Mit Apple Carplay nutzen Sie im Auto Telefonie, Kurznachrichten und Whatsapp, Navigation, Musik-Apps und Siri fast genauso bequem wie direkt auf dem iPhone. Nur eben mit größerem Bildschirm und zusätzlichen Bedienelementen wie zum Beispiel den Lenkradtasten und den PKW-Lautsprechern zur Audio-Ausgabe. Wir stellen Carplay vor, erklären dessen Nachteile und Vorteile und haben die konkrete Carplay-Umsetzung in vielen unterschiedlichen Fahrzeugen getestet.
Carplay: Diese Neuerungen kommen mit iOS 16 und in den nächsten Jahren

©Apple
Ab Herbst 2022: Mit dem im Herbst 2022 erscheinenden iOS 16 bringt Apple zwei neue Kategorien von unterstützten Apps: Tank-Apps ( von denen es reichlich viele für das iPhone gibt ) und Apps, die beim Fahren helfen. Damit sind Apps gemeint, die unter anderem Informationen zum Straßenverlauf liefern oder mit denen man einen Abschleppdienst rufen kann.
Siri soll zudem in Carplay ab iOS 16 schneller funktionieren und Nachrichten schneller verschicken. Auch die Podcasts sollen unter Carplay bald besser funktionieren.
Carplay soll tief in die Fahrzeugarchitektur integriert werden
Langfristig will Apple Carplay ab iOS 16 tiefer in die Hardware der Autos integrieren – sofern die Automobilhersteller das unterstützen. Diese tiefe Integration in die Fahrzeuge wird als Carplay 2.0 bezeichnet.
Denn künftig soll Carplay nicht nur wie bisher auf dem Hauptbildschirm des Infotainmentsystems laufen, sondern Inhalte gleichzeitig/parallel für mehrere Bildschirme von unterschiedlicher Größe im Auto liefern. Das soll, so Apple, für ein einheitliches Erlebnis über alle Displays hinweg sorgen.
Zudem sollen die Insassen des Fahrzeugs etwa Radio und die Klimaanlage direkt über Carplay beziehungsweise via Siri steuern können. Letztendlich würde Carplay also den Tachometer und die Navigationsanzeige direkt vor dem Fahrer übernehmen.
Carplay soll dann auch Fahrzeugdaten wie die gefahrene Geschwindigkeit, den Tankstand, die Kühlwassertemperatur und ähnliches nahtlos auf die Instrumentenanzeige bringen. Die Insassen des Fahrzeugs sollen ihr “Fahrerlebnis” (O-Ton Apple) personalisieren können, indem sie unterschiedliche Designs für ihre Instrumentenanzeige auswählen. Da die Unterstützung für Widgets hinzukommt, sollen die Insassen Informationen von Wetter bis Musik direkt auf dem Dashboard des Autos auf einen Blick sehen können.
Bis dieses neue und tief in das Fahrzeug integrierte CapPlay aber tatsächlich zu den Auto-Besitzern kommt, wird noch einiges an Zeit vergehen. Denn Apple sagt, dass sukzessive erst ab Ende des Jahres 2023 bekannt gegeben werden soll, welche neuen Modelle diese tiefe Carplay-Integration unterstützen werden.
Die US-IT-Nachrichtenseite The Verge befragte einige Automobilhersteller wie BMW, Toyota, Ford, Daimler oder Polestar. Das Ergebnis: Die Auto-Bauer evaluieren derzeit bestenfalls die Unterstützung des neue Carplay. Doch konkrete Pläne für dessen baldige Integration gibt es offensichtlich bei keinem einzigen Hersteller. Zumal Apple auf mächtige Konkurrenten trifft wie Android Automotive von Google . Letzteres nutzt beispielsweise Polestar bereits in seinen Fahrzeugen.
Inhaltsverzeichnis
- Fazit zu Apple Carplay
- Systemvoraussetzungen für Auto und iPhone
- So verbinden Sie iPhone und Auto
- So starten Sie Carplay
- Funktionsweise
- Sprachsteuerung für Carplay: Siri
- Bildschirmaufbau von Carplay auf dem Fahrzeug-Monitor
- Navigation: Apple Karten, Google Maps und mehr
- Unterhaltung: Carplay rockt den Wagen
- Browser, Youtube, Netflix
- Kalender, Office, Mail
- Telefonie, SMS, iMessage, Whatsapp
- Carplay lässt sich günstig nachrüsten
- Alle Einzeltests zu Carplay: Audi, BMW, VW etc.
- Alternativen zu Carplay
Fazit zu Carplay: Gefällt uns gut, entwickelt sich aber nur langsam
Sichere Benutzung des iPhones, bekanntes intuitives Bedienkonzept, bewährte Sprachsteuerung (“Hey Siri”) – das alles macht Carplay möglich. Carplay bietet einen erheblichen Mehrwert und mehr Sicherheit, denn dank Siri kann man wesentliche Funktionen wie Telefonate oder Navigation nur per Sprache steuern. Die Hände des Fahrers bleiben am Lenkrad und sein Blick weitgehend nach vorne gerichtet.
Besonders die Bereiche Telefonie, SMS-Management und Musik sowie Navigation machen mit Siri und Carplay richtig Spaß. Mails lassen sich dagegen nicht innerhalb von Carplay bedienen.
Einen Kritikpunkt der Vergangenheit entschärft Apple zunehmend: Apple lässt immer mehr Fremd-Apps für Carplay zu, im Frühjahr 2023 kommt beispielsweise Uber hinzu. So kann man längst alternative Navigations-Apps wie Google Maps, Waze, TomTom sowie Whatsapp als Messenger nutzen. Damit können sich viele Fahrer ein teures Infotainmentsystem ab Werk sparen.
Richtig cool ist die Kombination aus Wireless Carplay und Wireless Charging, wie es BMW und Mini als erste eingeführt haben. Damit kann das iPhone in der Jackentasche bleiben und der Fahrer erspart sich das Gefummel mit dem Kabel. Ein besonders großer Touchscreen, wie beispielsweise in BMW 740i, Porsche Panamera 4 oder VW Touareg steigern den Spaß mit Carplay noch etwas mehr.
Dank relativ preiswerter Nachrüstlösungen können Sie Carplay auch in einem älteren Fahrzeug nutzen.
Pro
- Einfache Koppelung zwischen iPhone Fahrzeug
- Vom iPhone gewohnte Apps und Bedienung auch im Auto. Keine Eingewöhnung nötig.
- Intuitiv bedienbar
- Größerer Bildschirm als auf dem iPhone
- Bekannte Sprachsteuerung
- Carplay-Updates mit neuen Funktionen bekommt man über das iPhone. Die Fahrzeugsoftware muss also nicht aktualisiert werden
Contra
- Begrenzter Funktionsumfang, noch kein Zugriff auf PKW-Funktionen wie Heizung oder Klimaanlage
- Nur begrenzte Anzahl an Apps
- Akku des iPhones wird belastet
- Mobilfunkvertrag des iPhones belastet
Fahrzeug: Das in Ihrem Auto verbaute Infotainmentsystem muss Carplay unterstützen. Grundsätzlich bieten alle gängigen Automobilhersteller (ausgenommen Tesla! Stand April 2023) die Integration von Apple Carplay an. General Motors soll angeblich den Ausstieg aus Carplay bei seinen kommenden Elektro-Autos planen (Stand April 2023). Stattdessen will GM auf ein Android-basiertes Infotainmentsystem setzen. Der Chevrolet Blazer mit Modelljahr 2024 soll der erste GM ohne Carplay-Support sein. Für den deutschen Automarkt ist das irrelevant. Laut The Verge plant aber kein einziger weiterer Automobilhersteller die Abkehr von Carplay.
Unterschiede gibt es aber bei der Unterstützung für wireless Carplay; bei vielen Herstellern müssen Sie das iPhone also noch per Kabel mit dem Infotainmentsystem des Fahrzeugs verbinden. Die Option für (wireless) Carplay wird meist zusammen mit der Unterstützung für Android Auto als aufpreispflichtiges Erweiterungspaket für das Infotainmensystem Ihres Autos angeboten.

Bei einigen wenigen Automobil-Produzenten ist Carplay aber auch standardmäßig im Infotainmentsystem des Autos enthalten.
iPhone: Ihr iPhone muss mindestens ein iPhone 5 oder neuer sein. Darauf sollte möglichst das neueste iOS installiert sein.
So verbinden Sie iPhone und Auto
- Entweder über das Lightningkabel (das ist derzeit bei den meisten Automobilherstellern der Standard). Verwenden Sie hierzu am besten das Originalkabel von Apple.
- Per Bluetooth und WLAN. Dieses Carplay wireless hat BMW (mit Mini) in der zweiten Jahreshälfte 2016 als weltweit erster Hersteller eingeführt.Bis heute steht Carplay wireless nicht bei allen Fahrzeugherstellern zur Verfügung; wireless Carplay bekommen Sie aber beispielsweise auch bei den neuesten Fahrzeuggenerationen von Audi (mit dem MIB2+) und teilweise auch bei Mercedes-Benz sowie im Porsche Taycan. In den neueren Taycans hat Porsche Carplay wireless ab Werk implementiert. Per Gratis-Software-Update bekommen seit März 2021 aber auch ältere Taycans (Modelljahr 2020) wireless Carplay. Allerdings nicht via OTA, sondern bei einem Werkstattaufenthalt. Der Mustang E-Mach ist der erste Ford mit wireless Carplay.
So starten Sie Carplay
Sie müssen Ihr iPhone in jedem Auto ein einziges Mal am Infotainmentsystem anmelden und Carplay für die Benutzung auswählen. Danach merkt sich das Auto Ihr iPhone. Von da an ist die Benutzung von Carplay denkbar einfach.
- Kabel einstecken: In der Regel reicht es, wenn Sie das iPhone per Lightning-Kabel mit dem USB-Port des Infotainmentsystems verbinden. Das Infotainmentsystem erkennt das iPhone automatisch und startet dann Carplay.
- Kabellos nur mit WLAN und Bluetooth: Bei Fahrzeugen mit wireless Carplay – also zum Beispiel in BMWs – erkennt das Fahrzeug das iPhone immer, sobald es sich im Wagen befindet und WLAN und Bluetooth auf dem iPhone aktiviert sind. Carplay steht dann nach wenigen Sekunden automatisch zur Verfügung.

Funktionsweise
Carplay „spiegelt“ die Bedienoberfläche des iPhones samt den unterstützen Apps via H.264-Videostream auf den größeren Bildschirm des Wagens. Die Carplay-Oberfläche ist für die Bedienung auf dem Fahrzeug-Display optimiert, außerdem steht Siri als Sprachsteuerung bereit. Apps, die nicht kompatibel zu Carplay sind, zeigt der Fahrzeugbildschirm gar nicht erst an.

©Apple
Die gesamte Rechenleistung und alle Funktionen (Sprachsteuerung, Navigation, Musikstreaming etc.) liefert das iPhone. Über dessen SIM-Karte läuft auch der komplette Internet-Traffic, den Carplay verursacht!
Die Bluetooth-Koppelung wird nur für Telefonate benötigt. Die Datenverbindung (also zum Beispiel für Musikstreaming, Navigation und Whatsapp) läuft dagegen über das Lightning-Kabel beziehungsweise bei wireless Carplay über WLAN. Ist die Wireless-Carplay-Verbindung eingerichtet und schaltet man dann Bluetooth auf dem iPhone ab, so funktioniert Carplay weiterhin und spielt zum Beispiel Lieder vom iPhone ab. Unterbricht man dagegen die WLAN-Verbindung, so stoppt Carplay sofort. Ohne WLAN also kein wireless Carplay. Aktiviert man WLAN dann wieder auf dem iPhone, so steht Carplay nach einigen Sekunden Wartezeit wieder zur Verfügung.
Wenn Sie wireless Carplay nutzen, können Sie das iPhone in der Jackentasche lassen und trotzdem Carplay verwenden. Idealerweise legen Sie das iPhone aber im Auto in eine Lademulde zum kabellosen Aufladen nach dem Qi-Standard.

