Trotz gegenteiliger Meinung gibt es Mac-Malware wirklich. Im Unterschied zur virenverseuchten Windows-Plattform sind Schadprogramme, auch Malware genannt, auf dem Mac aber glücklicherweise selten vertreten – die Malwareautoren konzentrieren sich vor allem auf die weit zahlreicheren Windows-Rechner.
Für April 2023 meldete AV-Test gerade einmal 623 neue Mac-Malware-Versionen, im selben Monat waren es auf der Windows-Plattform stolze 6.635.897 neue Schädlinge. Gefährlich sind vor allem komplett neue und unbekannte Vertreter an Schadsoftware und hier gab es in den vergangenen Jahren doch einige neue Entwicklungen, was die Art der Schadprogramme betrifft.
Empfehlung: Unnötige Programme entfernen mit CleanMyMac
Malware-Angriffe auf Macs sind seltener, das bedeutet aber keineswegs, dass macOS keine Sicherheitslücken hätte. Erst im April etwa musste von Apple mit dem Update auf macOS 13.3.1 einen schweren Sicherheitsfehler beheben, der auch iOS betraf. Auf diese Sicherheitslücken aber zielen Hacker mit Phishing- oder Spam-Attacken, die nicht immer harmlos bleiben.
Spion-Programme wie Pegasus haben außerdem gezeigt, dass selbst iPhones nicht sicher vor unerkannten Angriffen sind und manche Hacker noch unbekannte Schwachstellen bei Macs und iPhones kennen und ausnutzen.
Die besten Antivirenprogramme für den Mac
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Trotz mäßiger Gefährdung ist das Angebot an Mac-Virenscannern überraschend groß. Fast alle bekannteren PC-Scanner sind auch für macOS verfügbar, wir testen eine repräsentative Auswahl von sieben Programmen. In unserem Test treten die kostenlos nutzbaren Tools von Avira, AVG und Avast gegen kostenpflichtige Virenscanner von Clario, Bitdefender, Norton Life Lock und Trend Micro gegeneinander an. Die Messdaten für die Erkennung von Mac-Viren stammen vom Institut AV-Test, das die Messungen März 2023 unter Ventura durchführte.
Einzelergebnisse der getesteten Antivirenprogramme
Platz 1: Bitdefender
Gesamtnote: 1,8 gut

IDG
Pro: Gute Scanleistung, gute Kompatibilität
Contra: Mäßiger Funktionsumfang
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Bitdefender ist einer der besten Virenscanner auf dem Markt und wurde schon in früheren Tests Testsieger. Neben der Scanleistung ist aber auch die Kompatibilität mit macOS ausgezeichnet. Im Unterschied zu anderen Testteilnehmen zeigte der Scanner zudem über viele Jahre hinweg konstant gute Testleistungen.
Auch dieses Jahr ist der Scanner deshalb wieder unsere Empfehlung. Pro Jahr kostet die Nutzung regulär 40 Euro. Bitdefender hat den Funktionsumfang zuletzt stark erweitert: Als Upgrade bietet Bitdefender eine Schutzfunktion für Kinder, Schutz gegen Datendiebstahl und VPN. Neu ist etwa eine Funktion gegen Datendiebstahl, die etwa Dark Web-Monitoring beinhaltet und ab 147 Euro im Jahr kostet. Für Firmen gibt es die Lösung Endpoint Security, die ebenfalls eine hervorragende Leistung bietet.
Unseren ausführlichen Einzeltest des Programms lesen Sie hier.
