1. Oktober: Neuer Monat, neue Musik
Macwelt wünscht einen guten Morgen! Wäre ja schön, würde der Oktober 2021 so golden, wie er im Volksmund gerne verklärt wird. Bevor Anfang der kommenden Woche selbst hier im Süden der Republik wieder dunkle Wolken aufziehen sollten, lädt das Wetter lam Wochenende noch dazu ein, nach draußen zu gehen und dem Laub beim Verfärben zuzusehen.
Gilbhart lautet so auch der altdeutsche Name des zehnten Monats, der in seiner aus dem lateinischen stammenden Bezeichnung immer noch die Acht trägt – dabei hatten die Römer schon etwa 150 vor Christus den Jahresbeginn auf den 1. Januar verlegt.
Weinmonat nennt man den Oktober auch, bevor dessen Blätter fallen, kommen die Trauben von den Rebstöcken in die Kelter und als Federweißer, Brauser oder Sturm schon mal in die Gläser – erst in der zweiten Novemberhälfte eröffnet dann der Beaujolais Nouveau das neue Weinjahr. Bis dahin sollte auch die Erntezeit bei Apple zu Ende gegangen sein, im ersten Schwung gab es leckere iPhones und iPads, zur Spätlese in zwei, drei oder gar erst vier Wochen sollten wieder Macs von den Bäumen fallen.
Der 1. Oktober ist zudem der Internationale Tag der Musik, seit 46 Jahren nun auf diesem Datum gelegen, nachdem die UNO zwei Jahre zuvor auf ihrer Vollversammlung den Tag beschlossen hatte. Schauen wir also wieder bei Apple Music rein, es ist ja Freitag, an dem es immer neue Musik gibt. Heute fällt der Soundtrack für den 25sten Bond “Not Time To Die” auf, den Titelsong kennt man ja seit fast zwei Jahren. Der Rest des Scores ist mal wieder von Hans Zimmer – und hört sich vermutlich im Kino beser an als im Musikzimmer, wobei im Lichtspielhaus natürlich das Reifengequietsche und das Pistolengeknalle beim Musikhören stört.
Der Oktober wird in den nächsten Wochen aber musikalisch recht spannend, Coldplay wagen sich an “Music of the Spheres” – der Titel lässt darauf schließen, dass Apple für die nächsten zehn Keynotes oder so akustische Untermalung bekommt. “The Lockdown Sessions” von Elton John könnten interessanter werden, gegen Ende des Monats kommt auch ein neues Ed-Sheeran-Album und dann Abbas “Voyage”. Aber dann ist es schon November.
Lesetipps für den Freitag
Wacklig : Einige Tester des iPad Mini 6 beklagen einen Effekt, den man so von anderen iPads nicht kennt. Beim Scrollen kann es so aussehen, als ob die Zeilen eines Textes wackeln würden, auf einer Seite erneuert sich der Text schneller als auf der anderen. Apple sagt, das gehöre so, denn auf dem LCD-Display werde der Bildinhalt eben nicht Zeile für Zeile erneuert, weshalb ein Geschwindigkeitsunterschied bestehen könne. Wie ein Teardown von iFixit zeigt, ist der Effekt offenbar konstruktionsbedingt, denn das Controller Board ist im iPad Mini 6 vertikal montiert und nicht horizontal wie bei anderen Modellen. Das Wackeln sei daher beim Scrollen im Hochformat auffälliger, da man parallel zur Bilderneuerung aktualisiert.
Zwischenupdate: Gerade einmal 196 MB groß ist das von Apple gestern veröffentlichte Device Support Update für macOS 11 Big Sur. Dieses Update garantiere saubere Updates und Wiederherstellungen von iOS- und iPadOS-Geräten vom Mac aus, schreibt Apple in den Releasenotes etwas vage. Wer iPhone 13, iPad Mini und iPad 9 an seinem Rechner verwaltet, sollte das Update auf jeden Fall installieren, alle anderen sollten es überspringen können.
Staraufgebot : Die vielen Emmys für “Ted Lasso”; schön und gut, die auf acht Staffeln à zehn einstündige Folgen angelegte Megaerzählung “Foundation”, auch wunderbar, aber ein Oscar fehlt Apple TV+ noch, im Gegensatz zu Netflix, das als erster Streamingdienst im Jahr 2019 für “Roma” den Oscar für den besten Film gewann. Einen Kandidaten hat sich Apple TV+ laut Deadline nun gesichert, einen Thriller, der noch keinen Titel hat, soll “Spider Man”-Regisseur Jon Watts zusammen mit George Clooney und Brad Pitt produzieren, die auch Hauptrollen spielen sollen. Apple TV+ wird den Film zwar exklusiv streamen, doch soll er auch in die Kinos kommen und das nicht nur nebenbei. Eine Aufführung im Kino ist Grundvoraussetzung für eine Oscar-Nominierung. Bis der Film jedoch fertig ist, wird es noch eine Weile dauern.
