Macwelt wünscht einen guten Morgen! Schon wieder eine Woche vorbei, eine mit trügerischem Sonnenschein und sehr kaltem Wind aus dem Osten. Immerhin haben wir am Dienstagabend einen Blick auf die nahe und mittlere Zukunft Apples werfen dürfen. In Cupertino nichts Neues, meinten einige Beobachter angesichts des iPhone SE 3, deren Kritik klang aber beinahe wie der Fuchs aus der Fabel, dem die Trauben zu hoch hingen. Natürlich wird sich das neue Telefon wie geschnitten Brot verkaufen, nicht trotz der Touch-ID im Design von 2016, sondern gerade wegen. Nicht trotz der bescheidenen 4,7 Zoll, sondern genau deswegen. Das iPad Air 5 wirft dann schon eher die Frage auf, wer denn heute noch ein iPad Pro 11” kaufen sollte, aber da liegt die Betonung auf “heute”: Mit der nächsten Pro-Generation, die wir für den Herbst erwarten, wird der Abstand wieder größer. Und der Mac Studio erinnert an einen bittersüßen Moment der Apple-Geschichte: an den Power Mac G4 Cube, der mehr versprach, als er zu Halten imstande war.
Blicken wir an diesem der Liebesgöttin Venus gewidmeten Wochentag (Franzosen verstehen uns!) liebevoll auf einen virtuellen Apple-Mitarbeiter zurück, dessen Gedenktag heute ist, und den wir in Apples Kosmos schon länger nicht mehr gesehen haben. Es gab ihn ja in echt, aber er ist doch schon so lange Geschichte, dass er den ersten Anruf auf ein iPhone im Werbespot nicht mehr selbst tätigen konnte: Johnny Appleseed.
Auch im deutschen Kulturraum besteht eine besondere Liebe zum Apfelbaum. Martin Luther wird der Spruch zugeschrieben, dass er heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen würde, selbst wenn er wüsste, dass morgen die Welt unterginge. Deshalb werden an diesem Wochenende sich die Gartenmärkte kaum vor Nachfragen nach Jungpflanzen retten können …
Der Weltuntergang drohte jenen Pionieren nicht, die die “Neue Welt” von Osten nach Westen eroberten, aber täglich derart viele Mühsalen und Gefahr, dass jeder Tag der letzte sein konnte. So setzte Appleseed, der eigentlich John Chapman hieß, Luthers Vorschlag täglich um und ließ die westwärts ziehenden Siedler seinem Beispiel folgen und überall Apfelbäume zu pflanzen.
Mit einem einfachen Hintergedanken: Die Obstbäume wachsen recht schnell und aus ihren Früchten lässt sich unkompliziert Alkohol gewinnen. Apfelwein ist leichter zu keltern als solcher aus Trauben – oder gar Bier zu brauen. Zu seinen Lebzeiten war Alkohol unter den Siedlern alles andere als verpönt, während die Ureinwohner laut Western-Klischee ihre Probleme mit dem “Feuerwasser” bekamen. Chapman-Appleseed starb über 70 Jahre bevor in den USA die Prohibition einsetzte.
Apfelbäume waren neben Aprikosenhainen und Mandelplantagen auch in jener Gegend weitverbreitet, die 1850 als ein Teil Kaliforniens als Bundesstaat zu den USA stieß – drei Jahre nach Appleseeds Tod – und dereinst Silicon Valley heißen soll. Eine besonders leckere Sorte ist der McIntosh, erst seit 1796 Obstbauern bekannt und erst seit 1870 unter diesem Namen im Handel: Saftig, mittelgroß bis groß und süß-sauer. Damit auch gut für das Keltern von Apfelwein geeignet, nur feuchtes Klima verträgt der McIntosh nicht. So ist er in Kalifornien auch gut aufgehoben. Warum wir unseren Lieblingscomputer aber Macintosh schreiben, liegt an der weisen Voraussicht von Jef Raskin, der bei Apple das Projekt angestoßen und ihm den Namen gegeben hatte: Unter dem Namen McIntosh gab es damals wie auch noch heute einen Hersteller hochwertiger Stereoanlagen.
Lesetipps für den Freitag
Telefonvergleich: Einige hatten im Vorfeld der Keynote “Peek Performance” vermutet, Apple würde das iPhone SE von 2020 neben dem iPhone 2022 weiterverkaufen, die Geräte also offiziell iPhone SE 2 und iPhone SE 3 oder dergleichen nennen. Es bleibt aber dabei: Apple verkauft ein iPhone SE. Dieses kostet in Deutschland neu zwar ab 519 Euro, ist damit aber das Günstigste im Angebot. Etwas teurer ist das iPhone 11, das ab 579 Euro kostet. Wie kann ein zweieinhalb Jahre altes Telefon mit A13 statt A15 und ohne 5G denn teurer sein, als der Neuzugang? Jason Cross versucht sich bei seinem Vergleich von iPhone 11 und iPhone SE (2022) an einer Antwort auf die Frage, für wen welches Modell am besten geeignet ist.
Gute Aussichten: Das iPhone SE mag gegenüber der letzten Version von vor zwei Jahren etwas teurer geworden sein – der Grund dafür ist vor allem 5G – aber es ist immer noch deutlich günstiger als iPhone 13 und 13 Pro. Aus Investorensicht ist das iPhone SE in zweierlei Hinsicht eine gute Nachricht, meint Daniel Sparks für The Motley Fool. Nicht nur, weil das SE mit seinem attraktiveren Preispunkt mehr Käufer anzieht und daher Apples Umsätze stärkt, allein die Tatsache, dass Apple jetzt ein neues iPhone herausbringen kann, ist Signal für das Überwinden der Probleme in der Lieferkette.
Abwarten : Richtig günstig ist das Studio Display nicht, bei Preisen ab 1.749 Euro aufwärts. Könnte aber seinen Preis wert sein, das werden Tests zeigen. In jedem Fall ist es erschwinglicher als das Pro Display XDR mit seinen 5.500 Euro – ohne Ständer. Laut des Display-Spezialisten Ross Young wird Apple aber noch in diesem Jahr, womöglich im Juni, ein Modell dazwischen anbieten, in 27 Zoll Größe wie das Studio Display und mit Mini-LED wie das Studio Display XDR. Darauf deute alles in der Lieferkette hin, die offenbar bereits die Produktion der Komponenten begonnen habe. Young spricht schon länger über ein solches Display, dies war zunächst als Bildschirm für einen iMac Pro angesehen worden. Allem Anschein nach hat sich Apple aber vom großen iMac verabschiedet, stattdessen soll ein Studio Display Pro kommen.
Comedy: Die Underdogs sind zurück! Sie erinnern sich vielleicht an Apples lustige Werbung über eine fiktive Gruppe von Büromenschen, die im Jahr 2019 Apples Geräte bei der Arbeit nutzte und die schier unmögliche Aufgabe hatte, eine runde Pizzaschachtel zu entwickeln – Apple hat in der Tat ein Patent über eine runde Verpackung. Im Jahr 2020 kamen die Underdogs in den frühen Zeiten der Pandemie zurück auf den Bildschirm, nur eben in das Home-Office, in dem sie Apples Kollaboarationstools für die Entwicklung der Box der Pandora nutzten. Im Original war bekanntlich ganz unten noch die Hoffnung drin, weswegen man sie ein zweites Mal öffnen sollte, obwohl die Erfahrungen beim ersten Mal grauslich waren. Nun sind die Underdogs in einem neunminütigen Video zu sehen, in dem sie ein Startup gründen – und dabei wieder jede Menge Apple-Produkte einsetzen.
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