3. September: Rock’n’Roll never dies
Macwelt wünscht einen guten Morgen! Und den Kleinstaaten San Marino und Katar alles Gute zum Geburtstag. Während aber Emirat am Golf, dessen Politik – gelinge gesagt – umstritten ist, gerade erst einmal 50 Jahre alt wird, handelt es sich bei San Marino um einen der ältesten Staaten der Welt, am 3. September 301 vom Heiligen Marinus gegründet. Zwar hat der Zwergstaat nahe der Adria ein Fußballteam, das überall gerne gesehen wird, anders als Katar aber nie die Gelegenheit, an einer WM-Endrunde teilzunehmen. Es gibt einfach zu wenig Öl im Boden unter San Marino.
Aber das kümmert uns an diesem Freitag nicht besonders, wir schauen lieber mal in Apple Music nach, was es denn so Neues gibt. Zum Beispiel das neue Album von Iron Maiden, mit dem Titel Senjutsu. Die sechs britischen langhaarigen Herren (sogar dem Sänger ist jetzt wieder die Matte nachgewachsen) nähern sich zwar dem Rentenalter, aber das kennen Rocker und Jazzer nicht. Vorbei ist es erst, wenn der Wechsel in die Big Band im Jenseits ansteht, die erst kürzlich einen neuen Drummer dazubekommen hat, Charlie Watts, im beinahe jugendlichen Alter von 80 Jahren.
Vorbei ist es aber mit “Ed Force One”, jener Boeing 747-400, mit der Iron Maiden in den letzten Jahren um den Globus jetteten, nicht selten mit Bruce Dickinson am Steuerknüppel, jenem vorher erwähnten Sänger. Es sei nicht mehr zeitgemäß, mit einem Jumbo von Glasgow nach Nottingham oder von Bristol nach London zu fliegen, heißt es zur Begründung. Zudem dürfte selbst eine Stadiongroßband wie Iron Maiden nach dem Ende der Pandemie eher erst wieder bei kleineren Konzerten auftreten, für die zur Not das genügen würde, was man in einen Tourbus bekommt. Vorbei sind damit auch die Zeiten, zu denen man an einigen Flughäfen das Monster von Flugzeug bestaunen kann, neben dem Präsidenten- und Kanzlerinnenmaschinen geradezu mickrig aussehen. Aber egal, Hauptsache, der Sound ist wieder groß – wir können es kaum erwarten.
Lesetipps für den Freitag
Später: Mag Apple bisher noch eher glimpflich durch die Zeit des Chipmangels gekommen sein, wird man auch in Cupertino Auswirkungen spüren. Das taiwanische Branchenblatt Digitimes will nun wissen, dass die geplanten Macbook Pro später kommen würden. Doch gibt die Meldung Rätsel auf, denn in ihr heißt es, dass Apple vom üblichen Septembertermin abweiche und eher Oktober oder November plane. Nun ja, September ist für Macbooks eher unüblich, letztes Jahr kamen die ersten M1-Macs Anfang November. Wenn “später als geplant” bedeuten würde, dass es Dezember oder gar Januar würde – das wäre ungewöhnlich. Grundsätzlich dürfte Apple aber seine Zulieferer auf das iPhone konzentriert haben, diesbezüglich könnte das Unternehmen den Dezember durchaus noch halten.
Noch später: Auf der WWDC im Juni hatte Apple vollmundig einige Features angekündigt, die mit “iOS 15 im Herbst” kommen. Wie in manchen der Vorjahre werden aber etliche neue Funktionen es nicht in die für Ende September zu erwartende Version iOS 15.0 schaffen, sondern erst in spätere Updates. Der Herbst dauert astronomisch ja noch bis kurz vor Weihnachten. Zu den Nachzüglern gehören Shareplay, der App Privacy Report, und 3D-Karten für die Navigation in Carplay sowie noch ein paar Dinge mehr. Jason Cross hat alle Details.
Mehr Platz: Die Apple Watch Series 7 dürfte ebenso wie das iPhone 13 im Zeitplan erscheinen, wenn auch einige wesentliche Neuerungen wie ein Blutdrucksensor oder ein Handgelenksthermometer erst für spätere Modelle marktreif werden. Das Design werde sich aber wieder ändern und die Bildschirmdiagonalen auf 41 respektive 45 Millimeter anwachsen, wie Bloombergs Mark Gurman berichtet. Damit ist mehr Platz auf dem Schirm, was Apple mit einer Reihe neuer Zifferblätter auch demonstrieren werde. Unter den neuen Faces wird eine Weltzeituhr mit allen 24 Zeitzonen sein, das Nike-Modell soll eines mit sich bewegenden Ziffern erhalten, die sich nach der Bewegung der Träger richten und das neue Hermès-Zifferblatt ändert die Zahlen eine jede Stunde. Die größeren Gehäuse könnten jedoch einen Nachteil bringen, wie ein Leaker namens “Uncle Pan” berichtet. Denn die bisherigen Apple-Watch-Armbänder, die noch an jedes Modell seit der Series 0 passten, seien nicht mehr kompatibel zu Apple Watch Series 7.