Bewertung: Apples eigene Apps hatten schon immer eine Sonderstellung, nicht nur aus dem Grund, weil sie auf iPhone und iPad vorinstalliert sind. Kritiker bemängeln, dass Apple im App Store konkurrierende Apps aus dem Blickfeld bedrängt, Apple argumentiert, wenn jemand nach einer App für Notizen suche, eben die eigenen “Notizen” fast zwangsläufig der erste Treffer sind, was eben auch für die meisten anderen Anwendungen mit generischem Namen gilt. Seit kurzem sind Apples eigene Apps aber wieder ein kleines Stück gleicher zur Konkurrenz geworden, denn nun lassen sie sich im App Store auch mit Sternen bewerten. Dabei kommen die Apple-Apps bisher nicht sonderlich gut weg, Facetime mit einer Wertung von 4,3 im Durchschnitt steht noch am Besten da. Sonst sind drei Sterne eher üblich, Tipps (4,1), Wo ist? (3,9), Kompass (3,8), Aktien (3,8), Musik (3,6), Notizen (3,6), Fitness (3,6), Bücher (3,5), Home (3,5) und Rechner (3,5) kommen wenigstens noch gerundet auf vier Sterne.
Kommt bald: “Später in diesem Herbst” werde es die neue Apple Watch Series 7 geben, versprach Apples COO Jeff WIlliams bei der Vorstellung der neuen Uhr am 14. September. Während wir beinahe damit rechnen, dass “später im Herbst” schon recht spät sein wird – Apple könnte beispielsweise auf einer hypothetischen Keynote Ende Oktober ankündigen, dass die Vorbestellung am darauf folgenden Freitag beginne und die Auslieferung eine Woche später – ist sich der Leaker Jon Prosser sicher, dass es nicht mehr so lange dauern werde. Seine informierten Quellen hätten ihm verraten, die neue Uhr käme Mitte Oktober zu den Kunden, bestellen könne man schon ab nächster Woche. Prosser hatte jedoch wie auch die anderen üblichen Verdächtigen in Sachen Apple Watch im Vorfeld der September-Keynote deutlich daneben gelegen.
Fehlt: Siri ist jetzt seit bald zehn Jahren auf dem iPhone und sollte von Jahr zu Jahr immer besser werden, mit dem Update auf iOS 15 sind laut Berichten zahlreicher Nutzer aber einige nützliche Kommandos verloren gegangen. Dabei ist aber nicht klar, ob es sich um einen Bug handelt, der bei frühen Fassungen einer neuen Hauptversion leider mal auftreten kann oder ob Apple die Befehle tatsächlich aktiviert hat. Betroffen sind unter anderem der Befehl an Siri, eine Liste der Voicemails vorzulesen oder die Anrufliste zu checken. Auch die Fähigkeit, eine E-Mail an eine bestimmte Person zu senden, sei verloren gegangen, was nun klar für einen Bug spricht.
Weitere Nachrichten:
Youtube sperrt verstärkt Anti-Impfvideos
Wie Youtube in einem Blogbeitrag bekannt gibt, erweitert die Video-Plattform ihre Richtlinien zur medizinischen Fehlinformation. Sie wurden um neue aktuell verabreichte Impfstoffe erweitert, die von Gesundheitsbehörden und der WHO als wirksam anerkannt und bestätigt wurden. Mit dem Ausbruch der Pandemie im vergangenen Jahr habe Youtube zehn neue Richtlinien zu medizinischen Fehlinformationen entwickelt. Seit 2020 habe der Dienst bereits mehr als 130.000 Videos entfernt, die gegen die Covid-19-Impfstoffrichtlinien verstoßen.
„Wir haben immer wieder erlebt, dass falsche Behauptungen über die Coronavirus-Impfstoffe auf Fehlinformationen über Impfstoffe im Allgemeinen übergegriffen haben, und wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem es wichtiger denn je ist, die Arbeit, die wir mit COVID-19 begonnen haben, auf andere Impfstoffe auszuweiten,“ erklärt Youtube in seinem Blog-Beitrag . In Zukunft sollen besonders Inhalte entfernt werden, die behaupten, dass zugelassen Impfstoffe Gesundheitsschäden verursachen oder dass Substanzen in diesen Impfstoffen die Empfänger verfolgen könnten. Die neuen Richtlinien sind laut Youtube nicht nur für Routineimpfungen, sondern auch für allgemeine Aussagen über Impfstoffe gültig.
