6. Oktober: Transatlantische Freundschaft
Macwelt wünscht einen guten Morgen! In nicht weniger als elf US-Bundesstaaten gibt es Orte namens Germantown. Der älteste ist ein Stadtteil von Philadelphia und wurde im Jahr 1683 von deutschen Auswanderern aus Krefeld in der Neuen Welt gegründet. Diese gehörten der evangelischen Freikirche der Mennoniten an und waren an sich für das Exilantenschiff Concord nur eine Zweitbesetzung, denn ursprünglich hatte der Namensgeber des Staates Pennsylvania William Penn eine Quäker-Gruppe aus Frankfurt am Main angeworben, die ebenso wie die Mennoniten in der Zeit kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg in Deutschland ihre Religion nicht frei ausüben konnten.
Bei den 13 Familien, die die waghalsige Reise über den Atlantik wagten und heute vor 338 Jahren ankamen, war es nicht geblieben, davon zeugen nicht nur die zehn anderen Germantowns. Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlinge würde man die Leute wohl heute nennen, von denen heute geschätzt jeder siebte Amerikaner abstammt. Etwa 100.000 Deutsche emigrierten in die Kolonien der Briten, Franzosen und Spanier, bis die ersten 13 (sic!) im Jahr 1776 ihre Unabhängigkeit erklärten – die meisten deutschen Emigranten stammten aus Baden, der Pfalz und Württemberg und wurden meist von professionellen Werbern zum Umzug auf einen anderen Kontinent überredet. Schleuser würde man heutzutage diese Leute nennen – wenngleich die Werbung für die gewünschte Migration legal war.
An die Ankunft der ersten Migranten aus Deutschland erinnert heute der deutsch-amerikanische Tag, der schon im 19. Jahrhundert als Gedenktag begangen wurde. Im ersten Weltkrieg fiel er aus nachvollziehbaren Gründen aus dem Kalender, anlässlich der 300sten Wiederkehr der Landung der Leute aus Krefeld initiierte der damalige US-Präsident Ronald Reagan die Neueinführung des Gedenktages, was im Jahr 1987 der Kongress schließlich verabschiedete.
Man stelle sich mal vor, statt Englisch wäre in den Vereinigten Staaten von Amerika, also den VSA, Deutsch die vorherrschende Sprache geworden. Vielleicht würden wir heute an einem Rechner der Firma Apfel arbeiten, mit dem Betriebssystem bosBS – von „Boskop Betriebssystem“ – mit dem Spitznamen „Großer Süden“; das denn bald von einem „Königsberg“ abgelöst würde. Dann lieber Big Sur und Monterey, klingt irgendwie verheißungsvoller.
Lesetipps für den Mittwoch:
Zu eng: Mehrere Beschwerden, die Käufer des iPad Minin 6 unter anderem in einschlägigen Reddit-Foren vorbringen, lassen auf ein bauartbedingtes Problem des neuen Tablets schließen. Übt man zu starken Druck auf den Bildschirm aus, können Verzerrungen und Farbveränderungen die Folge sein, heißt es in den Beiträgen. Diese träten vor allem bei der Darstellung dunklerer Farben oder speziell im Dunkelmodus an. Die Beschwerdeführer vermuten, dass der Platz im neuen iPad Mini 6 recht begrenzt ist und andere Komponenten zu nahe an den Flüssigkristallen liegen könnten, so dass bei etwas Druck auf das Glas die Lichtdurchlässigkeit gestört werde.