Preis: € 40, CHF 40
Systemanforderungen: ab OS X 10.10 (VPN setzt 10.12 voraus)
Platz 2: Trend Micro Antivirus
Gesamtnote: 1,8 gut

IDG
Pro: Niedrige Systemlast, gute Scanleistung
Contra: Geringer Funktionsumfang, hoher Preis
In unseren Tests zeigte die Lösung von Trend Micro in den letzten Jahren eine der besten Erkennungsleistungen – und lieferte über Jahre konstant gute Testleistungen. Sowohl Mac- als auch Windows-Viren werden erfolgreich erkannt, ebenso unerwünschte Werbetools bzw. Adware. Bedienkomfort und Funktionsumfang sind ohne Tadel. Eine Browsererweiterung für mehr Privatsphäre wird geboten, ebenso wird der unerlaubte Zugriff auf Mikrofon und Kamera des Macs gemeldet. Die Lösung ist aber nicht ganz billig und der Funktionsumfang mäßig.
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Preis: € 50, CHF 53
Systemanforderungen: ab OS X 11.0
Platz 3: Avast Security
Gesamtnote: 1,8 gut

IDG
Pro: Niedrige Systemlast, gute Scanleistung
Contra: Geringer Funktionsumfang, aufdringliche Werbung
Kostenlos ist der Virenscanner von Avast nutzbar, Adware erkannte er ausgezeichnet. Auch bei der Erkennung von Windows-Viren ist die Lösung top. Wie bei Avast gibt es eine kostenpflichtige Version mit zusätzlichem Netzwerk-Scanner der Schwachstellen sucht, Ransomware-Absicherung und optionale Tools für System-Aufräumung. Ein kostenpflichtiger VPN-Dienst wird von der App stark beworben, das ist aber bei der kostenlosen App eben Teil des Geschäftsmodells. Diese Funktionen sind aber für die meisten Anwender verzichtbar. Mit dem Tool Avast One Essential gibt es eine weitere kostenlose Version, die zusätzliche Funktionen bietet.
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Preis: kostenlos
Systemanforderungen: ab OS X 10.11
Platzt 4: AVG
Gesamtnote: 1,8 gut

IDG
Pro: Niedrige Systemlast, gute Scanleistung
Contra: Geringer Funktionsumfang, hoher Preis
AVG ist eine der besten kostenlosen Antivirenlösungen für den Mac und zeigte immer wieder gute Leistungen. Der Funktionsumfang ist bei der Freeware-Version allerdings stark beschränkt. Wie bei Avast gibt es eine kostenpflichtige Version mit zusätzlichen Netzwerk-Scan, Ransomware-Absicherung, System-Aufräumung Schutz für nicht mehr günstige 59 Euro im Jahr. Die optischen Ähnlichkeiten mit Avast sind übrigens kein Zufall, AVG wurde vor einigen Jahren von Avast bzw. dessen Besitzer Gen Digital übernommen. Auch die Messdaten sind mit denen von Avast identisch, im Hintergrund läuft offensichtlich die gleiche Engine.
Preis: Kostenlos
Systemanforderungen: ab OS X 10.11
Platz 5: Clario
Gesamtnote: 1,8 gut

AV-Test
Pro: Guter Funktionsumfang, gute Virenerkennung
Contra: Hoher Preis
Die Besonderheit der Antivirenlösung von Clario: Sie verspricht einen besonders guten Support. Neben dem fast schon üblichen Funktionsumfang aus Antivirus, VPN, Tracking-Schutz und Ad-Blocker wird ein 24/7 Support per Telefon, Chat und Remote-Zugriff geboten. Sowohl bei der Erkennung von Mac-Malware, Windows-Malware und Adware zeigte die App hervorragende Leistung, ein Schutz vor Datendiebstählen wird ebenfalls versprochen. Der Dienst überprüft dazu laufend, ob ihre E-Mail, Kredikartendaten oder Passwörter im Dark Web kursieren. 108 Euro pro Jahr kostet die Software für einen Mac, iOS-Gerät und ein Android-Smartphone regulär, aktuell gibt es sie für 50 Euro als Angebot. Es gibt eine monatliche Abrechnungsmöglichkeit für 9 Euro pro Monat, eine iOS-App mit VPN-Dienst ist über die App Store verfügbar.
