18. Oktober: Rock’n Roll never dies
Macwelt wünscht einen guten Morgen! Im Jahr 1978 produzierte der britische Komiker Eric Idle, einer der Monty Pythons, den fiktiven Dokumentarfilm “All You Need Is Cash” über die ebenso fiktive Band “The Rutles”, die nicht von ungefähr den Beatles ähnelte. Idle übernahm dabei selbst die Rolle des Dirk McQuickly, unschwer als Parodie von Paul McCartney zu erkennen. Und die des fiktiven Erzählers und Reporters Stanley J. Krammerhead III.
In einer besonders schönen Szene war Krammerhead in das Mississippi-Delta gereist, um dort nach den Ursprüngen der Musik der vier “Filzköpfe” (so die deutsche Übersetzung) zu suchen. Leider erklärte der interviewte etwa 80-jährige schwarze Gitarrist dem einigermaßen verblüfften britischen Reporter, dass er alles, was er über Musik wisse, von den Rutles gelernt habe.
Der Film ist voll solcher Anspielungen und gipfelt in der Erklärung der Endphase der Band, in der sich alle Mitglieder gegenseitig verklagen, nur einer (Ringo) davon unglücklicherweise nur sich selbst, während Fans die Zentrale der Plattenfirma Apple Records ausräumen. In Sachen Inspiration ist es natürlich genau umgekehrt, auch wenn die Beatles für US-Rock-Musiker der zweiten und dritten Generation in der Zeit der “British Invasion” als Vorbild dienten. Die Beatles selbst hingegen schöpften aus einer reichhaltigen Tradition der Bluesmusik, die nur in einem Einwanderungsland wie der USA aus afrikanischen Rhythmen und Skalen sowie europäischer Harmonien und Instrumentierungen erwachsen konnte.
Doch einer steht über allen, der nicht nur den Pilzköpfen den Beat verlieh, sondern auch die Stones erst ins Rollen brachte: Chuck Berry. Der legendäre Gitarrist und Sänger wäre heute 95 Jahre alt geworden und deshalb ist es an der Zeit für ein rotziges “Roll over Beethoven”, ein verzweifeltes “Too Much Monkey Business” oder einfach ein euphorisches “Johnny B. Goode”.
Aber diesen Blues in F, bei dem man nur auf die Tempowechsel achten muss, damit der Rest von allein kommt, hat Chuck Berry bekanntlich nicht selbst geschrieben, sondern in einer rekursiven Zeitschleife von Marty McFly erstmals gehört, wie wir aus einem anderen Film zu wissen glauben. Aber auch das ist natürlich komödiantischer Unfug. Chuck Berry ist nicht alles, aber ohne ihn wäre alles nichts geblieben.
Lesetipps für den Montag
Prognose : Heute Abend lässt Apple bei “Unleashed” aller Voraussicht nach neue Macbooks Pro los – und vielleicht auch einen neuen Mac Mini. Bloombergs Mark Gurman will jede Menge Details zum neuen Prozessor wissen, der M1X oder M1Z heißen soll: Acht Hochleistungskerne für die CPU, dazu zwei energieeffiziente, die GPU soll wahlweise mit 16 oder 32 Kernen kommen. Zum Vergleich: Der M1 hat je vier Effizienz- und Hochleistungskerne und ist in Varianten mit sieben oder acht GPU-Kernen erhältlich. HDMI-Port und SD-Karten-Slot sollen ihr Comeback erleben, aber nicht die USB-A-Schnittstelle, dafür auch Magsafe, das seit dem iPhone 12 wieder ein Begriff in Apples Ökosystem ist. Eine andere Spekulation dreht sich um eine Kerbe auf dem Bildschirm, ähnlich der der iPhones seit dem iPhone X. Die Frontkamera soll sich hinter dieser Aussparung verbergen, auf die Face-ID werde Apple aber weiterhin verzichten und auf Touch-ID zur Authentifizierung setzen.
In die Ohren : Apple wird es heute Abend vermutlich nicht bei Macbooks belassen, auch neue Airpods sollen auf den Plan stehen. Der Wedbush-Analyst Dan Ives ist sich sicher, dass die dritte Generation der Kopfhörer bereits in Massen produziert werde und bereit für den Verkauf sei. Die dritte Generation der In-Ear-Hörer soll im Design den Airpods Pro ähneln, aber auf aktive Geräuschunterdrückung verzichten.
