Macwelt wünscht einen guten Morgen! Der erste iMac war im Jahr 1998 in allen Farben zu bekommen, solange sie “Bondi Blue” hießen. Und auch in allen Größen, solange der CRT-Bildschirm des All-in-one 15 Zoll in der Diagonale maß. Auch bei der Ausstattung gab es keine Wahl: 32 GB RAM – den man jedoch nachträglich auf 128 GB erweitern konnte – 4 GB Festplatte und ein G3-Prozessor mit 233 MHz.
Es war der 6. Mai 1998, als Steve Jobs eine Woche vor der Entwicklerkonferenz WWDC bei einer Keynote den iMac präsentierte – der Film “Steve Jobs” mit Michael Fassbender in der Titelrolle dreht sich unter anderem um diese Veranstaltung. Das legendäre Bonmot “one more thing” fiel an jenem Mittwoch nicht, doch steuerte die Präsentation unaufhaltsam auf den iMac zu, das Powerbook G3 “Wallstreet” war nur die Vorspeise.
Mit dem iPhone mag Apple Jahre später die gesamte Firma als Wetteinsatz eingebracht haben, das Projekt iMac war aber nicht weniger ambitioniert. Noch von Jobs’ Vorgänger Gil Amelio angestoßen, sollte der neue All-in-one wieder an alte Erfolge anknüpfen und das in massive Schwierigkeiten geratene Unternehmen Apple zurück in die Spur bringen. Wenn es nicht geklappt hätte – kein Apple mehr.
Als Steve Jobs Ende 1996 samt NeXT Computer zu Apple zurückgekommen war, fand er ziemliches Chaos vor, schon die Power Macs G3 vom November 1997 sollten Ordnung in das Angebot bringen. Was neben den an Profis adressierten Desktops und dem neuen Powerbook noch fehlt, war eben genau jener preiswerte iMac für jedermann.
Das “i” steht zwar durchaus für “Internet”, zu jenen Zeiten noch eine Veranstaltung für Spezialisten, so schien es. “This is for everyone” sollte zur Eröffnung der Olympischen Spiele 2012 Tim Berners-Lee auf einen NeXT-Cube tippen, den kommenden Internetrechner für jeden fand Jobs inmitten des restlichen Chaos bei Apple. Dazu einen jungen, talentierten Designer aus Großbritannien namens Jonathan Ive, den Jobs dazu ermutigte, den Kunden doch einen Blick in das Innere werfen zu lassen – der iMac sollte kein Geheimnis aus sich machen, sondern das “aufregende Internet mit der Einfachheit des Macintosh verheiraten” – Zitat Jobs . Potenzielle Computerkäufer hätten mit ihrer neuen Maschine vor, sich mit dem Internet zu verbinden, was mit den üblichen Rechnern zu jener Zeit eine manchmal recht komplizierte Angelegenheit war. Das “i” im Namen sollte aber auch für “individual, instruct, inform und inspire” stehen.
Farbauswahl sollte es schon bald geben, Apple verabschiedete sich zwar von seinem bunten Logo, stattete den Knuddelmac aber mit jenen Regenbogenfarben aus, die seit 1977 den angebissenen Apfel geziert hatten. Erst mit dem Abschied vom Röhrenmonitor kam die Strenge zurück, erst weiß, dann Alu-Glas. LCD-Monitore erlaubten auch mehrere Größen, erst 17 Zoll, später bis zu 27 Zoll. Mit dem Abschied von Jony Ive indes strahlt die iMac-Palette wieder in Regenbodenfarben, nun aber ist die Größe auf 24 Zoll limitiert, wenn nicht doch Apple irgendwann einen iMac Pro auflegt. Aber das ist eine andere Geschichte, die Tim Cook auf der WWDC in ein paar Wochen erzählen könnte. Heute beglückwünschen wir den iMac erst einmal zu seinen ersten beiden Dutzend Jahren.
