Im April haben mehr als 100 Video-Profis einen offenen Brief an Apple geschrieben. Die Cutter haben Final Cut Pro X als eine der besten Videoschnittprogramme gelobt, allerdings gleich auf die Schwachstellen hingewiesen, die das Programm hindern, einen gebührenden Platz in Hollywood einzunehmen. Einer der wichtigsten Punkte sind die mangelhaften Möglichkeiten der Zusammenarbeit bei der Filmerstellung mit Kollegen. Galliano Olivier, Film-Cutter aus Frankreich, beklagt sich: „In Frankreich ist es extrem schwierig eine Erlaubnis zum Arbeiten mit Final Cut Pro X zu bekommen. Man müsse regelrecht gegen Produzenten, Regisseure, Tontechniker und andere Gewerke ankämpfen. Knut Hake, Film-Cutter von „Blood Red Sky“ wünscht sich eine Public Beta, ähnlich wie bei iOS und macOS.
Hersteller geht auf Kritik ein
Apple hat nun auf diese Bedenken geantwortet, die Antwort kann man im Wortlaut auf der Webseite FCP.co nachlesen. Als Reaktion auf die Kritik will Apple neue Schulungen für Video-Profis auflegen, diese sollen sogar noch im Mai beginnen. Für regelmäßigen Austausch von Ideen und Plänen erstellt der Entwickler ein Panel von Industrieexperten, die sich mit den Final-Cut-Pro-Entwicklern bei Apple austauschen sollen. Seine eigenen Workshops bei großen TV- und Film-Studios will Apple in ihrer Frequenz und den Inhalten ausbauen.
Apples Final Cut war Anfang 2000er-Jahre eine der wichtigsten Programme für Video-Schnitt, mit dem Umstieg auf die X-Generation hat Apple viele Funktionen temporär gestrichen, weswegen viele Profis auf Konkurrenz-Produkte umgestiegen sind. Zwar hat der Hersteller nach und nach seine Video-Schnitt-Software weiter entwickelt, wesentliche Marktanteile gingen aber an Avid Media Composer oder an DaVinci Resolve verloren.
Unter den Unterzeichnern des offenen Briefes sind rund ein Viertel der Cutter aus Deutschland, unter anderem Patricia Rommel (“Das Leben der Anderen”), Dirk Grau (“Charité 2”), Kilian von Keyserlingk (“Blackout”), Jan Ruschke (“Die Ibiza Affäre”) und Florian Duffe (“Tatort – Träume”).