7. September: Apple treibt es bunt
Macwelt wünscht einen guten Morgen! Was er denn von Flash halte, wurde Steve Jobs dereinst suggestiv nach der schon damals recht altbackenen Software von Adobe gefragt. Oh, eine ganze Menge, wir bauen verdammt viele der Chips in unsere Produkte ein, antwortete der Apple-CEO listig unter Verweis auf Speicherbausteine. Schon eine ganze Weile gibt es kein Apple-Produkt mit Festplatte mehr.
Das Flash-Zeitalter hatte bei Apple Anfang 2005 mit dem iPod Shuffle begonnen, einer Art USB-Stick für iTunes mit Kopfhörerbuchse, mit dem iPod Nano nahm der Zug am 7. September 2005 aber so richtig Fahrt auf. Ein wenig überraschend hatte Apple an jenem Spätsommertag seinen bis dato erfolgreichsten iPod, den iPod Mini, schon nach 20 Monaten wieder auf das Abstellgleis geschoben. Dessen 1-Zoll-Festplatte hatte sich zwar als robust erwiesen und das Gerät sich daher als besser für den Sport geeignet, aber nach wie vor handelte es sich nun einmal um eine Festplatte mit beweglichen Teilen.
Der iPod Nano machte damit Schluss, vorerst aber auch mit den Farben der iPod-Mini-Ära. In Schwarz oder Weiß war der iPod Nano nur zu haben und nach den ersten Anwenderberichten war den meisten potenziellen Käufern klar, dass schwarz nicht die erste Option ist. Zu sehr verkratzte und verschmutzte das hochglänzende Plastik, die weiße Variante erwies sich als weit weniger empfindlich. In einer zweiten Generation sollten dann die Farben zurückkommen, später setzte Apple auf bunt eloxiertes Aluminium, in kräftigen, hübschen Farben – in bis zu neun Tönen war der iPod Nano zu seiner größten Zeit erhältlich.
Die Farben des Regenbogens sind im Jahr 2021 auch wieder beim Mac angekommen, das iPhone gibt es seit geraumer Zeit in bunt. Ein paar bewährte und stark nachgefragte Farben wie Schwarz, Weiß, Gold oder Rot bilden das Rückgrat der Palette, aber die Experimente nehmen wieder zu. Grün, Blau und Lila sind die Modefarben der 12er, für das iPhone 13 könnte erstmals ein Orangeton das iPhone zieren. Wie auch immer: Apple ist bunt – war es schon immer und wird es immer sein, selbst in seiner schwarz-weißen Ära.
Lesetipps für den Dienstag
Teuerung: Das iPhone 14 könnte im nächsten Jahr erheblich mehr kosten als die anstehende 13er-Reihe. Der Grund ist eine Preiserhöhung, die Apples Chip-Lieferant TSMC bereits Ende August angekündigt hatte und gestern bekräftigte. TSMC hatte in der andauernden Chip-Krise bisher seine Preise nicht erhöht, während die Konkurrenten seit dem vierten Quartal des letzten Jahres bereits an der Preisschraube drehen. Für 7-nm-Produkte und solche in kleineren Größen will TSMC 10 Prozent mehr verlangen, für 16-nm-Chips und größer sollen die Preise gar um bis zu 20 Prozent steigen. Kunden können aber noch ihre Verträge neu verhandeln, bevor die Preissteigerungen im Oktober in Kraft treten. Apple könnte mit seiner Marktmacht vermutlich eine geringere Preissteigerung durchsetzen, der iPhone-Hersteller dürfte der größte Kunde von TSMC sein.
Dementi: Apples SVP of Retail and People Deirdre O’Brien ist am Freitag in einem Video, das an die Belegschaft ging, den Beschwerden entgegengetreten, dass Apple Frauen schlechter bezahle als Männer. Erst kürzlich hat Apple einen internen Slack-Kanal geschlossen, in dem die Belegschaft diese Themen diskutiert hatte. Es sei bekannt, dass einige wenige Mitarbeiter:innen ihre Bedenken geäußert hätten, Apple habe aber bei der Bezahlung ein Gleichgewicht erreicht, was Geschlechter und Ethnien betreffe. Apples Herangehensweise sie die Beste in der Branche, behauptet laut Verge-Reporterin Zoe Schiffer Apples Personalvorstand. Gleichzeitig forderte sie die Mitarbeiter:innen auf, sich an ihre Vorgesetzten oder die Personalabteilung zu wenden, wenn sich jemand ungerecht behandelt fühle, nicht nur die Bezahlung betreffend.