In einem schon länger zurückliegenden Test zeigte sich, dass der durchgehende Betrieb von wireless Carplay den Akku nicht sehr belastet. Zumindest so lange man auf die Navigation mit Apple Karten verzichtet. Als wir unsere Fahrt mit dem iPhone 6 begonnen haben, war dessen Akku zu 100 Prozent aufgeladen. Wir haben während der Fahrt durchgehend wireless Carplay genutzt und nahezu ununterbrochen über Apple Music Lieder von unserem iPhone abgespielt. Nach 1 Stunde und 15 Minuten Fahrtzeit zeigte die Akku-Ladung noch 95 Prozent. Unser iPhone 6 hatte also nach 1.15 h Dauereinsatz von wireless Carplay mit Apple Music nur knapp fünf Prozent Akku-Ladung eingebüßt.
Nichtsdestotrotz können Sie das iPhone natürlich auch weiterhin per Lightning-Kabel an eine Bordsteckdose im BMW anschließen, um es aufzuladen. Nur fließen durch das Lightningkabel eben nur Strom, aber keine Daten, wenn sie das iPhone via wireless Carplay mit dem Auto verbunden haben.
Warum nicht nur das Infotainmentsystem des Autos verwenden?
Sie können ein iPhone in einem PKW natürlich auch ohne Carplay nutzen. Praktisch mit allen modernen PKW-Infotainmentsystemen lässt sich das iPhone via Bluetooth verbinden ; das klappt erfahrungsgemäß sogar mit sehr einfachen Basissystemen. Danach können Sie zumindest über das iPhone telefonieren und Musik vom iPhone über die Lautsprecher des Fahrzeugs streamen. Bei vielen Infotainmentsystemen stehen auch noch weitere Funktionen wie Kurznachrichtenversand oder die Nutzung ausgewählter Internetdienste sowie Siri zur Verfügung.
Doch die Bedienung erfolgt dabei immer über das Infotainmentsystem des PKWs, mit dem Sie sich erst vertraut machen müssen und das sich mitunter nicht so intuitiv wie ein Smartphone bedienen lässt. Diese Eingewöhnung entfällt bei Carplay: Mit Carplay finden Sie sich sofort in jedem fremden Auto zurecht und können ohne Zeitverlust Navigation, Unterhaltung oder Telefonie verwenden.
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Sie nutzen für Carplay folgende Bedienelemente:
- den Fahrzeug-Touchscreen (nur bei deutlich älteren Audi- (ohne MIB 2+) und Mercedes-Benz-Fahrzeugen gibt es noch Carplay ohne Touchscreen. Dort benutzen Sie den Controller auf der Mittelkonsole zur Bedienung. Diese Controller können Sie optional zwar auch bei BMW verwenden, dort ist aber immer auch Touch verfügbar)
- die klassischen Dreh- und Druckknöpfe des Infotainmentsystems
- die Lenkradtasten
- Mikrofon und Lautsprecher des Autos
- Apples Sprachassistentin Siri. Siri funktioniert in Carplay genauso wie direkt auf dem iPhone.
Carplay auf dem iPhone-Bildschirm konfigurieren
Unter „Einstellungen, Allgemein, Carplay“ auf dem iPhone sieht man seit iOS 10, welche Apps auf dem jeweiligen Fahrzeug für Carplay zur Verfügung stehen. Vor allem aber kann man im Einstellungsmenü des iPhones einige Apps wie iBooks und Podcasts vom Carplay-Bildschirm entfernen (ausgenommen sind jedoch die Telefon-App, Musik, Karten und Nachrichten).

Von dieser Übersicht mit der Konfigurationsmöglichkeit abgesehen spielt der Bildschirm des iPhones während der Benutzung von Carplay keine Rolle. Das iPhone zeigt aber weiterhin seinen Bildschirm an und lässt sich auch bedienen, der Bildschirm wird während der Benutzung also nicht abgeschaltet (bis iOS 12 blockierte Carplay während der Benutzung den iPhone-Bildschirm).
Entwicklung von Carplay und Konkurrenzumfeld
Apple stellte Carplay im März 2014 auf dem Genfer Autosalon vor. Im Rahmen eines Updates für iOS 7 stand Carplay dann erstmals den Benutzern zur Verfügung. Voraussetzung war ein iPhone 5 oder jünger. Seit iOS 10 unterstützt Carplay auch kleine Mini-Bildschirme im Cockpit vor dem Fahrer, sofern der Automobil-Hersteller das vorsieht. Dort können beispielsweise Abbiegehinweise angezeigt werden. Ebenfalls seit iOS 10 soll Carplay auf Widescreen-Bildschirmen besser angezeigt werden. BMW wiederum integriert die Abbiegepfeile einer auf Carplay laufenden Navigation sogar in sein Head-Up-Display.
Carplay, Android Auto, Mirrorlink – das Konkurrenzumfeld
Derzeit gibt es zwei Schnittstellen für die Integration von Smartphones in das Infotainmentsystem moderner PKWs: Carplay von Apple für die Einbindung von iPhones sowie Android Auto für die Einbindung von Android-Smartphone. Das ältere Mirrorlink, mit dem man ebenfalls Android-Smartphones mit dem Auto verbinden kann/konnte, spielt keine Rolle mehr.
Von Carplay unterstützte Apps
Apple lässt nur eine begrenzte Anzahl von Apps für Carplay zu. Unter den Drittanbieter-Apps sind vor allem Whatsapp, Skype, Google Maps, Waze und Tomtom zu erwähnen, die Carplay unterstützt. Im Frühjahr 2023 kommt auch Uber zumindest in den USA dazu.
Sprachsteuerung für Carplay: Siri
Die Touchbedienung funktioniert zwar sehr gut, hat aber den Nachteil, dass man dafür den Blick vom Verkehrsgeschehen abwenden und auf den Bildschirm schauen muss. Deshalb sollten Sie aus Gründen der Verkehrssicherheit möglichst Siri zur Bedienung von Carplay verwenden.

Siri starten Sie – je nach Fahrzeugaustattung – auf unterschiedliche Arten:
- Durch einen langen Druck auf die Home-Taste links unten im Carplay-Bildschirm des PKWs
- Durch den Weckruf „Hey Siri“. Mit „Hey Siri” können Sie Siri für jede zu Carplay kompatible App direkt und ohne Umwege starten. Das klappt auch mit Navigations- und Musik-Apps von Drittanbietern. Siri nutzt dafür das im Auto eingebaute Mikrofon. Die Sprachausgabe erfolgt über die Lautsprecher des Autos.
- Bei einigen Fahrzeugen: Durch einen langen Druck auf die Sprachsteuerungstaste auf dem Lenkrad des Autos.
- Bei Nachrüstlösungen durch das Anschließen das iPhones an die Nachrüstlösung und dem Entsperren des iPhones
Tipp: Falls Sie „Hey Siri“ nutzen wollen, aktivieren Sie diese Einstellung vor dem Losfahren in Ihrem iPhone unter “Einstellungen, Siri”.
Siri regelt sofort die Lautstärke des Radios herunter, sobald man die Sprachsteuerung aktiviert, zum Beispiel um eine SMS zu versenden. Hat man die Nachricht verschickt, wird das Radio wieder auf laut geschaltet.

Siri bietet via Carplay grundsätzlich den gleichen Funktionsumfang wie auf dem iPhone: Mit Siri kann der Fahrer Anrufe entgegennehmen und starten, Sprachnachrichten und Whatsapp während der Fahrt diktieren und abschicken und auch Lieder abspielen lassen. Letztere wahlweise von der Playlist des iPhones oder von verschiedenen Webradio-/Musik-Streaming-Anbietern.
Oder lassen Sie sich von Siri den Wetterbericht für eine beliebige Stadt vorlesen, den Geburtstag einer bekannten Persönlichkeit recherchieren, Ihre Termine für den nächsten Tag vorlesen (aus Ihrem Kalender), eingegangene Nachrichten vorlesen oder einen Anruf starten. Man kann Siri problemlos einen Kalendereintrag vornehmen lassen. Und natürlich können Sie mit Siri auch eine Navigation auf der Karten-App starten. Zudem sagt Siri, wie die Verkehrslage auf der gewünschten Route ist, wenn man sie danach fragt.
Mobilfunkverbindung und Spracherkennung: Die Leistungsfähigkeit von Siri – sprich: Erkennungsquote und Reaktionszeit – hängt maßgeblich von der Qualität der Mobilfunkverbindung ab. Mit Edge-Tempo geht nichts. So richtig rund funktionierte Siri im Test nur mit einer LTE-Verbindung. Ist die Verbindung schlechter, reagiert Siri nicht nur langsamer, sondern versteht Sie oft auch falsch.
Dieser Aspekt spielt im Auto eine besonders große Rolle, weil die Qualität der Mobilfunkverbindung ständig schwankt. Jeder Tunnel zum Beispiel lässt Siri deutlich langsamer werden. Zudem steigt dann die Fehlerquote bei der Erkennung.
Bildschirmaufbau von Carplay auf dem Fahrzeug-Monitor
Nach dem Start präsentiert sich der Homescreen von Carplay auf allen Fahrzeugen aller Hersteller mit dem gleichen Homescreen. Wenn man also Carplay einmal genutzt hat, findet man sich sofort wieder zurecht, auch wenn man das Fahrzeug wechselt. Der einzige Unterschied von Fahrzeug zu Fahrzeug ist die Bildschirmgröße und davon abhängig, wie Carplay diesen für die Multiscreenansicht nutzt.

Der erste Homescreen/Startbildschirm zeigt immer die Kartenapp im Zentrum und im rechten Display-Drittel stehen noch Buttons zum Starten der Sprachsuche sowie zur Bedienung des Medienplayers zur Verfügung. Für den Kalender findet sich ebenfalls noch ein kleiner Ausschnitt, der den letzten Kalendereintrag anzeigt. Startet man dagegen eine andere App, so belegt diese den kompletten Bildschirm.
Wischt man weiter, dann kommt die nächste Bildschirmseite mit großen Icons für jede Carplay-kompatible App. Wenn man zusätzlich zu den von Apple selbst stammenden Carplay-kompatiblen Apps auch einige Carplay-taugliche Apps von Drittanbietern auf dem iPhone installiert hat, wie Whatsapp, Google Maps, Spotify, Stitcher oder TuneIn Radio, dann hat man zwei solcher Übersichtsseiten. Zwischen allen Seiten kann man durch eine Fingerwischbewegung bequem wechseln.

Auf der ersten Übersichtsseite finden sich immer die Icons für Telefonie, Musik vom iPhone/Apple Music, Karten-App und Nachrichten sowie die Hörbuch-App. Dazu kommt noch ein Icon, mit der man die aktuelle Musikquelle (“Jetzt läuft”) aufrufen kann. Die Automobil-Hersteller sowie die Hersteller von Nachrüstlösungen binden zudem ein eigenes Icon ein, das auf den Startbildschirm zurückführt. Aber auch Dritt-Anbieter-Apps wie Audible und TuneIn legen hier ihre Icons ab.

Intuitive und übersichtliche Oberfläche
Der Carplay-Bildschirm ist aufgeräumt und erfreut das Auge des Betrachters mit großen übersichtlichen Schaltflächen und angenehmer Optik. Alle Schaltflächen lassen sich gut mit dem Finger treffen. Über den Homebutton links unten kommt man immer und von jedem Bildschirm zurück zum Startbildschirm. Ein kurzer Druck auf den Homebutton bringt einen zum Startbildschirm zurück, ein langer Druck startet Siri.

Oberhalb des Homebutton befinden sich am linken Bildschirmrand die Icons für die drei zuletzt geöffneten Apps. Über diese Icons können Sie mit einem Fingertipp zu diesen letztgenutzten Apps wechseln. In dieser linken Randleiste finden Sie außerdem noch die Uhrzeit und die Anzeige der Qualität der Mobilfunkverbindung.
Navigation: Apple Karten, Google Maps und mehr
Standardmäßig navigieren Sie mit der Apple-Karten-App. Diese nutzt die exakten Echtzeitverkehrslageinformationen von Tomtom. Einen Offline-Modus wie Google Maps besitzt die Apple-Karten-App nicht, sie lädt also nicht nur die Verkehrslageinformationen, sondern auch das Kartenmaterial fortlaufend von den Apple-Servern herunter. Bei regem Gebrauch der Karten-App kann das monatliche Frei-Volumen des Mobilfunkvertrags schnell aufgebraucht sein. Danach surfen Sie nur noch mit deutlich gedrosseltem Tempo oder müssen extra zahlen. Und im Ausland außerhalb der EU drohen auch noch Roamingkosten. In abgelegenen Regionen mit schlechter oder überhaupt keiner Mobilfunkverbindung funktioniert die Karten-App nicht (was in unserem Test aber nur selten und nur für ganz kurze Zeit der Fall war und die Navigation nicht entscheidend behinderte).

© macrumors.com/2020/12/06/waze-carplay-dashboard-goes-live/
Solide Navigation: Die Navigation selbst funktioniert einwandfrei, inklusive gesprochenen und angezeigten Abbiegehinweisen und einer zoombaren Kartenansicht. Die Apple-Karten-App bietet typische Navigations-Funktionen wie Turn-by-Turn und Verkehrslage-Informationen. Die Kartendarstellung ist übersichtlich, das Routing exakt. Bei der Navigation haben Sie die Wahl zwischen 2D- oder 3D-Ansicht. Die Karte kann man mit dem Finger verschieben und zoomen. Alternativrouten werden automatisch zur Auswahl angezeigt, die gewünschte Route kann man mit dem Finger antippen und auswählen.