Preis: € 50, CHF 60
Systemanforderungen: ab OS X 10.15
Platzt 6: Norton
Gesamtnote: 1,8 gut

IDG
Pro: Niedrige Systemlast, gute Scanleistung
Contra: Hoher Preis für die Premium- und Deluxe-Abos.
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Schon seit Jahrzehnten gibt es die Antivirussoftware von Norton auch als Mac-Version. Mac-Malware und Adware erkennt das Tool (seit 2019 heißt das Unternehmen Norton Life Lock) sehr gut. Bei früheren Tests war regelmäßig die Erkennung von Windows-Viren recht schwach, bei der aktuellen Version ist sie aber sehr gut. Hier hat Norton viel verbessert, beim Erkennen von Adware ist das Tool aber mit 95 Prozent Erkennung schwächer als die Konkurrenz. Die Bedienung ist ausgereift und der Funktionsumfang ausgezeichnet, so ist eine Firewall enthalten. Ein Pluspunkt: Vier Versionen sind verfügbar, die teuren Premium- und Deluxe-Versionen gibt es inklusive interessanter Zusatzfunktionen wie einer Kindersicherung, Aufräum-Funktion und der Funktion Dark Web Monitoring – bei letzterem Abo wird das Web aktiv nach gestohlenen Daten von Ihnen durchsucht. Ein VPN-Dienst ist ab der Version Standard mit dabei.
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Preis: € 35, CHF 35
Systemanforderungen: ab OS X 10.15
Platz 7: Avira Antivirus
Gesamtnote: 1,9 gut

IDG
Pro: Niedrige Systemlast, kostenlos
Contra: Mäßige Scanleistung
Auf der Windows-Plattform genießt Avira einen hervorragenden Ruf, auch die Mac-Version ist in Deutschland recht beliebt. Bei der Erkennung von Adware gehört das Tool mit 95 Prozent Erkennungsleistung zu den schwächeren Kandidaten. Wie Avast ist der Virenscanner kostenlos nutzbar. Der in dieser Version mit enthaltene VPN-Dienst Phantom ist aber nur begrenzt sinnvoll – ohne Abo stehen nur 500 MB Datenvolumen pro Monat zur Verfügung. Für 50 Euro im Jahr gibt es die Version Avira Prime mit mehr VPN-Datenvolumen, Aufräum-Tool und Passwortverwalter. Interessant ist der so genannte Identity Assisant, der das Dark Web nach Informationen über den Nutzer absucht, etwa ob Telefonnummern, Kontonummern oder E-Mail-Adressen dort kursieren. Ein Angebot, das auch Norton, Bitdefender, Clario und Avast bieten. Ungewohnt: Avira ist eine der wenigen Antiviren-Apps, die kein eigenes Deinstallationstool benötigt. Man kann die App einfach über den Papierkorb löschen.
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Preis: kostenlos
Systemanforderungen: ab OS X 10.15
Braucht man am Mac eine Antivirensoftware?
Ob man am Mac einen Antivirenscanner benötigt, ist umstritten und wird oft verneint. Vor allem für Selbständige und Unternehmen kann aber eine Antivirenlösung sinnvoll und der Verzicht darauf als fahrlässig gelten. Wir haben deshalb die dafür zuständige Behörde BSI für diesen Artikel um ihre Stellungnahme gebeten. Laut einem Sprecher lautet ihre Einschätzung:
„Für MacOS gibt es deutlich weniger Malware als beispielsweise für Windows. Die Notwendigkeit für zusätzlichen Virenschutz hängt daher sehr von der Nutzung ab. Werden IT-Systeme für berufliche oder kommerzielle Zwecke genutzt oder bestehen besondere Anforderungen bzgl. IT-Sicherheit (z. B. nach DSGVO), empfiehlt das BSI einen zusätzlichen Virenschutz. Insbesondere wenn MacOS-Systeme in einem Netz mit Windows-Systemen betrieben werden, ist ein zusätzlicher Virenschutz notwendig. Bei ausschließlich privater Nutzung reicht in der Regel der eingebaute Virenschutz von Apple. Wer bei privater Nutzung bewusst ein höheres Risiko eingeht (z. B. Filesharing) oder häufig E-Mails von unbekannten Personen erhält, sollte ebenfalls einen zusätzlichen Virenschutz in Erwägung ziehen.“
Nach unserer Meinung eine ausgewogene Einschätzung mit der wir übereinstimmen. Unseren ausführlichen Ratgeber zu diesem Thema finden Sie hier.
