Mails später senden
Mail bekommt in der nächsten macOS-Version drei neue Optionen. Zum einen lässt sich in der Symbolleiste einer neu verfassten E-Mail ein Menü einblenden, über das man festlegt, ob die E-Mail sofort oder erst später gesendet werden soll. Dazu klickt man auf den nach unten weisenden Pfeil rechts neben dem Symbol zum Senden. Außer drei vorgegebenen Terminen blendet sich nach einem Klick auf „Später senden“ ein Fenster ein, in dem man den Tag und die Uhrzeit für den Versand festlegt. Zum anderen kann Mail jetzt an eine eingegangene Nachricht erinnern. Dazu ruft man das Kontextmenü der E-Mail in der Nachrichtenliste mit einem Sekundärklick (rechte Maustaste) auf und wählt „Erinnerung“ aus. Es gibt außer drei vorgegebenen Terminen noch den Eintrag „Später erinnern“, mit dem man dasselbe Fenster wie bei „Später senden“ öffnet, um Tag und Uhrzeit festzulegen. In der Seitenleiste legt Mail jeweils ein neues Postfach an, eines für die später zu sendenden Nachrichten und eines für die Erinnerungen. Sobald alles erledigt ist, verschwinden diese wieder automatisch.

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Mails widerrufen
Eine weitere neue Option ermöglicht es, das Absenden einer E-Mail zu widerrufen. Nach dem Absenden blendet sich dazu unten in der Seitenleiste der Text „Senden widerrufen“ ein, den man anklickt. Wie viel Zeit zum Widerrufen bleibt, legt man in den Voreinstellungen von Mail unter „Verfassen > Senden“ fest. Man hat die Wahl zwischen 10, 20 und 30 Sekunden, oder kann die Verzögerung generell ausschalten. Ebenfalls neu ist die Anzeige einer Vorschau, wenn man einen Link zu einer Webseite in eine E-Mail einfügt, so wie es bisher schon in Nachrichten der Fall war. Die Entwickler haben auch an der Suche in Mail Änderungen vorgenommen. Tippt man einen Suchbegriff ein, beispielsweise einen Namen, bekommt man jetzt drei Optionen angezeigt: Person beziehungsweise Firma, Betreff und Anhang. Wählt man die Person aus, kann man wie bisher zwischen „An“ und „Von“ auswählen. Und bei allen Optionen ist es möglich, nachträglich die Suche auf die gesamte Nachricht auszuweiten. Einige Neuerungen gibt es vorerst nur für Englisch. Auf englischsprachigen Systemen kann Mail unter anderem prüfen, ob ein in der Nachricht erwähnter Anhang fehlt, oder ersetzt nicht ganz richtig eingetippte Suchbegriffe durch die korrekte Version.

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Nachrichten widerrufen und korrigieren
In Nachrichten lässt sich eine Nachricht nachträglich bearbeiten (bis zu fünfmal innerhalb von 15 Minuten) oder widerrufen (innerhalb von zwei Minuten). Beide Optionen findet man im Kontextmenü einer Nachricht, das man mit einem Sekundärklick (rechte Maustaste) aufruft. Widerruft man eine Nachricht, verschwindet diese in einer Animation und der Empfänger der Sendung sieht einen Hinweis, dass die Nachricht zurückgenommen wurde. In einer laufenden Konversation kann er sie aber natürlich schon gesehen haben, bevor man sie zurückgenommen hat. Das Ausblenden widerrufener Nachrichten funktioniert zudem nur, wenn der Empfänger ebenfalls macOS Ventura beziehungsweise iOS 16 oder iPadOS 16 verwendet. Bei älteren Systemen wird die Nachricht weiter angezeigt. Das macht das Widerrufen momentan zu einer Art Lotteriespiel. Man bekommt zwar einen Hinweis, dass auf älteren Systemen die Nachricht wahrscheinlich weiterhin angezeigt wird, wenn der Empfänger sein System noch nicht aktualisiert hat, aber halt erst nachträglich.

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Um eine schon gesendete Nachricht zu ändern, ruft man das Kontextmenü auf, klickt auf „Bearbeiten“ und kann dann den Text der Nachricht korrigieren. Der neue Text wird anstelle des alten angezeigt, unterhalb der Nachricht erscheint der Hinweis ”Bearbeitet“. Sowohl Sender als auch Empfänger können sich die Bearbeitungsschritte ansehen, wenn sie den Hinweis „Bearbeitet“ anklicken. Beim Empfänger erfordert das wie beim Widerrufen ebenfalls die aktuellen Versionen der Betriebssysteme, also macOS Ventura, iOS 16 und iPadOS 16. Bei älteren Systemen wird die korrigierte Nachricht als neue Nachricht mit dem Zusatz „Geändert“ an den Empfänger geschickt.

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Konversationen in Nachrichten wieder herstellen
Löscht man unter macOS Ventura eine Nachricht oder eine Konversation, werden diese 30 Tage lang aufgehoben. Um die gelöschten Inhalte zu sehen, wählt man im Menü „Darstellung“ den Eintrag „Zuletzt gelöscht“. Hier kann man die gelöschten Nachrichten oder Konversationen auswählen und mit einem Klick auf „Wiederherstellen“ zurückholen. Alternativ lassen sich die Objekte manuell entfernen, wozu man sie markiert und auf „Löschen“ klickt. Im Menü „Darstellung“ gibt es noch vier weitere neue Einträge. Man kann sich nur ungelesene Nachrichten sowie eine Liste bekannter beziehungsweise unbekannter Absender anzeigen lassen sowie, wie bisher, alle Nachrichten. Darüber hinaus ist jetzt Shareplay in Nachrichten verfügbar.