Ihre Ziele sprechen Sie entweder mir Siri auf – wofür aber eine gute LTE-Verbindung erforderlich ist – oder geben Sie auf dem Touchscreen ein.
Dom, Plärrer, Tankstellen – kein Problem: Gut klappte die Zieleingabe bei Sehenswürdigkeiten, zum Beispiel bei einem Dom in einer fremden Stadt – hier lotste uns Siri zur richtigen Adresse. Ebenso kannte Siri den Nürnberger Plärrer. Und ruck, zuck lotste uns Siri zur nächstgelegenen Tankstelle. Die Tankstellensuche klappte an verschiedenen Orten einwandfrei. Und das alles nur per Sprachbedienung – top.
Cool: Eine auf dem iPhone gestartete Navigation wird beim Einstecken des Lightning-Kabels nahtlos auf Carplay fortgesetzt. Man kann Siri auch fragen, wo man gerade ist. Siri liefert dann nicht nur den Straßennamen, sondern öffnet auch gleich eine Karte.
Man kann sich von Siri auch ab und zu die voraussichtliche Ankunftszeit ansagen lassen: „Hey Siri, Ankunftszeit?“ Das klappte im Test unkompliziert. In diesem Zusammenhang auch interessant: Den Wetterbericht für einen gewünschten Standort liest Siri auf Wunsch sofort vor.
Abbiege-Hinweise im Cockpit oder Head-Up-Display direkt vor dem Fahrer: Die Apple-Karten-App ermöglicht sogar Turn-by-Turnanweisungen im Kombi-Instrument oder im Head-Up-Display direkt im Sichtfeld des Fahres, falls das Fahrzeug das technisch unterstützt. Das ist zum Beispiel bei BMW der Fall: BMW M340i mit OS 7 im Test – iPhone als Schlüssel, wireless Android Auto, Dashcam.
Wo wurde das Auto geparkt: Die Karten-App Nutzer kann zudem proaktiv daran erinnern, wo das geparkte Auto steht. Das Ganze funktioniert nur, wenn das eigene Auto mit Carplay ausgerüstet ist. Verliert das iPhone die Verbindung zu dem System, merkt sich es automatisch den Ort in der Karten-App. Kurz danach schickt das iPhone eine Benachrichtigung, hier kann man noch die zusätzlichen Infos wie die genaue Parkplatz-Nummer oder den Stockwerk im Parkhaus eintragen.

Alternative Navigations-Apps
Seit iOS 12 können Sie auch Navigationslösungen von Drittanbietern verwenden: Google Maps, Waze, Tomtom Go Navigation und Sygic GPS Navigation stehen zur Wahl. Der große Vorteil: Tomtom und Sygic ermöglichen eine komplette Offline-Navigation, das heißt, das Kartenmaterial wird vollständig auf das iPhone heruntergeladen. Und bei Google Maps können Sie vor Fahrtantritt zumindest ausgewählte Kartenabschnitte herunterladen und dann damit ebenfalls offline navigieren.

©Apple
Im weiteren Sinne in den Bereich Navigation gehört auch die App Easy park, die seit Februar 2021 kompatibel zu Carplay ist.
Unfälle, Gefahren und Radarfallen melden
In den USA testet Apple in iOS 14.5 Beta eine neue Funktion in Apple Karten, mit der die Benutzer Unfälle, Gefahren und Radarfallen melden können.
Diese neue Apple-Karten-Funktion soll auch innerhalb von Carplay auf dem großen Bildschirm des PKWs zur Verfügung stehen. Ob und wann dieses Feature aber auch nach Deutschland kommt, ist – auch wegen der rechtlichen Rahmenbedingungen (Radarwarner sind in Deutschland verboten) – unbekannt.
Unterhaltung: Carplay rockt den Wagen
Carplay unterstützt diverse Musik-Streaming-Dienste, darunter Spotify, Stitcher, Audible und TuneIn Radio, vor allem aber Apple Music. Webradio konnten wir perfekt über die TuneIn-App von unserem iPhone hören. Carplay unterstützt auch Youtube Music (ehemals Google Play Music): Dazu müssen Sie auf Ihrem iPhone die App Youtube Music installieren.
Bei der Apple-Music-App gibt es Licht und Schatten. Grundsätzlich konnten wir mit dem Befehl „Hey Siri, Musik“ die App starten und sie spielte auch gleich Musik ab. Doch bis wir zu unserem gewünschten Lied durchgedrungen sind, kostete es mitunter einige Zeit. Die dadurch verursachte Ablenkung ist im morgendlichen dichten Verkehr auf dem Mittleren Ring von München nicht unbedingt ein Beitrag zur Steigerung der Verkehrssicherheit. So konnten wir zwar zu den Playlists wechseln, doch die definitiv vorhandene Playlist “Best of” erkannte Siri via Carplay nicht.

Das Erkennen einzelner Musiktitel klappte dagegen großenteils gut. Wir konnten Siri Musiktitel nennen, die Carplay dann auch sofort abspielte. Mitunter kam es aber vor, dass Siri zwar den Musiktitel erkannte, dann aber die gerade laufende Playlist verließ und den Musiktitel aus einer anderen Quelle abspielte – beispielsweise statt von den auf unserem iPhone gespeicherten MP3s die Version von Apple Music. Die dann allerdings nicht die von uns gewünschte Variante war.
Außerdem konnten wir mit Hilfe von Siri Lieder jederzeit anhalten und auch zum nächsten Titel vorspulen. Wobei sich diese Funktionen über die großen Schaltflächen auf dem Touchscreen des Fahrzeugs schneller ansteuern lassen; dafür ist Siri nicht die beste Lösung.

Alles in allem war die Bedienung des Bereichs Musik über Siri langsamer und mit mehr Fehlern behaftet als über die gut umgesetzte Touchbedienung. Letztere fällt dank der großen Schaltflächen auf dem Fahrzeug-Bildschirm relativ leicht.
Neben Musik, Podcasts und Hörbüchern können Die zum Beispiel Nachrichten mit der n-tv-App empfangen. Damit können Autobesitzer die n-tv Audio-Nachrichten, Podcasts und Talks hören.
Browser, Youtube, Netflix
Über Carplay können Sie keinen Browser nutzen. Videostreamingdienste unterstützt Carplay ebenfalls nicht.
Kalender, Office, Mail
Eine Office-Lösung fehlt, selbst ein Mailclient ist nicht vorhanden. Sie können also zwar Anrufe via Carplay starten und Kurznachrichten lesen und verschicken, aber keine Mails aufsprechen.
Carplay ermöglicht aber den Zugriff auf die Kalender-App und zeigt zudem Ihre nächsten Termine an. Das klappt im Test gut.
Telefonie, SMS, iMessage, Whatsapp
Telefonate lassen sich problemlos mit Siri via Carplay starten. Wenn Sie einen Anruf tätigen, können Sie wahlweise die Nummern in einem Rutsch aufsprechen oder einen Kontakt aus dem Telefonbuch des iPhones anrufen lassen oder aber die Nummer auch per Ziffernblock eintippen. Auch Facetime-Anrufe sind möglich, sofern zu einem Kontakt ein Facetime hinterlegt ist.
Geht ein Anruf ein, während Apple Music ein Lied abspielt, dann unterbricht Carplay die Musik für den eingehenden Anruf. Ebenso blendet Carplay eine laufende Navigation auf der Apple-Kartenapp für einen eingehenden Anruf aus; die Navigation läuft aber im Hintergrund weiter.

Ebenso unkompliziert konnten wir Kurznachrichten (SMS, iMessages, Whatsapp ) über Siri und Carplay diktieren und verschicken. Siri liest zudem eingegangene Kurznachrichten einwandfrei vor, die man direkt per Sprachbefehl beantworten kann. Dazu diktiert man den Text der Nachricht und verschickt sie dann. SMS/iMessages/Whatsapp-Nachrichten kann man an Nummern oder Einträge aus dem Telefonbuch senden. Hat man eine Nachricht aufgesprochen, kann man sie sich zur Sicherheit nochmal vorlesen lassen und nachträglich nochmal korrigieren. Oder eben abschicken lassen. Tastatureingaben sind dafür nicht erforderlich, alles geht über Siri. Das Verschicken von Nachrichten klappte im Test selbst bei lauten Fahrgeräuschen super.

Wenn man den Menüpunkt Nachrichten wählt, liest einem Siri nicht nur die Voicemails vor, also die Nachrichten auf der Mailbox des iPhones, sondern auch alle Nachrichten, die Apps auf dem iPhone geschickt haben. In unserem Beispiel gab es eine Nachricht von der Sternenatlas-App, die auf ein astronomisches Ereignis hinwies. Ebenso kann man sich Kurznachrichten vorlesen lassen.
Whatsapp: Carplay zeigt einen Hinweis auf eine eingehende Whatsapp an, Siri bietet dann an deren Inhalt vorzulesen und danach zu antworten. Das Vorlesen lassen der eingegangenen Whatsapp-Nachrichten klappt einwandfrei, auch auf Nachrüstlösungen.
Carplay zeigt aber nicht die Whatsapp angehängten Bilder oder Videos an. Auch nicht im Stand bei abgestelltem Motor. Siri weist nur daraufhin, dass ein Bild angehängt ist.
Die bisherigen Whatsapp-Chat-Verläufe können wir in Carplay nicht einsehen. Wir sehen immer nur die Whatsapp-Nachrichten, die auf unserem iPhone eintreffen, während es mit Carplay verbunden ist.

