Am 15. August im Jahr 1998 sagt die Welt ”hello“ zu dem Computer, der Apple retten wird. Daran erinnert “Cult of Mac” . Wobei auf dem CRT-Bildschirm mit sichtbaren knapp 14 Zoll in Anspielung an die Vorstellung des Ur-Macintosh von 1984 stand: ”hello (again”). Ein Video, wie Steve Jobs den neuen iMac 1998 stolz präsentierte, lässt sich beispielsweise auf Youtube sehen, die Enthüllung des neuen Macs ab Minute 4:14. Das Design stammte von, wie konnte es damals und in den folgenden Jahren anders sein, Jonathan Ive. Der iMac G3 sei ”ein Computer von einem anderen Planeten”, so Steve Jobs. Einem Planeten mit besseren Designern…
Die Farbbezeichnung des ersten halbtransparenten iMacs war eine Art meergrünes Bondi Blue (benannt nach dem Wasser an einem australischen Strand). Später wurde die Produktlinie um eine breite Palette von Farben und Mustern erweitert, bis hin zu ziemlich poppigen Flower-Power-Präsentationen ( ”Gott, ist der hässlich”, titelte dazu der Spiegel ).
“Cult of Mac” fasst auch noch mal die technischen Daten des ersten iMacs zusammen: PowerPC 750 (G3)-Prozessor mit 233 MHz, 32 MB RAM Arbeitsspeicher, eine 4-GB-EIDE-Festplatte und entweder eine ATI Rage IIc-Grafik mit 2 MB VRAM oder eine ATI Rage Pro Turbo-Grafik mit 6 MB VRAM, dazu die konsequente Konzentration auf das 1998 noch ziemlich neuartige USB. Das waren damals keine schlechten Werte für einen so kleinen All-in-One-Computer.
Noch vor der Markteinführung habe Apple 150.000 Vorbestellungen für den neuen iMac erhalten, der Aktienkurs von Apple kletterte auf über 40 Dollar pro Aktie, was der höchste Stand seit drei Jahren gewesen sei. Der iMac G3 profitierte demnach von einem hohen Werbebudget von 100 Millionen Dollar.
Und tatsächlich wurde die neue Produktlinie ein Riesenerfolg für den Computerhersteller aus Cupertino und rettete mit Konzentration auf Einfachheit und direkter Verbindung zum Internet das Fell des heute wertvollsten Konzerns der Welt. Umstritten freilich blieb ”die schreckliche ’Hockey-Puck’-Maus, die perfekt veranschaulicht, was passiert, wenn die Form über die Funktion in Apples Designstudio siegt”, heißt es in dem Artikel treffend. Der Preis für den Ur-iMac lag bei knapp 1.300 US-Dollar.