So zuverlässig sind die Apps bei der Virenerkennung
Wichtigste Aufgabe einer Antivirensoftware ist die zuverlässige Erkennung von Mac- und Windows-Viren. Der Aufwand ist für die Hersteller ist hoch und die Rangfolge unter den Antivirensoftware-Programmen kann sich deshalb schnell ändern. In diesem Test schnitten aber fast alle der getesteten Programme sehr gut ab – was zu sehr ähnlichen Bewertungen führte.
Es gibt drei verschiedene Testbereiche, in denen Antivirenprogramme ihre Leistung beweisen mussten: Im Labor des renommierten Instituts AV-Test müssen die Probanden März 2023 immerhin 235 ausgesuchte Mac-Schädlinge identifizieren – weitverbreitete und relevante Schädlinge, die in den letzten Monaten auftraten. Das Test-Sample an Windows-Viren umfasst gleich 3392 repräsentative Schädlinge. An der lästigen und verbreiteten Adware, auch PUA genannt, herrscht auf dem Mac ebenfalls kein Mangel. Hier müssen 950 Testobjekte erkannt werden.
Die besonders wichtige Erkennung der Mac-Malware hat sich gegenüber früheren Jahren verbessert und ist ausgezeichnet: In diesem Test erkennen alle Programme alle Mac-Malware-Objekte und erreichen volle hundert Prozent. Das war nicht immer so, so hatte etwa Avira im letzten Test nur 99,3 Prozent der Viren erkannt.
Bei der im Datenverkehr mit Kollegen und Kunden wichtigen Erkennung von Windows-Viren sind die Ergebnisse hervorragend. Gut: Bei Norton war seit Jahren die Erkennung von Windows-Viren ein Schwachpunkt. Der Hersteller vertrat früher die Ansicht, dass diese eingeschränkte Leistung für einen Mac-Scanner völlig ausreiche – was wir anders sehen. Die aktuelle Version erkennt nun aber im Test 100 Prozent der Mac- und PC-Viren und kann nun ohne Vorbehalte empfohlen werden.
Es gibt neben der Erpresser- und Schadsoftware unzählige Lästlinge: Bei diesen sogenannten Potentially Unwanted Applications handelt es sich beispielsweise um System-Tuner wie Macbooster, die sich über Freeware-Installer auf den Rechner schmuggeln, Crypto-Miner oder Werbetools, die Safari auf bestimmte Werbeseiten umlenken. Avira und Norton (die beide zum gleichen Konzern gehören) zeigen hier Schwächen, erkennen aber immerhin 95 Prozent. Ein weiteres Problem bei Virenscannern sind False Positives, also Warnmeldungen ohne Anlass: In diesem Test gab es hier aber keine Fehler.
Zwischenstand Virenerkennung: Ist gute Erkennung aller drei Schädlingsarten wichtig, sind fast alle Lösungen brauchbar – auch kostenlose. Wir empfehlen die Lösung von Bitdefender und als kostenlose Alternative den Scanner Avast. Diese Virenscanner haben auch in früheren Tests konstant gute Leistungen bewiesen und bieten guten Bedienkomfort und gute Kompatibilität.

Der Anteil der Mac-Malware ist auch 2023 gering, das sollte die Mac-Anwender aber nicht in Sicherheit wiegen.
