20. September: Schlepptop
Macwelt wünscht einen guten Morgen! “1.800 Euro für ein Telefon?” Mancher war entsetzt, am Freitag beiom Kauf eines neuen iPhones den Preis für die größte Variante zu sehen, iPhone 13 Pro Max mit 1 TB Speicher. Aber wie wir nicht erst seit der Keynote letzten Dienstag wissen, ist das iPhone weit mehr als ein Telefon, vor allem in der Variante, die sich an professionelle Filmer richtet. Das iPhone ist auch weit mehr als eine Spitzenkamera mit ordentlich Speicher, sondern ein sehr leistungsfähiger Computer.
Unsere heutigen Computer nehmen längst keine Maschinenhallen mehr ein, wir müssen sie nicht einmal mehr aus einer Tragetasche ziehen und auf den Desktop stellen, wie das weiland mit dem ersten Mac der Geschichte passiert: “Traue nie einem Computer, den du nicht selbst hochheben kannst” war dessen Motto im Jahr 1984.
Nicht einmal mehr unseren eigenen Schoß benötigen wir als Unterlage für den Laptop, solange wir das iPad in der einen Hand halten und mit der anderen bedienen. Beim iPhone, wenn es nicht gerade ein iPhone 13 Pro Max ist, genügt so gar eine Hand komplett, mit der anderen können wir nach dem Kellner oder dem Taxi winken. Das ist aber noch lange nicht das Ende der Entwicklung. Wir schnallen Jahr für Jahr einen immer leistungsfähigeren Computer an unser Handgelenk und allzu lange wird es nicht mehr dauern, bis wir uns einen Computer auf die Nase setzen oder gar in einen auch noch kuschlig warmen Rechner schlüpfen. Bald werden wir keinem Computer mehr trauen, den wir nicht anziehen können.
Als Schoßcomputer war der erste wirklich tragbare Mac, den Apple am 20. September 1989 vorstellte, aber nicht wirklich zu gebrauchen. Das Misstrauen war trotz der Portabilität groß, denn das Ding herumzuschleppen alles andere als ein Vergnügen.
Denn etwa neun Kilogramm wog der erste Schlepptop oder Mac Luggable aus Cupertino, dafür lieferte der Akku in der ersten Fassung des Macintosh Portable immerhin für eine Betriebszeit von bis zu zwölf Stunden Energie. Das änderte sich aber, als Apple in einer zweiten Fassung dem Display mit seiner Aktivmatrix noch eine Hintergrundbeleuchtung verpasste, dann waren es je nach Anwendung nur noch drei bis sechs Stunden.
Akkulaufzeit ist nach wie vor ein wichtiges Kriterium für Apple, jedes Jahr versucht das Unternehmen trotz neuer Features das Versprechen “Ladung für den ganzen Tag” (wobei die Nacht nicht immer mitzählt) zumindest zu halten oder gar auszubauen. Bei der neuen Apple Watch sollen jetzt durch schnelleres Laden die Zeiten minimiert werden, in denen man sie abnehmen muss. Und die 13er-iPhones werden laut Apple 1,5 respektive 2,5 Stunden länger durchhalten als die Vorgänger von 2020 – werden wir überprüfen.
Der Macintosh Portable hatte aber nicht nur die Stromversorgung in eine schwere Batterie gepackt, sondern auch ein anderes Problem des mobilen Zeitalters genial gelöst. Eine Tastatur war ja leicht zu integrieren, aber was ist mit der Maus, vor allem dann, wenn der schwere Brocken von Klapprechner tatsächlich auf dem Schoß zu liegen kommt? Die Antwort war ein zwischen den Tasten angebrachter Trackball, mit dem man nun den Cursor auf dem Bildschirm steuern konnte.
Ein günstiges Vergnügen war der Macintosh Portable gewiss nicht, in Deutschland lag der Einstiegspreis bei 17.000 Mark. Rechnen wir auf Euro um und die Inflation von 32 Jahren ein, kommen wir auf über 15.000 Euro. Dagegen ist das iPhone 13 Pro Max mit 1 TB ein derartiges Schnäppchen, dass wir uns dazu auch gleich noch eine Apple Watch Series 7 gönnen.
Lesetipps für den Montag:
Abgeräumt: Die Apple-TV+-Serie “Ted Lasso” hat bei den diesjährigen Emmys jede Menge Preise gewonnen. Die Serie selbst wurde als beste Comedy-Serie gekürt, den Hauptdarstellerpreis bekam Jason Sudeikis, der die Titelrolle spielt. Nebendarsteller-Emmys gingen an Brett Goldstein als Roy Kent und Hannah Waddinham als Clubbesitzerin Rebecca Welton. In seiner Dankesrede lobt Jason Sudeikis, der erstmals überhaupt für einen Emmy nominiert gewesen war, seine Kollegen: “”In dieser Show geht es um Familie. In dieser Show geht es um Mentoren und Lehrer. In dieser Show geht es um Teamkollegen, und ohne diese drei Dinge in meinem Leben wäre ich nicht hier.”
