Macwelt wünscht einen guten Morgen! Wunderbar, es ist wieder Freitag und heut auch noch der World Metrology Day. Denn die ganze Welt hat sich, beginnend mit der am 20. Mai 1875 geschlossenen Meterkonvention auf das metrische System geeinigt. Nein, nicht die ganze Welt. Eine nicht unbedeutende Industrienation hört nicht auf, mit Yards, Meilen, Pfunden und Gallonen zu rechnen anstatt mit Metern, Kilogramm und den fünf anderen SI-Einheiten. Nun war der Meter wie das Kilogramm ursprünglich ziemlich willkürlich, der Urmeter etwa definierte sich als der zehnmillionste Teil der Entfernung vom Nordpol bis zum Äquator, das Urkilogramm als das Gewicht eines Platin-Iridium-Zylinders von 39 Millimetern Höhe und 39 Millimetern Durchmessers. Das Rechnen mit den einmal festgelegten Einheiten im Dezimalsystem erweist sich dann aber als erstaunlich effektiv und mittlerweile hat man sogar für das Urkilogramm Definitionen gefunden, die auf unveränderlichen Naturkonstanten beruhen. Probleme entstehen, wenn man die Systeme wechselt. In der Raumfahrt, in der alle Zahlen fürchterlich sind, wird das schnell mal unangenehm.
So ist im Jahr 1999 der Forschungssatellit Mars Climate Orbiter nicht auf dem Nachbarplaneten gelandet, sondern mit ihm kollidiert, was einen finanziellen Schaden von 125 Millionen US-Dollar anrichtete: Bei der Programmierung der Landeeinheit musste jemand Yards direkt als Meter angesehen haben. Seither haben die Raumfahrer aber bedeutend dazu gelernt – das Webb-Teleskop ist ohne Probleme dorthin gelangt, wo es seine Arbeit verrichten soll und hat sich beim Entfalten auch nicht verheddert. Wie gut Standardisierung doch manchmal tut.
Lesetipps für den Freitag:
Fortschritt: Apples “nächstes großes Ding”, ein AR/VR-Headset, soll kurz vor der Fertigstellung stehen. Wie Bloombergs Mark Gurman berichtet, hätten die zuständigen Entwickler das Projekt dem Apple-Aufsichtsrat vorgestellt und einen Prototypen samt dem Betriebssystem realityOS gezeigt. Innerhalb der nächsten Monate sei das Gerät bereit, der Öffentlichkeit gezeigt zu werden. Das werde aber noch nicht auf der anstehenden WWDC passieren, denkbar sei jedoch, dass im Juni Spuren der Software auf der Konferenz zu sehen sein werden.
Wunschliste: Im Vorfeld der WWDC spricht alles über iOS 16 und macOS 13, andere Systeme kommen bei den Vorbetrachtungen reichlich kurz. Dabei könnte bei watchOS 9 wieder reichlich Neues kommen, angeblich plant Apple zudem für den Herbst Änderungen bei der Hardware. Jason Cross hat auf Macworld zusammengeschrieben, was denn watchOS 9 endlich bringen sollte. Auf der Wunschliste stehen ein besserer Low-Power-Modus, Zifferblätter von Dritten, bessere Schlafüberwachung, Health auf der Apple Watch und einen Notizzettel, den man etwa mit Siri füllen kann.
Noch ein Comeback: Fortnite lässt sich wieder auf dem iPhone spielen, trotz des anhaltenden Rechtsstreits zwischen Apple und Epic Games. Nachdem Microsoft bereits über die Xcloud Gaming Plattform das Spiel wieder auf Umwegen auf iPhone und iPad brachte, legt nun Nvidia mit seinem Streamingdienst GeForce Now nach: Fortnite lässt sich so im mobilen Browser mit Touchkontrollen spielen. Dabei muss man gar keinen kostenpflichtigen Zugang zu GeForce Now buchen, für zehn US-Dollar im Monat bekommt man aber eine bessere Performance, Zugang zu Premium-Servern und maximal sechs Stunden Spielzeit am Stück.
Marktführer: Nach Zahlen von Canalys war im ersten Kalenderquartal 2022 jedes zweite in Nordamerika verkaufte Smartphone ein iPhone. Der Markt sei insgesamt um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 39 Millionen Verkäufe gewachsen, Apple legte jedoch um starke 19 Prozent zu und erreichte so einen Marktanteil von 51 Prozent. Apple selbst nennt keine Stückzahlen, bilanzierte für sein März-Quartal jedoch einen globalen iPhone-Umsatz von über 50 Milliarden US-Dollar. Laut Canalys-Analyst Brian Lynch habe Apple im ersten Quartal Verkäufe in den USA priorisiert, nachdem es im vierten Quartal 2021 andere Regionen bevorzugte. Auch sei das iPhone SE, das Apple Anfang März in einer erneuerten Fassung vorstellte, sehr gut bei loyalen iOS-Kunden angekommen. Samsung belegt in Nordamerika den zweiten Platz mit einem Anteil von 27 Prozent, konnte gegenüber dem Vorjahr kaum zulegen. Seine Verkäufe steigerte Lenovo gar um 56 Prozent und erreicht mit einem Anteil von zehn Prozent nun Platz drei.
Reaktion: In einem offenen Brief an Apple hatte Kreative im April gefordert, der Hersteller solle mehr für die Reputation von Final Cut Pro unternehmen und die Videoschnittsoftware wieder nutzbar machen. Final Cut leide immer noch unter dem harten Schnitt von 2011, als Apple es als Final Cut Pro X völlig neu aufstellte und viele Features, die das Programm zuvor bot, einfach strich. Die meisten der vermissten Funktionen hat Apple in der Zwischenzeit zwar nachgerüstet, Cutter beklagen aber nach wie vor die Inkompatibilität zu anderen Produktionstools und -workflows, teilweise sei die Nutzung von Final Cut von Produzenten untersagt. Apple will nun einige Maßnahmen zur Verbesserung ergreifen, verspricht das Unternehmen. So werde es eine Reihe von Trainingsprodukten geben, im Sommer wolle man ein Expertenpanel für regelmäßige Beratungen einrichten. Auch werde man die Zahl von Fina-Cut-Workshops für die Filmindustrie erhöhen.
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