Nachrichten-Sperre: Das iPhone zeigt seit iOS 11 keine eingehenden Nachrichten an, wenn es unter anderem durch die Bluetooth-Koppelung erkannt hat, dass es sich in einem fahrenden Auto befindet („Do Not Disturb While Driving”-Modus). Damit soll die Ablenkungsgefahr für den Fahrer reduziert werden. Der iPhone-Besitzer kann diese Funktion aber abschalten. Sie finden diese Option unter “Einstellungen, Nicht stören, Beim Fahren nicht stören”.
Carplay lässt sich günstig nachrüsten
Nachrüstung durch Dritt-Anbieter: Festeinbau
Lange Zeit gab es Nachrüstlösungen nur für die DIN-Schächte im Armaturenbrett. Man ersetzt dann also das vorhandene Autoradio durch ein Gerät mit Carplay. Idealerweise ist ein Doppel-DIN-Schacht vorhanden, weil dann die Nachrüstlösung komplett in den Schlacht passt. Ist dagegen nur ein DIN-Schacht vorhanden, dann muss man eine Nachrüstlösung mit ausfahrbarem Bildschirm kaufen. Solche Nachrüstlösungen finden Sie beispielsweise auf Amazon und in unterschiedlichen Preisklassen , wie man auch hier sowie in unserem Preisvergleich sieht.
Carplay-Nachrüstlösungen im Preisvergleich
Carplay-Nachrüstlösungen auf Amazon
Sony XAV-AX3005DB im Test: Autoradio mit Carplay, Android Auto und DAB+
Alpine iLX-F903D: Carplay, Android Auto, DAB+ & 9-Zoll-Display nachrüsten
Tipp: Falls bei einer Nachrüstlösung für Carplay in der Karten-App das Icon für die Zieleingabe per Touchscreen nicht angezeigt wird, sollten Sie prüfen, ob gegebenenfalls das entsprechende (grüne) Kabel mit Handbremse beziehungsweise Masse verbunden ist (ein Leser gab uns diesen Hinweis). Denn einige Carplay-Nachrüstlösungen wie beispielsweise das Pioneer AVH-Z5000DAB erkennen anhand der Handbremsstellung, ob der Wagen steht oder fährt. Und das Tastatureingabe-Icon blenden sie nur bei stehendem Fahrzeug ein.
Nachrüstung durch Dritt-Anbieter: Saugnapf-Lösung
Doch egal ob DIN-Schacht oder Doppel-DIN-Schacht, in jedem Fall ist hierfür Basteln angesagt. Obendrein besitzen moderne Autos oft gar keinen DIN-Schacht mehr – in diesem Fall entfällt diese Nachrüstmöglichkeit ohnehin. Doch seit einiger Zeit gibt es eine günstige und bequem nachzurüstende Alternative: Nachrüstlösungen mit Saugnapflösungen oder ähnlichen Befestigungstechniken, die zum Anbringen auf dem Armaturenbrett oder an der Windschutzscheibe gedacht sind. Das Ganze ähnelt also einem PND/Stand-Alone-Navigationsgerät, wie man es beispielsweise von Tomtom oder Garmin kennt.
Carplay einfach und günstig nachrüsten: So geht’s
Carpuride im Test: Carplay und Android Auto im Auto kinderleicht nachrüsten
Die meisten dieser Geräte haben einen 7-Zoll-Touchscreen, unterstützen zusätzlich auch Android Auto und verbinden sich via Bluetooth mit dem Smartphone. Die Soundausgabe über die Lautsprecher des Autos ist meist möglich, indem man das Carplaygerät entwedere via FM oder über das mitgelieferte AUX-Kabel mit dem Autoradio koppelt (prüfen Sie vor dem Kauf, ob Ihr Autoradio eine AUX-Buchse besitzt). Einige wenige Modelle integrieren zusätzliche eine Rückfahrkamera, was allerdings den Einbauaufwand deutlich erhöht. Unterschiede gibt es bei der Ausführung der Halterung sowie bei der Anbringung der Anschlussbuchsen. Wichtig: Wireless Carplay unterstützt unseres Wissens fast keine dieser Nachrüstlösungen, Sie müssen Ihr iPhone also fast immer per Lightningkabel anschließen. Allerdings wird der iPhone-Akku dann auch gleich aufgeladen. Hier einige Beispiele für Carplay-Nachrüstlösungen für Armaturenbrett und Windschutzscheibe:
Eleacc 7 Zoll für rund 297 Euro
Spedal All-In-One 5 Zoll mit integrierter Dashcam für rund 220 Euro
Carpuride 7 Zoll für 319 Euro (gegen Aufpreis auch mit Rückfahrkamera und in der teuersten Variante laut Hersteller auch mit wireless Carplay)
Aheycl 7 Zoll für rund 260 Euro
Corehan 7 Zoll für rund 175,49 Dollar (US-Import zuzüglich Gebühren)
Koodea 7 Zoll für rund 300 Dollar (US-Import zuzüglich Gebühren)
Carpuride 7 Zoll für rund 200 US-Dollar (US-Import zuzüglich Gebühren)
Aphqua 7 Zoll für 349 Dollar (US-Import zuzüglich Gebühren)
Drivelink 7 Zoll für rund 200 Dollar (US-Import zuzüglich Gebühren)
Carpuride 7 Zoll für rund 300 Dollar (US-Import zuzüglich Gebühren)
Nachrüstung durch Auto-Hersteller
Mazda bietet für Gebrauchtwagen Carplay zur Nachrüstung an. Voraussetzung ist, dass in dem Neu- oder Gebrauchtwagen das Infotainmentsystem Mazda MZD Connect verbaut ist. Mazda führte MZD Connect erstmals mit dem Mazda 3 im Jahr 2013 an – ab dann soll sich Carplay also laut Hersteller nachrüsten lassen.
Die Umrüstung zur Nutzung von Apple CarPlay und Android Auto beinhaltet ein Softwareupdate sowie die Installation eines neuen USB-Hubs. Das Smartphone wird dann über Kabel mit dem neuen USB-Hub verbunden, kabelloses Carplay wird also nicht unterstützt.
Sie können Carplay wie auch das gesamte sonstige MZD Connect während der Fahrt über den Multi-Commander auf der Mittelkonsole oder per Sprachsteuerung bedienen. Die Bedienung per Touchscreen ist dagegen nur im Stand beziehungsweise bis zu 8 km/h Geschwindigkeit möglich. Diese Besonderheit hat Mazda schon immer bei seinem Infotainmentsystem MZD Connect gepflegt.
Die Kosten: Die Kosten der Integration von Carplay und Android Auto (den Support für beide Systeme gibt es nur im Paket) belaufen sich als Option für Neufahrzeuge auf 300 Euro und als Nachrüst-Kit auf 220 Euro zuzüglich Einbaukosten. Ein konkretes Beispiel: Für einen Mazda 3, Baujahr 2014, kommt der Einbau des Nachrüstkits insgesamt auf 350 Euro. Wobei nach den uns vorliegenden Informationen Mazda-Händler manchmal mit etwas günstigeren Einbau-Angeboten locken. Der Einbau dauert 1,5 bis 2 Stunden für einen Mazda 3, Bj. 2014.
VW schaltet nachträglich frei – gegen Bezahlung
Falls Sie einen relativ neuen Volkswagen fahren, lassen sich Carplay und Android Auto vielleicht nachträglich freischalten. Laut ADAC ist das bei den meisten Serien-Infotainmentsystemen von Fahrzeugen des Modularen Quer-Baukastens (MQB) ab Golf 7 möglich. Also Polo 6C, Passat B8, Skoda Octavia 5E und Superb etc. Die Freischaltung erfolgt in der Vertragswerkstatt. Voraussetzung ist ein Radio mit Touchscreen.
Nur per VCDS ist die Freischaltung bei Golf 7 und Konsorten dagegen nicht möglich, Sie müssen also definitiv in die Werkstatt. Das ändert sich erst mit dem Golf 8: Hier können Kunden die kostenpflichtige Freischaltung auch direkt aus dem Auto heraus veranlassen, sofern eine Kreditkarte hinterlegt ist. Mehr dazu lesen Sie hier relativ weit unten beim Stichwort “WE Upgrade”. Ähnliche nachträgliche Freischaltungen bieten auch Audi, BMW und Mercedes an.
Auto-Tests mit Carplay
Jetzt wissen Sie alles über Carplay. Doch wie gut haben die Automobil-Hersteller Carplay tatsächlich in Ihre Fahrzeuge integriert? Wir haben Carplay in zahlreichen Modellen getestet. Beachten Sie bitte: Die Tests sind unterschiedlich alt und spiegeln so unterschiedliche Entwicklungsstände von Carplay wider.
Alle Einzeltests mit Carplay
Test: Carplay im BMW M3401 – inklusive Test von Apple Carkey
Test: Carplay im BMW 740i – weltweit erster Wagen mit Wireless Carplay
Test: Carplay im VW Golf VII
Test: Carplay im Porsche Panamera 4
Test: Carplay im Porsche 718 Cayman
Test: Carplay in der Mercedes-Benz E-Klasse
Test: Carplay im VW Bus T6
Test: Carplay im Seat Ibiza Connect
Test: Carplay und kabelloses Aufladen im BMW 525d
Test: Carplay im Audi A4
Test: Carplay im Skoda Rapid Spaceback
Test: Carplay im VW Touareg mit Google Maps und Sygic Car Navigatio n
Test: CarPlay im Opel Astra
Test: Carplay im VW Amarok
Test: Wireless Carplay mit Wireless Charging im Mini Cooper
Test: Carplay im Volvo V90
Test: Carplay im Subaru XV
Test: Carplay im Honda Civic
T-Roc besitzt Carplay-Support
Test: Carplay im Mazda 6
Test: Carplay mit MBUX in der Mercedes A-Klasse
Test: Carplay im neuen 3er-BMW mit BMW Intelligent Personal Assistant
Test: Carplay im VW Bus T6.1
Carplay funktioniert im aktuellen VW Bus T6.1 wie gewohnt. Beim teuersten Infotainmentsystem Discover Pro bedienen Sie Carplay auf einem 9,2 Zoll großen Touchscreen mit 1280×640 Pixel Auflösung.
Carplay steht sowohl in der wireless-Variante als auch per Kabel zur Verfügung (Android Auto können Sie dagegen nur mit Kabel anschließen. Mirrorlink unterstützt das Discover Pro im VW Bus ebenfalls noch, doch dieses Infotainmentsystem spielt schon lange keine Rolle mehr).

Allerdings startet die Lenkradtaste immer den VW-Sprachassistenten und nie Siri. Siri können Sie also nur über den Home Button auf dem Touchscreen oder über den Sprachbefehl “Hey Siri” starten.
Ein beim Abstellen des Autos unterbrochenes Lied in Carplay wird beam Neustarten des Autos nicht automatisch wieder gestartet, sondern muss von Hand erneut gestartet werden. Es spielt dann aber an der unterbrochenen Stelle weiter.
Bei Carplay gibt es im VW Bus nichts zu meckern. Der Bildschirm lässt sich gut ablesen und reagiert flott auf Fingerbewegungen. Hinweis: Apple Carkey gibt es im VW Bus nicht.
VW Bus T6.1 im Test: Sprachsteuerung, Digital Cockpit, Navi & Carplay wireless
Test: Wireless Carplay mit HUD-Integration im BMW M340i
Wir haben das erweiterte BMW Operating System 7 in einem BMW M340i xDrive Touring getestet, wie es BMW seit Juli 2020 in allen Neu-Fahrzeugen ausliefert. Eine Besonderheit der Carplay-Integration: Navigationsanweisungen der Karten-App von Carplay werden im Head-Up-Display des BMW direkt im Sichtfeld des Fahrers dargestellt. Diese Navigationsanweisungen/Abbiegepfeile auf dem Head-Up-Display lassen auch bei direkter Sonneneinstrahlung auf der Windschutzscheibe perfekt ablesen. Zusätzlich sehen Sie diese Informationen auch noch auf dem Info-Display im Kombiinstrument.
Unseren ausführlichen Testbericht lesen Sie hier:
BMW M340i mit OS 7 im Test: iPhone als Schlüssel, wireless Android Auto, Dashcam
In diesem Fahrzeug steht aber nicht nur wireless Carplay zur Verfügung, sondern erstmals auch Apple Carkey:
Apple Carkey im Test: BMW mit iPhone öffnen und losfahren (“BMW Digital Key”)
Weltpremiere: Erster Test von wireless Carplay – im BMW 740i
BMW kam spät. Dafür dann aber gleich richtig gut: Die Integration von Carplay ist nicht nur sehr gut gelungen, sondern funktioniert vom Start weg auch kabellos. Damit sind die Bayern einsame Spitze. Denn BMW war weltweit der erste Automobil-Hersteller, der kabelloses Carplay in seinen Fahrzeugen verbaut!

Wichtig: BMW bietet wireless Carplay in allen seinen Modellen an. Wenn Sie also jetzt ein neues BMW-Fahrzeug kaufen, dann fragen Sie den BMW-Händler nach wireless Carplay. Sie bekommen Carplay entweder in einem Connected-Paket oder gegen Einmalzahlung, alle Details lesen Sie hier.

Ein BMW 740i war unsere Testbasis. Normalerweise erkennt das Carplay-kompatible Infotainmentsystem eines Fahrzeugs ein iPhone, wenn man das Lightningkabel in den USB-Anschluss des Wagens einsteckt. Die zahlreichen Beispiele dafür von Audi, Daimler, Seat, Skoda und Volkswagen finden Sie in diesem Testberichte weiter unten. Im BMW dagegen starten Sie Carplay, indem Sie das iPhone in den Einstellungen von ConnectedDrive einmal für Carplay anmelden.

Wireless Carplay benötigt Bluetooth und WLAN
Dafür müssen WLAN und (!) Bluetooth aktiviert sein. ConnectedDrive stellt via Bluetooth die Verbindung zum iPhone her und erledigt darüber das Setup, die WLAN-Verbindung wird aber zusätzlich benötigt, um die großen Datenmengen zwischen iPhone und BMW zu übertragen. Ist die Wireless-Carplay-Verbindung eingerichtet und schaltet man dann Bluetooth auf dem iPhone ab, so funktioniert Carplay weiterhin und spielt zum Beispiel Lieder vom iPhone ab. Unterbricht man dagegen die WLAN-Verbindung, so stoppt Carplay sofort. Ohne WLAN also kein wireless Carplay. Aktiviert man WLAN dann wieder auf dem iPhone, so steht Carplay nach einigen Sekunden Wartezeit wieder zur Verfügung.

Bequemer geht es nicht
Sollten Bluetooth und/oder WLAN auf dem iPhone abgeschaltet sein, wenn Sie Carplay in ConnectedDrive starten, so fordert Sie das iPhone auf, beide Verbindungsarten zu aktivieren. Das Carplay-Menü finden Sie übrigens auf dem iPhone unter „Allgemein“.
Sobald das iPhone mit ConnectedDrive gekoppelt ist, steht es via Carplay zur Verfügung. Danach können Sie das iPhone zum Beispiel unter der Armlehne der Mittelkonsole ablegen oder noch besser ganz bequem einfach in der Jackentasche lassen. Eine Kabelverbindung ist ja nicht erforderlich, das oft umständliche Einstöpseln des Kabels entfällt.

Die fehlende Kabelverbindung von wireless Carplay hat bei älteren iPhones vor iPhone 8/X aber auch einen Nachteil: Das iPhone wird während der Fahrt nicht aufgeladen. In diesem Fall können Sie ein altes iPhone in eine Wireless-Charging-Hülle packen. Diese Hülle ist aber nicht sicherlich nicht jedermanns Sache ist, schließlich wertet sie die Optik des iPhones nicht gerade auf und macht das iPhone zudem größer und unhandlicher.