Schneller Wechsel: iOS 15 und iPadOS 15 hat Apple für den heutigen Montag angekündigt, aller Voraussicht nach werden die Updates gegen 19 Uhr unserer Zeit bereitstehen. Seine Feature-Site hat Apple unmittelbar vor Veröffentlichung noch einmal angepasst und für die Unterstützung von AirPods und Airpods Max im “Wo ist?”-Netzwerk eine Verspätung erklärt, erst später in diesem Herbst soll das kommen. Doch kommen auch bisher unbekannte neue Features hinzu, etwa die Möglichkeit, inmitten einer iMessage-Konversation die Telefonnummern von Geräten mit DualSIM wie iPhone XS und neuer wechseln zu können. In Sachen Maps nimmt Apple das Versprechen zurück, die Kartenanwendung würde beim Passieren komplizierter Kreuzungen diese in 3D darstellen. iCloud Private Relay sei weiter noch in der Beta-Phase, einige Websites könnten Probleme damit haben.
Glaskugel: Noch ist das Jahr 2021 nicht zu Ende, da schreibt es Bloombergs Mark Gurman schon ab und setzt in Sachen neuer Apple -Produkte ganz auf 2022. Im kommenden Jahr werde Apple gleich drei neue Watch-Modelle bringen, ein wieder deutlich überarbeitetes iPhone, ein iPad Pro im neuen Design, jede Menge neuer Macs mit Apple Silicon und vielleicht einen ersten Blick auf “Apple Glasses”. Weiter die Straße entlang könnte eine Kombination aus Homepods und Apple TV lauern, eine Art Antwort auf das Amazon Echo Show. Aber wie es mit Prognosen nun so ist: Sie sind schwierig, wenn sei die Zukunft betreffen, musste rund um die Keynote von letzter Woche nicht nur Mark Gurman erfahren.
Passt nicht: Auf den ersten Blick unterscheiden sich die iPhones 13 des Modelljahres 2021 nicht von denen des Vorjahres, doch sind die iPhones 13 gegenüber den iPhones 12 geringfügig dicker geworden. Vor allem die Kameras stehen ein klein wenig weiter hervor, auf bei den Knöpfen an der Seite hat es Veränderungen gegeben, bei allen vier Modellen. Das führt dazu, dass Schutzhüllen für das iPhone 12 nicht mehr auf die iPhones 13 passen, beim Kauf einer neuen Hülle sollte man also unbedingt darauf achte, dass diese auch explizit für das iPhone 13 konzipiert ist. Nicht davon betroffen sind natürlich einfache Sleeves, in die man das iPhione steckt, diese sollten die minimalen Änderungen gut vertragen.
Weitere Nachrichten:
Whatsapp testet Branchenverzeichnis
Die Facebook-Tochter Whatsapp will nicht mehr nur als Messenger, sondern bald auch als Branchenverzeichnis präsentieren. Einen ersten Testlauf dieser neuen Funktion kündigte Service-Chef Will Cathcart in dieser Woche über den Micro-Blogging-Dienst Twitter an. Das Pilot-Programm findet in der brasilianischen Metropole São Paulo statt. Hier werden tausende Geschäfte und Dienstleister in einem Branchenverzeichnis – ähnlich der Gelben Seiten – aufgelistet und nach Kategorien wie „Lebensmittelgeschäft“ oder „Restaurant“ sortiert. In dieser Übersicht können Whatsapp-Nutzer dann direkt über den Messenger Kontakt zu den Unternehmen aufnehmen.
Obwohl sich Whatsapp noch immer als reiner Messenger versteht, wurde E-Commerce in den letzten Jahren für die Facebook-Tochter immer wichtiger. Laut Whatsapp nutzten allein im vergangenen Jahr 175 Millionen weltweit den Dienst, um mit Unternehmen in Kontakt zu treten. Seit 2018 bietet Whatsapp eine getrennte App für kleine Unternehmen, die in den vergangenen Jahren unter anderem um Kaufmöglichkeiten in Brasilien und Indien erweitert wurde. Ein Bezahlfeature wurde ebenfalls integriert, mit dem Nutzer Waren von Unternehmen erwerben oder Geld an Freunde und Familie schicken können.
