Macwelt wünscht einen guten Morgen! Am 26. April 2016 schien eine Zeitenwende erreicht: Apple verkaufte erstmals in einem Quartal weniger iPhones als im Jahr zuvor. Schon im ersten Quartal des Geschäftsjahres, also dem von Oktober bis Dezember 2015 konnte Apple mit 74,8 Millionen Stück nur knapp die 74,5 Millionen ein Jahr zuvor übertreffen. Und nun: 51,2 Millionen statt 61,2 Millionen! Ja, hat denn keiner mehr etwas für das iPhone übrig? Jetzt kann es nur noch bergab gehen und Apple binnen zwei Jahren dem Bankrott entgegentaumeln. Es ist dann ein wenig anders gekommen.
Bei den schockierenden Zahlen vom 26. April 201, an dem Apple seine Quartalsbilanz vorlegte, sprechen wir im Wesentlichen über die von iPhone 6S und 6S Plus. Die sich mit denen vom iPhone 6 und 6 Plus eben sehr schwertaten, da mit dem bisher dahin größten iPhone Apple vor allem in Asien gepunktet hatte. Dass ein Jahr später nicht gleich der nächste Schub ansteht, war den Leuten an sich klar – nur die Leute von der Wall Street wollen eben jedes Quartal einen Bericht und jedes Jahr Wachstum.
Das ist schlicht und ergreifend nicht möglich – und was die reinen Verkaufszahlen betrifft, blieb Apple noch gut zwei Jahre auf dem gleichen Niveau. Maximal 78,3 Millionen Stück in Q1, in Q2 waren es dann auch mal wieder 52 Millionen. Für das Q4 2018 nannte Apple dann letztmals Stückzahlen, 46,9 Millionen iPhones bedeuteten einen Umsatz von 37,2 Milliarden US-Dollar in der Sparte. Seither nennt Apple nur noch Umsätze, das ist die interessantere und wichtigere Zahl. Sieht man den Preistrend der Spitzenmodelle an, ist klar, dass auch mit gleichbleibenden Stückzahlen Wachstum bei den Einnahmen möglich ist. Bis zu 1.829 Euro kann man für ein iPhone 13 Pro Max bezahlen, das 6S Plus hat in seiner größten Ausstattung “nur” 1.069 Euro gekostet.
Die Zahl, die Apple in der am Donnerstag präsentierten Bilanz schlagen muss, damit Wall Street zufrieden ist, beträgt 47,938 Milliarden US-Dollar, der iPhone-Umsatz aus dem Q2 2021. Die Aussichten dafür sind recht gut, im ersten Quartal konnte Apple mit 71,6 zu 65,6 Milliarden US-Dollar voll und ganz überzeugen. Was man so hört, wird auch das iPhone 14 recht begehrt sein, das muss dann gar nicht mal teurer werden, um im nächsten Jahr mehr einzunehmen, als das 13er in diesem.
Lesetipps für den Dienstag:
Also doch : Elon Musk gelangt nun doch an sein Ziel und kauft über eine ihm zu 100 Prozent gehörende Holding den Micro-Blogging-Dienst Twitter für 44 Milliarden US-Dollar. Twitter wird damit von der Börde genommen, Aktionäre erhalten 54,20 US-Dollar pro Anteilsschein. Musk betont in seinem Statement zum Kauf die freie Rede als Grundstein einer funktionierenden Demokratie, Twitter sei so etwas wie der Treffpunkt der digitalen Gesellschaft, wo die Zukunft der Menschheit debattiert würde. Er wolle Twitter besser machen und mit jeder Menge neuer Funktionen erweitern, dabei Spambots ausbremsen und alle menschlichen Teilnehmer authentifizieren. Na, dann…
Geheuert : Apple mag offenbar keine Betriebsräte in seinen Unternehmen. Während es nach deutschem Arbeitsrecht aber kaum möglich ist, die Gründung eines solchen zu verhindern – der Apple Store in München war schon vor etwa zehn Jahren der erste mit einem solchen Gremium, sind in den USA die Hebel für den Arbeitgeber gegen eine betriebliche Mitbestimmung länger. Laut eines Berichts von Apple Insider hat Apple die Anwaltskanzlei Litter Mendelsohn angeheuert, um Bemühungen der Belegschaft des Apple Store in der Cumberland Mall in Georgias Hauptstadt Atlanta zu torpedieren. Die Firma aus San Francisco hatte schon Betriebsräte in bei McDonalds und Starbucks verhindert. Wenn Apple seine Werte auch bei Thema Arbeitsrecht ernst nähme, würde das Unternehmen die Gründung von Betriebsräten eher fördern denn behindern.