Back to Office : Apple will bald wieder seine Mitarbeiter in die Büros im Apple Park holen, zunächst in einem hybriden Modell, für drei Tage die Woche. Montag, Dienstag und Donnerstag herrsche Anwesenheitspflicht, am Mittwoch und Freitag können die Mitarbeiter:innen ihre Arbeitsleistung von zu Hause erbringen. Eine Impfpflicht besteht bei Apple nicht. Das mag der Grund für manche Mitarbeiter:innen sein, nicht wieder ins Büro zurückzuwollen, andere haben sich daran gewöhnt, nicht mehr pendeln zu müssen – in der Belegschaft regt sich daher etwas Unmut über die neuen Regeln, die ab Oktober gelten sollen, mehr Flexibilität ist die Forderung. Apple betont indes die Wichtigkeit von gemeinsamer Arbeit von Angesicht zu Angesicht – eine Umfrage des Harris Poll Tracker gibt den Argumenten des Arbeitgebers nun neue Nahrung. Denn die Teilnehmer der Umfrage befürworteten mehrheitlich genau das hybride Modell, das Apple anwenden will. Die meisten (21 Prozent) würden sich daher für drei Tage im Büro aussprechen. Interessanter Weise sind sogar 37 Prozent dazu bereit, wieder an allen fünf Wochentagen in das Büro zu fahren, nur 11 Prozent sprechen sich dafür aus, komplett zu Hause zu arbeiten. Die Umfrage hatte Harris zusammen mit dem Magazin Fortune konzipiert und dabei Angestellte in den USA befragt.
Ausgelagert: Der auf Apple TV+ bisher exklusiv gestreamte Film “On the Rocks” mit Bill Murray unter der Regie von Sophia Coppola ist der erste Film aus Apples Streamingangebot, den es auch auf DVD und Bluray geben wird. Laut 9to5Mac werde man in den USA den Film für 17,99 US-Dollar auf DVD ab 26. Oktober bestellen können, herausgebracht von Lionsgate.
Variante : Apple wird den iPhones dieses Jahres, die vermutlich kommende Woche vorgestellt werden, laut an die Aufsichtsbehörde FCC gegangene Dokumente einen neuen Magsafe-Lader an die Seite stellen. Das neue Modell bekomme die Nummer A2548, das bisherige Zubehör ist als A2140 registriert. Die Änderungen sind aber allenfalls marginal, aus der Dokumentation gehen keine Unterschiede hervor.
Übersetzt : Was, wenn man in einem fremden Land, dessen Sprache man allenfalls rudimentär oder gar nicht spricht, ein Restaurant aufsucht und die Speisenkarte weder im Original versteht noch in der gut gemeinten Übersetzung, etwa ” Schmetterlinge mit zerstoßen Wut? “. Auch dafür gibt es jetzt ein App namens Cibo. Der Entwickler Jordi Bruin war in Italien auf das Problem gestoßen, nur Bahnhof auf der Karte zu verstehen. Seine Lösung, mit KI-Hilfe und Texterkennung: Richtet man die Kamera des iPhones auf die Karte und tippt auf dem Bildschirm eines der Gerichte an, zeigt die App Bilder der Speise, etwa die von Farfalle mit scharfem Pesto.
Erklärt: Der Mac bietet seit Langem einen Gast-Zugang, damit können etwa Hotelgäste einen in der Lobby aufgestellten Rechner für kurze Zeit nutzen – nach dem Logout sind alle persönlichen Daten wieder gelöscht. Eine etwas unbekannte Option für diesen Fall ist die Nachricht, die man auf dem Sperrbildschirm erscheinen lassen kann, die etwa über das Vorhandensein eines Gastzugangs und dessen Beschränkungen informiert. Dies stellt man in der Systemeinstellung “Sicherheit & Datenschutz” ein.
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Grafikkarten werden in China immer teurer
Schon seit vielen Monaten sind Grafikkarten von AMD und Nvidia weltweit nur schwer zu bekommen. Grund dafür sind knappe Fertigungskapazitäten, mehr Freizeit durch die Coronakrise sowie das große Interesse von Kryptominern an den neuen Grafikkarten. In den letzten Wochen kehrte sich der Trend jedoch etwas um, neue Grafikkarten wurden dadurch zuletzt wieder erschwinglich, auch wenn sie noch häufig deutlich über der UVP angeboten wurden. Doch in China zeichnet sich bereits eine Verschlimmerung der Situation ab: Durch geringere Liefermengen werden aktuelle Grafikkarten von Nvidia immer teurer. Doch auch auf die Produkte von Konkurrent AMD könnte diese Entwicklung Auswirkungen haben.
Anfangs wurde berichtet, dass nur die Geforce RTX 3060 im September in China deutlich schwerer zu bekommen sein wird. Mittlerweile wird jedoch davon ausgegangen, dass die allgemein reduzierten Liefermengen zu stetig steigenden Preisen führen dürften. So legte die RTX 3070 Ti von Asus in den letzten Tagen um 92 US-Dollar zu, das Modell von Gigabyte kostet zwischen 15 und 46 US-Dollar mehr. Auch bei den preiswerteren Karten wie der RTX 3060 kam es zu einem deutlichen Preisanstieg zwischen 31-54 US-Dollar (Asus) und 46 US-Dollar (Gigabyte). Seit September soll Nvidia rund 30 Prozent weniger RTX-3000-Grafikkarten ausliefern als noch im August. Dadurch steigen die Preise. Es ist zu erwarten, dass auch hierzulande wieder Preisanstiege drohen könnten. Schließlich könnten auch die Liefermengen nach Europa reduziert werden. Das verknappte Angebot würde dann die Preise automatisch nach oben schnellen lassen. Inwieweit in Zukunft auch AMD-Grafikkarten von dieser Entwicklung beeinflusst werden, bleibt noch nicht absehbar.
