Streng genommen hat Steve Jobs bei der Vorstellung des iPhone im Januar 2007 die Unwahrheit gesagt. Denn es hatte sehr wohl Knöpfe, nur nicht ganz so viele wie die Smartphones vor dem iPhone. Den Home-Button an der Front hat Apple zehn Jahre später eliminieren können, nicht aber die Lauter/Leister-Tasten und den Ein/Ausschalter an den Seiten. Angeblich plant Apple mit dem iPhone 15 nicht nur den Lightning-Port durch USB-C zu ersetzen (weil die EU dazu zwingt), sondern noch ein weiteres Element zu entfernen, das das nahtlose Design stört: den SIM-Karten-Slot. Mittlerweile kann Apple sich das leisten, da Mobilfunkprovider das Prinzip eSIM nun verstanden und adaptiert haben, zu Beginn der iPhone-Ära wäre das aber mit massiven Problemen verbunden gewesen.
Das erzählt nun Tony Fadell in einem Interview zur Promotion seines Buches “Build”. Steve Jobs habe ein iPhone ohne SIM-Karten-Slot gewünscht und es daher nur für den CDMA-Standard anbieten wollen, der keine SIM für die Verbindung mit dem Mobilfunknetz voraussetzt. Steve Jobs wollte einfach “kein zusätzliches Loch darin haben”, so Fadell. Doch konnten seine Kollegen bei Apple ihn davon überzeugen, dass CDMA kaum verbreitet war und das iPhone nur einen geringen Teil der potenziellen Kundschaft ansprechen würde.
Aus dieser Episode zieht Tony Fadell eine Lehre: “Wenn man mit einer Person mit starken Meinung arbeitet und ihr erster Entwurf noch recht verlockend aussieht, kann man dagegen nur dann halten, wenn man starke Daten präsentiert. Zudem soll das kein Alleingang sein, es sollten schon mehr Stimmen aus dem Team dagegen geben.”