AV-Test

Interessant ist diese Grafik der Zuwachsraten von Mac-Malware. Offenbar ist Adware (blau) stark im Rückgang.
AV-Test
So gut sind Bedienkomfort und Funktionsumfang
Vergleicht man Bedienkomfort und Funktionsumfang, gibt es wenig auszusetzen. Allgemein hat sich die Optik der Virenscanner stark angenähert. Immer mehr Programme sind in den aktuellen Versionen außerdem an einen Web-Account gekoppelt, über den man die Programme verwaltet und installiert. Die Idee ist, dass ein Nutzer die Installationen auf mehreren Geräten wie Desktop, iPad und Notebook über eine gemeinsame Weboberfläche verwaltet. Auch Testversionen erhält man oft nur noch nach dem Anlegen eines Web-Accounts.
Vollausstattung bietet Norton, so sind hier E-Mail und Browser-Schutzfunktionen Standard. Eine Firewall gehört zum Lieferumfang, wenn wir auch den Nutzen als begrenzt einschätzen, ist doch eine Firewall in macOS bereits integriert. Auch eine Passwortverwaltung wird geboten, wir empfehlen aber grundsätzlich eher zu Apples iCloud-Schlüsselbund zu greifen.
Avast kann das WLAN des Nutzers nach Schwachstellen überprüfen, Avira Junk-Dateien löschen und Apps deinstallieren. Zeitgesteuerte Scans, etwa des Download-Ordners, sind übrigens oft nur bei den teureren Versionen eines Scanners verfügbar.
Viele der Programme sind in verschiedenen Ausstattungsvarianten zu haben. So ist Norton Security zwar schon in der Basisversion gut ausgestattet, zusätzlich sind aber noch funktionsreichere Programmpakete zu haben. Die teuerste Version Norton Security Premium bietet zusätzlich eine Kindersicherung und sicheren Cloud-Speicher. Sogar die Suche nach gestohlenen Daten ist möglich, Dark Web Monitoring genannt.
Ein Trend ist außerdem seit Jahren, dass viele Anbieter dem Nutzer zusätzlich ein VPN-Abo oder weitere Dienste wie Dark-Web-Monitoring anbieten. Vor allem kostenlose Lösungen wie Avira empfehlen dem Nutzer einen kostenpflichtigen VPN-Dienst – wodurch sie sich offensichtlich finanzieren. Auf einen eigenen Test der jeweiligen VPN-Dienste haben wir aus Platzgründen verzichtet und auch nicht in der Wertung berücksichtigt. Funktionsumfang und Leistung der VPN-Dienste sind sehr ähnlich, wie frühere Tests zeigten. Schließlich mischt sogar Apple hier mit der Sicherheitsfunktion Private Relay hier mit.
Unseren ausführlichen Test der Identitätssicherheits-Tools von Norton und Bitdefender lesen Sie hier
Die hier nicht getestete Version Avast One Essential ist hier noch ein besonderer Fall. Bei dieser Version ist der Virenscanner nur noch eine Funktion von vielen, geboten werden auch WLAN-Test, Aufräum-Tools, VPN und vieles mehr. Das macht das Tool aber sehr unübersichtlich, wir empfehlen deshalb die simplere Version Avast Security.

Vor allem die kostenlosen Tools bieten oft zahlreiche kostenpflichtige Upgrades.
IDG
Gut: Einige Hersteller wie Bitdefender und Trend Micro bieten kostenlose und kostenpflichtige Versionen ihrer Scanner im App Store an. Diese bieten weniger Funktionen als die Voll-Programme, da dies die App Store-Regeln verletzen würde.
Immer mehr Hersteller sind übrigens untereinander verwandt: Avast gehört seit letztem Jahr zu Norton Life Lock, AVG hatten Life Lock schon 2016 von Avast aufgekauft. Das bekannte Antivirenprogramm von Kaspersky ist seit letztem Jahr dagegen nicht mehr mit dabei. Das BSI rät von der Nutzung ausdrücklich ab, da es durch seine russische Herkunft als problematisch gilt.
