Die spannendsten Betriebsgeheimnisse werden wohl im engsten Kreise Apples bleiben. Manche Geheimnisse sind mit der Zeit aber gelüftet worden. Warum beispielsweise verschwanden in den 2000er-Jahren plötzlich Apple-Mitarbeiter? Weshalb ist das Apple-Logo angebissen? Von welchem berühmten Beatles-Song wurde der Mac-Boot-Sound “inspiriert”? Wofür steht eigentlich die Abkürzung “SE”? Und warum legt Apple seinen Produkten Apple-Aufkleber mit bei?
1. Das Geheimnis um das angebissene Apple-Logo
Das Apple-Logo hat eine lange Geschichte hinter sich, denn so, wie wir es heute kennen, sah es nicht immer aus. Wussten Sie zum Beispiel, dass Apple nicht von Anfang an ein Apfel-Logo hatte? Mehr dazu erfahren Sie hier .
Aber warum genau ist das Apple-Logo angebissen? Die offizielle Version aus der Steve-Jobs-Biographie lautet, dass der Designer Rob Janoff gleich zwei Logo-Prototypen vorgestellt hat, Steve Jobs habe sich für den “unvollständigen Apfel” entschieden, da die andere Version viel zu sehr an eine Kirsche erinnert habe. Frühere Entwürfe des Logos mitsamt des Firmenschriftzuges zeigen noch die zusätzlichen Beweggründe Richtung “Biss”: So befand sich das Logo unter anderem auch auf den Booting-Kassetten des Apple II. Das Logo durfte nicht zu klein sein, weshalb es so platziert wurde, dass es sich an die Dreh-Aussparungen anpasste. Gleichzeitig entschied sich Apple damals dazu, dass Logo zusammen mit dem Firmenschriftzug auf Printprodukten zu präsentieren. Zu dieser Zeit wählte Apple eine Schriftart aus, bei welcher der Bauch des Buchstaben „a“ rund war und sich somit perfekt in das Apfel-Logo integrierte. Aus diesem Grund übernahm Apple später einfach das Logo und verzichtete darauf, den „abgebissenen“ Teil zu ersetzen.
2. Das Geheimnis um den Mac-Sound
“DUUUUUUUUUUUHHHHHHHM”. Ein unverwechselbarer Gong-Sound ertönt, wenn man einen Mac startet. Wie das Apple-Logo hat sich auch der Boot-Sound über die Jahre immer wieder leicht verändert. So bekannt wie dieser kurze Sound auch sein mag: Den Erfinder des legendären Boot-Geräuschs kennt fast niemand. Der Erschaffer von “Gong” heißt Jim Reekes, der bereits 1988 bei Apple als Sound-Designer eingestellt wurde. Reekes hatte mehrere Wochen darüber nachgedacht, wie der Ton klingen sollte. Moll-Töne wollte Reekes nicht verwenden, diese würden zu traurig klingen, Dur-Töne haben sich als etwas übertrieben optimistisch herausgestellt. So probierte Reekes unterschiedliche Naturtonreihen, eine davon lieferte die Grundlage zu dem Gong-Startton des Macs. Die Vorlage für die Inspiration lieferten nach Angaben des Apple-Ingenieurs unterschiedliche Werke der klassischen und Pop-Musik. Insbesondere ein Song hat die entscheidende Idee geliefert und der war ausgerechnet von den Beatles: “A Day in the Life” endet mit einer Orchesterkakofonie, diese schließt zu einer Naturtonreihe auf. Diese direkte Referenz zu Beatles blieb rund dreißig Jahre unerkannt und ohne rechtlichen Folgen für Apple.
Mehr Informationen: Mac-Boot-Sound: Dieser Beatles-Song steckt dahinter
3. Das Geheimnis um die verschwundenen Apple-Mitarbeiter
Mitte der 2000er “verschwanden” bei Apple Mitarbeiter von heute auf morgen. Schritt für Schritt suchten hochrangige Apple-Manager gezielt Mitarbeiter in ihren Büros auf, führten Gespräche hinter verschlossenen Türen, kamen wieder heraus und die ehemaligen Mitarbeiter waren von dort an nie wieder gesehen. Aber warum?
Nur die besten Mitarbeiter sollten für ein ganz bestimmtes – ein sehr geheimes – Projekt rekrutiert werden. Wer sich dafür entschied, bekam die Gelegenheit, an wahrscheinlich einem der spannendsten Projekte dieses Jahrhunderts mitzuwirken und bei der Entwicklung des ersten iPhones zu helfen.
Einer der Projekt-Mitarbeiter behauptete, dass Steve Jobs auf keinen Fall wollte, dass irgendwelche Informationen bezüglich des iPhones nach außen gelangen. Er wollte es um jeden Preis verhindern und sei in dieser Sache äußerst paranoid gewesen. Diese Informationen dürften noch nicht einmal an Apple-Mitarbeiter gelangen, die nicht direkt an dem Projekt beteiligt waren. Niemand außerhalb von Apple durfte für die Entwicklung des iPhones eingestellt werden. Niemand. Nur Leute, die bereits bei Apple arbeiteten. In einer Zeit, in der fast jedes Apple-Produkt bereits vor der öffentlichen Vorstellungen geleakt wird, ist das kaum vorstellbar.
4. Das Geheimnis um das iPhone SE
Es gab viele Spekulationen über die Bedeutung von “SE”. Ist es “Standard Edition”, “Student Edition” oder “Slightly Economical”? Das Rätsel wurde schließlich gelöst, als Phil Schiller, der damalige Senior President of Worldwide Product Market von Apple bestätigte, dass das Suffix für “Special Edition” steht. Tatsächlich tauchte der Name schon auf Apple-Geräten auf, die vor dem iPhone SE auf den Markt kamen, wie der Mac SE, das allerdings für “System Expansion” stand.
Mehr Informationen: iPhone SE 3: Wofür steht das “SE” überhaupt?
5. Das Geheimnis um den Apple-Aufkleber
Dass Apple bis heute Sticker in die meisten Verpackungen seiner Geräte beilegt, hat tatsächlich einen bedeutsamen Grund. Heute hat Apple eine derartige Marktmacht, dass es vielleicht für manche Nutzer schon wieder uncool ist, sich öffentlich als Apple-Fan zu outen und ihre Taschen, Laptops, Autos oder sonstigen Gegenstände mit dem Apfel-Logo zu beleben und zu sagen: “Seht her, ich unterstützeApple.”
Mehr Informationen: Apple-Aufkleber: Warum sie für Apple so wichtig waren
Früher – zu Zeiten, als Apple neben Tech-Giganten wie IBM oder Microsoft als Underdog galt – ging die Fan-Liebe wohl sogar so weit, dass Apple-Fans in Elektronikmärkten in den Computer-Abteilungen andere Kunden berieten und sie zu einem Kauf eines Mac überredeten. Damals galt es eben als cool, sich mit dem vermeintlich schwächeren Tech-Unternehmen zu solidarisieren. So kam Apple auf die Idee, seine loyalen Kunden mit Apple-Stickern auszustatten. Bis heute liegen vielen Apple-Produkten gleich zwei von diesen Stickern bei: Einer ist für einen selbst, der andere kann an Freunde oder Bekannte verteilt werden. Apple gelang somit schon damals der Geniestreich, das Leute kostenlos Werbung für das Unternehmen machten.