Entwicklung: Apple beschäftigt sich offenbar mit den Open-Source-Instruktionsset RISK-V, das lässt eine Stellenanzeige auf Apples Job-Portal schließen, die “High Performance Programmierer” für die Technologie sucht. RISK-V kommt vor allem in niedrig performanten Anwendungen zum Einsatz, mit eigenen Entwicklungen könnte sich Apple Lizenzen für ARM-Cores sparen. Die A-Chips setzen jedoch so intensiv auf von ARM lizenzierte Technologien, dass RISK-V kaum so schnell deren Bedeutung übertreffen würde.
Auf den Putz gehauen : Bis zu 200 Milliarden US-Dollar Schadensersatz verlangt eine von Primary Productions angeführte Sammelklage von Apple. Primary Produtions hatte eine Wallet-App für Kryptowährungen zur Überprüfung eingereicht, die Apple ablehnte. Nun fährt der Kläger, der selbst 900 Millionen US-Dollar für sich beansprucht, gleich das ganz große Besteck auf und bezichtigt Apple, ein “verstecktes Monopol” errichtet zu haben und den App Store in vielfältiger Weise manipulativ zur Unterdrückung des Wettbewerbs zu nutzen. Dabei verstoße Apple gegen etliche Gesetze und die guten Sitten. Die im Mai in Maine eingereichte Klage ist mittlerweile in Apples Heimatstaat Kalifornien anhängig und dürfte mit ihren hohen Forderungen relativ geringe Chancen haben.
Shortbread: In einer der jüngsten Folgen der Erfolgscomdey von Apple TV+ “Ted Lasso” spottet der Geschäftsführer Leslie Higgins des fiktiven Zweitligisten AFC Richmond darüber, dass die beiden Schauspieler Ryan Reynolds und Rob McElhenny (Ian in “Mythic Quest”, einer anderen Serie von Apple TV+) den walisischen Fünftligisten AFC Wrexham gekauft hätten. Nun – im echten Leben haben der Kanadier und der US-Amerikaner tatsächlich den unterklassigen Club übernommen – und reagierten witzig-empört. Die scherzhafte Drohung: Sie würden die Macher von “Ted Lasso” verklagen, bekämen sie nicht 50 Schachteln der “Ted-Lasso-Biscuits”, jenem Shortbread, mit dem der von Jason Sudeikis gespielte Charakter seine Mitarbeiter und vor allem die Chefin um den Finger wickelt. Auf Twitter posiert das Team des AFC Wrexham jetzt tatsächlich mit 50 Schachteln der für Sportler nur bedingt geeigneten Süßspeise für den Fünf-Uhr-Tee.
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“Camp Nou” des FC Barcelona als Lego-Bausatz
Für 329,99 Euro können sich Fußball-Fans die Fußballarena “Camp Nou” des FC Barcelona nach Hause holen. Naja, fast: als Lego-Bausatz. Als Dreingabe legt Lego noch den Bausatz „ Feier des FC Barcelona “ gratis mit dazu, sofern Sie sich für den VIP-Club von Lego anmelden.
Der “Camp Nou”-Bausatz richtet sich an Erwachsene. Er besteht aus 5.509 Teilen. Fertig aufgebaut ist das Modell des berühmten Fußballstadions 20 Zentimeter hoch, 49 Zentimeter x 46 Zentimeter breit. Das Modell umfasst Spielfeld, Spielertunnel, VIP-Eingang, Anzeigetafel und Pressekabinen, außerdem Sticker und Fahnen in den Vereinsfarben des FC Barcelona. Eine Miniaturversion des Barca-Teambusses liegt ebenfalls bei. Das Set lässt sich in fünf Segmente teilen, um den Aufbau besser betrachten zu können. Zu dem Set gehört auch ein Bildband mit Bauanleitung und allerlei Wissenswertem zur Geschichte des Clubs und des Stadions.
Camp Nou des FC Barcelona jetzt kaufen
Hinweis: Pro Haushalt darf man nur zwei Exemplare bestellen.
225-Millionen-Euro-Strafe für Whatsapp
Irlands Datenschutzbehörde Data Protection Commission (DPC) hat gegen Whatsapp eine Rekordstrafe verhängt . Whatsapp muss 225 Millionen Euro zahlen wegen fehlender Transparenz bei der Weitergabe von Nutzerdaten. Whatsapp habe nicht deutlich genug gemacht, zu welchem Zweck die von den Nutzern erfassten Daten verarbeitet werden.
Die irländische Datenschutzbehörde war zuständig, weil Whatsapp zu Facebook gehört und Facebook wiederum seinen europäischen Hauptsitz in Dublin, der Hauptstadt von Irland hat. Am 10. Dezember 2018 nahm die Behörde die Ermittlungen auf. Die jetzt verhängte Strafe ist die höchste in der Geschichte der irischen Datenschutzbehörde.
