Gleich zwei separate Segmente spendierte Apple während der Keynote zur WWDC 2022 dem Bereich „Gaming“. Zunächst betrat Jeremy Sandmel, Senior Director für GPU Software bei Apple, die Bühne und teilte neue Informationen zu Apples Grafikschnittstelle „Metal“. Diese beinhaltet in Version 3 nicht nur eine API zur schnelleren Übertragung von Assets aus dem Massen- in den Grafikspeicher, was Ladezeiten und Pop-Ins in Spielen für Mac reduzieren soll, sondern auch eine Upscaling-Technologie namens „MetalFX Upscaling“.
MetalFX Upscaling
Upscaler sind im Gaming-Bereich seit der Einführung von Nvidia DLSS (Deep Learning Super Sampling) sehr beliebt geworden. Diese erzielen mit verhältnismäßig geringer Rechenleistung deutlich bessere Grafik, indem die GPU zunächst ein kleineres Bild mit hohen Grafikeinstellungen rendert und es dann mithilfe verschiedener Methoden hochskaliert.

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Während Nvidia mit DLSS und Intel mit XeSS , das im Verlauf des Jahres erscheinen soll, auf KI-gestütztes Upscaling setzen, beschreitet Apple mit MetalFX Upscaling den Weg von AMDs FidelityFX Super Resolution und kommt, zumindest laut aktueller Informationen, ohne KI aus. Stattdessen wird eine Kombination aus „spatial upscaling“ und „temporal anti-aliasing“ (TAA) verwendet, um das gerenderte Bild mit möglichst wenig Qualitätsverlust zu vergrößern. Als eins der ersten Spiele wird „No Man’s Sky“ die neue Technologie verwenden, das Sandmel zufolge im Verlauf des Jahres für Mac erscheinen soll.
Wie MetalFX Upscaling tatsächlich abschneidet, bleibt abzuwarten. In einem kurzen Auftritt erklärte Masaru Ijuin von Capcom, dass Resident Evil Village, das ebenfalls noch dieses Jahr für Mac herauskommen soll, auf dem Macbook Air in 1080p und auf dem Mac Studio sogar in 4K laufen soll.
Neue Features fürs Game Center
Neben den neuen technischen Entwicklungen ging Craig Federighi, Senior Vice President of Software Engineering, noch auf die Plattform selbst ein und positionierte das iPad, wie bereits in seiner letzten Präsentation, als ideales Gaming-Gerät. Daneben ging es um Updates zum Game Center, in dem Sie künftig mit Freunden und Familie nicht nur spielen, sondern auch ihre Aktivitäten nachverfolgen können – etwa, wer wann welche Achievements freigeschaltet hat. Außerdem soll in Zukunft dank „SharePlay“ noch einfacher sein, eine Online-Session mit Freunden zu starten.

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Im Großen und Ganzen handelt es sich also um viele sinnvolle Neuerungen, die darauf hindeuten könnten, dass Apple das Thema „Gaming“ wirklich ernst nimmt. Es dürfte zwar noch eine Weile dauern, bis das Unternehmen zur echten Konkurrenz für PC und Konsole wird, doch es macht schon jetzt sehr große Schritte in die richtige Richtung.