Vorsicht: Sparkassen-Kunden sind jetzt im Visier von Hackern
Aktuell landen wieder Mails in den Postfächern, die vorgeben vom Kundensupport der Sparkassen zu stammen. Doch tatsächlich verschicken fiese Internetbetrüger diese in den typischen Sparkassenfarben Rot-Weiß gehaltene E-Mails.
So erkennen Sie die Betrugsmails
Die Mails geben vor vom „Sparkasse Kundensupport“ zu kommen. Wenn Sie mit dem Mauszeiger über die Absenderadresse gehen, lesen Sie aber den tatsächlich Versender: sparkassekundensupport@www.ronait.nl
Der Betreff der Mails lautet: “Systemumstellung”. Der Text der Mail darunter ist folgender:
“Wir ändern unsere Verfahren
Sehr geehrte Damen und Herren,
Wir müssen Sie darüber informieren, dass wir zeitnahe ein neues Sicherheitsverfahren für Sie implementieren werden. Durch unser neues ausgeprägtes Sicherheitsverfahren namens S-CERT werden Ihre vertraulichen Daten noch besser verschlüsselt und sind somit noch mehr gesichert. Durch eine neue Reform müssen wir Sie auf unser neues System hinweisen. Damit Sie sich mit unserem neuen System vertraut machen, bitten wir Sie, sich über den untenstehenden Link über die Neuerungen zu informieren. Loggen Sie sich bequem über den Button ein.
Mitteilung ansehen
Wir wünschen Ihnen noch einen angenehmen Tag
Freundliche Grüße
Ihre Sparkasse” Zitat Ende
Selbstverständlich dürfen Sie keinesfalls auf „Mitteilung anwenden“ klicken. Löschen Sie stattdessen die Mail sofort. Sie führt auf eine gefakte Loginseite, auf der versucht wird, Ihre Zugangsdaten zu stehlen. “Dort werden Ihre Online-Banking-Zugangs- und weitere persönliche Daten erfragt. Zudem sollen Sie eine vermeintliche Testüberweisung durch Eingabe einer TAN gemäß des von Ihnen genutzten TAN-Verfahrens bestätigen”, wie die Sparkassen warnen . Und weiter: “Sofern Sie bereits Daten eingegeben haben, melden Sie sich bitte bzgl. der Sperrung Ihres Online-Banking-Zugangs sowie Ihrer Sparkassen-Card umgehend bei Ihrer Sparkasse.”
Sie finden die Warnhinweise der Sparkassen auf dieser Webseite zusammengefasst.
Polizei warnt vor Phishingangriffen auf Sparkassenkunden
Sparkassenkunden per SMS angegriffen: Vorsicht vor Cybergangster
Hacker greifen Windows über Linux an – innerhalb von Windows!
Sicherheitsexperten haben verdächtige Linux-Binärdateien entdeckt, die Windows 10 über das Windows Subsystem für Linux (WSL) infizieren sollen. Das berichtet die auf Sicherheitsthemen spezialisierte US-IT-Nachrichtenseite Bleeping-Computer.
Tipp : Windows 11 kostenlos – dank günstiger Windows-10-Pro-Version
Bereits im Mai 2021 tauchten die ersten derart manipulierten Linux-Dateien auf. Sie agieren als Loader für die WSL-Umgebung und dürften den meisten Virenscannern entgehen.
Diese Dateien haben den kompletten Schadcode entweder bereits komplett integriert oder aber sie laden ihn von Remote-Servern nach. Dann versuchen die Dateien die Malware meist über die Windows-API in einen laufenden Prozess zu „injizieren“.
Noch nicht völlig einsatzbereit
Die Schadprogramme sind in Python 3 programmiert und liegen als ausfahrbare ELF-Dateien für Debian vor. So wie sich der Code der entdeckten Schadprogramme derzeit darstellt, soll er noch nicht fertiggestellt sein. Aber er soll sich bereits in einem weit entwickelten Zustand befinden. Anscheinend waren die bisher entdeckten Schadprogramme für den Einsatz in Ecuador und Frankreich entwickelt worden. In mindestens einer Datei fanden die Forscher Hinweise auf eine Herkunft aus Russland.
Windows Subsystem für Linux WSL
Das Windows Subsystem für Linux in Windows 10 und im kommenden Windows 11 ist eigentlich eine feine Sache. Microsoft fasst dessen Vorteil so zusammen: „Mit dem Windows-Subsystem für Linux können Entwickler eine GNU-/Linux-Umgebung (einschließlich der meisten Befehlszeilentools, Hilfsprogramme und Anwendungen) direkt unter Windows unverändert ausführen, ohne den Mehraufwand eines traditionellen virtuellen Computers oder eines Dual-Boot-Setups betreiben zu müssen.“ Microsoft gibt hier einen Überblick über WSL .