Simon Lancaster, ehemaliger leitender Mitarbeiter bei Apple, muss sich nach einer Zivilklage von Apple jetzt auch mit offizieller Ermittlung der Staatsanwaltschaft des Santa Clara County befassen. Das berichtet Appleinsider . Dabei geht es um die mutmaßliche Entwendung von Geschäftsheimnissen. Lancaster hatte das Unternehmen 2019 verlassen, soll sich davor aber Zugang zu sensiblen Daten verschafft und diese später an ein Medienunternehmen verkauft haben.
Anwalt beantragt Aussetzung
Im März leitete Apple bereits eine Klage zum selben Vorwurf ein, jetzt kommt die staatsanwaltliche Untersuchung hinzu. Infolgedessen hat Lancasters Anwalt beantragt, die Zivilklage vorerst auszusetzen , da beide Verfahren ähnlicher Natur seien. Mit den parallel laufenden Verfahren befinden sich Lancaster und sein Anwalt-Team in einer Zwickmühle. Im Zivilverfahren arbeiten die Verteidiger darauf hin, einen Vergleich zu erwirken und bereiten dafür eine Offenlegung von Dokumenten vor. Mit diesen würden Sie sich allerdings im strafrechtlichen Verfahren selbst belasten. Dazu ist man nach amerikanischem Recht, festgelegt im fünften Verfassungszusatz, aber nicht verpflichtet. Deshalb möchte das Anwalt-Team unbedingt verhindert, dass beide Verfahren parallel laufen.
Lancaster soll laut der Zivilklage geheime Daten über die Entwicklung von AR-/VR-Hardware entwendet haben, Codename “Project X”. Diese Informationen wurden kurz darauf veröffentlicht. Im Austausch dafür habe Lancaster, so Apple in ihrer Zivilklage, nicht nur eine Entschädigung erhalten, sondern auch positive Berichterstattung über sein Start-Up “Arris”. Lancaster bestreitet das und sagt aus, er habe zwar die Berichterstattung verhandelt, dabei aber keine vertraulichen Informationen weitergegeben. Mit dem Reporter, der die Leaks für “Project X” veröffentlicht hat, habe er zwar Kontakt gehabt, dabei sei es aber lediglich um Probleme am Arbeitsplatz gegangen.