Im Test zeigte sich aber, dass der durchgehende Betrieb von wireless Carplay den Akku ohnehin nicht sehr belastet. Zumindest so lange man auf die Navigation mit Apple Karten verzichtet. Als wir unsere Fahrt mit dem iPhone 6 begonnen haben, war dessen Akku zu 100 Prozent aufgeladen. Wir haben während der Fahrt durchgehend wireless Carplay genutzt und nahezu ununterbrochen über Apple Music Lieder von unserem iPhone abgespielt. Nach 1 Stunde und 15 Minuten Fahrtzeit zeigte die Akku-Ladung noch 96 Prozent, die aber bereits wenige Sekunden nach unserer Ankunft und nachdem wir Carplay abgeschaltet hatten auf 95 Prozent umsprangen. Unser iPhone 6 hatte also nach 1.15 h Dauereinsatz von wireless Carplay mit Apple Music nur knapp fünf Prozent Akku-Ladung eingebüßt.

Nichtsdestotrotz können Sie das iPhone natürlich auch weiterhin per Lightning-Kabel an eine Bordsteckdose im BMW anschließen, um es aufzuladen. Nur fließen durch das Lightningkabel eben nur Strom, aber keine Daten.

Optik und Bedienung
ConnecedDrive blendet für Carplay ganz links auf dem Startbildschirm im BMW einen eigenen, etwas versteckt wirkenden Menü-Punkt ein. Sofern Sie aber gerade ein Lied von Apple Music abspielen, zeigt das Icon Media/Radio-Icon ganz links das Cover des gespielten Albums an.

Über den Menü-Punkt „Media/Radio“ können Sie jederzeit zwischen Carplay und anderen Unterhaltungsmedien wie zum Beispiel Radio (FM und DAB+) oder Bluetooth-Streaming wechseln. Das klappte im Test reibungslos. Sie können also kurz mal die aktuellen Nachrichten via Radio empfangen und dann wieder zu Apple Music zurückkehren.

Nützlicher Splittscreen
Das Infotainmentsystem ConnectedDrive verfügt über eine Splitscreen-Darstellung. Falls Sie diese aktivieren, sehen Sie links Carplay – entweder den Startbildschirm mit den Icons oder eine konkrete App wie Telefon, Music, Nachrichten oder Karten – und rechts daneben eine Information aus dem übrigen ConnectedDrive: Zum Beispiel eine laufende Navigation (wenn es sich dabei nicht um die Apple Karten-App handelt, sondern um die im BMW eingebaute Navigation) oder das Radio des BMWs. Top: Diese Split-Screen-Darstellung bietet perfekten Überblick, etwas vergleichbares stellt derzeit kein anderer Automobil-Hersteller zur Verfügung. Sie können also zum Beispiel auf dem linken Bildschirmteil verfolgen, welches Lied gerade Apple Music abspielt. Oder einen Anruf über Carplay und Ihr iPhone tätigen. Oder mit Siri eine Nachricht aufsprechen und verschicken. Und sehen gleichzeitig auf dem rechten Bildschirmteil die nächste Abfahrt für Ihre im Hintergrund laufende Navigation.

Sprachansagen und Apple Music harmonieren gut
Die Sprachansagen der Navigation blendet ConnectedDrive immer ein und lässt dafür immer kurz Apple Music verstummen. Sobald die Navigationsansage abgeschlossen ist, spielt Apple Music sein Lied weiter ab.

Tipp: Es macht durchaus Sinn für die Navigation die im BMW verbaute Lösung zu verwenden und nicht Apple Karten von Carplay. Weil Letztere fortlaufend Kartendaten aus dem Internet bezieht, was zu Lasten Ihres Mobilfunkvertrags geht. Sollten Sie sich aber vor Ort besonders gut orientieren wollen, so können Sie jederzeit die Karten-App als Ergänzung zur BMW-Navigation starten.
Bedienung von Carplay im BMW
Sie können Carplay auf vier verschiedene Weisen bedienen: Per Touch-Eingabe, über den iDrive-Controller auf der Mittelkonsole, per Siri-Sprachbefehl und teilweise auch über die Lenkradtasten. Diese vier Bedienkonzepte arbeiten super und ergänzen sich sehr gut. Typischerweise bedient der Fahrer Carplay mit einer Kombination aus Fingerdruck, Fingerwisch und Sprachbefehl an Siri. Sie können zwischen den einzelnen Apps und den Untermenüs, Musiktiteln und Telefonbuchkontakten aber auch mit dem iDrive-Controller navigieren und auswählen. Mit den Lenkradtasten können Sie außerdem die Lautstärke einstellen und mit einem langen Druck auf die Sprachsteuerungstaste rechts im Lenkrad Siri starten (ein kurzer Druck startet die serienmäßige Sprachsteuerung im BMW).
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass die neue Gestiksteuerung im BMW 7er auch für Carplay zur Verfügung steht. Allerdings ist diese Funktion noch nicht ganz so zuverlässig wie die die Bedienung per Lenkradtasten oder Drehknopf am Armaturenbrett.

Spitzen-Bildschirm
Der Bildschirm im BMW kann bei Carplay aus drei Gründen besonders überzeugen: BMW verbaute im Unterschied zu anderen Premium-Herstellern wie Audi oder Daimler von Anfang an einen Touchscreen. Das erleichtert die Bedienung von Carplay deutlich und macht dieses im BMW deutlich intuitiver als in älteren Fahrzeugen von Audi oder Mercedes. Zweitens reagiert der Touchscreen im BMW sehr schnell und zuverlässig auf Fingereingaben, wir mussten im Test keine einzige Eingabe wiederholen und tippten kein einziges Mal daneben. Und drittens ist der Touchscreen einfach riesig: 10,25 Zoll. Das erhöht die Treffsicherheit mit dem Finger und erleichtert die Ablesbarkeit.

ConnectedDrive und Carplay im Parallelbetrieb
Sehr gelungen ist der gleichzeitige Betrieb von ConnectedDrive und Carplay. So können Sie problemlos das eingebaute Radio spielen lassen und dazu die Karten-App von Carplay nutzen. Oder zwischen dem eingebauten Radio und Apple Music beziehungsweise Spotify von Carplay hin- und herspringen. Oder sich von der eingebauten BMW-Navigation lotsen lassen und dazu Apple Music spielen lassen. Alles kein Problem, wie wir im Test feststellen.

Headup-Display und Carplay
Extra-Plus: Sogar in seinem Head-Up-Display (HUD) unterstützt der BMW Carplay. So können Sie sich mit dem Rändelrad rechts im Lenkrad im HUD den aktuellen Musiktitel von Apple Music anzeigen lassen und mit einer Drehbewegung im Rändelrad zum nächsten Titel oder zum vorangegangen wechseln. Das haben wir so noch in keinem anderen Fahrzeug gesehen – top bequem und sicher, weil sie dabei nach vorne blicken können und nicht nach unten auf den Touchscreen Ihren Blick abwenden müssen. Sie können zudem auch bei laufendem Carplay sich schnell mal den Radiosender von ConnectedDrive im Head-Up-Display anzeigen lassen und mit dem Rändelrad rechts im Lenkrad ändern. Während Carplay im Hintergrund weiterläuft und Apple Music sich jederzeit wieder starten lässt.

Fazit: Wireless Carplay im BMW 7er überzeugt
Wireless Carplay im BMW 740i ist eine beeindruckend runde Lösung. Kein Kabelgefummel nach dem Einsteigen, sondern einfach losfahren und Apple Music genießen. BMW hat nicht nur als weltweit erster Automobil-Hersteller wireless Carplay in einen großen Teil seiner Fahrzeuge integriert, sondern das vom Start weg auch gleich richtig benutzerfreundlich hinbekommen. Das Zusammenspiel von einem großen, gut ablesbaren und reaktionsschnellen Touchscreen mit Extras wie Splitscreen und einer pfiffigen Integration in das Head-Up-Display mit Bedienung per Lenkradtaste macht Carplay im BMW zur besten bisher getesteten Carplay-Lösung.
Test: Carplay im VW Golf VII
Volkswagen bietet auch im Golf VII unter dem bekannten Menü-Punkt App-Connect wie gehabt Apple Carplay, Android Auto und Mirrorlink an. Am Bedienkonzept hat sich nichts geändert: Sie bedienen Carplay wie gehabt vor allem über den Touchscreen und zusätzlich mit Hilfe von Siri. Siri ist standardmäßig bei der Eingabe von iMessage und zum Starten von Telefonanrufen das Mittel der Wahl.

Sobald die Navigation von Carplay mit Apple Karten läuft, wird die Navigation des Discover Pro abgebrochen.

Gut: Links im Carplay-Dock finden Sie die zuletzt geöffneten Apps. Neben Touchscreen und Sprachsteuerung funktionieren auch einige Lenkradtasten im Golf mit Carplay. So startet ein langer Druck auf die Sprachtaste rechts im Lenkrad Siri, ein kurzer dagegen die VW-Sprachsteuerung.

Fazit: Dank des reaktionsschnellen 9,2-Zoll-Touchscreens lässt sich Carplay im VW Golf zuverlässig bedienen.
VW Golf Update: 9,2 Zoll Display, Active Info Display, Gesten, Stau-Assistent
Test: Carplay im Porsche Panamera 4 mit 12,3-Zoll-Touchscreen
Für den Panamera 4 hat Porsche das Infotainmentsystem Porsche Communication Management komplett überarbeitet. Es basiert jetzt auf dem Modularen Infotainment-Baukasten II der Volkswagengruppe (MIB II) und trägt den Namen “Porsche Advanced Cockpit”. Herzstück ist der 12,3 Zoll große Touchscreen in der Mitte des Armaturenbretts. Er reagiert schnell auf Fingereingaben und erleichtert durch seine Größe das Treffen der Icons. Das ist die perfekte Basis für Carplay.

Genauso wie BMW bietet Porsche für Carplay einen zweigeteilten Bildschirm an. Links und in der Mitte befindet sich das Carplay-Menü. Und im rechten Drittel können Sie sich zum Beispiel die Navigationskarte der Porsche-eigenen Navigation zusätzlich anzeigen lassen, denn Sie können zeitgleich mit Carplay auch die Porsche-Navigation anstelle der Karten-App von Carplay nutzen. Damit schonen Sie das Datenvolumen Ihres Mobilfunkvertrags.
Unser Video stellt das PCM im Panamera und Carplay detailliert vor:
Die Bedienung von Carplay im Panamera erfolgt genauso wie im Cayman 718 oder wie im BMW 740i: Große Icons machen die Bedienung des Touchscreens treffsicher, der Bildschirm reagiert rasch und zuverlässig, und Sie können zudem Siri nutzen. Siri starten Sie wie gehabt mit einem langen Druck auf die Sprachsteuerungstaste links hinterm Lenkrad (ein kurzer Druck startet dagegen die Porsche-Sprachsteuerung). Die Lautstärke von Apple Music steuern Sie mit den Lautstärketasten links im Lenkrad und mit dem Regler auf der Mittelkonsole.
Carplay steht nur auf dem zentralen Bildschirm vorn zur Verfügung, nicht aber auf dem zusätzlich im Fond verbauten Display. Wenn zudem vorn Carplay aktiviert wird, dann kann man auf dem Display für die Rücksitze keinen Radiosender mehr einstellen.

Fazit: Carplay im Porsche Panamera 4 gefällt auf Anhieb und lässt sich gut bedienen. Einziges Manko: Wir vermissen wireless Carplay.
Carplay im Porsche 718 Cayman
Das Porsche Communication Management (PCM) integriert Carplay auch im Cayman ohne Controller auf der Mittelkonsole, sondern mit Touchscreen. Das ist aber keineswegs ein Nachteil, weil sich Carplay per Touch ohnehin besser bedienen lässt als per Controller.
Der Touchscreen fällt im Cayman allerdings relativ klein aus, nur sieben Zoll misst die Bildschirmdiagonale. Das ist für ein Premium-Fahrzeug unter dem Durchschnitt und entspricht zum Beispiel der Touchscreengröße im deutlich günstigeren Mazda 3.

Je kleiner der Bildschirm ist, desto schwerer tut sich der Fahrer natürlich damit die richtigen Icons zu treffen.

Porsche kompensiert das ein klein wenig dadurch, dass sich der Touchscreen relativ nahe vorm Fahrer befindet. Ein Cayman ist eben nicht ganz so geräumig wie ein BMW 740i oder eine E-Klasse. Trotzdem wäre ein 10-Zoll-Touchscreen wie im BMW 740i deutlich besser geeignet.

Fairerweise muss man aber anmerken, dass Porsche bereits eine neuere Variante des PCM mit einem größeren Bildschirm, der 12,3 Zoll groß ist, im neuen Panamera ausliefert (siehe oben). Diese Bildschirmgröße entspricht der in der E-Klasse von Mercedes-Benz. Das ist dann für Carplay perfekt.

