Google bzw. der Mutterkonzern Alphabet finanziert sich vor allem durch Werbung, auch Nutzer von iPhones sind dabei ein wichtiger und zahlungskräftiger Kundenkreis. Es ist schon länger bekannt, dass Google deshalb riesige Summen an Apple bezahlt – vor allem um unter iOS die voreingestellte Suchmaschine zu sein und zu bleiben. In einem Bericht eines Finanzanalysten von Bernstein wird der Betrag für diese “Vermittlungsgebühr” alleine für 2021 auf etwa 15 Milliarden geschätzt.
Der Analyst Toni Sacconaghi berechnete diese Summe anhand von Hochrechnungen auf das aktuelle Jahr. Laut Finanzdaten von Google und Apple und einer Analyse von Googles so genannten TAC (traffic acquisition costs) sollen im Geschäftsjahr 2020 etwa 10 Milliarden an Apple geflossen sein, angesichts den hohen Wachstums im laufenden Jahr sollten auch die Zahlungen auf 15 Milliarden ansteigen. Das wären enorme Steigerungsraten, noch 2014 soll der Betrag eher bei knapp einer Milliarde gelegen haben .

Mit diesen Zahlungen könnte es aber auch bald vorbei sein. Zum einen steige der regulatorische Druck auf Apple, was zumindest langfristig die Zusammenarbeit der beiden Mega-Firmen beenden könnte. Das hätte auch Auswirkungen auf Apples Profite, ein Gewinneinbruch von etwa 4 oder 5 Prozent wäre laut Analyst möglich. Auf Dauer könnte es aber auch für Alphabet einfach zu teuer werden, solche Milliardensummen zu bezahlen – spätestens wenn 2022 die Zahlungen noch weiter steigen sollten. Von Apple gibt es zu diesem Thema wenig zu hören. Es gibt zwar immer wieder Gerüchte, Apple arbeite an einer eigenen Suchmaschine, hier hat Google aber einen enormen Vorsprung. Erst im Januar wurde etwa Jane Horvath, Senior Director of Global Privacy in einer Diskussionsrunde befragt, warum Apple nicht eine Alternative wie DuckDuckGo zum Standard mache. Laut Horvath sei aber Google bei den Nutzern die beliebteste Suchmaschine. Unterstützung für DuckDuckGo wäre aber integriert und man habe gerade erst Ecosia ergänzt.
Unsere Meinung:
Offensichtlich wird sich auf dem iPhone vorerst nichts an der vorgegeben Google-Suchmaschine ändern. Nicht zuletzt hat die Suche auch technisch einen Vorsprung, wie immer wieder Tests belegen. Wir vermuten außerdem, dass sich die Konzerne bei der Höhe der Zahlungen schnell einigen werden. Probleme könnten wohl eher von Seiten der amerikanischen und europäischen Behörden drohen.