Macwelt wünscht einen guten Morgen! Der Mai ist gekommen und wird anfangs eher ein bisschen feucht beginnen. Regen tut bitter Not, nach dem trockenen März und April könnte ein nasser Mai ein potenzielles Dürrejahr abmildern. Aber so recht vorhersagen kann man das noch nicht. Die Bauernregel “Trockener Mai – Wehgeschrei, feuchter Mai bringt Glück herbei” ist eine Binsenweisheit und ihrer Absolutheit eben daneben.
Warum der fünfte Monat des Jahres als Wonnemonat gilt, liegt nicht an fälschlicherweise als schön empfundenen sonnigen und trockenen Wetter – denn das kann ja unter Umständen sich als fatal erweisen. Mit Wohlbefinden, Freude oder Heiterkeit oder anderen Synonymen der Wonne hat die alternative Bezeichnung des Mai nichts zu tun, es steckt das althochdeutsche Wort „wunni“ für „Weide“ dahinter. Nach dem letzten Schnee und dank der austreibenden Gräser kann man das Vieh wieder dort hin treiben. Für die Rinder, Ziegen und Schafe, die auch wirklich dort hin dürfen, mag die Weide aber in der Tat mehr Wonne versprechen als der dunkle Stall.
In der wonnigen Apple-Welt ist der Mai ein Monat des Übergangs und des Wartens, seit dem der Mac-Hersteller seine einst im Mai abgehaltene Entwicklerkonferenz WWDC in den Juni verschoben hat. Fünf Wochen sind es noch bis zur WWDC 2022, der dritten virtuellen in Folge. An das Format haben wir uns gewöhnt, trotzdem sehnen wir uns wieder sorglosere Zeiten herbei. Recht viel Neues wird es aus Cupertino nicht geben, bis die Entwicklerkonferenz ihre Pforten im Web eröffnet. Die Updates für iOS 15.5 und macOS 12.4 könnten fertig werden – und wenn Apple sich nicht die Überraschung bis zur Keynote am Pfingstmontag aufheben will, gibt es Ende Mai vielleicht auch noch ein Macbook Air oder Macbook Pro M2. Die Kreditkarte ist schon einsatzbereit.
Lesetipps für den Montag
Entschärft: Apple versteht die Aufregung um seine Maßnahme, ausgediente Apps aus dem Store zu entfernen, nicht ganz – die zugrunde liegende Regel bestehe seit 2016 und seither habe man rund drei Millionen Apps wieder gelöscht. Dennoch kommt der Anbieter den Entwicklern entgegen und lässt ihnen mehr Zeit: 90 Tage haben sie nun, um ihre alten Werke zu aktualisieren. Die Zeitspanne bis zum letzten Update kann nun drei Jahre betragen, statt nur zwei. Apple erklärt zudem, dass man nur Apps lösche, die in den letzten zwölf Monaten nicht oder nur selten geladen wurden.
Verschärft: Schon seit der letzten Woche rollt Apple eine neue Firmware für seine Tracker Airtags aus – nun nennt der Hersteller auch eine wesentliche Neuerung. Den Ton, den die Tracker ausgeben, wenn sie Fremden untergejubelt werden, um diese zu verfolgen, habe man angepasst, damit Stalking-Opfer das Airtag leichter identifizieren können. Apple hatte nach massiver Kritik im Februar versprochen, die Sicherheitsmaßnahmen gegen Stalking zu verschärfen.
Insiderbericht: Der Journalist Tripp Mickle, der erst kürzlich vom Wall Street Journal zur New York Times gewechselt ist, hat ein Buch mit dem vielsagenden Titel “Nach Steve: Wie Apple eine Billionen-Firma wurde und seine Seele verlor” geschrieben, das morgen im Handel erscheint. Ein vorab in der New York Times veröffentlichter Auszug will erklären, warum Jobs-Protegé Jony Ive erst zum Chief Design Officer erklärt wurde und das Unternehmen dann Ende 2019 verließ. Ive habe nach Steve Jobs’ Tod mehr Verantwortung für das Produktdesign übernommen und am Schluss ein hunderte Leute umfassendes Team geleitet – seine Kernmannschaft hatte zuvor aus 20 Personen bestanden. Besonders bei der Apple Watch habe er im Konflikt mit dem Rest der Firma gestanden, er sah die Uhr als Mode-Accessoire an, die man wie auf einem Laufsteg präsentieren müsse. Anfangs habe er auch den neuen CEO Tim Cook auf seiner Seite gehabt, aber auch der unterstützte den Wandel des Projekts zu einem Fitnessgerät. Insgesamt setzte Apple nach Steve Jobs mehr auf Services denn auf Hardware, eine Revolution wie das iPhone sei schon lang nicht mehr geschehen. Aber das war auch zu Steve Jobs’ Lebzeiten noch so.
37 Grad: Der Analyst Ming-Chi Kuo ist sich sicher, dass die Apple Watch Series 8 im Herbst dieses Jahres als wesentliches neues Feature eine Messung der Körpertemperatur präsentiert. Seiner Ansicht nach hatte Apple das bereits für die Series 7 geplant, davon aber Abstand genommen, weil die Algorithmen noch nicht ausgereift waren. Erst ein Jahr später könne man zuverlässig und genau genug die Temperatur bestimmen, erklärte Kuo am Wochenende in einer Reihe von Tweets.
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