Von dem etwas klein geratenen Touchscreen abgesehen, gibt es an Carplay im 718 Cayman nichts zu kritisieren. Der Bildschirm reagiert schnell und zuverlässig auf Fingereingaben, Siri arbeitet wie gewohnt und die Lenkradtasten sowie die Tasten unterhalb des Touchscreens stehen teilweise ebenfalls zur Verfügung. So startet der Fahrer bei eingeschalteter Zündung mit einem langen Druck auf die Sprachsteuerungstaste Siri (mit einem kurzen dagegen die Sprachsteuerung von Porsche). Auch die Lautstärke-Tasten im Lenkrad und unterhalb des Bildschirms funktionieren unter Carplay.

Die Verbindung zwischen iPhone und PCM erfolgt über das Lightningkabel, wireless Carplay bietet der Porsche im Unterschied zum BMW nicht. Die USB-Buchse in der Mittel-Konsole ist etwas schlecht erreichbar, weil Porsche sie nur knapp über dem Boden der Ablage verbaut. Dadurch ist das Einstecken des Lightning-Kabels etwas fummelig.

Fazit
Alles in allem gefällt uns Carplay im Porsche 718 Cayman gut, nur der Touchscreen ist zu klein.
Carplay in der Mercedes-Benz E-Klasse ohne Touchscreen und mit Controller
Daimler verbaut in der seit April 2016 verkauften E-Klasse ebenfalls Carplay. Sie schließen in der E-Klasse ein iPhone an den USB Port 0 vorne in der Mittelkonsole an. Kabelloses Carplay funktioniert dagegen nicht.
Dieses ausführliche Video stellt das Infotainmentsystem der aktuellen Mercedes-Benz E-Klasse vor. Inklusive Carplay:
Lese-Tipp: Mercedes-E-Klasse-Test – Riesen-Display und clevere Touchcontrols
Apple Carplay profitiert in der E-Klasse vom beeindruckenden 12,3 Zoll/31,2 cm großen Bildschirm ganz besonders. Denn aufgrund der enormen Bildschirmgröße findet man leichter den gerade aktiven Menü-Punkt. In der E-Klasse fehlt nämlich genauso wie im Audi A4 der große Touchscreen, man muss also bei Carplay in der E-Klasse den gewünschten Menü-Punkt mit dem Comand Controller auf der Mittelkonsole auswählen: Durch Drehen und Drücken. Ein einfaches Tippen auf das Bildschirm-icon geht in der E-Klasse mangels Touchscreen nicht.

Damit steigt etwas die Ablenkungsgefahr, weil der Fahrer auf dem Bildschirm erst schauen muss, wo der Cursor aktuell steht, um dann mit dem Comand Controller das gewünschte Icon auswählen zu können. Allerdings steht immerhin auch Siri zur Verfügung, was die Bedienung von Carplay deutlich erleichtert.

Von dem Problem des fehlenden Touchscreens einmal abgesehen ist Daimler die Integration von Carplay aber gut gelungen. Besonders hervorzuheben ist die weitgehende Integration der Bedienelemente am Lenkrad, die einigermaßen schlüssig ist und sich damit wohltuend von dem Chaos einiger anderer Automobilhersteller unterscheidet.

Bei Carplay funktionieren nur die Telefontasten rechts vom Lenkrad nicht. Die „Zurück zum Hauptmenü“-Taste rechts bringt einen zur Carplay Home-Seite. Siri kann man durch langen Druck auf die rechte Lenkradtaste für die Sprachsteuerung starten.

Von den linken Lenkradtasten funktionieren „lauter“ und „leiser“ sowie „lautlos“. Die beiden pfiffigen Touchcontrols sind dagegen ohne Funktion bei Carplay. Der Lautstärkeregler auf der Mittelkonsole funktioniert bei Carplay ebenfalls so wie er soll.

Fazit : Alles in allem konnten wir Carplay in der E-Klasse solide bedienen, doch der Touchscreen fehlt nun einmal.
Test: Carplay im VW Bus T6 mit Discover Media Plus
Volkswagen bietet mit App-Connect eine aufpreispflichtige Sammel-Schnittstelle an, über die man Apple Carplay, Android Auto und Mirrorlink in das Infotainmentsystem Discover Media Plus des VW Busses T6 integrieren kann. Das Discover Media Plus ist das leistungsfähigste Infotainmentsystem, das Volkswagen im VW Bus der aktuellen Generation T6 in der Ausstattungsvariante Mutlivan Highline anbietet. Wir stellen Ihnen das Discover Media Plus ausführlich in einem separaten Artikel vor:
Hauptartikel : Test des Infotainmentsystems Discover Media Plus im VW Bus T6
Apple Carplay kann im T6 einen 6,3 Zoll großen Bildschirm nutzen. Wie schon bei anderen Fahrzeugen der Volkswagengruppe erkennt das Infotainmentsystem automatisch, wenn man ein iPhone per Lightning-Kabel mit dem USB-Port des Fahrzeugs verbindet. Der T6 startet dann sofort den Menü-Punkt App-Connect im Menü des Infotainmentsystems Discover Media Plus und danach Carplay.

VW-Lenkradtasten und Carplay
Die Lenkradtasten des VW Busses stehen teilweise zur Bedienung von Carplay zur Verfügung. Mit den Lauter- und Leiser-Tasten kann man die Lautstärke in Carplay bequem regulieren. Die Lenkradtasten für Lied vor- und zurückspulen funktionieren ebenfalls mit Carplay einwandfrei.
Die Telefontaste am Lenkrad ist dagegen ohne Funktion bei laufendem Carplay. Sie startet also auch nicht die eingebaute Freisprecheinrichtung des Discover Media Plus. Die ebenfalls vorhandene Lenkradtaste für die Sprachsteuerung startet bei einem kurzen Druck die Sprachsteuerung des VW und bei einem langen Druck Siri. Sie können Siri im T6 also nicht nur durch den vom iPhone gewohnten langen Druck auf die Home-Taste links unten auf dem Touchscreen des Discover Media Plus oder durch den Weckruf „Hey Siri“ starten, sondern auch mit der entsprechenden Lenkradtaste.
Fazit zu Carplay im VW Bus T6
Von den drei im VW Bus T6 Multivan integrierten Smartphone-Schnittstellen ist Carplay mit Abstand die gelungenste. Sie lässt sich vergleichsweise unkompliziert und zuverlässig bedienen und bietet dem iPhone-Besitzer das gewohnte Look&Feel seines Smartphones auch im Auto. Dank Siri und der großen, treffsicheren Icons lenkt Carplay nur wenig vom Autofahren ab, insbesondere bei Telefonie und Kurznachrichten. Das einzige kleine Handicap im VW Bus ist der zu tief eingebaute USB-Port, der das Einstecken des Lightning-Kabels zu einem mühsamen Gefummel macht. Hier würde wireless Carplay eine spürbare Erleichterung bringen.
iPhone-Besitzern, die sich einen VW Bus T6 kaufen, ist das Ausstattungs-Paket App-Connect mit Carplay ganz klar zu empfehlen.
Test: Carplay im Seat Ibiza Connect mit Full Link
Wenn man das iPhone, in unserem Fall ein iPhone 6, per Lightningkabel mit dem Infotainmentsystem verbindet, startet automatisch das Carplay-Menü auf dem Bildschirm des Seats. Der Schriftzug Carplay ersetzt dann den Menü-Punkt Full Link auf dem Startbildschirm des Seats. Unter Full Link umfasst Seat neben Carplay auch Mirrorlink und Android Auto für Android-Smartphones.

Eine bestehende Bluetooth-Verbindung zwischen Smartphone und Seat-System wird automatisch beendet, sobald man die USB-Verbindung herstellt. Sie können danach also nicht mehr über ein via Bluetooth gekoppeltes Smartphone telefonieren oder dessen Musik via Audiostreaming abspielen. Die Telefonie erfolgt nun exklusiv über das iPhone. Eine eingelegte CD kann man aber problemlos abspielen, während Carplay läuft. Das eingebaute Radio läut ebenfalls weiter, während man Carplay nutzt, ebenso die eingebaute Navigation. Nicht jedoch der Bereich Medien und auch nicht die Freisprechanlage des Seats – hier muss man exklusiv Carplay nutzen.
Im Seat Ibiza starten Sie Siri auch mit der Lenkradtaste, mit der Sie normalerweise die im Seat eingebaute Sprachsteuerung aktivieren. Je nachdem, ob Sie die Lenkradtaste für die Sprachsteuerung kurz oder lang drücken, startet entweder die Sprachsteuerung des Seats oder Siri. Die Seat-Lenkradtaste zum Starten eines Telefonats funktioniert dagegen genauso wenig wie im VW Bus.
Übrigens: Mit dem iPhone funktioniert die von Android bekannte Seat Connect-App noch nicht (Stand Dezember 2015), weil Apple diese noch nicht fertig zertifiziert hat.
Den vollständigen Test des Infotainmentsystems Seat Ibiza Connect mit Full Link für Carplay und Android Auto sowie Mirrorlink lesen Sie in einem separaten Artikel.
Fazit zu Carplay im Seat
Genauso wie im VW Bus überzeugt uns Carplay mehr als Android Auto und gefällt uns deutlich besser als Mirrorlink. iPhone-Besitzer sollten beim Kauf eines PKWs von Seat unbedingt Full Link mit Carplay wählen.
Test: Carplay und kabelloses Aufladen im BMW 525d
iPhone 8 und X machen es möglich: Endlich können Sie Ihr iPhone im BMW kabellos aufladen. Besonders spannend wird diese Möglichkeit im Zusammenspiel mit wireless Carplay, wie es BMW in seinen Fahrzeugen anbietet.
Sie legen Ihr iPhone 8 oder X (mit eingeschaltetem Bluetooth und WLAN) also nach dem Einsteigen einfach in die Qi-Lademulde unterhalb des Armaturenbretts und fahren los. Nach wenigen Sekunden hat sich das BMW-Infotainmentsystem ConnectedDrive mit Ihrem iPhone 8 oder X verbunden und Sie können den iPhone-Akku aufladen, während Sie Carplay nutzen.

Unser Test zeigt: Nach knapp zwei Stunden Ladezeit stieg der Akkustand unseres iPhone 8 von 19 auf 91 Prozent.
Bei Carplay selbst hat sich nichts geändert, es funktioniert im 525d genauso wie vor rund einem Jahr beim Carplay-Test im 7er. Gut gefällt uns zum Beispiel, dass sich Carplay das letzte Lied merkt, das das iPhones beim Ausschalten des Wagens abspielte. Wenn Sie den Wagen wieder starten, spielt Carplay das beendete Lied exakt an der Stelle weiter, wo es zuvor aufgehört hatte.
Die Navigation der BMW-Navigation unterbricht das Abspielen von Apple Music bei Carplay, wenn eine neue, schnellere Route vorliegt und ConnectedDrive darüber den Fahrer informiert. Nimmt der Fahrer die neue Route an, dann startet nach einigen Sekunden Carplay wieder mit dem Abspielen der unterbrochenen Musik.
Man kann vom Carplay aus problemlos einen Anruf über Siri an einen im Adressbuch des Smartphones hinterlegt Kontakt beginnen. Diese Telefonate gehen dann über Carplay und nicht über die Telefonie-Funktion von ConnectedDrive.

Manchmal hakt es aber auch etwas: So scrollt auf dem Hauptbildschirm die Liederliste von Apple Music nicht weiter, wenn man unteren Ende des sichtbaren Teils der angezeigten Liederliste angelangt ist und mit der Lenkradtaste nun das nächste Lied startet. Man sieht dann also auf dem Control Display nicht, wie das jetzt ausgewählte neue Lied heißt. Erst wenn der Fahrer von Hand die Liederliste auf dem Control Display weiterscrollt, sieht er den Namen des nächsten Songtitels.
Test: Carplay ohne Touch im Audi A4
Der Verzicht auf einen großen Touchscreen hat gravierende Auswirkungen auf die Bedienbarkeit von Carplay, wie wir am Beispiel des Audi A4 zeigen.
Tipp: Denn vollständigen Test des Infotainmentsystems im aktuellen Audi A4 finden Sie hier : Audi A4 mit Connect, MMI, Carplay, Android Auto und App im Test
Audi hat lange Zeit kein Carplay angeboten. Doch mit dem neuen Q7 und mit dem neuen A4 (beide 2015 auf den Markt gekommen) änderte sich das. Wir haben Carplay im neuen Audi A4 (Modelljahr 2016) getestet.
Audi Smartphone Interface
Genauso wie Volkswagen mit App-Connect, Skoda mit Smartlink und Seat mit Full Link besitzt auch Audi ein spezielles Ausstattungspaket, in dem die Smartphone-Schnittstellen zusammengefasst sind. Die Ingolstädter nennen es Audi Smartphone Interface und verlangen 400 Euro Aufpreis dafür. Im Unterschied zur Konzernmutter und den beiden Konzernschwestern fasst Audi unter dem Smartphone Interface aber nur Carplay und Android Auto zusammen, verzichtet aber aus den bekannten Gründen wie fehlender Bedienkomfort und schlechte Funktionalität auf Mirrorlink.

