29. Oktober: Genug Saures bekommen, Zeit für Süßes
Macwelt wünscht einen guten Morgen! Schon wieder Freitag, wir sind begeistert! Ebenso von Apples Bilanz, die schon wieder fast alle Rekorde schlägt – siehe weiter unten. Einige der Einnahmen, die Cupertino in seinem nun beendeten Geschäftsjahr bilanziert hat, gehen auch auf uns zurück. Die nächsten Objekte der Begierde stehen schon im Apple Store, wir müssen aber noch ein wenig sparen. Gut, dass heute auch der letzte Werktag im Oktober ist – und somit Weltspartag.
So etwas wie einen Weltspartag konnte auch nur in Deutschland erfunden werden, möchte man meinen. Aber es waren Delegierte aus 27 Ländern, die sich Ende Oktober 1924 zum First International Thrift Congress in Mailand trafen. Sparen um des Sparens Willen war aber nie das Ziel des Weltspartages, es ging von Anfang eher um die Bildung rund um Finanzen. Mit der Lohntüte kann man weit mehr anfangen, als sie ins Wirtshaus tragen, mag der Hintergedanke sein. Nun fängt man dieser Tage auch mit seinem Geld besser etwas anderes an, als es zur Bank zu tragen und dort auf ein Sparkonto zu legen. Wobei: Sobald die ersten Banken Strafzinsen für Guthaben auf Girokonten verlangen, sind auch 0,005 Prozent Zinsen ein attraktives Angebot. Rendite ist mit Sparen aber schwer zu machen, zumindest eine solche, die höhere Zinsen bringt als die Inflation in Prozenten beträgt. Hilft nur investieren, nicht in Apple-Geräte, sondern vielleicht in Apple-Aktien?
Aber sehen wir mal dem Wochenende entspannt entgegen, ist ein etwas längeres dank des Feiertags am Montag. In der Nacht vor Allerheiligen werden wir anders als im letzten Jahr kleine Geister empfangen, auf Abstand vor der Tür und ganz vorsichtig. Sicher: Es ist Reformationstag und nicht nur Halloween, wir gönnen aber den von Haus zu Haus ziehenden Kindern den Spaß. Es steht zu befürchten, dass der Rest des Winters gerade für die ungeimpfte Gruppe nicht sonderlich vergnüglich wird, wir haben indes wenig zu befürchten. Und beim Öffnen der Tür tragen wir zum Schutz Dritter selbstverständlich eine schicke Horrormaske.
Lesetipps für den Freitag
Neues Leben: Die Touchbar ist Geschichte – zumindest, was deren Verwendung im Macbook Pro betrifft. Apple mag seine Gründe haben und auf die Wünsche der Zielgruppe eingegangen sein, aber einige von uns werden die Touchbar dann doch vermissen. In der Umfrage der Macwelt unter unseren Leser:innen haben sich überraschend viele für den OLED-Streifen eingesetzt respektive dessen Verschwinden bedauert. Macworld-Kollege Michael Simon will sich mit dem Verlust auch nicht wirklich abfinden und spekuliert nun, dass Apple das Konzept auf andere Geräte für andere Zielgruppen übertragen könnte. Warum nicht das nächste Macbook Air mit Touchbar ausrüsten, die Touch-ID hat es ja schon? Als eine externe Tastatur für den iMac M1 wäre sie auch geeignet, es kann dann schließlich jeder Kunde und jede Kundin entscheiden, ob es ein normales Keyboard sein darf oder eines mit Touchbar. Ähnlich könnte die Option für das Magic Keyboard für iPad Pro sein.
Verschwunden : In den asozialen Medien bekommt die Notch der neuen Macbooks Pro so ziemlich alles von Unverständnis über hämische Kritik bis hin zu blankem Hass so ziemlich alles ab. Vermutlich oft von Leuten, die nicht im Traum daran denken, ein Macbook Pro zu kaufen oder sich ohnehin nicht leisten könnten. Gewiss mag es einzelne Konfigurationen geben, in denen Menüpunkte unter der Notch verschwinden – da wären dann Softwareentwickler am Zug. Im Vollbildmodus gibt es eine Option den Platz rund um die Notch zu ignorieren, was auf Kosten des Bildschirminhaltes geht. Im Betrieb fällt das Kameragehäuse vermutlich aber kaum auf, wenn die Menüleiste schwarz ist, dann überhaupt nicht. Genau das machen sich Entwickler zu Nutze, wie Michael Simon auf Macworld zeigt. Top Notch etwa setzt sich in die Menüleiste und schwärzt diese auf Wunsch, Forehead arbeitet mit abgerundeten Ecken und De-Notch-ifier bietet mehrere Optionen.
Kein Stillstand: Erst am Montag hatte Apple macOS 12 Monterey veröffentlicht, seit gestern haben Entwickler Zugriff auf die erste Beta von macOS 12.1. Vor allem Anwender des Mac Pro werden das Update zu schätzen wissen, wenn sie eine AMD Radeon 6600XT in ihren Rechner einbauen wollen. Bisher fehlte es an Unterstützung für die High-End-Option. Laut Apple bringt das Update auch Fixes für Fehler im App Store und SwiftUI.