I want you back : Intels CEO Pat Gelsinger ist im Interview mit Axio weit weniger aggressiv als das Marketing des Konzerns, das in diesem Jahr offenbar nichts Besseres vorhat, als in seinen Werbespots gegen den Mac-Hersteller und vor allem seine eigenen Chips zu schießen. Im Gegenteil gesteht Gelsinger zerknirscht ein, dass Intel Probleme hatte, die Apple offenbar bewogen, die Plattform zu wechseln. Doch wolle man die Vision nicht aufgeben, dass Macs auf Intel-Chips laufen, erklärt Gelsinger. Zu diesem Zweck müsse man einfach nur bessere Chips bauen als Apple selbst und eine lebhaftere Plattform anbieten, die Entwickler anziehe.
In der Cloud: Apple setzt die Cloud eher selten als Rechenapparat ein, aus Gründen des Datenschutzes und Wahrung der Privatsphäre sollen die Geräte selbst so viel Berechnungen wie möglich ausführen. Das bremst etwa Spiele-Streaming ein, bei dem aufwendige Grafikberechnungen auf großen Serverfarmen erledigt werden und der Spieler nur das Ergebnis auf das Gerät gestreamt bekommt. Aber eben nicht auf Apples Geräte, die Dienste von Nvidia, Microsoft und Google verstoßen gegen die Richtlinien des App Store. Mark Gurman plaudert nun in der jüngsten Ausgabe seines Newsletters “Power On” über Pläne, die Apple für einen Cloudstreamingdienst für Spiele zumindest in Erwägung gezogen hatte. Dieser Dienst sollte Apple Arcade nicht ersetzen, sondern ergänzen. Wie tief in der Schublade diese Pläne heute liegen, verriet Gurman nicht.
Weitere Nachrichten:
Report: Amazon bevorzugt eigene Produkte in den Suchergebnissen
Amazon platziert seine eigenen Marken weiter oben in den Suchergebnissen in seinem Online-Shop als besser bewertete Produkte von Wettbewerbern. Zu diesem Ergebnis gelangte das IT-Magazin The Markup in einer aktuellen Untersuchung. Der Bericht behauptet, dass Amazon-Marken und exklusive Produkte einen „übergroßen Anteil an den ersten Plätzen in den Suchergebnissen“ beanspruchen.
Amazon selbst bestreitet die Vorwürfe in einer E-Mail an The Markup. „Wir bevorzugen unsere Eigenmarkenprodukte nicht in der Suche,“ so ein Sprecher des Unternehmens. Die Suchergebnisse bei Amazon sollten nicht mit sogenannten Angeboten verwechselt werden. Diese würde Amazon als sogenannte „Merchandising-Platzierungen“ in den Suchergebnissen unterbringen.
„Diese Platzierungen sind klar gekennzeichnet, um sie von den Suchergebnissen zu unterscheiden“ , so Amazon. „ Die Art und Menge der Werbung, die einem Kunden angezeigt wird, hängt von vielen Faktoren ab, darunter die Suchanfrage des Kunden, das Produkt, für das der Kunde einkauft, und ob der Kunde auf dem Desktop, im mobilen Browser oder in unserer App einkauft.“
In der Untersuchung hat The Markup bei Amazon nach 3.400 populären Produkten gesucht. In 60 Prozent der Fälle habe es sich bei dem Top-Ergebnis um eine Anzeige mit dem Vermerk „gesponsert“ gehandelt. In der Hälfte der Fälle sei das Top-Ergebnis zudem ein Amazon-Produkt gewesen. Die Recherchen hätten laut The Markup ergeben, dass Amazon den ersten Platz in den Suchergebnissen meist für sich beanspruche, anstatt ihn konkurrierenden Produkten mit höheren Bewertungen zu überlassen. Die Untersuchung zeigte auch, dass die Mehrheit der Amazon-Kunden nicht wusste, dass es sich bei den meistverkauften Produkten um Marken von Amazon handelt.
Hält Nvidia Preise durch geringe Liefermengen hoch?