Das iPhone (ab Generation 5 und iOS 7.1.2) wird im A4 wie gehabt via Lightning-Kabel mit dem USB-Port des Audi-MMI-Infotainmentsystems verbunden. Wireless Carplay gibt es im Audi A4 also nicht.

Bedienung ohne Touch ist gewöhnungsbedürftig
Der Home Screen von Carplay, die Icons und die Menüs von Carplay sehen zwangsläufig auf dem Infotainment-Display des Audi MMI (Multi Media Interface) genauso aus wie in den Fahrzeugen anderer Automobil-Marken. Trotzdem gibt es einen wesentlichen Unterschied zu Carplay im Volkswagen, Seat oder Skoda: Sie können Carplay nicht per Touchscreen bedienen. Weil der 8,3 Zoll große Hauptbildschirm des MMI keinen Touchscreen besitzt. Stattdessen bedienen Sie Carplay im Audi genauso wie auch das gesamte übrige Infotainmentsystem im Audi über den auf der Mittelkonsole verbauten MMI-Controller, den Audi auch als Infotainment-Bedieneinheit bezeichnet.
Touchscreen im Auto – Pro und Contra
Das zwingt den Benutzer zum Umdenken. Denn sowohl Carplay als auch Android Auto sind typischerweise für die Bedienung per Fingerdruck und Fingerwischen ausgelegt (wenn man von der Sprachsteuerung einmal absieht). Im Audi drehen Sie dagegen am MMI-Controller, bis Sie die gewünschte Schaltfläche markiert haben und drücken dann auf das Touchpad auf dem MMI-Controller um eine Auswahl zu treffen.
Grundsätzlich konnten wir Carplay im Audi A4 durchaus auch mit dem MMI-Controller bedienen, doch so gut wie mit dem Touchscreen klappte das nicht. Vor allem aus einem Grund: Man muss immer genau auf den Bildschirm schauen, um zu sehen, wo sich gerade der „Cursor“ befindet, sprich: Welche Schaltfläche gerade durch den Controller aktiviert ist. Bei einem Touchscreen entfällt dieser Suche. Damit ist Carplay im Audi aber automatisch weniger intuitiv und vor allem muss man während der Fahrt länger auf den Bildschirm schauen – schlecht und gefährlich.

Somit sollte im Audi ganz besonders Siri zur Bedienung von Carplay verwendet werden.

Um Siri zu starten, drücken Sie also wie gehabt länger auf den Home Button, der sich im Audi aber nicht etwa links auf dem Carplay-Bildschirm befindet, sondern durch einen längeren Druck auf die Touch-Fläche des MMI-Controllers realisiert ist. Oder Sie sagen Hey Siri, sofern diese Funktion auf dem Smartphone freigeschaltet ist. Gut: Sie können Siri auch durch einen langen Druck auf die Lenkradtaste für die Sprachsteuerung starten (ein kurzer Druck startet übrigens die Audi-eigene Sprachsteuerung).

Von dieser grundsätzlich anderen Bedienbarkeit von Carplay einmal abgesehen funktioniert Carplay im Audi genauso wie in den anderen von uns getesteten Fahrzeugen: Es ist gut bedienbar, übersichtlich und zuverlässig sowie optisch ansprechend. Auch die App-Ausstattung ist gegenüber VW, Skoda oder Seat unverändert. Erstmals konnten wir aber Spotify sinnvoll nutzen. Anscheinend haben die Spotify-Macher bei einem Update diese lange Zeit unter Carplay nicht gerade benutzerfreundliche Musik-App verbessert.

Das Icon mit der MMI-App auf dem Home Sreen von CarPlay führt zurück zum Startmenü von MMI. Sie verlassen damit also Carplay, das Sie über den entsprechenden Menüpunkt auf dem MMI-Bildschirm aber jederzeit wieder aufrufen können, sofern ein iPhone per Lightningkabel mit dem Fahrzeug verbunden ist.

Die Lenkrad-Tasten stehen für Carplay teilweise zur Verfügung und zwar einige aus dem Bedienfeld rechts vom Airbag/Hupknopf).

Somit stehen neben Siri (über einen langen Druck auf die Lenkradtaste für die Sprachsteuerung gestartet) auch der MMI-Controller auf der Mittelkonsole und rechts vom Automatik-Wahlhebel der kleinere Lautstärke- und Mute-Regler für die Bedienung von Carplay im A4 zur Verfügung. Auf dem MMI-Controller gibt es zwar das bereits erwähnte kleine Touchpad, doch hilft das bei der Bedienung von Carplay nicht viel weiter und dient nur zum Einschalten von Siri und zum Treffen einer Auswahl. Von den Lenkradtasten können Sie neben der Sprachsteuerungstaste auch noch die Lautstärkeregeltaste rechts von der Hupe verwenden.

Fazit zu Carplay im Audi A4
Carplay bietet auch im Audi A4 einen guten Zugriff auf bestimmte Funktionen des iPhones. Die Bedienung per Controller und ohne Touchscreen gefällt uns aber weniger gut und ist nicht so intuitiv wie bei den Touchscreenmodellen.

Audi A4 mit Connect, MMI, Carplay, Android Auto und App im Test#
Audi mit Touchscreen: Erst in einem Audi mit dem Modulare Infotainment-Baukasten in seiner aktuellen Ausbaustufe MIB 2+ steht ein Touchscreen zur Verfügung. Das ist aktuell (Juni 2018) im Audi A8, A7 und im neuen A6 der Fall. Der bekannte MMI Controller ist dafür entfallen: Audi A7 im Test: 3 Displays, davon 2 Touchscreens mit haptischem Feedback.
Test: Carplay im Skoda Rapid Spaceback
Carplay lässt sich auch im Skoda Rapid Spaceback sowie im Skoda Superb benutzen. Und beweist in den tschechischen Fahrzeugen genauso wie zuvor bereits im VW Bus T6 oder im Seat Ibiza, dass Carplay das ausgereifteste, ansprechendste und am besten bedienbare der drei Systeme Carplay, Android Auto und Mirrorlink ist.

Telefonate
Das Starten und Entgegennehmen von Anrufen klappt per Siri gut. Alternativ tippen Sie die Telefonnummer eben auf dem Touchscreen ein. Das lenkt allerdings deutlich vom Verkehrsgeschehen ab – geben Sie also Siri den Vorzug.

Spielt gerade Apple Music, dann wird die Musik für einen eingehenden Anruf unterbrochen. Auch eine laufende Navigation auf der Apple-Kartenapp wird für den eingehenden Anruf ausgeblendet. Allerdings lassen sich nur Anrufe entgegennehmen, die klassisch auf dem Smartphone eingehen.

Ebenso können Sie sich von Siri eingehende SMS-Nachrichten und iMessages vorlesen lassen. Und diese auch diktieren.

Musik
Playlists können per Siri problemlos und treffsicher gestartet werden. Alternativ kann man die gewünschten Lieder auch per Fingertipp auswählen. Oder Sie lassen Siri ein einzelnes Lied abspielen. Hier steigt aber die Fehlerquote, sofern Sie Interpret und Titel nicht ganz exakt aufsprechen.

Die linken Lenkradtasten des Skoda für Mute (lautlos stellen), Lautstärke ändern und Lieder wechseln funktionieren gut in Carplay. Die Telefontaste rechts im Skoda-Lenkrad dagegen ist bei Carplay ohne Funktion. Ebenso ist die Voicetaste links unten neben dem Bildschirm bei Carplay nicht mit Siri gekoppelt, sondern startet die Skoda-Sprachsteuerung. Die beiden Dreh-Drückregler unterhalb des Touchscreens regeln die Lautstärke von Carplay und man kann damit zum nächsten Lied springen.

Navigation
Wie gehabt dient die Kartenapp vom iPhone als Navigationslösung.

Falls Sie das Datenvolumen Ihres Mobilfunkvertrags nicht durch die durch die Apple-Kartenapp heruntergeladenen Kartendaten belasten wollen, können Sie jederzeit während Carplay läuft das eingebaute Skoda Navigationsgerät Amundsen parallel zu Carplay nutzen. Allerdings stehen Ihnen wiederum nur auf der Karten-App von Carplay die exakten Verkehrslagedaten von TomTom zur Verfügung. Das Skoda-Navi dagegen bietet nur die ungenauen Verkehrslageinformationen von TMC. Hier müssen Sie also abwägen, was Ihnen wichtiger ist: Genau Verkehrslagedaten oder gespartes Datenvolumen.

Das alte Problem: Siri versteht direkt auf dem iPhone problemlos die Routenziele, via Carplay ist die Erkennungsquote bei einer etwas schlechteren Mobilfunkverbindung jedoch mies. Selbst längst bekannte Ziele erkennt Siri via Carplay in der Kartenapp nicht. Die gleichen Ziele lassen sich jedoch problemlos in der Kartenapp eintippen – dort sind sie bereits bekannt.

Der Bildschirm reagiert unter Carplay flott, Das Vor- und Zurückspulen von Liedern über die linken Lenkradtasten erfolgt zügig.
Fazit: Carplay lässt sich im Skoda Rapid Spaceback und im Skoda Superb gut nutzen. Nur die geringe Anzahl von Carplay-kompatiblen Apps nervt.
Test: Carplay im VW Touareg mit Google Maps und Sygic Car Navigation
Der VW Touareg besitzt in der Top-Ausstattung Innovision Cockpit einen 15 Zoll großen Touchscreen. Allerdings nutzt Carplay den mächtigen 15-Zöller nicht voll aus, sondern beschränkt sich auf einen Abschnitt in der Mitte des Bildschirms – schade.

Sie bedienen Carplay im Touareg wie gehabt per Touch und mit der Sprachsteuerung (die Sie über die entsprechende Lenkradtaste starten). Abgesehen davon, dass Carplay nicht den vollen Riesen-Touchscreen ausnutzt, ist die Umsetzung gelungen. Das System reagiert schnell, die Icons lassen sich leicht treffen und die Sprachsteuerung funktioniert gut.

Wichtig: Carplay funktioniert nur über die USB-Anschlüsse vorne. Sofern Sie die Aufpreis-pflichtige Telefonschnittstelle “Business“ dazu kaufen, steht Ihnen unterhalb des 15-Zoll-Bildschirms in der Mittelkonsole ein Qi-Ladefach zur Verfügung. Das wäre eigentlich die ideale Ergänzung zu wireless Carplay, doch das hat VW leider nicht in den Touareg gepackt. Sie können Carplay also nur per Lightningkabel nutzen und nicht kabellos. Nach wie vor ist BMW bei wireless Carplay führend. Angesichts des Preisniveaus und des Anspruchs des Touareg ist das ein klarer Minuspunkt für das SUV aus Wolfsburg.

Seit iOS 12 lassen sich auch Google Maps und Sygic als Navigationslösungen anstelle von Apple Karten verwenden. Damit können Sie endlich auch ohne ständiges Nachladen des Kartenmaterials navigieren: Bei Google Maps zumindest für solche Streckenabschnitte, für die Sie die Karten vorher im WLAN auf das iPhone heruntergeladen haben und bei Sygic generell offline, weil Sygic das gesamte Kartenmaterial ohnehin auf dem iPhone installiert. Die Offline-Nutzung des Kartenmaterials schont nicht nur das monatliche Datenvolumen Ihres Mobilfunkvertrags, sondern ermöglicht auch eine reibungslose Navigation mit schlechter Mobilfunkanbindung – ein Problem, das in Deutschland dank Deutscher Telekom, Vodafone und Telefonica so weiter verbreitet ist, dass sogar Wirtschaftsminister Altmaier sich dafür schämt. Bei beiden Navigations-Apps können Sie die Ziele per Sprache einwandfrei aufsprechen.

Tipp: Alle Besitzer eines Volkswagens Modelljahr 2018 mit Car-net können Apple Music sechs Monate lang kostenlos nutzen.
Aufgepasst: Um Carplay im Touareg nutzen zu können, müssen Sie das 480 Euro teure Paket App-Connect mitkaufen.
Test: CarPlay mit Navi 900 IntelliLink im Opel Astra
Opel bietet Carplay im Rahmen des rund 1000 Euro teuren Infotainmentsystems Navi 900 IntelliLink im Opel Astra an. Unter dem Menü-Punkt “Projektion” findet der Benutzer auf dem Startbildschirm von IntelliLink (8 Zoll Touchscreen) sowohl Carplay als auch Android Auto.
Wie bei allen Automobil-Herstellern mit Ausnahme von BMW erfolgt die Verbindung zwischen iPhone und Infotainmentsystem über das Lightningkabel. Wireless CarPlay steht also im Opel nicht zur Verfügung.

