Macwelt wünscht einen guten Morgen! Das Kribbeln wird immer stärker, je näher der Keynotetermin rückt, aber am kommenden Montag ist es schon so weit und Apple eröffnet die WWDC. Insbesondere fragen wir uns, wo es Craig Federighis Marketingteam mit ihrem Tourbus hingezogen hat, um einen neuen Namen für macOS zu finden. Die erfundene Geschichte von der Reise in einem klapprigen VW T2 hatte Apples Softwarechef justament heute vor acht Jahren erstmals vorgetragen. Wir erinnern uns: Im Jahr zuvor hatte “Hairforce One” über die Namenskrise von OS X gesprochen, da kaum noch Katzen für die Nomenklatur übrig waren. Also würde man künftig Sehenswürdigkeiten der kalifornischen Heimat Apples heranziehen, der Surfstrand Mavericks südlich von San Francisco machte den Anfang. Wie sollte es aber weitergehen. “Oxnard” sei die eine Idee des fiktiven Teams gewesen, “Rancho Cucamonga” eine andere, beliebte Federighi zu scherzen. Man habe sich dann aber doch auf “Yosemite” als Namen für OS X 10.10 geeinigt.
Verdammt viele Zehner zu einer Zeit, in der auch Microsoft auf Windows 10 umstieg. Vom Schalk im Nacken getrieben, stellten wir von der Macwelt dann auch gleich zwei T-Shirts in den gemeinsam mit den Kollegen von der PC-Welt betriebenen Shop ein. Schwarz mit weißer Aufschrift: “OS X 10.10 statt Windows 10”. Hat sich leider nicht gut verkauft, auch nicht die andere Version “Yo, semite!”. Nach einem Jahr wären die Witze dank OS X 10.11 und El Capitan schon überholt gewesen, aber darum geht es ja nicht.
Inhaltlich brachte OS X 10.10 recht wenig, Apple beschritt den im Vorjahr eingeschlagenen Weg mit einem “flachen” Design mit Yosemite weiter. Es waren eher die speziellen Details, die vor acht Jahren wichtig waren und es auch heute noch sind. Mit Swift stellte Apple an jenem Abend seine eigene Programmiersprache vor, die das Entwickeln auf und für den Mac bedeutend vereinfachen sollte. Und in iOS 8 zog die API Metal ein, die vor allem Spieleentwicklern direkteren Zugang zur Hardware von iPhone und iPad geben soll. Hinzu kamen auch Anwendungen wie Continuity, Health und Homekit, die erst nach und nach ihr Potenzial entfalten.
Neue Hardware hatte Apple im Jahr 2014 nicht auf der WWDC gezeigt, das kam dann erst ein paar Monate später. Aber schon im Juni kursierten zahlreiche Gerüchte um eine “iWatch”. Und spätestens beim Thema Health hätte man hellhörig werden können, was Apple da wohl in der Pipeline hat. Wir werden am Montag genau auf solche Hinweise achten.
Lesetipps für den Donnerstag:
Störer: Apple Music hat keine kostenlose Stufe, die durch Werbung finanziert wird, wie Spotify. Man muss für Apple Music bezahlen – und darf dann auch erwarten, von Werbung verschont zu werden. Wie aber nicht nur Macworld-Kolumnist Jason Snell aufgefallen ist, bricht Apple dieses Versprechen immer öfter. Die Werbung, von denen Streams aus kuratierten oder von Algorithmen zusammengesetzten Wiedergabelisten unterbrochen werden, weißen zwar in der Regel auf andere Angebote oder Sendungen des Dienstes hin, sind aber – Unterbrechungen. Leider gibt es keine Möglichkeit, diese Werbung generell abzuschalten, man kann nur zum nächsten Stück weitergehen. Auch bei Apple TV+ fällt uns indes auf, dass vor Beginn der neuen Folge nicht erst ein Recap kommt, sondern eine Werbung für andere Shows. Wenigstens ist das nur dann eine Unterbrechung, schaut man mehrere Folgen einer Serie hintereinander.
