Bereits beim Auspacken begeistert der Pocketalk S mit schönem Design und guter Haptik. Das kompakte Gerät ist mit gerade mal 75 Gramm sehr leicht und zugleich hochwertig verarbeitet. Sämtliche Kanten sind sorgfältig abgerundet. Die Gehäuseform und auch das Material sorgen für genügend Grip, was einem Wegrutschen vorbeugt. Optisch wird die Gehäusefront von einem 2,8 Zoll Touchscreen dominiert, unter dem der Pocketalk Aktionsknopf angeordnet ist. Mit diesem Knopf weckt man das Gerät aus dem Standby und startet die Übersetzung per Spracheingabe.
Steckbrief
Name: Pocketalk S
Hersteller: Sourcenext
Preis: 299 EUR
Shoplink: Pocketalk S bei Amazon
Farben: schwarz, gold, rot, weiß
Vorteile: Kompakt, gute Verarbeitung, Spracherkennung und Übersetzungs-KI liefern hervorragende Ergebnisse, eingebaute SIM-Karte mit 2 Jahren kostenloser Nutzungsdauer
Nachteile: Keine Offline-Nutzung
Wertung: 4,5 ★
Nach einem kurzen Ladevorgang per beiliegendem USB-Kabel kann das Gerät eingeschaltet werden. Die Ersteinrichtung ist über den gut auflösenden und kontrastreichen Touchscreen schnell absolviert. Auch bei Sonneneinstrahlung lassen sich sämtliche Inhalte auf dem Bildschirm gut erkennen – für Reisen und Outdoor-Nutzung ein wichtiger Aspekt.
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Starker Übersetzer mit Offline-Schwäche!
Wer mag, verbindet den Pocketalk S mit einem WLAN, was jedoch nicht unbedingt nötig ist. Bereits ab Werk wird der kleine Übersetzer mit einer integrierten SIM-Karte und einem Datentarif ausgeliefert. Der kostenlose Nutzungszeitraum ist zwar zeitlich auf zwei Jahre begrenzt, limitiert die Anzahl der Übersetzungsvorgänge und Verfügbarkeit jedoch weder in Deutschland, noch in 129 weiteren Ländern. Soll der Tarif über die zwei Jahre hinaus verlängert werden, fallen für die Unabhängigkeit vom WLAN Kosten in Höhe von 50 EUR pro Jahr an.
Reisende, die sich auch in Gebieten mit schlechter Infrastruktur aufhalten, hätten sich vielleicht ein Gerät gewünscht, das auch offline seinen Dienst verrichtet. Gerade, wenn der dedizierte Übersetzer in Konkurrenz zu vorhandenen Geräten wie einem Smartphone steht, wäre ein reiner Offline-Betrieb sicher ein gutes Verkaufsargument. Der Pocketalk S macht dieses Defizit jedoch mit einer hervorragenden Spracherkennung und einer spürbar intelligent agierenden KI wett. Mit insgesamt 82 Sprachen ist er ein echter Alleskönner, der sein Talent jedoch ausschließlich online entfalten kann.
Automatischer Sprachwechsel überwindet Sprachbarrieren bei Unterhaltungen
Mit wenigen Klicks lassen sich Ausgangs- und Zielsprache auswählen. Für die meisten Zwecke ist das die wichtigste Grundeinstellung. Besonders praktisch ist die Funktion, die gesprochene Sprache automatisch zu erkennen. Es muss also nicht manuell zwischen Eingangs- und Ausgangssprache gewechselt werden. Der Pocketalk S erkennt diesen Wechsel auf Wunsch automatisch und serviert uns prompt die Übersetzung in der jeweils anderen Sprache. Das Ergebnis wird sowohl als Text angezeigt als auch akkurat und gut verständlich ausgesprochen. Tasten für die Lautstärkeregelung befinden sich neben einem An- und Ausschalter an der Geräteseite und überzeugen mit einem guten Druckpunkt.