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Facetime und Kamera-Übergabe
Die neue Kamera-Übergabe (Continuity Camera) in macOS Ventura ist zwar nicht auf Facetime beschränkt, sondern funktioniert unter anderem auch mit Zoom, Teams und dem Quicktime-Player. Mit dieser neuen Funktion kann man ein iPhone als Webcam verwenden. Die iPhone-Kamera liefert ja deutlich bessere Bilder als die bisher in die Macs eingebauten Kameras. Dazu benötigt man ein iPhone ab dem Modell XR, auf dem iOS 16 installiert ist. Mac als auch iPhone müssen mit derselben Apple-ID angemeldet und für die drahtlose Verbindung müssen WLAN und Bluetooth aktiviert sein. Oder man verbindet Mac und iPhone mit einem USB-Kabel. Startet man Facetime, aktiviert das iPhone und bringt es in die Nähe des Mac oder schließt es an, erscheint beim ersten Mal ein Hinweisfenster, in dem man nur auf „Fortfahren“ klicken muss, um die Verbindung herzustellen. In Facetime kann man dann das iPhone im Menü „Video“ als Kamera auswählen und auch die Verwendung des iPhone-Mikrofons aktivieren. Sinnvoll ist natürlich, für das iPhone eine Halterung anzuschaffen. Im Online-Store von Apple gibt es momentan eine Halterung von Belkin für die Macbooks (siehe Kasten). Im Kontrollzentrum des Mac lässt sich für die iPhone-Kamera der Folgemodus (ab iPhone 11), der Portraitmodus sowie das Studiolicht (ab iPhone 12) aktivieren. Im Test funktionieren alle Optionen mit einem iPhone 14 problemlos, besonders der Folgemodus ist sehr nützlich. Ab dem iPhone 11 lässt sich zusätzlich die Schreibtischansicht aktivieren, die in einem separaten Programm geöffnet wird und den Schreibtisch vor der Kamera zeigen soll. Im Test mit einem iPhone 14 funktioniert das aber nicht bei uns. Außer der Verwendung des iPhones als Kamera kann man Facetime-Anrufe nun von einem Gerät auf das andere übergeben (Handoff), beispielsweise vom iPhone zum Mac oder umgekehrt.

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iPhone-Halterung für die Kamera-Übergabe
Apple bietet in seinem Online-Shop das „iPhone Mount with MagSafe for Mac Notebooks“ von Belkin an. Die Halterung besteht aus einem runden, gummierten Magneten, auf dessen Rückseite sich eine Art Winkel herausklappen lässt, den man auf den oberen Displayrand eines Macbooks steckt. Das iPhone wird magnetisch gehalten. Man kann das Mobiltelefon entweder horizontal oder vertikal ausrichten. Außer dem Winkel zur Befestigung am Macbook hat die Halterung noch einen ausklappbaren Ring. Dieser dient entweder als Stütze, um das iPhone auf den Tisch zu stellen, um beispielsweise einen Film anzuschauen, oder man verwendet den Ring als Griff, indem man einen Finger hindurchsteckt. Damit lässt sich das iPhone dann sehr stabil beim Fotografieren halten.

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Safari: Neuerungen auch für Monterey, Big Sur und älter
Safari ist ein besonderes Kapitel, weil das Programm separat von den Systemupdates weiterentwickelt wird und dann auch für ältere Systemversionen zur Verfügung gestellt wird. So sind manche neuen Funktionen und Web-Standards auch auf älteren Systemen verfügbar. In macOS Ventura hat Safari die Versionsnummer 16.1, unter Monterey ist es 16.0.
Kleinere Unterschiede findet man eher im Detail. So kann man nun Tabgruppen mit anderen Personen teilen, den Befehl hierfür findet man im Kontextmenü einer Tabgruppe in der Seitenleiste. Auch das Teilen-Menü hat sich etwas geändert. Personen, mit denen man in Nachrichten kommuniziert, werden dort oben angezeigt, um ihnen direkt den Link zur aktuellen Webseite zuzusenden. Auch in anderen Anwendungen bietet das Teilen-Menü diese Option. Und man kann nun Webseiten als PDF in der App „Bücher“ sichern. Da die Webseiten aber oft sehr lang sind, sieht man in Bücher nur eine sehr schmale, lange Vorschau, in der sich Einzelheiten nicht erkennen lassen.

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Ein Doppelklick öffnet das PDF dann im Programm „Vorschau“. Andere, für Ventura angekündigte Neuerungen finden sich auch schon in Safari 16.0. Dazu gehört die Geräte übergreifende Synchronisierung der Erweiterungen und der Einstellungen für einzelne Websites, wie beispielsweise die Zoomstufe oder der Reader. Oder das Übersetzen von Text in Bildern. Niederländisch lässt sich aber erst unter macOS Ventura in Safari übersetzen, ebenso wie Polnisch oder Türkisch. Noch nicht testen konnten wir die Passkeys, welche die Passwörter ersetzen sollen. Denn dazu benötigt man Website-Anbieter, die dies unterstützen, und momentan kenne wir hierzulande noch keine.