Irreparabel: Ein Putztuch für 25 Euro? Nun gut, muss man ja nicht kaufen. Tun aber dennoch so viele Leute, dass das zu den Macbooks Pro vorgestellte Mikrofasertuch bis Januar ausverkauft ist. Die Teardownspezialisten von iFixit zerlegen derzeit nicht nur das neue Macbook Pro, um es wieder zusammen zu bauen, sondern nehmen sich auch des Tuches an. Da kommt dann aber jede Hilfe zu spät, wenn es erst mal aufgeschlitzt ist. Aber ein paar Erkenntnisse ergeben sich daraus dann doch: Das “dünnste Apple-Produkt” sei wie so manches andere etwas “over engineered”. Das Innere des Tuches fühle sich ein wenig wie di Innenseite der iPad-Smart-Cover an, mit einer dünnen Mikrofaserschicht und “einem ausgeprägten Kunstledergefühl mit einem Hauch von Unschärfe, ähnlich wie Alcantara, das Microsoft für seine Surface-Tastaturen verwendet”. Brillenträger wissen: Beim Optiker gibt es ein Putztuch gratis zur Brille, auch wenn die nur ein Viertel des Preises der Einstiegsvariante des Macbook Pro 14” kostet.
Weitere Nachrichten:
Rekordquartal schließt Rekordjahr ab
Apple meldete am Donnerstag nach Börsenschluss in New York (22 Uhr MESZ) ein weiteres Rekordquartal für 2021 und schloss sein bisher bestes Geschäftsjahr mit einem Quartalsumsatz von 83,4 Milliarden US-Dollar ab, fast 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Jede Kategorie verzeichnete Zuwächse, obwohl Apple-CEO Tim Cook einräumte, dass Lieferengpässe den Umsatz um etwa 6 Milliarden US-Dollar drückten.
Zuerst die gute Nachricht. Apple hat in diesem Quartal eine Menge Produkte verkauft, darunter eine Woche lang das iPhone 13 (im Gegensatz zum iPhone 12 im letzten Jahr, das erst im Dezemberquartal in der Bilanz auftauchte) sowie das iPad Mini und das iPad der neunten Generation. Außerdem kündigte Apple in diesem Quartal die Apple Watch Series 7 an, die allerdings erst im Oktober in den Handel kam. Letzte Woche stellte Apple das neue Macbook Pro vor, das bereits Lieferzeiten von mehreren Wochen aufweist.
Im Folgenden sind die Umsätze der einzelnen Kategorien mit den prozentualen Steigerungen im Vergleich zum Vorjahr aufgeführt:
- iPhone: 38,9 Milliarden US-Dollar (47 Prozent)
- iPad: 8,3 Milliarden US-Dollar (21 Prozent)
- Mac: 9,2 Milliarden US-Dollar (2 Prozent)
- Wearables: 8,8 Milliarden US-Dollar (12 Prozent)
- Services: 18,3 Milliarden Dollar (26 Prozent)
Die Verkäufe stiegen in allen Regionen, wobei sich der Umsatz in China von 8 Milliarden Dollar auf 14,6 Milliarden US-Dollar fast verdoppelte. Auch in Indien und Vietnam konnte Apple nach eigenen Angaben seine Umsätze verdoppeln.
Und nun die schlechte Nachricht. In der Telefonkonferenz sagte CEO Tim Cook, er sei “ermutigt durch den Fortschritt auf der ganzen Welt”, fügte aber hinzu, dass die Produktionsunterbrechungen im Dezemberquartal (Apples Q1 2022) wahrscheinlich schlimmer sein würden. Apple sagte jedoch, dass für das nächste Quartal ein “sehr solides Umsatzwachstum im Jahresvergleich” erwartet wird, lehnte es jedoch ab, eine Umsatzprognose abzugeben.
Im Berichtszeitraum betrug Apples Bruttomarge 35 Prozent, der Gewinn 20,551 Milliarden US-Dollar, 62,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Gewinn pro verwässerter Aktie liegt bei 1,24 US-Dollar. Etwas mehr als 44 Prozent der Umsätze (36,8 Mrd. USD) verbucht Apple in den USA, Europa war mit 20,8 Milliarden US-Dollar der zweitlikrativste Markt.
Intel will mooresches Gesetz im nächsten Jahrzehnt übertreffen
Mit dem mooreschen Gesetz existiert seit 1965 eine Gesetzmäßigkeit, nach der sich die Komplexität integrierter Schaltkreise regelmäßig verdoppelt. Je nach Quelle soll dies aller 12, 18 oder 24 Monate der Fall sein. Der leitende Intel-Angestellte Pat Gelsinger versprach gestern, dass man weiterhin an dieser Gesetzmäßigkeit festhalten wolle . Mehr noch, Intel strebt im nächsten Jahrzehnt sogar an, die Verdoppelung der Komplexität integrierter Schaltkreise noch zu übertreffen. Der Fortschritt bei der Fertigung sei bei Intel einzigartig, damit könne die Konkurrenz nicht mithalten.
