Unsere Wertung
Pro
- einfache Installation
- problemlose Handhabung
- viel Zubehör und Ersatzteile, keine Cloudregistrierung für Nutzer
Kontra
- lauter Motor
- keine Anpassung an die Länge des Schließzylinders möglich
Fazit
Nach kurzer Zeit möchte man den Luxus dieses smarten Türöffners nicht mehr missen, ob es das automatische Öffnen der Tür bei Annäherung ist oder das Vergeben eines digitalen Schlüssels an andere Personen.
Das Nuki Smart Lock 3.0 ist ein Motorantrieb für den Schließzylinder einer Tür. Für die Montage wird kein Handwerker benötigt, weil das Smart Lock einfach auf den vorhandenen Schließzylinder geschraubt wird. Die Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben sind vielfältig. Zum Beispiel die einfache Ausgabe von digitalen Schlüsseln für Besucher bei einer Ferienwohnung oder einer Pflegekraft. Viel wichtiger war jedoch schon nach einer Woche Praxis das automatische Aufschließen bei Annäherung an die Tür. Kein Abstellen der Tasche, kein Schlüssel rauskramen, das ist sehr angenehm.
Wir haben uns zwei Monate intensiv mit der Neuauflage des Klassikers beschäftigt.
Die Montage und Einrichtung

©Thomas Bergbold
Die erste Hürde ist immer die Montage und die geht bei Nuki relativ leicht, denn das Smart Lock wird einfach auf den vorhandenen Schließzylinder aufgeschraubt. Einzige Voraussetzung: Der Schließzylinder sollte mindestens 3 mm hervorstehen. Bei weniger als 3 mm benötigt man einen anderen Schließzylinder, bei mehr als 3 mm liegt das Smart Lock nicht flächig auf dem Türrahmen auf. So wie bei unserer Haustür. Einen passender Schließzylinder hat Nuki auch im Programm.
Der komplette Prozess inklusive der Konfiguration erklärt ein guter Einrichtungs-Assistent in der Nuki App.

©Thomas Bergbold
Die Nuki App
Die App von Nuki zeigt sich sehr minimalistisch. Das kann neue Nutzer schon mal verwirren, wenn sie auf den nahezu schwarzen Bildschirm schauen, der nur einen offenen Kreis zeigt. Das Geheimnis eröffnet sich erst beim Wischen beziehungsweise Drücken.
Sehr gut gemacht ist die Sicherheitsfrage, die verhindert, dass man versehentlich das Türschloss öffnet.

©Thomas Bergbold
Damit der Status der Haustür korrekt angezeigt wird, also ob die Tür offen steht oder geschlossen ist, ist der Tür-Sensor wichtig. Diesen sollte man auf jeden Fall mitkaufen.
In einem Haus lebt man selten allein, da gibt es neben dem eigenen Partner auch Kinder und Großeltern. Sie alle benötigen Zutritt zum Haus. Und wenn man auch eine Reinigungskraft beschäftigt, diese ebenfalls.
Jeder dieser Nutzer kann eigene Rechte und einen eigenen Schlüssel bekommen. Der Schlüssel kann auch zeitabhängig sein, was zum Beispiel bei einer Reinigungskraft Sinn macht. Die Einrichtung hierzu ist bei Nuki vorbildlich gelöst, vor allem benötigen Nutzer keinen Account oder Registrierung bei einem Onlinedienstleister. Das bleibt alles lokal und privat.
Nutzer können neben der Nuki App die Fernbedienung Fobi und das Keypad mit dem eigenen Schlüssel nutzen.
Extras machen das System rund
So richtig rund wird ein Produkt nur, wenn es noch passendes Zubehör gibt. Hier punktet Nuki mit einer Vielzahl an praktischen Extras.
Ein wichtiges Extra ist der bereits erwähnte Türsensor für 39,- Euro, der eine offene Tür erkennen kann. Auch wenn das Smart Lock 3.0 HomeKit unterstützt, kann man hierfür keine HomeKit Türsensoren einsetzen.