Achtung bei Abo-Preisen: Unbedingt achten sollten Sie auf die Abo-Preise. Ein üblicher Verkaufstrick: Für das erste Jahr eines Abos gibt es bei fast allen Anbietern Rabatte. Aber Achtung! Dieses Angebot gilt nur für das erste Jahr der Nutzung und das Abo wird ohne Kündigung automatisch verlängert. Hier kann es sich rächen, wenn man zum hoch rabattierten Premium-Paket gegriffen hat.
Besonders oft kritisiert wurde von unseren Lesern der Umgang mit Abo-Verlängerungen übrigens bei einem Tool namens TotalAV, das in früheren Artikeln mit aufgezählt wurde: Wir erhielten mehrere Beschwerdemails von Lesern über die Abo-Politik der Herstellerfirma. Wie Berichte im Web bestätigen, gab es hier wohl öfter Probleme bei der rechtzeitigen Kündigung des Abos.
iOS-Geräte benötigen laut Apple keinen Virenscanner, allenfalls iPhones und iPad mit Jailbreak wären gefährdet. So gibt es auch keine Antivirenscanner im App Store. Wie Vorfälle mit Tools wie Pegasus zeigten, gilt dies aber nicht für staatliche Organe. Geheimdienste sind sehr wohl in der Lage, auf iPhones Spyware zu installieren oder iPhones zu entsperren. Hier würde aber eine Antivirensoftware nur wenig helfen, so verhindert die Abschottung des Systems, dass ein Antivirenprogramm nach Malware suchen kann. Man kann allerdings ein iPhone-Backup auf Spyware-Spuren überprüfen, etwa mit dem Tool iMazing .
Antivirus fürs iPhone und iPad – Sinnvoll oder überflüssig?
Darauf sollten Sie bei der Installation achten
Ab High Sierra nutzt macOS die Schutzfunktion Secure Kernel Extension Loading (SKEL). Bei der Installation eines Virenscanners unter macOS Catalina oder Monterey sind deshalb zusätzliche Schritte nötig. Während der ersten Installation sieht der Nutzer eine Warnung des Systems, dass eine Systemerweiterung installiert werden soll.
Dies muss man über die Systemeinstellung “Sicherheit” ausdrücklich erlauben. Dazu klickt man wie im Warnfenster erläutert unter “Allgemein” auf den Button “Erlauben” (Tipp: Bei der Installation wird diese Option oft erst verzögert angezeigt, man muss die Systemeinstellung dann mehrmals aufrufen). Zusätzlich ist dann auch noch unter der Systemeinstellung “Sicherheit & Datenschutz” eine Erlaubnis für Festplattenzugriff nötig. Die Tools erläutern dies bei der Installation ebenfalls.
Alle Tools unterstützen den Anwender mit hilfreichen Assistenten, so öffnen sie etwa per Knopfdruck die beiden erforderlichen Systemeinstellungen. Achtung bei der Installation: Die oft tief im System verankerten Programme müssen für eine rückstandsfreie Entfernung über eine integrierte Deinstallationsfunktion oder separates Uninstall-Tool deinstalliert werden.

Die Installation muss umständlich genehmigt werden.
IDG
Die Systemlast der Antiviren-Programme im Vergleich
Vor allem bei einem Mac mit herkömmlicher Festplatte kann ein im Hintergrund alle Aktivitäten prüfendes Antivirenprogramm als Systembremse wirken. Bei einem aktuellen Macs mit SSD fällt das permanente Prüfen aber kaum noch auf. Messbar verlangsamen kann eine Sicherheitssoftware etwa das Kopieren von sehr vielen kleinen Dateien, was beim Kopieren von Daten, aber auch der Installation einer Software auffällt. Bei diesem Test blieben aber alle Testkandidaten unauffällig. Eine etwas höhere Bremswirkung messen wir allenfalls bei Clarion mit 23 Prozent Verlangsamung bei der Installation von Apps. Das ist aber im Vergleich zu früheren Tests sehr wenig und im Alltag ohne Belang. Besonders niedrig ist die Systemlast bei Norton.