Zögerlich: Die ersten Zahlen nach dem auf die Veröffentlichung von iOS folgenden Wochenende von Mixpanel zur Adaption des neuen Betriebssystems für das iPhone wollen die Marktforscher mittlerweile bestätigt sehen. Der Umstieg auf iOS 15 verläuft demnach klar langsamer als der auf iOS 14 vor einem Jahr. Nach zwei Tagen stand es 8,59 zu 14,68 Prozent was die Rate der Umsteiger betrifft. Zwei Wochen nach der Veröffentlichung von iOS 15 haben nur 22,22 Prozent der iPhone-Nutzer ihr Gerät aktualisiert, vor einem Jahr waren es zum gleichen Zeitpunkt 41,97 Prozent. Die Gründe dafür könnten vielfältig sein, iOS 14 brachte mehr Änderungen wie Widgets auf dem Home-Bildschirm oder ein neues Design für Siri und angenommene Telefonate. Einige der iOS-15-Innovationen sind auf das nächste Update 15.1 verschoben, wie etwa Shareplay. Zudem besteht nicht mehr die Notwendigkeit, zum Schluss aller Sicherheitslücken auf das neueste System zu aktualisieren, Apple verspricht separate Sicherheitsupdates auch für iOS 14.
Erinnerung: Nachdem Steve Jobs in den späten Neunzigern mitsamt NeXT zu Apple zurückgekehrt war, fiel der Chef des gleichnamigen Computerherstellers Michael Dell mit dem Satz auf, er würde als Apple-Chef ja den Laden schließen und den Aktionären ihr Geld zurückgeben – was ihm Steve Jobs ein paar Jahr später genüsslich um den Bart schmierte, als Apple im Börsenwert Dell überholte. Persönlich hätten die beiden aber eher ein freundschaftliches Verhältnis gepflegt, erinnert sich Dell anlässlich des gestrigen zehnten Todestages von Steve Jobs. Und gab gegenüber CNET eine Anekdote zum Besten, die bisher so noch nicht bekannt war. Denn im Jahr 1997 schlug der damalige iCEO Steve Jobs dem Konkurrenten vor, er könne doch Mac-OS in Lizenz nehmen. Kenner der Apple-Geschichte erinnern sich sogleich, dass das zu jener Zeit gewesen sein muss, als Steve Jobs das Geschäft mit den Klonen beendete, die Apples Hardwareverkäufen massiv schadeten. Dennoch kein Widerspruch, denn was Jobs Dell da zeigte und anbot, war das zukünftige Mac-OS, das auf x86-Architektur lief – NeXT Computer hatten ebenso auf die zum von Apple damals eingesetzten PowerPC konkurrierende Plattform gesetzt. Dell ging aber nicht auf das Angebot ein, da Jobs mehr wollte, als Dell zu geben bereit war. Denn der Vorschlag war keine Lizenzierung von tatsächlich genutzten Mac-OS-Installationen auf Dell-Computern, sondern eine Beteiligung an allen Verkäufen. Dells sollten nämlich sowohl mit Windows als auch mit Mac-OS vorinstalliert in den Verkauf kommen und es letztlich den Anwendern überlassen, welches Betriebssystem sie nutzen wollten. Dell hätte also auch Lizenzen für gar nicht genutzte Mac-OS-Installationen bezahlt.
Gesucht und gefunden: Mit dem aktuellen Firmware-Update sind Airpods Pro und Airpods Max mittels “Wo ist?” auffindbar, wie Apple in einem aktualisierten Support-Dokument darlegt. Die Integration in das System ähnelt dem der Airtags, anders als diese verfügen die Kopfhörer aber nicht über einen U1-Chip, sondern müssen sich allein auf Bluetooth verlassen. Der “Target”-Punkt, der kleiner wird, je näher man dem verlorenen Airpod kommt, ist daher blau und nicht grün. Praktisch ist aber, dass man die Kopfhörer wie die Airtags in einen “Verloren”-Modus setzen und einen Trennungsalarm einstellen kann.
Mehr Details : Schon in der Nacht auf Dienstag, als Facebook nach dem fast siebenstündigen Ausfall seiner Services zurückkehrte, hatte die Firma erklärt, selbst das Problem verursacht zu haben. Gestern lieferte Facebook ein paar Details nach. Bei der notwendigen Wartung der Infrastruktur war ein Kommando, das die Kapazität des Backbones einschätzen sollte, schiefgegangen und hatte in einer Fehlerkaskade Rechenzentren weltweit offline genommen. Das Tool, das eben genau das verhindern sollte und fehlerhafte Kommandos unterbinden sollte, habe selbst einen Bug gehabt und den fatalen Befehl durchrutschen lassen.
