Macwelt wünscht einen guten Morgen! Nach einem erholsamen Wochenende ist uns wieder zum Bäume ausreißen zumute, gerade heute, am Tag des Baumes wollen wir uns das eher verkneifen. Obwohl: Kleine Bäume und Sträucher, die eher wuchern wie Unkraut – Ahorn etwa, Hasel und Liguster, trauen wir uns heute dann doch auszureißen. Aber nur, um Nahrungskonkurrenten von Obstbäumen oder anderen hübsch blühenden Gewächsen zu verräumen. Unkraut gibt es nicht, nur eben das Kraut, das wir an einer bestimmten Stelle nicht haben wollen. Und der riesige Ahorn zwei Straßenzüge weiter vermehrt sich wie verrückt, Monokulturen wollen wir dann doch vermeiden.
Es war aber exakt ein Ahorn, der am ersten in Deutschland begangenen Tag des Baumes in die Erde kam, im Bonner Hofgarten dürfte er noch heute stehen. Ahorn kennt viele Formen, mehrmals war ein Vertreter dieser Art schon Baum des Jahres, zuletzt der Feld-Ahorn im Jahr 2015. In diesem Jahr ist es die Rotbuche, zum zweiten Mal nach 1990. Die ist zwar recht genügsam, leidet aber zusehends unter dem Klimawandel. Der wild wuchernde Ahorn wird hingegen noch lange auf einer Landesflagge zu sehen sein, der von Kanada.
Das rote Blatt im weißen Mittelteil der Flagge ist freilich ein wenig stilisiert und zeigt ein elfzackiges Blatt eines Zuckerahorns, das in natura 23 Zacken aufweist. Aber Flaggen sind ebenso wie Landkarten allenfalls Symbole und Abstraktionen, vielleicht ebenso wie die Nationen selbst, die sie repräsentieren.
Dass das spätere Kanada ebenso wie der Rest des erst kurz davor bekannt gewordenen Kontinents erstmals auf der Weltkarte erschien, ist heute exakt 515 Jahre her. Auf der Weltkarte von Martin Waldseemüller ist erstmals ein Abbild der Neuen Welt zu sehen und vor allem deren Name: Amerika. Dabei sind die dem alten Kontinent zugewandten Gebiete schon relativ gut in der Form, wie sie auf heutigen Karten vorkommen, zu sehen. Die auffällige östliche Ausstülpung des von Portugal beherrschten Gebiets etwa, das so verdächtig zur afrikanischen Westküste passt. Die später Golf von Mexiko genannte Bucht, viel kleiner als in Wirklichkeit, die Antillen dafür groß überzeichnet. Und die riesigen Gebiete des heutigen Kanada und ihres südlichen Nachbarlandes eher nur dezent angedeutet, mit einer schier riesigen Lücke zu Grönland.
Aber immerhin: Waldmüllers Darstellung zeigte, dass Kolumbus etwa 15 Jahre zuvor etwas Großes entdeckt respektive wieder entdeckt hatte. Dieser war aber immer noch überzeugt, statt einer neuen Welt einen neuen Seeweg nach Indien entdeckt zu haben, insofern trägt der Doppelkontinent zurecht den Namen dessen, der seine Küste erstmals vermaß: Amerigo Vespucci. Er sah gewissermaßen als erster den Wald hinter all den Bäumen der Entdeckungsreisenden des späten 15ten und frühen 16ten Jahrhunderts. Es ist aber nicht überliefert, ob er Bäume ausgerissen hat und welche das waren. Sind Sie sich nicht sicher, welches Gehölz sie da vor sich haben oder was das für ein Tier ist, das da in der Baumkrone herumturnt, nehmen Sie Ihr iPhone zur Hand, machen ein Foto und schon verrät Ihnen der Hochleistungscomputer für die Hosentasche, mit wem Sie es zu tun haben. Dafür benötigen Sie nicht einmal eine App .
Lesetipps für den Montag:
Wechsel: Während wir in Deutschland immer noch auf Apple Cash warten, hat Apple in den USA offenbar das dahinter stehende Netzwerk für die schnelle Bezahlung auch von privat zu privat geändert. Statt Discover komme nun Visa zum Einsatz, die Änderung ist offenbar seit dem 19. April aktiv, als Apple auch erweiterte Betrugswarnungen einführte. Visa hat eine höhere Akzeptanz als Discover, der Umstieg funktioniert an sich ohne weiteres Zutun. Für eine internationale Ausweitung könnte dies zudem ein notwendiger Schritt sein.
Spekulativ: Laut Bloombergs Mark Gurman arbeite Apple bereits an der dritten Generation seiner M-Chips für den Mac. Das kommt nicht weiter überraschend, obwohl nicht einmal der erste M2-Mac angekündigt ist. In seinem Newsletter “Power On” nennt Gurman auch einen Zeitraum: Nicht vor Ende 2023 werde es M3-Macs geben. Darunter werde auch wieder ein iMac Pro sei, spekuliert er weiter.
Weg damit: Apple hat offenbar Entwickler darüber informiert, Apps aus dem App Store zu entfernen, die längere Zeit kein Update mehr bekommen haben. Am Wochenende diskutierten darüber auf Twitter und in anderen sozialen Medien die per E-Mail informierten Entwickler. Innerhalb von 30 Tagen müssten sie ihre Anwendungen aktualisieren – und dabei auch in den letzten Monaten und Jahren eingeführte Bedingungen wie die Ad Tracking Transparenz umsetzen, sonst ist die App weg. Auf die bereits auf iPhones und iPads installieren Apps hat dies keine Auswirkung, auch In-App-Käufe wird es weiterhin geben.
Wertvoll: Apple verkauft seit letzten Monat ein 1,8 Meter langes Thunderbolt-Kabel für 149 Euro, die Drei-Meter-Version kostet gar 179 Euro, ist aber noch nicht verfügbar. Ein Teardown von ChargerLAB zeigt nun, warum das Kabel so teuer ist. Der Grund sind die darin verbauten Materialien und die hochwertige Verarbeitung, das geflochtene Kabel soll wenig anfällig gegen Interferenzen sein und lange halten. Nicht zuletzt verursacht der bei Intel lizenzierte Thunderbolt-Chip Kosten.
Reparatur: Apple hat ein Reparaturprogramm für Apple Watches Series 6 aufgelegt. “Eine kleine Anzahl” von 40-mm-Modellen, die zwischen April und September gebaut wurden, könnten permanent einen schwarzen Bildschirm anzeigen. Berechtigt zur Reparatur im Apple Store oder bei einem autorisierten Händler sind alle Uhren, die bis zu zwei Jahre nach ihrem Erstverkauf an die Kunden gelangen, also bis zum 18. September 2022.
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