Bestätigt: Bereit im März dieses Jahres hatte der Analyst Ming-Chi Kuo berichtet, Apple werde nur die Pro-Modelle des iPhone 14 in diesem Jahr mit einem neuen Chip ausstatten. Das bestätigen nun die Marktforscher von Trendfore: In der zweiten Jahreshälfte 2022 werde Apple vier neue iPhones bringen, nur zwei davon bekämen einen neuen Chip – dabei werde es sich wohl um den A16 Bionic handeln. Immerhin verändere sich auch etwas bei den regulären Modellen, die Apple zwar weiter mit A15 Bionic ausstatte, aber mit 6 GB LPDDR4X RAM anstatt wie bisher mit 4 GB. Der Grund dafür könnte im allgemeinen Chip-Mangel bestehen – wie Apple sich im September dazu erklären wird, darauf darf man gespannt sein.
Fehlerbehebung : Neue Funktionen wird iOS 15.6 keine bekommen, aber einige Korrekturen. Eine solche hat jetzt der Youtuber Aron Zollo in der zweiten Beta gefunden, die Apple in dieser Woche veröffentlicht hat. Seit Kurzem zeigt iOS 15 ein seltsames Verhalten mit der Music-App: Wenn man diese deinstalliert und dann wieder auf das iPhone installiert, legt sie sich automatisch in das Dock ab, egsl, ob dort schon andere Apps untergebracht sind oder nicht. Dieser Fehler tritt in iOS 15.6 offenbar nicht mehr auf.
Diversifiziert: Apple verlagert Teile seiner iPad-Produktion aus China nach Vietnam, berichtet Arstechnica. Apple reagiere damit auf die Störungen der Proiduktion, die durch die jüngsten Lockdowns in Shanghai ausgelöst wurden. Zwar könne man auch in Vietnam nicht vor weiteren Ausbrüchen der Pandemie sicher sein, die Diversifizierung der Lieferkette macht sie aber weniger störungsanfällig. In Vietnam lässt Apple bereits Airpods produzieren, außerhalb Chinas entstehen derzeit schon in Indien eine kleine Menge iPhones, den Mac Pro baut Apple in Texas. Die Ausweitung der Produktion in Vietnam hatte Apple bereits für 2020 und 2021 geplant, wegen Covid aber verschieben müssen.
Gefahr : Wer sich in die Ecke gedrängt fühlt, schlägt gerne mal wild um sich, ohne Rücksicht auf Verluste. Das gilt auch für Firmen: Die Financial Times berichtet, dass der Hersteller der Spionagesoftware Pegasus, NSO, im letzten November wegen eines US-Embargos in schwere finanzielle Probleme geraten war. Der CEO des Unternehmens soll daher erwogen haben, die ethischen und moralischen Standards weiter zu lockern und Pegasus an noch weniger vertrauenswürdige Regierungen und Behörden zu verkaufen. Zudem habe man erwogen, eine neue Tochterfirma zu gründen und in sie das geistige Eigentum zu übertragen, um Sanktionen zu umgehen. NSO ist auf Spyware spezialisiert, die in iPhones oder Android-Smartphones bestimmter Personen einbricht, um diese zu überwachen. Zu den Kunden gehören Staaten, die diese Technik gerne gegen Oppositionelle und Journalisten einsetzt. Die Spyware setzt dabei auf Apple und Google unbekannte Sicherheitslücken in ihren Systemen, die NSO von weniger ethischen Hackern gekauft hat.
Durchbruch: Forschende in Toronto haben mit ihrem Quantencomputer Xanadu erneut die Überlegenheit der Technologie gegenüber klassischen Computern bewiesen. Das System mit 216 Knoten, in den 20.000 Photonen zur Berechnung dienten, löste ein Problem innerhalb von 36 Mikrosekunden, für das die besten Supercomputer rund 9000 Jahre mit ihren klassischen Algorithmen gebraucht hätten. Vor allem für die Erforschung von Verkehrsströmungen sowie Wetter- und Klimaberechnungen mit komplexen Vielteilchensystemen ist der Durchbruch entscheidend.
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