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Hamster handelt mit Kryptowährung im Stream – und ist erfolgreich
Das Geschäft mit Kryptowährungen gleicht einem Glücksspiel. Niemand kann voraussagen, wie sich die Kurse von Bitcoin und Co. in Zukunft entwickeln. Zwei Bastler aus Deutschland haben sich diese Unsicherheit zur Tugend gemacht und lassen Mr. Goxx mit Kryptowährungen spekulieren – einen echten Hamster. Die Erfolge (und Misserfolge) teilen die Banker über Youtube mit ihren Fans. Der Hamster investiert in Kryptowährungen wie Bitcoin, Ether oder Doge. Sein Arbeitsplatz ist ein per 3D-Drucker und Lasercutter erstelltes Büro. Auch den Aufbau sowie die Herstellung haben die Macher auf Youtube dokumentiert . Zentral dabei ist ein „Intention Wheel“ getauftes Laufrad für den Hamster, welches auch als Glücksrad genutzt wird. Nach seinen Sporteinheiten bleibt das Rad auf einer von 30 Kryptowährungen stehen. Zwei Tunnel zeigen darüber hinaus an, ob die Währung gekauft oder verkauft werden soll. Die damit verbundenen Aktionen erfolgen durch Mikrocontroller und Software komplett automatisch.
Die bisherige Bilanz von Dr. Goxx kann sich sehen lassen: Aus seinem Startkapital von 330 Euro hat der Hamster bereits 500 gemacht. Via Twitter teilen seine Besitzer regelmäßig mit, wie es um die Finanzen bestellt ist. Die beiden Bastler der Hamster-Bitcoin-Box wollen anonym bleiben. Daran dürfte auch das große Interesse internationaler Medien einen großen Anteil haben. Der Popularität von Mr. Goxx tut dies keinen Abbruch. Auf Twitch , wo seine Käufe und Verkäufe live übertragen werden, hat der Hamster bereits über 12.000 Follower. Der Livestream startet immer automatisch, wenn Mr. Goxx sein Häuschen verlässt. Feste Arbeitszeiten hat der Banking-Neuling nicht. Doch auch nachts kann er über eine Infrarotkamera beobachtet werden. Es bleibt spannend, wie sich die finanzielle Lage des Nagers in den kommenden Wochen entwickeln wird.
SMS: Neue Betrugsmasche mit angeblich geleakten Bildern
Eine neue SMS-Betrugsmasche macht derzeit bei Smartphone-Besitzern die Runde. In der Kurznachricht behaupten die Betrüger, dass angeblich Bilder des SMS-Empfängers im Internet veröffentlicht wurden. Neben dem Text „Jemand hat Ihre Bilder hochgeladen. Ein ganzes Album ist hier hochgeladen“ , findet sich in der SMS auch ein Link. Klicken Nutzer darauf, werden sie zu einer Internetseite geführt, die behauptet, dass ihr Gerät mit dem Schadprogramm Flubot infiziert wurde. Die Seite bietet über einen Link ein angebliches Sicherheitsupdate an, das Nutzer installieren sollen, um Flubot loszuwerden.
Hinter dem angeblichen „Sicherheitsupdate“ steckt jedoch eine App-Installationsdatei, die Schadsoftware auf dem Smartphone der Betroffenen einschleust. Bei dieser Schadsoftware könnte es sich etwa um Tools handeln, die private Chats oder Passwörter ausspäht. Nutzer, die auf die Masche hereingefallen sind, sollten die Schadsoftware-App umgehend deinstallieren und ihr Smartphone neu starten. Genügt das noch nicht, sollte das Gerät auf Werkseinstellungen zurückgesetzt werden und alle auf dem Smartphone verwendeten Passwörter geändert werden. Um derartige Fallen in Zukunft zu verhindern, kann es hilfreich sein, derartige Nummern zu blockieren.