorhänge für die Fenster zur Ausstattung.
Das Dach lässt sich auch abnehmen, damit sie einen noch besseren Blick ins Innere haben. Die Vorderräder lassen sich bewegen. Die beiden Heckklappen für den Innenraum und den Motorrad lassen sich öffnen.
Das fertige blau-weiße Modell ist 15 cm hoch, 35 cm lang und 14 cm breit. Flower-Power-Aufkleber liegen ebenfalls bei. Alle Klischees sind somit erfüllt.
Sie können sich den VW-T2-Camper-Bausatz ab sofort für 159,99 Euro kaufen.
Der VW-T2-Camper-Bausatz kostet damit deutlich mehr als das Playmobil-Modell eines VW T1 Campers. Ein weiterer Unterschied: Playmobils Modell zeigt die erste Generation (T1) des VW Campers, während Legos Modell die zweite Generation (T2) abbildet.
Lego verkauft aber auch noch den VW Camper der ersten Generation. Dieser Lego Volkswagen T1 Campingbus läuft aber bald aus.
Playmobil Volkswagen T1 Camping Bus
Zu den Unterschieden zwischen den einzelnen VW-Bus-Generationen lesen Sie hier weiter: VW Bus T1 bis T6.1/T7 – die Geschichte des Kult-Transporters.
Youtube Premium Lite: Neues Abo für 6,99 Euro wird in einigen Ländern getestet
Youtube Premium gibt es nun bereits seit 2018. Für 11,99 Euro können Sie dabei Videos herunterladen und offline genießen, Videos und Playlisten im Hintergrund wiedergeben und zudem ist Youtube zu diesem Preis komplett werbefrei. In einigen Ländern testet der Dienst aktuell ein neues Abo-Modell mit dem Namen “Youtube Premium Lite” zum Preis von 6,99 Euro.
Die Lite-Variante wird dabei aktuell in Belgien, Dänemark, Finnland, Luxemburg, Norwegen und Schweden getestet. Im Gegensatz zum teuren Modell fallen sämtliche Zusatzfunktionen und die Möglichkeit der Hintergrundwiedergabe weg, nur die Werbefreiheit bleibt erhalten. Abonnenten können Videos der Plattform dann im Web, über iOS, Android, Smart-TVs und Spielekonsolen werbefrei nutzen. Bei Youtubes Lite-Abo ist Youtube Music allerdings ebenfalls nicht mit inbegriffen – der Dienst ist in der Premiumvariante allerdings schon mit inbegriffen und kostet normalerweise 9,99 Euro monatlich als Einzelpaket.
Ob Youtube Premium Lite auch den Weg zu deutschen Nutzern findet, ist bisher noch unklar. Für Leute die Youtube gerne an Geräten wie dem Smart-TV nutzen aber gerne ohne Werbung schauen würden, wäre der Dienst auf jeden Fall ein Segen – sofern Sie auf die anderen Funktionen des Premium-Abos verzichten können.
Wenn man als deutscher Nutzer aktuell den Link youtube.com/premiumlite öffnet, erhält man die Information: “Dieses Angebot ist nicht verfügbar. Rufe zur Kontoverwaltung „Konto“ > „Käufe und Mitgliedschaften“ auf”. Weiter unten auf der Seite, unter dem Punkt “Häufig gestellte Fragen” gibt es allerdings schon Hinweise auf das Lite-Abo, hier steht: “Was ist in Premium Lite enthalten? Anzeigenfreie Videos: Millionen von Videos ohne Werbeanzeigen ansehen.”
Weitere Informationen zu Youtube Premium und Youtube Music finden Sie hier:
Linkedin-Mitarbeiter dürfen für immer im Homeoffice bleiben
Das zu Microsoft gehörende Karrierenetzwerk Linkedin möchte fast allen seinen Mitarbeitern anbieten für immer aus dem Homeoffice zu arbeiten oder zumindest eine hybride Option zu ermöglichen. Das gab der Chief People Officer von Linkedin Teuila Hanson gegenüber der Nachrichtenplattform Reuters an.
Damit wählt Linkedin einen ganz neuen Weg. Noch im Oktober 2020 gab es Andeutungen des Unternehmens, dass von den Mitarbeitern erwartet werde, dass sie 50 Prozent der Zeit wieder von Büros aus gearbeitet werden soll, sobald die Beschränkungen der Corona-Pandemie aufgehoben werden. Die nun aktualisierten Richtlinien, die eine Vollzeit-Fernarbeit oder nur einen teilweisen Aufenthalt im Büro gewährleistet soll für alle 16.000 Mitarbeiter weltweit gelten.
“Wir gehen davon aus, dass wir definitiv mehr Mitarbeiter aus der Ferne beschäftigen werden als vor der Pandemie”, sagte Hanson in einem Interview am Mittwoch und fügte hinzu, dass einige Stellen eine Arbeit im Büro erfordern würden.
Apple wird ab Oktober von den meisten Mitarbeitern verlangen, drei Tage pro Woche im Büro zu arbeiten, während Reddit den meisten Mitarbeitern die Möglichkeit geben werde, von zu Hause aus zu arbeiten. Google erwartet, dass 60 Prozent seiner Mitarbeiter zumindest in Teilzeit ins Büro zurückkehren. Auch eine Impfpflicht wie etwa bei den Techgiganten Google oder Facebook gebe es bei Linkedin nicht.
Linkedin-Mitarbeiter, die sich für die Vollzeit-Fernarbeit entscheiden und etwa aus der teuren Bayarea in San Francisco wegziehen wollen, wo die meisten Mitarbeiter tätig sind, wird allerdings wohl auch das Gehalt angepasst – so wird es für diese Mitarbeiter wohl eine Gehaltsanpassung auf der Grundlage des lokalen Marktes geben, in dem sie tätig sind, sagte Greg Snapper, Direktor für Unternehmenskommunikation bei Linkedin.