„Es gibt wichtige Ausnahmen von unseren neuen Richtlinien. In Anbetracht der Bedeutung öffentlicher Diskussionen und Debatten für den wissenschaftlichen Prozess werden wir weiterhin Inhalte über die Impfstoffpolitik, neue Impfstoffversuche und historische Erfolge oder Misserfolge bei Impfstoffen auf YouTube zulassen. Persönliche Erfahrungsberichte über Impfstoffe werden ebenfalls erlaubt sein, solange das Video nicht gegen andere Gemeinschaftsrichtlinien verstößt oder der Kanal kein Verhaltensmuster zeigt, das eine zögerliche Haltung gegenüber Impfungen fördert,“ so Youtube weiter.
Zensur-Funktion: BSI prüft Smartphone von Xiaomi
Wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik in dieser Woche gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters bestätigt , wurde bei der Bundesbehörde die technische Untersuchung eines Xiaomi-Smartphones eingeleitet. Dieser Untersuchung waren Warnungen des litauischen Verteidigungsministeriums vorangegangen.
Den Bürgern wurde dabei vom Kauf chinesischer Smartphones abgeraten. Laut der litauischen Cybersicherheitsbehörde sei in Mobiltelefonen des Herstellers Xiaomi eine Zensurfunktion gefunden worden. Diese erkenne Begriffe wie „Demokratiebewegung“, „Es lebe die Unabhängigkeit Taiwans“ oder „Freies Tibet“ und sei in der Lage, diese auf den Smartphones zu zensieren. Die Funktion sei laut den Behörden zwar von Haus aus deaktiviert, könne von Xiaomi jedoch theoretisch aus der Ferne eingeschaltet werden. Auch Huawei war durch eine Sicherheitslücke ins Visier der litauischen Cybersicherheitsbehörden geraten.
Die Prüfung des BSI umfasst derzeit nur ein Smartphone-Modell von Xiaomi. Dort will sich die Behörde die Zensur-Funktion näher anschauen. Eventuelle Sicherheitslücken, die bei der Untersuchung gefunden werden, können jedoch auch in den Bericht einfließen.
Xiaomi erklärte gegenüber dem Spiegel , dass man die durch den Bericht aufgeworfenen Fragen von einem unabhängigen Experten prüfen lassen wolle. Xiaomi beharrt außerdem darauf, dass das Unternehmen die persönlichen Aktivitäten seiner Nutzer noch nie eingeschränkt habe und das auch in Zukunft nicht tun wolle. Die auf den Geräten gefundene „Werbemanagement-Software“ diene lediglich dazu, Nutzer vor anstößigen und beleidigenden Inhalten zu schützen. Xiaomi beharrt weiterhin darauf, alle Anforderung der Datenschutzgrundverordnung zu erfüllen.
Windows 11: Skript knackt Hardware-Sperre
Durch neue Hardware-Anforderungen soll Windows 11 deutlich sicherer arbeiten als die Vorgängerversionen. Voraussetzung sind beispielsweise ein TPM 2.0-Sicherheitsprozessor, Secure Boot, eine aktuelle CPU sowie 64 GB freier Platz auf der Festplatte. Diese Voraussetzungen gelten auch, wenn Windows 11 nur auf einer virtuellen Maschine installiert werden soll. Mit einem neuen Skript lassen sich die Hardware-Voraussetzungen jedoch umgehen und Windows 11 kann damit auch auf eigentlich inkompatibler Hardware installiert werden. Dadurch fällt auch der TMP 2.0-Chip, Secure Boot oder ein bestimmter Prozessor als Voraussetzung weg. Auch in virtuellen Maschinen kann das Skript zum Einsatz kommen, so kann die Testinstallation auf die neueste Windows-Insider-Version aktualisiert werden.
Microsoft gab bereits im Vorfeld bekannt, dass Nutzer, die Windows 11 auf inkompatibler Hardware nutzen, eventuell keine Sicherheitsupdates erhalten. Wer dennoch einen Testlauf mit Windows 11 auf einem älteren Rechner oder in einer virtuellen Maschine wagen möchte, kann das neue Skript einsetzen. Das Programm ist Teil des „ Universal MediaCreationTools “, mit dem sich durch eine Batch-Datei ISOs für jede beliebige Version von Windows 10 und Windows 11 erstellen lassen. Darin enthalten ist jedoch auch ein Skript namens „Skip_TPM_Check_on_Dynamic_Update.cmd“, durch das sich alle Hardware-Überprüfungen vor der Installation aushebeln lassen. Zu den Aufgaben des Skripts gehören unter anderem Änderungen an der Registry von Windows sowie das Verhindern der Testroutinen. Wer das Skript verwenden möchte, sollte allerdings bedenken, dass Performance-Probleme oder andere Fehler auftreten können. Durch den Wegfall der Sicherheitsupdates dürfte die Installation zudem weniger sicher sein.