Das iPhone 13 Mini ist das offensichtlich kleinste iPhone im Apple-Portfolio und neben dem kleineren Bildschirm und handlicheren Abmessungen hat es eine Konsequenz, die sich erst beim täglichen Gebrauch herausstellt: Ins kleinere Gehäuse passt nur ein kleinerer Akku, was den Nutzer nicht immer über den Tag bringt. Angeblich waren die kurzen Akku-Laufzeiten einer der Gründe, warum iPhone 12 Mini gefloppt ist. Mit dem neueren Modell verspricht Apple, alles besser zu machen, um 1,5 Stunden sollte das iPhone 13 Mini länger als sein Vorgänger laufen.
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Reicht jetzt der Akku (bis zur Zugspitze) aus?
Doch ob das stimmt, wollten wir in einem ungewöhnlichen Stresstest überprüfen: Wir nehmen das iPhone 13 Mini mit auf den höchsten Berg Deutschlands – auf die Zugspitze. Zu Fuß von Garmisch-Partenkirchen bis zur Spitze sind das nach unterschiedlichen Karten 24 bis 25 Kilometer, dabei muss man rund 2400 Höhenmeter bewältigen, schließlich fehlt der Zugspitze zur 3000-Meter-Marke nur 39 m. Je nach Fitnessgrad der Wanderer kann man eine solche Wanderung auf zwei Tage strecken, oder sie in neun Stunden bewältigen. Wir entscheiden sich für die letztere Variante, schließlich wollen die letzte Bahn von der Zugspitze um 16:30 nach unten schaffen.
Unsere Anforderungen an das Gerät: Das Mini soll als unser Navi dienen, heißt, über eine Berg-App uns auf die richtigen Wege leiten. Gleichzeitig soll im Hintergrund eine Aufzeichnung der abgegangenen Route als GPX-Track stattfinden, der sich später speichern lässt. Gleichzeitig bieten das Reintal, der Partnach-Ursprung, das Zugspitzplatt und die Zugspitze im Frühherbst beim schönen Wetter Bild- und Video-Motive genug, sodass wir unterwegs so viele Fotos wie nur möglich, schießen. Telefonieren und im Internet surfen werden unterwegs von der Liste gestrichen, mangels Netzabdeckung.
Für den Test haben wir das iPhone 13 Mini über die Nacht auf 100 Prozent aufgeladen und um halb fünf Uhr morgens von der Steckdose entfernt. Auf der Zugreise nach Garmisch hielt sich die Anzeige noch bei hundert, nach ein paar Minuten Videoaufnahme vor dem Start der Route fiel sie auf 94 Prozent ab. Wir schalten nun die GPS-Aufzeichnung über “Outdooractive” ein und spurten los. Nach einer Stunde unterwegs und rund zwanzig Fotos später registrieren wir den neuen Akkustand von 85 Prozent, hier wird das iPhone in den Flugmodus gesetzt, in der Hoffnung, dass die Suche nach verfügbaren Netzwerken den Akku etwas mehr schont. In unserem Fall hat das nichts gebracht.

Letztendlich hat die neue Generation des Apples Mini diese Krafttour recht gut überstanden: Nach neun Stunden permanenten GPS-Aufzeichnung, ständigem Nachschauen nach Standort, richtigem Weg, Strecke etc. in der Outdoor-App, rund 170 Fotos und Videos mit Gesamtlänge von knapp dreizehn Minuten haben wir am Gipfel unsere Tour mit einer Akkuladung von 15 Prozent abgeschlossen. Erst am Bahnhof in Garmisch gegen 18:00 hat sich das Gerät endgültig verabschiedet, aber wir haben unterwegs noch fast die komplette Seilbahnfahrt nach unten gefilmt. Der nachfolgende Tag in den Bergen mit dem iPhone 13 Mini bestätigt unser Fazit: Der optimierte Akku und der stromsparende Chip der neuen Generation kann den Nutzer ohne Probleme durch den Tag bringen, der Stromparmodus zögert das Ausschalten über die letzte Fahrt nach Hause hinaus.
Design und Handhabung
Dass das iPhone 13 Mini kleiner ist, muss man nicht gesondert wiederholen, doch im Alltag machen sich die eingesparten Zentimeter bemerkbar: Wo wir früher das iPhone 11 Pro nur mit einer eingeübten Bewegung mit einem bestimmten Winkel in die Rucksack-Seitentasche verstauen konnten, gleitet das iPhone 13 Mini ohne Probleme in die gleiche Tasche, in jeder räumlichen Orientierung. Ok, das Gerät passt nicht in die vordere Jeans-Tasche, diese Zeiten sind endgültig vorbei. Dadurch, dass das iPhone 13 Mini etwas schmaler ist als zum Beispiel die Pro-Geräte, kann man mit dem Daumen deutlich mehr Fläche auf dem Bildschirm erreichen, man kann so das Smartphone wieder mit einer Hand bedienen.
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Was uns etwas stört, ist der Kamerabuckel auf der Hinterseite. Dadurch liegt das Mini schräg auf dem Tisch, das lässt sich aber nicht vermeiden, wenn man gute Fotos und Videos mit dem kleinen Gerät schießen will.
Performance
Wir haben in der Redaktion das iPhone 13 (ohne Mini) auch durch diverse Benchmarks gejagt, die kleinere Variante steht dem größeren Bruder in nichts nach. Das iPhone 13 Mini ist schnell, nicht nur bei den synthetischen Tests wie Geekbench oder 3D Mark, sondern auch bei dem Start der Apps: Die nativen iOS-Apps wie Musik oder Wetter lassen auf sich nie länger als eine Sekunde warten, bei den meisten Stichproben in unserem Test waren die Öffnungszeiten noch kürzer. Nur noch die TV-App hatte für den Start im Schnitt 2,6 Sekunden gebraucht. Kurz um, das iPhone 13 Mini muss bei Performance keine Abstriche machen, das ist ein iPhone 13 konzentriert auf ein kleineres Gerät.
Fazit
Die Fans von kleinen Smartphones mussten sich lange gedulden, nun ist ein passendes Gerät für sie da. Das iPhone 13 Mini bügelt die Fehler von seinem Vorgänger aus und kann mit einer passablen Akkulaufzeit, die für einen anstrengenden Tag ausreicht, überzeugen. Seine Maße machen die Bedienung mit einem Daumen wieder möglich, das Gerät passt in fast jede Tasche, man muss dabei nicht Abstriche bei Kamera, Performance und Schnelligkeit des iPhones machen.