Mercedes EQS AMG: Starke E-Limousine mit 250 km/h, 761 PS und 580 km Reichweite
Im Rahmen der IAA 2021 hat die Daimler-Tochter Mercedes-AMG eine stärker motorisierte Variante der E-Limousine EQS vorgestellt . Laut dem Unternehmen basiert das Modell EQS 53 4Matic+ ebenfalls auf der E-Auto-Plattform EVA2. In allen performance-relevanten Bereichen sei diese jedoch neu- oder weiterentwickelt worden. Mercedes-AMG hat mit dem neuen Modell Käufer im Auge, die Wert auf Motorleistung legen. Der EQS 53 4Matic+ bietet 560 Kilowatt (761 PS). Zum Vergleich: Die allradgetriebene Version EQS 580 4Matic bringt 385 Kilowatt Motorleistung mit.
Auf die vollen 560 Kilowatt kommt der EQS 53 4Matic+ jedoch nur mit dem Zusatzpaket AMG Dynamic Plus, welcher der Standardversion mit 484 kW noch einmal 76 kW hinzufügt. Während die Standardversion in 3,8 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigt, sind es mit dem Dynamic-Plus-Paket nur noch 3,4 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit der Standardversion liegt bei 220 km/h. Beim Zusatzpaket ist sie auf 250 km/h festgelegt. Wer viel Motorleistung will, muss dafür auf Reichweite verzichten. Beim neuen Modell liegt diese nur zwischen 526 und 580 Kilometern. Damit liegt das neue Modell rund 200 Kilometer unter dem EQS 450+ und 100 Kilometer unter dem Allradmodell EQS 580 4Matic+.
Während die optischen Änderungen im Vergleich zu den anderen Modellen klein Ausfallen, bestätigt Mercedes-AMG Änderungen bei Fahrwerk, der Bremse, dem Antriebsstrang und dem Sound. An Bord ist außerdem der Hyperscreen aus drei Bildschirmen in der Serienausstattung. Zusätzliche Lautsprecher sollen außerdem für einen verbesserten künstlichen Motorensound sorgen. Der Verkaufsstartschuss für den EQS 53 4Matic+ soll im Oktober fallen. Preise nennt Mercedes-AMG bislang noch nicht.
Playmobil: Adventskalender “Zurück in die Zukunft III”
Auch 2021 verkauft Playmobil einen „Zurück in die Zukunft“-Adventskalender. Dieses Mal zu Teil 3 der Film-Trilogie. Mit anderen Worten: In der Adventszeit 2021 geht es mit Playmobil in den Wilden Westen des Jahres 1885.
Der Playmobil-Adventskalender „Back to the Future Part III“ hat natürlich wieder Figuren von Marty McFly und Dr. Emmett „Doc“ Brown an Bord. In je zwei originalgetreuen Ausführungen aus den Jahren 1955 und 1885. Begleitet werden die beiden Zeitreisenden von Miss Clara Clayton, dem Terrier Copernicus und dem fiesen Kontrahenten Buford „Mad Dog“ Tannen. Und wie schon im Playmobil Adventskalender „Zurück in die Zukunft“ von 2020 liegen wieder viele liebevoll gestaltete Zubehörteile bei: Zum Beispiel Martys Poncho, mit dem er die schusssichere Ofentür versteckt, Doc Browns Grabstein oder die schicken neuen Weißwandreifen für den DeLorean.
Dazu gibt es dieses Mal sogar vier Dioramen für die perfekte Kulisse, um die Figuren und das detailreiche Zubehör perfekt in Szene zu setzen ( beim Adventskalender von 2020 war es nur ein Diorama ). Ebenfalls wie schon im Adventskalender „Zurück in die Zukunft“ von 2020 liegt wieder eine Postkarte bei: Mit dem kultigen Erinnerungsfoto mit Doc Brown und Marty bei der Einweihung der neuen Turmuhr von Hill Valley.
Playmobil-Adventskalender Back to the Future Part III für 34,99 Euro kaufen
Achtung: Bei Redaktionsschluss war der Kaufbutton bei Amazon falsch beschriftet. Statt “Back to the Future 3” steht “Back to the Future 2”! Der Adventskalender „Back to the Future“ von 2020 ist übrigens ebenfalls noch erhältlich. Mehr dazu lesen Sie in dieser Meldung.