Vergleich: Seit ein paar Jahren wiederholt sich das Muster: Das Pro-Modell eines Jahrgangs nimmt Apple aus dem Angebot, wenn ein Nachfolger da ist, das reguläre iPhone verkauft es zu einem um rund 100 Euro reduzierten Preis weiter. So hat man beim iPhone nun die Wahl zwischen Modell 12 und 13, die Minis sind auch noch im Spiel. Das SE von 2022 wollen wir ebenso ausblenden wie das immer noch erhältliche iPhone 11 mit ihren LED-Bildschirmen und konzentrieren uns auf die OLED-Modelle in 6,1 Zoll. Macworld listet alle Unterschiede und die paar Gemeinsamkeiten auf, um zu einer optimalen Kaufentscheidung zu kommen: Muss es das neueste Modell sein oder ist der reduzierte Preis des Vorjahresmodells das bessere Angebot?
Hübsch : Dem iPad fehlt im Gegensatz zum iPhone die Telefon-App – aus verständlichen Gründen. Zudem bringt das iPad keinen Taschenrechner ab Werk mit, der Legende nach war Steve Jobs mit dem vom iPhone lediglich vergrößerten Design nicht zufrieden, bis heute hat Apple die Lücke nicht geschlossen, die nun Dritthersteller füllen. Ebenso fehlt eine Wetter-App, was angesichts der Qualität von Apples mitgelieferter Anwendung aber kein Verlust ist, für eine halbwegs korrekte Vorhersage muss man zu anderen Lösungen auf iPhone und iPad greifen. Der Designer Timo Weigelt hat sich nun aber überlegt, wie eine Apple-Wetter-App auf dem iPad aussehen müsste, um wenigstens ästhetischen Kriterien zu genügen – das ist ihm auf alle Fälle gelungen. Leider gibt es bisher keine Anzeichen, dass Apple wirklich in iPadOS 16 eine native Wetter-App integrieren würde, ein hübsche Vorlage gibt es jetzt.
Suchen und finden: Der britische Staatsbürger Elliot Sharod hat mithilfe von Airtags (und einer Powerpont-Präsentation) drei Gepäckstücke wieder aufgefunden, die beim Rückflug von seiner Hochzeitsreise mit seiner Frau Helen verloren gegangen waren. Bei einem Zwischenstopp in Frankfurt hatten es am Ostersonntag drei Taschen nicht mehr in den Flieger nach Hause geschafft, konnten sich aber via “Wo ist?” tracken lassen. Zwei der verlorenen Gepäckstücke konnte die Fluggesellschaft Air Lingus auch tatsächlich aufspüren, ein Drittes verblieb im Londonder Stdtteil Pimlico. Da die Fluggesellschaft nicht mehr auf ihn reagierte und auch eine liebevoll erstellte Powerpoint-Präsentation mit allen Fakten zu Airtags und “Wo ist?” ignorierte, schaltete Sharod die Polizei ein, die ihm letztlich dabei half, die verlorene Tasche wieder in Empfang zu nehmen.
Was’n los?: Wenn der Mac nicht mehr so werkelt, wie er sollte, möchte man gerne in Erfahrung bringen, was genau ihn ausbremst. Das gelingt mit dem Bordmittel der “Aktivitätsanzeige”. Das Dienstprogramm zeigt bereits in seinem Dock-Icon die wichtigsten Vorgänge und wie sie den Mac belasten. Wie das genau funktioniert, erklärt Roman Loyola auf Macworld.
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