©Thomas Bergbold
Das nächste sind das ebenfalls bereits erwähnte Keypad und die Fernbedienung Fobi. Diese sind entweder für 79,- Euro beziehungsweise 39,- Euro zu bekommen oder vergünstigt im Bundle mit dem Smart Lock 3.0. Das Keypad wird entweder mit einem Klebepad oder Schrauben befestigt. Die Stromversorgung erfolgt mit Knopfzellen und bei Dunkelheit helfen phosphoreszierende Ziffern bei der Erkennung. Interessant ist, dass Nuki auf eine Null als Ziffer verzichtet. Damit wird der Nutzer gezwungen auf unsichere Passwörter wie Geburtsdaten zu verzichten.
Die Pfeiltaste wird übriges dafür genutzt, dass man mit einem Druck ohne die App die Haustür abschließen kann.

©Thomas Bergbold

Neu ist das Keypad 2.0 mit Fingerabdrucksensor. Wir konnten es über mehrere Monate ausgiebig testen. Der Fingerabdrucksensor ist ein echter Gewinn und funktioniert sehr gut. Wichtig ist, dass die Finger nicht nass sind, dann kann es sogar mit kleinen Kindern funktionieren. Für den Preis von 159,- Euro ist er eine echte Empfehlung.
Thomas Bergbold
Das Nuki Keypad 2.0 bei Amazon kaufen.
Das nächste praktische Extra, welches wir ausprobiert haben, ist ein Akku mit der Bezeichnung Power Pack. Bis zu sechs Monate soll die Akkulaufzeit sein, wir kommen bei häufiger Nutzung im Familienbetrieb auf hochgerechnet fünf Monate.
Möchte man sein Smart Lock nicht nur in Bluetooth-Reichweite, sondern auch aus der Ferne bedienen oder kontrollieren, ist die Bridge das wichtige Verbindungsglied. Sie stellt die Verbindung zwischen dem Smart Lock und dem hauseigenen Router her. Praktischerweise gibt es das Smart Lock auch gleich mit der Bridge als reduziertes Bundle.

©Thomas Bergbold
Das Smart Lock 3.0 gibt es auch in der Version Pro mit integriertem WiFi und Power Pack. Eine extra Bridge ist dann nicht mehr nötig.
Fazit
Türschlossantriebe gehören zu den smarten Dingen im Haus, die am Anfang den größten Widerspruch finden. Sei es, weil sie groß und hässlich sind oder zu kompliziert in der Bedienung.
Hier kann man teilweise Entwarnung geben. OK, besonders schön ist das Nuki auch nicht in der Version 3.0, aber Schönheit liegt im Auge des Betrachters und nach einigen Wochen haben sich die Hausbewohner nicht mehr an der Optik gestört. Etwas erschrocken sind alle über die Lautstärke des Motors. ABER das hatte auch sein Gutes. Das Geräusch des Motors ist ein ideales akustisches Signal, gerade wenn man das Haus verlässt.
Beim Thema Bedienung kann man auch einen Haken machen. Ist die Montage abgeschlossen, gefällt vor allem die einfache Verwaltung von Nutzern. Ohne eine extra Anmeldung auf einem Server, einfach nur Lokal. Das ist klasse. Und dazu kommen die guten Zusatzprodukte wie die Fernbedienung oder das Keypad.
Nach kurzer Zeit möchte man den Luxus eines Tür-Buttlers nicht mehr missen, ob es das automatische Öffnen der Tür bei Annäherung ist oder das Vergeben eines digitalen Schlüssels an andere Personen.
Das Nuki Smart Lock 3.0 ist in der von uns getesteten Basis rundum empfehlenswert und mit 149,- günstig. Wir empfehlen aber das Nuki 3.0 Set mit der Bridge, dem Keypad und der Fernbedienung für 319,- Euro, sowie zusätzlich den Door Sensor für 39,- Euro.