Im Test hat uns neben der hervorragenden und schnellen Spracherkennung hauptsächlich das gut durchdachte Gesamtkonzept gefallen. Das Gerät hinterlässt einen sehr ausgereiften Eindruck und die Software bietet sinnvolle Funktionen, ohne dabei überladen zu wirken. So lassen sich sämtliche Übersetzungen in einer vertikal scrollbaren Historie aufrufen. Toll ist auch das Feature, jeden dieser Texte selbst einmal nachsprechen zu können.
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Die KI des Systems analysiert dann, welche Wörter richtig und welche falsch ausgesprochen wurden. Auf diese Weise lassen sich Sprachen phonetisch wunderbar erlernen. Ein praktischer Taschenrechner bietet zusätzlich die Möglichkeit, Währungen zu aktuellen Kursen umzurechnen. Außerdem können damit auch verschiedene Maßeinheiten in ein vertrautes Format konvertiert werden.

Optische Erfassung punktet mit visueller Textersetzung
Mithilfe einer Kameralinse auf der Geräterückseite werden Texte zudem auch optisch erfasst (OCR). Per Tastendruck wird ein Schriftzug abfotografiert und schon analysiert der Pocketalk S dessen Inhalte. Dabei wird die Sprache automatisch erkannt. Lediglich die Zielsprache muss ausgewählt werden. Das Resultat ist der zuvor abfotografierte Text, der eine zusätzliche Ebene enthält, auf der die übersetzten Texte positioniert sind. Dabei werden die Übersetzungen exakt dort positioniert, wo die ursprünglichen Texte standen – wobei die Software sogar unterschiedliche Schriftgrößen adaptiert. Bei schlechten Lichtverhältnissen fungiert eine LED als Blitzlicht und sorgt dafür, dass der Linse nichts entgeht.

Ebenfalls interessant ist das “Rollenspiel”-Feature. Das lässt uns unterschiedliche Konversationen in Szenarien wie Flugzeug, Hotel oder Einkaufen durchspielen. Dabei werden wir mit Fragen konfrontiert, auf die wir passende Antworten per Spracheingabe geben. So fragt beispielsweise eine Flugbegleiterin, ob wir ein Beef oder Chicken Meal bevorzugen und was wir zu trinken haben möchten. Als Reise-Vorbereitung oder zum schlichten Auffrischen von Sprachkenntnissen ist das ein willkommenes Unterhaltungsprogramm. Leider stehen die Rollenspiele ausschließlich in englischer und chinesischer Sprache bereit und haben einen überschaubaren Umfang.

Tolle Funktionalität, doch wo liegen die Vorzüge zum Smartphone?
Grundsätzlich ist auch ein iPhone ein guter Reisebegleiter. Texte werden mithilfe der “Übersetzen”-App und derer systemweit integrierten Funktionalität zuverlässig erkannt, übersetzt und auf Wunsch gesprochen. Seit iOS 15 lassen sich sogar Textinhalte in Fotos identifizieren, weiterverarbeiten oder übersetzen. Somit schafft es der Pocketalk S nicht ganz, moderne Smartphones auf Distanz zu halten. Für wen lohnt sich also die Anschaffung?

Diese Frage ist leicht zu beantworten. Der Pocketalk S ist ein Gerät, das optimal auf seinen Verwendungszweck zugeschnitten ist. Wenn es um Übersetzungen geht, macht ihm so schnell keiner was vor. Dabei punktet er vor allem durch seine kompakten Maße, seinem geringen Gewicht und einen sehr runden Funktionsumfang. Zudem ist er kinderleicht zu bedienen und somit auch für technisch wenig affine Anwender eine interessante Option. Wer also großen Nutzen aus einem komfortablen und wirklich gut funktionierenden Übersetzer im Hosentaschenformat zieht, für den ist der Pocketalk S eine lohnenswerte Investition.