Lesetipps für den Freitag
Zugelegt : Apple nennt seit 2018 keine Stückzahlen mehr, sondern nur noch Umsätze der einzelnen Sparten. Im Falle des Mac lag der im März-Quartal erneut auf einem Rekordwert, 10,435 Milliarden US-Dollar bedeuteten einen Zuwachs von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Analysten von Strategy Analytics legen nun mit Stückzahlen und Marktanteilen nach, die sich ins Bild fügen. Apple habe 6,1 Millionen Macbooks verkauft (die den Löwenanteil aller Mac-Verkäufe ausmachen), vier Prozent mehr als vor einem Jahr. Insgesamt sei der Notebookmarkt jedoch um sieben Prozent geschrumpft, neben Apples M1-Maschinen hatte noch die Nachfrage nach Windows-11-PCs einen stärkeren Rückgang verhindert. Leidtragende waren Googles Chromebooks, die auf den geringsten Marktanteil in den letzten fünf Jahren zurückfielen, auf sechs Prozent. Chromebooks hatten gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 67 Prozent bei den Stückzahlen hinnehmen müssen, nur noch vier Millionen Geräte stehen in der Bilanz. Apples 6,1 Millionen Verkäufe bedeuten einen Marktanteil von 10 Prozent, was für Platz vier hinter Lenovo (23 Prozent), HP (20 Prozent) und Dell (16 Prohzent) reicht. Acer komplettiert mit 4,7 Prozent die Top Five.
Umweg: Fortnite kehrt auf das iPhone zurück – aber nicht, weil sich Epic Games und Apple nun doch wieder versöhnt hätten, sondern weil Microsoft einen Workaround anbietet. Wie der Konzern gestern ankündigte, werde man das Battle Royale über den Streamingdienst Xcloud Gaming anbieten, der sich über jeden Browser aufrufen lässt – also auch über Safari auf iPhone und iPad. Gamer müssen jedoch Kompromisse eingehen: Es handelt sich hierbei um die gestreamte Xbox-Version des Spiels, mit größeren Latenzen ist zu rechnen. Die Xbox-Fassung verfügt zwar über native Touch-Kontrollen mit einem Xbox-Controller sollte das Spielerlebnis aber ein besseres sein. Ebenso ist ein Microsoft-Account vorausgesetzt.
Nicht warten: Während man derzeit vom Kauf eines Macbook Air M1 und Macbook Pro M1 abraten muss, da der oder die Nachfolger vermutlich in den Startlöchern stehen, ist das beim Flaggschiff Macbook Pro 16 Zoll eine andere Sache. Apple hatte das Gerät mitsamt dem Pendant in 14 Zoll erst letzten Oktober herausgebracht und auch wenn jetzt der Sprung auf die M2-Generation unmittelbar bevorstehen könnte, sind die Proztessioren M1 Pro und M1 Max immer noch auf dem neuesten Stand und deutlich leistungsfähiger als die neueren, aber kleineren M2. Die Investition in ein Macbook Pro 16 Zoll lohnt sich dieser Tage sehr wohl.
Ausgesperrt: Eine neue Regelung für Bezahlungen von Abonnements in Indien führt dazu, dass Apple im App Store und dem iTunes Store keine Kreditkarten oder Debitkarten mehr akzeptiert. Banken in Indien sind seit Oktober 2021 dazu angehalten, wiederkehrende Bezahlungen nur dann zu akzeptieren, wenn jedesmal eine Bestätigung der Abbuchung erfolgt. Für Apple-Kunden beduetet dies, dass sie nun ihr Applke Konto aufladen müssen, um weiter Apps, Musik, Filme oder Services beziehen zu können.
Selten, aber schön: Sie benutzen Ihren Mac Tag für Tag, für wiederkehrende Aufgaben, mal auch für neue? Sie kennen alle Tipps und Tricks, alle Kniffe und Abkürzungen, die Sie für Ihre tägliche Arbeit benötigen? Glückwunsch! Aber wir wetten, dass in den Tiefen Ihres Macs noch Funktionen schlummern, die Sie nie oder auch nur selten verwenden. Zehn dieser Kniffe hat Roman Loyola auf Macworld zusammen gestellt. Seien Sie überrascht, dass Sie Text aus Bildern kopieren können oder Ihre Menüleistensymbole und Fenster für mehr Produktivität umordnen. Und haben Sie überhaupt schon mal die Sache mit den Animojis versucht? Also ran an den Mac!
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