Macwelt wünscht einen guten Morgen! Heute vor einem Jahr waren wir um diese Zeit an dieser Stelle noch ein wenig verschlafen – Apple hatte uns den Abend zuvor sehr lange wach gehalten. Am 20. April 2021 war dann auch endlich der Frühling ausgebrochen, die erste Keynote im zweiten Kalenderjahr des Umstiegs vom Intel-Mac auf Apple Silicon hatte unter dem Motto “Spring Loaded” gestanden. Wie üblich also schön doppeldeutig, da dies darauf anspielte, dass die Fangemeinde gespannt wie eine Sprungfeder sei und der Frühling dann endlich fertig geladen habe. Frühling und seine Farben, das war mehr als nur ein Nebenthema jener Show im letzten Jahr.
Die Farben des Regenbogens aus dem Apple-Logo von 1977 bis 1998 plus ein etwas dezenteres Silber zieren nun die iMac-Palette. Das schlichte Weiß respektive Aluminium hat ausgedient, zumindest bei den Consumer-Geräten. Hatte Apple schon in den Jahren zuvor zweimal im Jahr die Farben seiner Armbänder für die Apple Watch und der Hüllen für iPhones modifiziert, bekam erstmals das iPhone 12 unter dem Produktjahr eine neue Farbe hinzu: Lila. Das wiederholte Apple in diesem Frühjahr, nun auch für das iPhone 13 Pro, zwei neue Grüntöne gibt es seit März 2022. Das ist gewissermaßen schon jetzt ein Trost für diejenigen, die im Herbst dieses Jahres am iPhone 14 (Pro) nichts außer der Farbe auszusetzen haben: die eine Farbe, die in diesem Herbst fehlen wird, könnte Apple im darauffolgenden Frühjahr nachlegen. Ob sich das Warten auf – sagen wir mal: Orange – dann auch wirklich lohnen wird, sollte eine individuelle Entscheidung sein.
Lesetipps für den Donnerstag:
Nächster Schritt: Das iPhone 14 Pro sollte in diesem Jahr erstmals auf die Notch verzichten und das True-Depth-System der Face-ID hinter runden und ovalen Löchern im Display verstecken. Bis Apple soweit ist, durch das Display hindurch das Gesicht zu erkennen und mit der Selfiekamera zu fotografieren, dauert es nach Ansicht von Ming-Chi Kuo noch zwei weitere Jahre. Erst mit dem iPhone 16 im Jahr 2024 könne die Vorderseite des iPhone komplett aus Bildschirm bestehen, ohne störende Einkerbungen und Löcher. Kuo war bisher der Ansicht, Apple würde aus Gründen des Marketings mindestens zwei Jahre lang an einem Design festhalten, revidiert nun aber seine Meinung. Noch sei viel Arbeit an der Software zu verrichten, damit die Kamera auch bei schlechten Lichtverhältnissen ordentlich durch das Bildschirmglas hindurch arbeiten könne.
Neue Karten: Apple stellt nun auch in Deutschland neues Kartenmaterial in Apple Maps zur Verfügung. Der Hersteller verspricht damit schnellere und präzisere Navigation, bessere 3D-Ansichten und umfassendere Ansichten von Straßen, Plätzen und Gebäuden. Zu den in 3D dargestellten Gebäuden gehören unter anderem das Brandenburger Tor in Berlin, die Münchener Frauenkirche und der Kölner Dom. Das Feature “Umsehen” (“Look Around”), bei dem man auf Straßenniveau die Gegend optisch erkunden kann, kommt nun auch nach Deutschland, zunächst an ausgewählten Plätzen in München. AR-Spaziergänge sind darüber hinaus auch in Frankfurt, Hamburg, Berlin und Köln möglich. Weiterhin fehlen in Deutschland Fahrradrouten, doch sollen die auf neu erhobene Daten die Grundlage dafür legen, dass man Touren bald auch für das Fahrrad in Apple Maps planen kann und nicht auf Google Maps oder spezialisierte Anwendungen zurückgreifen muss.