Diese Alternativ-Tools schützen gegen Adware

Vor Adware schützen Antivirenprogramm oft nur begrenzt, da Werbeprogramme von Download-Seiten wie Chip und MacUpdate von vielen Virenscannern selbst installiert. Grund dafür ist, dass Adware wie Browser-Erweiterungen oder Demo-Versionen von Tuning-Tools vom Nutzer oft unwissentlich selbst installiert werden. Antivirenhersteller müssen außerdem aus rechtlichen Gründen darauf achten, Demoversionen und Adware nicht fälschlicherweise als Malware einzustufen. Hier sind manchmal schnelle Tests des Systems mit einer Anti-Adware-App wie Malwarebytes Anti-Malware oder dem schnellen DetectX ergiebiger, die nur wenige Sekunden dauern. (Hinweis: Malwarebytes Anti-Malware ist kostenpflichtig, die Mac-Version kann aber kostenlos für manuelle Scans genutzt werden. Das gilt auch für DetectX.)
Schutz beim Surfen – ein problematisches Versprechen
Schutzwirkung gegen Mac-Malware | |
---|---|
Clario | 100% |
Avira | 100% |
Avast | 100% |
Norton | 100% |
AVG | 100% |
Bitdefender | 100% |
Trend Micro | 100% |
Viele Softwarehersteller bieten Browser-Erweiterungen für mehr Surf-Sicherheit. Neben dem obligatorischen Prüfen von verdächtigen Links kann man damit die Datenschutzeinstellungen von Facebook, Twitter und Linkedin verbessern. Unterstützt werden Firefox, Chrome und Safari.

Fast alle Antivirensoftware-Hersteller nutzen Webdatenbanken mit bekannten Spam- und Malware-Seiten, die beim Aufruf sofort geblockt werden. Vor nach Informationen spähenden Phishing-Seiten schützten diese Erweiterungen leider nur begrenzt, diese sind nämlich oft nur kurze Zeit aktiv. Regelmäßig Stichproben von uns bestätigen das immer wieder: Wir geben regelmäßig per Phishing-Email erhaltene Adressen über die Webseite Virustotal ein, die auf Dutzende dieser Online-Datenbanken zugreift. So gut wie nie schlägt aber eines der Angebote Alarm! Vorsichtsmaßregeln muss man also immer selbst beachten: Gibt ein von einer E-Mail getäuschter Nutzer freiwillig Bank- oder Kreditkartendaten weiter oder klickt auf jeden E-Mail-Link, ist schließlich jedes Schutzprogramm machtlos.
Antivirensoftware für Mac als Fehlerquelle
Virenscanner können nicht nur die Performance verschlechtern, sie können sich auch negativ auf die Systemstabilität auswirken. Zum Ärgernis wird der Scanner, wenn das Tool den Mac nicht nur ausbremst, sondern auch eine Fehlfunktion aufweist. So kann es Verzögerungen bei Time-Machine-Backups geben oder die Systemlast durch das im Hintergrund laufende Scan-Programm plötzlich extrem ansteigen. Probleme treten bei vielen Virenscannern immer wieder auf und sind ein Grund, warum viele Mac-Anwender die Scanner komplett ablehnen. Nicht zu Unrecht behaupten viele Mac-Profis, Virenscanner verursachten mehr Ärger, als sie beseitigen. Empfehlenswert sind Antivirenprogramme nach unserer Meinung vor allem für professionelle Anwender und in Unternehmen. So wird neue Mac-Schadsoftware schließlich meist durch Nutzer von Antivirensoftware bekannt.