Das Bußgeld sollte nicht von Anfang an so hoch ausfallen. In Irland haben einige große Internetkonzerne ihre Europazentrale. Bisher fassten die irländischen Aufsichtsbehörden diese Konzern mit Samthandschuhen an, wenn es um Datenschutzfragen ging. Auch Whatsapp drohte anfangs eine deutlich niedrigere Strafe, von 50 Millionen Euro war Anfang 2021 noch die Rede, wie Spiegel Online berichtet . Doch dann übten andere europäische Datenschutzbehörden auf die irische Behörde Druck aus, damit diese die Strafe erhöhe. Auch das European Data Protection Board wandte sich an die DPC und erließ für die irische Behörde eine bindende Vorgabe. Schließlich gab die DPC nach und schwenkte auf die Linie der europäischen Kollegen ein.
Der Datenschutz-Aktivist Max Schrems begrüßte die Entscheidung, betont aber, dass nach den gesetzlichen Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung die Strafe noch viel höher ausfallen sollte. Denn die 225 Millionen Euro seien Schrems zufolge nur 0,08 Prozent des Umsatzes der Facebook-Gruppe. Laut Datenschutzgrundverordnung dürfen aber bis zu 4 Prozent des Umsatzes als Strafe verhängt werden.
Laut der BBC bezeichnete Whatsapp die Strafe und deren Höhe als unangemessen und kündigte an dagegen Berufung einlegen zu wollen.
Luca+: Die Luca App wird stark verbessert – die neuen Funktionen
Die für die Covid-Kontaktverfolgung gedachte Luca App wird demnächst ein umfassendes Funktionsupdate erhalten. Das haben die Macher nun auch offiziell in einem Blog-Beitrag versprochen. Sie kündigen eine stark verbesserte Version an und die Rede ist von “Luca +” im Zusammenhang mit der Aktualisierung. “Von neuen Warnhinweisen über eine mobile App für Betriebe bis hin zur Verbesserung der Datenqualität – die neue luca-Version luca+ ermöglicht eine intelligente Schwerpunktnachverfolgung”, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Blog-Beitrag.
Aktuell werde Luca+ noch mit ausgewählten Nutzern, Gesundheitsämtern und Betrieben getestet. Sie soll dann im Laufe des September nach und nach an alle Nutzer ausgeliefert werden.
Mit der neuen Version soll die digitale Kontaktnachverfolgung und die Risikobewertung und Expertise von Gesundheitsämter-Mitarbeitern unterstützt werden. Dadurch sollen Nutzer schneller und gezielter über die Luca App informiert, gewarnt und kontaktiert werden.
Unter anderem erhält die Luca App mit dem Update auch ein Redesign, durch welches die wichtigsten Funktionen in den Mittelpunkt gerückt werden sollen. Dadurch soll auch der Check-In an Orten erleichtert werden und der Zugriff auf relevante Dokumente. Beim Redesign werde das Feedback der Nutzer der vergangenen Wochen und Monate berücksichtigt.
Neu integriert werden soll zwei unterschiedliche Risikohinweise, die direkt von Gesundheitsämtern ausgelöst werden können. Dadurch sollen die Nutzer eine bessere Einschätzung auf ihr mögliches Infektionsrisiko erhalten und die Gesundheitsämter können künftig selbst entscheiden, ob und wie sie die Nutzer warnen können. Außerdem können die Gesundheitsämter dadurch auch von der Situation abhängige Handlungsempfehlungen aussprechen und so etwa einen Restaurant-Besuch anders als den Besuch eines Konzerts bewerten.
Außerdem soll auch die Datenqualität verbessert werden. Die Luca App berücksichtigt künftig mehr Daten über den Standort des Nutzers. Etwa Daten zur Belüftung, Größe, Laufwege oder Raumaufteilung. Dadurch soll den Gesundheitsämtern die Einschätzung über ein mögliches Infektionsrisiko erleichtert werden. Die Luca App sei künftig auch in der Lage, Orte mit einem erhöhten Infektionsgeschehen automatisch zu erkennen, um dann die Nutzer entsprechend zu informieren. Etwa wenn es zwei oder mehr Infektionsfälle an einem Ort gegeben habe.
Schließlich wird es auch noch eine eigene Luca App für Betriebe geben, welche das vorhandene Luca Locations-Managementtool um eine mobile Komponente erweitere. “Die wichtigsten Funktionen sind zukünftig direkt auf dem Smartphone verfügbar und der Check-in der Gäste wird dadurch noch intuitiver, schneller und einfacher”, erklären die Luca-Entwickler. So könne beispielsweise direkt beim Check-In der 3G/2G-Status überprüft und ein Überblick über die Tischaufteilung erhalten werden. Auch ganze Tische könnte damit ausgecheckt werden, was die Datenqualität erhöhe. Anfragen von Gesundheitsämtern können dann auch direkt in der App am Smartphone beantwortet werden.