Im Unterschied zum vergangenen Jahr hat Apple sein Watch-Portfolio verschlankt: Die Apple Watch 3 ist aus dem Apple Store verschwunden, zu Recht, die Uhr ist mit watchOS 9 nicht mehr kompatibel und somit veraltet. Neben Series 8 und SE (der zweiten Generation) gibt es auch eine neue Smartwatch für Sportler – die Apple Watch Ultra. Welche Uhr passt nun zu Ihnen?
Apple Watch SE 2
Die neue Apple Watch SE hat für Apple nicht mal die Bezeichnung der zweiten Generation verdient, der Hersteller nennt sie nach wie vor SE. Im Vergleich zum Vorgänger hat die neue SE den Prozessor der Series 8, auch einige Sensoren sind neu oder besser als im Vorgänger. Die genauen Unterschiede können Sie hier nachlesen: „Apple Watch SE: So unterscheiden Sie neu von alt“. Können Sie auf die EKG-Messung, Always-On-Display, Temperaturmessung und Oximeter verzichten, ist die Apple Watch SE eine bessere Option, da sie von Anfang an etwas günstiger ist als die Series 8.
Zur Apple Watch SE der ersten Generation würden wir im Moment nicht greifen: Das Gerät ist immer noch für 250 Euro und mehr zu haben. Wenn man bedenkt, dass dort ein drei Jahre alter Chip verbaut wurde, ist das eine deutlich kurzfristigere Investition als in die neuere SE. Mit der aktualisierten SE zielt Apple auf eine weitere Zielgruppe: Schulkinder in einem Apple-Haushalt. Die Smartwatch lässt sich über die Familienfreigabe einrichten, viele Eltern sehen eine Smartwatch als einen veritablen Ersatz für ein Smartphone. Zwar kostet die Apple Watch SE nicht wenig, doch damit lässt sich im Notfall anrufen, über „Wo ist?“ können Eltern zu jeder Zeit den Standort des Kindes überwachen, zudem können die Kleinen deutlich schlechter auf der Uhr daddeln.
Empfehlung für die Apple Watch SE 2: kaufen
Apple Watch Series 8
Schaut man sich die Unterschiede zu der Series 7 an, liefert die Apple Watch Series 8 nicht so viele Umstiegsargumente: Der Temperatursensor ist ja nett, doch er misst die Temperatur nur in der Nacht, und zeigt nicht absolute, sondern relative Werte an. Nominell ist der S8 eine Generation neuer als S7, der Prozessor basiert aber auf derselben Grundlage wie schon der S6. Wer also im vergangenen Jahr eine neue Apple Watch gekauft hat, soll sie behalten, denn diese wird nicht automatisch schlechter, nur weil eine neuere auf dem Markt ist.
Der Vergleich mit der Series 6 schaut schon etwas besser aus: Schnelleres Laden ist dazugekommen, die Series 8 hat ein etwas größeres Display und somit die Möglichkeit, auf der Software-Tastatur etwas einzutippen. Diese Funktion ist ab watchOS 9 endlich auf Deutsch verfügbar. Der von Apple beworbene aktualisierte Kompass mit der Backtrack-Funktion ist übrigens auch auf der Apple Watch Series 6 mit watchOS 9 aktiviert, dafür ist der Kauf der Ultra nicht notwendig. Das Apple-Watch-Mirroring auf dem iPhone wird von der Series 6 ebenfalls unterstützt. Alles in allem ist die Series 6 selbst 2022 eine solide Smartwatch.
Bei der Series 5 liegen drei Jahre Unterschied zu der neuen Apple Watch Series 8, neben einer neuen Prozessoren-Generation und allen oben erwähnten Features steht noch der Oximeter auf der Funktionsliste der Series 8. Außerdem muss man beachten, dass der Akku der Series 5 bereits drei Jahre im Einsatz ist. Wenn Sie also merken, dass die Batterie Ihrer Series 5 nachlässt und Sie immer früher damit an die Steckdose müssen, ist die Series 8 eine gute Option.
Nutzern der Apple Watch Series 4 würden wir uneingeschränkt zu der neuen Uhr raten: Sie bekommen damit zwei neue Gesundheitssensoren, Always-On-Display, was im Alltag recht viel ausmacht, ein größeres und helleres Display, bessere Beschleunigungssensoren, Bluetooth 5.0 (oder auch 5.3), eine Software-Tastatur, schnelleres Laden, was das 24-Stunden-Tragen der Uhr ermöglicht, neue Farben und vieles mehr.
Empfehlung: Je älter die vorhandene Apple Watch, desto empfehlenswerter der Umstieg
Apple Watch Ultra
Die Apple Watch Ultra ist eigentlich eine eigene Kategorie für sich, diese kann man mit den restlichen Apple Watches nur bedingt vergleichen. Wir sind uns aber sicher, dass das Gerät nicht nur Profi-Sportler kaufen werden. Wie die ersten Tests vermuten lassen, ist die Uhr nicht nur Ironman-Teilnehmer attraktiv, sondern auch für alle aktiven Menschen, für die Garmin & Co. zu wenige Smartwatch-Funktionen anbieten. Ach ja, und die Akkulaufzeiten sind nicht zu vernachlässigen. 36 Stunden attestiert Apple in einem normalen Modus, im Stromsparmodus, der im Herbst kommen soll, werden gleich 60 Stunden möglich sein. Für eine Alpenüberquerung ohne Powerbank etwas zu wenig, aber für ein Hüttenwochenende irgendwo in den Bergen durchaus genug.
Empfehlung: Wenn Ihnen die Akkulaufzeiten der Apple Watch immer ein Dorn im Auge waren, kann die Apple Watch Ultra eine (teure) Alternative sein.
Redaktionstipp: Apple Watch Series 7
Wenn Sie neu in die Watch-Welt von Apple einsteigen oder nach einem Geschenk aus dem Apple-Watch-Portfolio suchen, liefert wohl zurzeit die Apple Watch Series 7 das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Bei Dritthändlern ist die Uhr immer noch originalverpackt zu bekommen, die Preise sind kurz vor der Keynote im September gefallen, haben sich seitdem im Bereich 350 bis 380 Euro für die kleinere Variante stabilisiert. Das ist zwar teurer als die Apple Watch SE 2, die sich momentan preislich im Bereich 270 bis 290 Euro bewegt. Bei der zweiten Generation der Apple Watch SE sind größere Preissprünge nicht zu erwarten, weil sie bei Apple im Angebot ist, genauso ist dies bei der Series 8 der Fall. Bei der Series 7 dagegen können Sie in den kommenden Wochen ein Schnäppchen machen, alles unter 360 Euro ist eine klare Kaufempfehlung. In einem solchen Fall sparen Sie gegenüber einer Apple Watch Series 8 mehr als 100 Euro, verzichten dabei lediglich auf den Temperatursensor und die neue Unfallerkennung. Im Vergleich zu der Apple Watch SE der zweiten Generation geben Sie zwar 50 bis 90 Euro mehr aus, erhalten dafür einen größeren Bildschirm, der immer an bleiben kann, Schnellladefunktion, den U1-Chip für genauere Ortung im “Wo ist?”-Netzwerk, Blutsauerstoffsensor und einen EKG-Sensor. Schnelllade- und Always-On-Funktionen klingen vielleicht in einem Test oder in einem Kaufratgeber recht abstrakt, sie bringen gewaltig zum Komfort bei der Nutzung der Uhr bei. Dies merkt man erst, wenn man auf diese Funktionen verzichten muss.
Empfehlung: Bei Schnäppchen ab 360 Euro und weniger kaufen
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