Kaufempfehlung: Antivirenprogramme
Benötigt man einen hochwertigen Virenscanner, empfehlen wir den Scanner Bitdefender. Beste kostenlose Lösung ist der Scanner von Avast Security. Die beiden bewährten Programme bieten beste Virenerkennung und die zusätzliche Systemlast ist kaum spürbar.
Stephan Wiesend
Aktuelle Antiviren Software im Macwelt Preisvergleich

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Thema: Ist macOS auch ohne Virenscanner sicher genug? Hat macOS nicht einen eigenen Virenscanner?
Selbst Apple musste das Vorhandensein von Mac-Malware anerkennen und schützt das System seit Mac-OS X 10.6 mit folgenden Tools
Xprotect und Xprotec Remediator Das System prüft jeden Download per Browser und Mail und blockt beispielsweise Schädlinge wie Genieo . Allerdings gelangt Malware oft über Installationen anderer Tools auf den Mac und Apple aktualisiert Xprotect nur unregelmäßig alle paar Wochen. Hersteller von Antivirensoftware sind da erfahrungsgemäß deutlich schneller.
Das simple System war außerdem bereits von leicht abgewandelten Viren überfordert. Seit Anfang 2022 bzw. macOS 12.3 hat Apple Xprotect aber stark verbessert und fast zu einem echten Virenscanner erweitert. Nach bestimmten Schädlingen sucht das System seit kurzem regelmäßig im Hintergrund. Diese neue Komponente namens Xprotect Remediator wurde auch auf älteren Systemen ab Catalina nachgerüstet. Von Apple dokumentiert wird diese neue Funktion aber bisher nicht und es gibt bisher wenig Erfahrungen mit der neuen Funktion. Nach unserer Einschätzung sorgt sie aber für deutlich höheren Schutz vor Malware.
Gatekeeper Diese Funktion soll die Installation aller Tools und Apps kontrollieren und prüft vor jeder Installation eines Programms, ob es eine Signatur besitzt. Ist ein Tool nicht aus dem App Store, bemängelt Gatekeeper dies ebenso wie ein fehlendes Zertifikat eines Entwicklers. Beschränkt man sich auf die Installation von Programmen aus dem App Store und bei Apple registrierte Entwickler, sorgt Gatekeeper für ein hohes Maß an Sicherheit. Allerdings sind längst nicht alle Anwendungen per App Store verfügbar, neben vielen Adobe- und Microsoft-Apps betrifft dies einen Großteil der Open-Source-Software und alle von uns getesteten Programme – sie greifen nämlich zu tief ins System ein, um über den App Store vertrieben zu werden. Nicht verhindern konnte Apples Sicherheitssystem außerdem die Verbreitung des Schädlings Flashback , der eine Sicherheitslücke der Java-Umgebung ausnutzte.
So testet Macwelt.de:
Virenerkennung
Bei der Bewertung der Testprogramme ist die Erkennung der Mac-Viren der wichtigste Prüfpunkt und ausschlaggebend für die Endnote. Für unsere Bewertung der Erkennung von Mac-Viren nutzen wir die Ergebnisse des Prüfinstituts AV-Test: In einem aktuellen Test des Instituts müssen die Virenscanner Test-Samples von neuen Mac-Viren, aber auch Adware und Windows-Viren erkennen.
Manche Mac-Scanner zeigten in früheren Tests vor allem beim Erkennen von PC-Viren oder Adware Schwächen, was bei unserer Bewertung zur Abwertung führt. In unserer Gesamtwertung und der Rangfolge in der Übersicht berücksichtigen wir außerdem Funktionsumfang, frühere Testergebnisse und Bedienkomfort. Hinweis: Da die Scanleistung bei allen Scannern in diesem Test auf hohem Niveau ist, aber auch der Funktionsumfang sich immer mehr gleicht, sind die Noten in diesem Test sehr ähnlich.