Carplay funktioniert im Opel Astra so, wie es soll und wie wir es auch von anderen Herstellern gewohnt sind. Die großen Icons für die CarPlay-Apps kann der Fahrer relativ zuverlässig mit dem Finger treffen.
Gut hat Opel die Lenkradtasten in die Bedienung von Carplay integriert. So startet ein längerer Druck auf die Lenkradtaste für die Sprachsteuerung Apples Sprachassistentin Siri, ein kurzer Druck dagegen die Sprachsteuerung von Opel. Diese Unterscheidung entspricht auch der Lösung konkurrierender Automobil-Hersteller.

Außerdem kann der Fahrer über die Lenkradtasten bequem Lieder vor- und zurückspulen, sowie den Ton lauter und leiser stellen. Ebenso unproblematisch verrichten die „Leiser“- und „Lauter“-Tasten und die Vor- und Zurückspulen-Tasten unterhalb des Bildschirms im Opel ihre Arbeit.
Test: Carplay im VW Amarok
Im Pick-Up VW Amarok finden Sie Carplay wie bei der Volkswagen-Gruppe üblich unter dem Menü-Punkt App Connect. Zusammen mit Android Auto und sogar noch mit dem Auslaufmodell Mirrorlink.
Dank Touchscreen können Sie Carplay grundsätzlich gut bedienen, allerdings erweist sich der kleine 6,3-Zoll-Touchscreen als Nachteil. Auf einem 10 Zoll großen Touchscreen wie im 7er BMW oder einem 12-Zoll-Display wie im Porsche Panamera kann der Fahrer die Schaltflächen einfach leichter treffen, er sieht mehr Details – was besonders für die Navigation mit Apple Karten wichtig ist – und kann zudem Zusatzinformationen wie die Navigationskarte von VW neben dem Carplay-Home-Screen einblenden. Mit dieser Übersichtlichkeit kann der VW Amarok nicht mithalten.

Von dem zu klein geratenen Touchscreen abgesehen können Sie Carplay im VW Amarok aber durchaus passabel bedienen. Erfreulich gut lässt sich Carplay teilweise auch mit den physischen Tasten des VW-Infotainmentsystems bedienen: So regeln Sie mit den Lenkradtasten für lauter/leiser und dem zusätzlichen Regler unter unterhalb des Bildschirms die Lautstärke. Siri starten Sie wie gewohnt mit einem längeren Druck auf die Sprachsteuerungstaste im Lenkrad, während ein kurzer Druck die Sprachsteuerung von VW startet.
Fazit zu Carplay im VW Amarok
Der Fahrer kann Carplay im VW-Pick-Up gut bedienen. Nur der kleine Touchscreen trübt den guten Gesamteindruck.
Test: Wireless Carplay mit wireless Charging im Mini Cooper
Anders als frühere Mini-Generation besitzt der aktuelle Mini einen Touchscreen. Damit war der Weg frei für Carplay. Wie bei BMW üblich gibt es Carplay nur wireless.
Zusammen mit der Qi-Lademulde für wireless Charging unterhalb der Mittelarmlehne ist wireless Carplay im Mini eine gut gelungene Lösung. Natürlich kommt Carplay auf dem 8,8-Zoll-Touchscreen im Mini nicht ganz glänzend rüber wie auf dem großen 10,25-Zoll-Touchscreen im 5er und 7er BMW. Doch die 8,8 Zoll reichen völlig aus, zumal der Touchscreen sehr flott auf Fingereingaben reagiert.

Ansonsten entspricht die Umsetzung von Carplay im Mini den von Apple vorgegebenen Möglichkeiten und Einschränkungen. Mit einem langen Druck auf die Sprachsteuerungstaste rechts im Lenkrad starten Sie Siri. Die Leiser- und Lauter-Tasten steuern die Lautstärke von Carplay.

Die zuletzt genutzten Apps werden im Dock links auf dem Control Display angezeigt. Mit dem Home-Button links unten geht es zurück zum Carplay-Home-Screen. Und über das Mini-Icon auf dem Bildschirm verlassen Sie Carplay.
Test: Carplay mit Sensus Connect im Volvo V90
Der Touchscreen des Infotainmentsystems Sensus Connect im Volvo V90 ist 9 Zoll groß. Allerdings können Sie für Carplay nur den unteren Teil des Touchscreens nutzen. Im oberen Bereich bleiben Navigation oder Telefonie. Das hat zwar den Vorteil, dass Sie jederzeit aus Carplay heraus auf andere Bereiche des Infotainmentsystems des Volvo zugreifen können. Allerdings um den Preis eines relativ kleinen Carplay-Bildschirms.

Die Bedienung von Carplay im Volvo folgt dem bekannten Schema: Ein langer Druck auf die Sprachsteuerungstaste im Lenkrad startet Siri. Außerdem können Sie wie gehabt die Icons anklicken und mit Siri Anrufe starten sowie iMessage und neuerdings auch Whatsapp diktieren.
Test: Carplay im Subaru XV
Subaru hat Carplay im Subaru XV kabelgebunden integriert. Carplay verhält sich im Subaru wie in allen anderen von uns getesteten Fahrzeugen. Sie bedienen Carplay also entweder per Touch auf den Bildschirm oder über Siri. Apples Sprachassistentin starten Sie wie üblich über einen langen Druck auf die Sprachsteuerungstaste im Lenkrad (ein kurzer Druck startet die Sprachsteuerung von Subaru Starlink). Carplay bietet die gewohnten Funktionen wie Telefonie, Apple Music, iMessage und Whatsapp. Wir konnten auf Anhieb mit Hilfe von Siri eine Whatsapp aufsprechen. Siri las uns den Text noch einmal zur Überprüfung vor und danach konnten wir ihn abschicken. Auch der Empfang von Whatsapp klappte problemlos. Die bisherigen Whatsapp-Chat-Verläufe können wir in Carplay dagegen nicht einsehen.
Test: Carplay im Honda Civic
Das Infotainmentsystem von Honda hört auf den Namen Honda Connect. Zu dessen Funktionen gehört auch Carplay. Einziges Manko: Mit 7 Zoll fällt der Touchscreen im Honda Civic etwas arg klein aus. Davon abgesehen funktioniert Carplay im Civic einwandfrei. Mehr lesen Sie hier: Honda Connect im Test – Spaß, Navi, Telefon, Browser, Carplay & Android Auto .
T-Roc besitzt Carplay-Support
Volkswagen hatte am 23.8.2017 bei einem Event am Comer See sein neues Kompakt-SUV auf Basis des VW Golf vorgestellt – hier lesen Sie alle Details . Der Wagen kann seit September 2017 konfiguriert und bestellt werden, seit November 2017 rollen die ersten Fahrzeuge zu VW-Händlern und Kunden. Mit Carplay im Rahmen von App-Connect. Wireless Carplay wird es allerdings nicht geben: Im T-Roc müssen Sie das iPhone nach wie vor mit dem Lightning-Kabel anschließen.
Test: Carplay im Mazda 6
Carplay funktioniert im Mazda 6 mit MZD Connect nur via Lightningkabel. Sie starten die Siri-Sprachsteuerung über einen Druck auf die entsprechende Lenkradtaste. Die bei vielen anderen Automobil-Herstellern übliche Unterscheidung zwischen einem kurzen Druck (startet die Sprachsteuerung des Autos) und einem langen Druck (startet Siri) gibt es im Mazda 6 nicht. Sobald Carplay aktiv ist, funktioniert nur noch die Sprachsteuerung über Siri.
Der Carplay-Home-Button links unten auf dem 8-Zoll-Touchscreen von MZD Connect ist etwas schwer zu erreichen, vor allem wenn der Fahrer große Hände hat, weil dem Bildschirm eine relativ tiefe Leiste vorgelagert ist. Ansonsten klappt die Bedienung aber problemlos. Wie immer können Sie Carplay über Siri und Touch bedienen. Dazu kommen noch die Menü-Auswahl per Multi Commander auf der Mittelkonsole und die Lenkradtasten.
Test: Carplay auf MBUX in der Mercedes A-Klasse
Damit Sie Carplay mit dem MBUX nutzen können, müssen Sie das Paket „Smartphone Integration“ für Carplay und Android Auto für 250 Euro mitkaufen. Danach steht der Carplay-Nutzung im kleinen Mercedes nichts mehr im Wege. Sofern Sie ein Lightning-Kabel verwenden, denn wireless Carplay gibt es mit MUX nicht.
Carplay funktioniert auf dem Infotainmentsystem MBUX in der Mercedes-Benz A-Klasse einwandfrei. Allerdings nutzt Carplay den 10,25 Zoll großen Touchscreen im Mercedes nicht ganz aus. Mit „Hey Siri“ startet man die Carplay-Spracherkennung. Alternativ zu „Hey Siri“ kann man die Sprachsteuerung auch mit der Sprachsteuerungstaste rechts im Mercedes-Lenkrad starten.

Sie müssen das iPhone an die USB-C-Buchse vorne in der Mittelkonsole anschließen. Nur darüber funktionieren Carplay (und Android Auto).
Kurios: Wireless Carplay gibt es zwar auch von Daimler, aber nur im günstigeren Einstiegs-Infotainmentsystem Connect 5.0. Aber eben nicht im teuren MBUX.
Test: Carplay im neuen 3er-BMW mit BMW Intelligent Personal Assistant
BMW stellt Carplay auch im neuen 3er nur kabellos zur Verfügung. Zusammen mit der Qi-Lademulde für ein neueres iPhone vorne in der Mittelkonsole nutzen Sie Carplay also völlig ohne Kabelgewirr. Und auf dem großen und reaktionsschnellen 10,25-Zoll-Touchscreen des 3er-BMW macht Carplay richtig Spaß.

Während Carplay läuft, können Sie das neue Sprachsteuerungssystem BMW Intelligent Personal Assistant parallel neben der Siri-Sprachsteuerung verwenden. Wenn Sie den Startruf „Hey BMW“ (oder den von Ihnen selbst festgelegten Weckruf) aussprechen oder aber die Taste für die Sprachsteuerung rechts im Lenkrad kurz drücken, startet der BMW Intelligent Personal Assistant. Drücken Sie dagegen lange auf die Lenkradtaste, dann starten Sie Siri. Nur allein über den Weckruf „Hey Siri“ können Sie Siri im BMW aber nicht starten.
Wichtig: Um Apple Carplay nutzen zu können, muss auf dem iPhone WLAN, Bluetooth und Siri aktiviert sein.
Alternativen zu Carplay
Soweit unsere Ausführungen zu Carplay. Es gibt neben a) Carplay per Lightning-Kabel/wireless und b) der standardmäßigen Bluetooth-Koppelung mit dem Infotainmentsystem noch zwei weitere, mittlerweile fast ausgestorbene Möglichkeiten, um iPhones ins Auto zu integrieren.
Alternative 1: Siri Eyes Free wurde eingestellt
Apple bot mit Siri Eyes Free eine Zeitlang eine weitere Lösung für die iPhone-Bedienung im Auto, die nichts mit Carplay zu tun hatte. Dabei handelte es sich um eine Erweiterung von Siri, mit der man im Auto bestimmte Funktionen des iPhones nur per Sprachbefehl bedienen konnte. Opel hat Siri Eyes Free beispielsweise im Kleinstwagen Opel Adam in das dort verbaute Infotainmentsystem Intellilink integriert. Wir haben Opel Intellilink im Adam ausführlich getestet.
Mit Siri ist im Zusammenspiel mit Opel Intellilink folgendes möglich:
* Per Stimmbefehl aktivierbare Telefongespräche zu im iPhone gespeicherten Kontakten
* Abspielen von gewünschten Musiktiteln der iTunes Library
* Anhören, Verfassen und Senden einer iMessage, Textnachricht oder Mail zu einem gespeicherten Kontakt
* Zugang zum Kalender, Hinzufügen von Terminen. Lesen neuer Mitteilungen sowie Einrichten von Weck- und Erinnerungsfunktion
* Man kann mit Siri also nicht das Opel-Infotainmentsystem Intellilink steuern, Siri simuliert keine vollwertige Sprachsteuerung für die im Auto verbauten Infotainment-Funktionen.
Alternative 2: AppinCar
Nur für die Integration von älteren iPhones wie iPhone 4/4S spielt bei einigen Fahrzeugmodellen wie dem Toyota Aygo die App AppinCar noch eine Rolle. Bei AppinCar handelt es sich aber um eine aussterbende Nischen-Lösung, die von Carplay völlig verdrängt wird.