Im Jahr 2015 begann Intel damit, an seinem 14-Nanometer-Verfahren wichtige Änderungen vorzunehmen. Danach musste Brian Krzanich von Intel jedoch mitteilen, dass sich das Tempo des mooreschen Gesetzes verlangsamt habe. Nun scheint Intel wieder neuen Mut gefasst zu haben. Auf der Intel Innovation Conference war sich Gelsinger sicher, dass man mit der hauseigenen IDM-2.0-Strategie wieder mit der von Moore vorausgesagten Geschwindigkeit mithalten und diese sogar übertreffen könne.
„Wir betreten eine Zeit, in der das mooresche Gesetz wieder eingehalten oder sogar übertroffen werden kann. Eine Verdoppelung aller zwei Jahre ist möglich. Als Stellvertreter des mooreschen Gesetzes werden wird auch weiterhin die Magie des Siliziums vorantreiben. Das mooresche Gesetz lebt und es geht ihm sehr gut“, erklärte Gelsinger den Zuschauern. Intel ist sich zudem sicher, dass man die Konkurrenz in den kommenden Jahren wieder überholen werde. Für den Rest des Jahrzehnts habe man hierfür mehrere Vorteile, die man bald ausspielen wolle.
Paypal stellt diesen Service ein: Sie müssen bis 8.11. handeln
Paypal hatte bereits im Juli 2021 mitgeteilt , das es den Dienst Moneypool beendet. Bereits seit dem 30. September 2021 bietet Paypal nicht mehr die Möglichkeit neue Moneypools zu erstellen. Paypal nennt keinen konkreten Grund für die Abschaffung seiner “virtuellen Sammelbüchsen”, sondern schreibt nur vage: „Diese Maßnahme ermöglicht es uns, uns auf stärker spezialisierte Services zum Sammeln von Geld zu konzentrieren.“
Seit dem 29. Juli 2021 gilt für alle neu erstellten Moneypools ein maximales Ablaufdatum von 30 Tagen. Da seit dem 30. September 2021 Paypal-Nutzer keine neuen Moneypools mehr erstellen können und für alle bestehenden Moneypools ein maximales Ablaufdatum von 30 Tagen gilt, bedeutet das: Am 30. Oktober 2021 laufen die letzten Paypal-Moneypools ab. Die Nutzer bekamen jetzt eine entsprechende Info-Mail von Paypal.
Am 8. November 2021 entfernt Paypal Moneypools aus seiner Mobil-App und von seiner Website. Paypal überweist ausstehende Beträge ab dem 8.11.2021 auf das Guthaben der Nutzer bei Paypal. Am 15. November 2021 schließt Paypal diese Überweisungen von Guthaben ab und teilen den Nutzern mit, dass es deren Geld überwiesen habe.
Nutzer können mit ihrem Moneypool bis zum Ablaufdatum Geld sammeln. Sie können auch manuell Geld abbuchen, bis Paypal den Service am 8. November 2021 einstellt. Ab dem 8.11. können Sie nicht mehr auf Ihre Moneypools zugreifen und keine Überweisungen mehr vornehmen.
Paypal verspricht alle am 8. November 2021 im Moneypool verbliebenen Gelder automatisch mit Paypal auf das Guthaben des Nutzers zu überweisen. Diese automatische Abbuchung könne laut Paypal mehrere Tage in Anspruch nehmen. Wer das Geld bis zum 8. November 2021 benötige, soll es manuell abbuchen.
Benutzer, deren Paypal-Konto eingeschränkt oder geschlossen ist, bekommen von Paypal eine Mail, in der steht, wie Sie Ihr Geld abrufen können.
Moneypool-Nutzer können sich ihre Liste der Beitragenden anzeigen lassen, bis Paypal die Moneypools am 8. November 2021 vollständig beendet. Danach deaktiviert Paypal die Liste der Beitragenden. Paypal empfiehlt deshalb, dass Moneypoolnutzer für Ihre Unterlagen eine Liste der Personen aufbewahren, die zu ihrem Moneypool beigetragen haben.
Nutzer können aber weiterhin ihre Transaktionsaktivitäten überprüfen, um zu sehen, wer ihnen Geld gesendet hat.
Mit den Moneypools können Sie Geld für unterschiedliche Zwecke über das Paypal-Bezahlsystem einsammeln. Hierzu erstellen Sie einen Moneypool mit Ihren Texten und Bildern, aus denen hervorgeht, wofür Sie sammeln wollen. Diesen Pool können Sie dann mit ihren Freunden, Bekannten oder Kollegen, aber auch mit fremden Personen teilen und diesen so die Möglichkeit geben Geld für diesen bestimmten Zweck zu spenden. Nach der Hochwasser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen entstanden beispielsweise Moneypools um bestimmte Hochwasseropfer zu unterstützen. Seien Sie in solchen Fällen bei Ihnen unbekannten Personen vorsichtig, dass Sie nicht auf einen Betrug hereinfallen.
Die Benutzung von Moneypools ist kostenlos. Das darüber eingenommene Geld kann man direkt zum Einkaufen verwenden oder auf ein Bankkonto umbuchen.