Schon lange sind aktuelle Grafikkarten schwer zu bekommen. Ein Grund dafür liegt im hohen Interesse von Kryptominern an den aktuellen GPUs. Doch auch die Halbleiterkrise und die begrenzten Fertigungsmengen sorgen dafür, dass neue Grafikkarten oft nur zu deutlich überhöhten Preisen angeboten werden. Die Webseite Moore’s Law Is Dead geht davon aus, dass Nvidia diese Situation weiter aufrecht erhalten will. So sollen die Liefermengen im vierten Quartal 2021 sogar sinken. Dadurch wolle Nvidia die Preise hoch halten. Sogar von einem zeitweisen Stopp der Produktion sei die Rede. Der für die Fertigung verantwortliche Auftragsfertiger Samsung habe hingegen keine Probleme, mehr Ampere-GPUs vom Band laufen zu lassen.
Die Liefermengen sollen demnach sinken, die Produktion müsse dadurch aber nicht zwingend reduziert werden. Nvidia könnte einen Teil der produzierten Grafikkarten ins Lager verbannen. Ein Grund hierfür könnte sein, dass dadurch die Verfügbarkeit zum Start der Super-Grafikkarten Anfang 2022 deutlich besser sein soll. Dazu kommt, dass Intel im nächsten Jahr ebenfalls Grafikkarten für Desktop-Rechner anbieten möchte. Nvidia könnte schlicht verhindern wollen, dass eine schlechte Verfügbarkeit von Ampere-Grafikkarten dem Konkurrenten in die Hände spielt. Für Spieler dürfte es indes schwer vorstellbar sein, dass Nvidia mit Absicht weniger Karten ausliefern könnte. Somit bleibt abzuwarten, wie sich die Marktsituation im vierten Quartal 2021 entwickeln wird. Auch Karten von AMD sind nur schwer zu finden. Eine künstliche Verknappung würde daher wohl niemandem etwas nützen.
Sparkassen-Kunden im Visier: Neue Phishingmail-Variante
Update 21.9.: Die Angriffswelle, die sich als Supportmails an Sparkassenkunden tarnt, läuft immer noch. Nach wie vor treffen in den Mailpostfächern Phishingmails ein, die über eine “S-CERT Umstellung” fabulieren. Allerdings haben die Angreifer die Mails an mehreren Punkten geändert: In CC werden nun mehrere andere Empfänger genannt. Anscheinend soll das den Eindruck erwecken, dass mehrere Kunden betroffen sind und die Mail dadurch authentischer machen.
Die Empfänger werden zudem dazu aufgefordert, den in der Mail enthaltenen Button anzuklicken, weil das die „Datenschutzreform“ der EU vorschreiben würde. Damit wird vermutlich auf die DSGVO angespielt. In der Mail, die wir erhalten haben, steckt zudem ein schwerer Vertipper: „sich“ statt „Sie“. Update Ende
Aktuell landen wieder Mails in den Postfächern, die vorgeben vom Kundensupport der Sparkassen zu stammen. Doch tatsächlich verschicken fiese Internetbetrüger diese in den typischen Sparkassenfarben Rot-Weiß gehaltene E-Mails.
Die Mails geben vor vom „Sparkasse Kundensupport“ zu kommen. Wenn Sie mit dem Mauszeiger über die Absenderadresse gehen, lesen Sie aber den tatsächlich Versender: sparkassekundensupport@www.ronait.nl
Der Betreff der Mails lautet: “Systemumstellung”. Der Text der Mail darunter ist folgender:
“Wir ändern unsere Verfahren
Sehr geehrte Damen und Herren,
Wir müssen Sie darüber informieren, dass wir zeitnahe ein neues Sicherheitsverfahren für Sie implementieren werden. Durch unser neues ausgeprägtes Sicherheitsverfahren namens S-CERT werden Ihre vertraulichen Daten noch besser verschlüsselt und sind somit noch mehr gesichert. Durch eine neue Reform müssen wir Sie auf unser neues System hinweisen. Damit Sie sich mit unserem neuen System vertraut machen, bitten wir Sie, sich über den untenstehenden Link über die Neuerungen zu informieren. Loggen Sie sich bequem über den Button ein.
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Wir wünschen Ihnen noch einen angenehmen Tag
Freundliche Grüße
Ihre Sparkasse” Zitat Ende
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Sie finden die Warnhinweise der Sparkassen auf dieser Webseite zusammengefasst.