Schneller Laden : Apple hat eine neue Firmware für sein Magsafe Battery Pack veröffentlicht. Die wesentliche Neuerung ist eine höhere Leistung beim Laden, statt 5 Watt sind es mit der neuen Firmware nun 7,5 Watt. Um es zu installieren, muss man gar nichts tun, außer die externe Batterie an das iPhone heften. Es kann aber bis zu einer Woche dauern, bis das Update vollständig ausgerollt ist und alle Akkus erreicht hat. Schneller geht es, wenn man die Batterie via Lightning-Kabel an den Mac oder das iPad anschließt, dann sollte innerhalb von fünf Minuten das Update installiert sein.
N eue Vorschrift: Die EU macht Ernst mit der Vereinheitlichung von Ladesteckern für Smartphones. Nachdem die Kommission bereits im September einen Richtlinienentwurf veröffentlichte, der USB-C als einheitlichen Standard fordert, verschärfte der Binnenmarktaussschuss des EU-Parlaments den Vorschlag gar. Die Richtlinie bezieht sich nicht nur auf Handys, Tablets, Kopfhörer, Kameras und Spielekonsolen, auch Laptops, Digitalradios und Drucker sollen in der EU nur noch mehr USB-C zum Laden per Kabel verwenden dürften. Auch Smartwatches und Fitnesstracker fallen darunter, sofern sie nicht zu klein für eine Buchse sind. Für Apple könnte das bedeuten, ab Mitte oder Ende 2024 in der EU keine iPhones und iPads mehr mit Lightning-Anschluss verkaufen zu dürfen. Einen möglichen Ausweg skizziert Apple bereits mit seiner Apple-Watch, die induktiv lädt und auch für Datenverkehr keinen Port mehr benötigt. Denkbar wären neben USB-C-iPhones auch solche ganz ohne Buchse, Ladung und Daten kämen per Magsafe auf das Gerät.
Traumverbindung: Warum gibt es das iPad optional mit 5G-Modem und das iPhone natürlich immer, aber den Mac überhaupt nicht? Sicher, bei Mac Studio, Mac Mini und iMac wäre eine solche drahtlose Option wenig sinnvoll, selbst Macbooks Pro sollten öfter auf einen Schreibtisch in einem Büro stehen als auf dem Cafétisch – aber das kommende Macbook (Air) M2 wäre die Gelegenheit, nun auch den Mac mit Mobilfunk auszustatten. Denn öffentliche Wi-Fis haben nach Ansicht unserer Macworld-Kollegen Roman Loyola nicht nur Probleme mit der Sicherheit, sondern bei ihm in der Bay-Area vor allem solche mit Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit. 5G-Masten findet man im urbanen Bereich hingegen immer häufiger – und die Zielgruppe eines womöglich bunten Macbook Air M2 wäre über eine solche Option erfreut. Apple könnte es sogar wagen, in das neue Macbook einen eigenen Modemchip einzubauen, die immensen Stückzahlen, die das iPhone benötigt, könnte Apple womöglich noch nicht stemmen. Gegen eine solche Option spricht natürlich, dass Apple noch nie einen Mobilfunkchip in das Macbook eingebaut hat und es nach wie vor andere Möglichkeiten gibt, das auch außerhalb eines öffentlichen WLAN in das Netz zu bringen.
Mondgestein: Eine schöne Geschichte aus der Raumfahrtgeschichte haben wir bei Pro Physik gefunden. Die Mission Apollo 16 landete heute vor 50 Jahren im Descartes-Krater und sollte Hinweise auf dessen vulkanischen Ursprung finden. Das Mondgestein, das die Crew um Ken Mattingly – der zwei Jahre zuvor die Mission von Apollo 13 wegen fehlender Immunität gegen Röteln verpasst hatte – dann aber zur Erde brachten, hatte diese Hypothese letztendlich widerlegt. Dem Mond fehlt es an vulkanischer Aktivität, sein Kern ist kalt, weiß man seither. Nach Apollo 16 landete nur noch eine weitere Mission auf dem Mond, das Apollo-Programm hatte seinen militärischen Zweck erfüllt, für weitere Forschung fehlte an Budget. Eine bemannte Mars-Mission, wie wir sie im fiktiven Realität des Jahres 1995 bald in der dritten Staffel von “For All Mankind” auf Apple TV+ sehen werden, wird es in der Realität so bald nicht geben.
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