Macwelt wünscht einen guten Morgen! Der Siebenschläfer ist ein gar possierlicher Nager, der eine Eigenschaft besitzt, die wir uns manchmal nur wünschen möchten. Denn erwacht der Winterschläfer im Frühjahr, sieht er erst einmal in den Buchen der Umgebung nach, ob es ein ertragreicher Herbst sein wird, in dem er sich und seinen bis dahin gezeugten Nachwuchs ausreichend für den nächsten Winterschlaf ernähren kann. Wenn ein eher mageres Jahr droht, verzichtet der Siebenschläfer auf Balz, Zeugung und Aufzucht – kostet ja nur Energie – und legt sich wieder schlafen. Der Siebenschläfer ist also gewissermaßen in der Lage, seinen Winterschlaf auf mehrere Jahre auszudehnen. Es gibt sie ja, diese Jahre, in denen man am liebsten im Bett geblieben wäre, 2020 und 2021 sowie Teile von 2022 zum Beispiel.
Mit dem heutigen Siebenschläfertag und der damit verbundenen Wetterregel hat das Tier aber nichts zu tun, sondern mit der Legende der sieben Schläfer von Ephesus. Diese flüchteten sich vor Glaubensverfolgung in eine Höhle, in der sie, von höheren Mächten geschützt, über Jahrhunderte schlafen konnten. Es gibt ja auch Jahrhunderte, in denen man am liebsten im Bett geblieben wäre. Das 21ste könnte schon wieder dazugehören.
Die Wetterregel wiederum ist in ihrer Absolutheit völliger Quatsch, hatten wir ja erst am Freitag an dieser Stelle geschrieben. Sieben Wochen am Stück kann es in unseren Breiten nicht regnen, umgekehrt ist es auch nicht so, dass warmes und trockenes Wetter, wie wir es heute genießen und erleiden, jetzt weitere sieben Wochen anhalten würde. Auf die Dauer bleibt es wechselhaft.
Wechselhaft wie die Geschichte Apples – vom Wunderkind zum Börsenstar, tief abgestürzt, beinahe obsolet geworden, wundersam erholt und zum wertvollsten Unternehmen der Welt geworden, das jetzt seine Spitzenposition scheinbar mühelos hält. Am Samstag endete das dritte Quartal von Apples Geschäftsjahr, das bekanntlich im Oktober letzten Jahres begonnen hatte. Das Schlimmste, was nun Apple passieren kann, wäre bei der Bekanntgabe der Bilanz Ende Juli oder Anfang August keine zehn Prozent mehr Umsatz eingefahren und Gewinn gemacht zu haben.
Am 27. Juni vor 25 Jahren endete aber ein drittes Quartal, das nicht nur das schlechteste seiner Art war, sondern gar das schlechteste überhaupt in der Geschichte Apples. Weitere 56 Millionen Miese erhöhten den Gesamtverlust in der Amelio-Ära auf 1,6 Milliarden US-Dollar, seine Ära in Cupertino endete wenige Wochen danach. Apple hatte Ende Juni 1997 alle Gewinne vernichtet, die das Unternehmen bis 1991 angehäuft hatte. An der Börse erlitt schon tags zuvor die Aktie einen massiven Kursabfall, weil jemand 15 Millionen Anteilsscheine zu Geld gemacht hatte. Dieser Jemand sollte aber bald Amelio nachfolgen, zunächst als Interims-CEO: Steve Jobs. Ein bisschen Regenwetter hatte Apple nach dem schlimmen Siebenschläfer noch zu überstehen, aber keine sieben Quartale mehr. Schon im ersten des Geschäftsjahres 1998 machte Apple wieder Gewinn.
Lesetipps für den Montag
Mehr Power: Seit 2020 liefert Apple keine Ladegeräte mehr mit dem iPhone aus, nur noch ein Kabel mit USB-C- und Lightning-Stecker ist mit im Karton enthalten. Das hat den Umweltschutz betreffende Gründe, für Apple bedeutet das aber auch eine Einsparung. Der Adapter, den Apple bis 2019 zu den iPhones dazupackte, hatte längst nicht mehr den Ansprüchen genügt, 5 Watt sind einfach zu wenig Leistung. Mittlerweile können iPhones mit bis zu 20 Watt laden, ein fast leerer Akku wird in einer halben Stunde damit annähernd voll. Das ist auch der wesentliche Tipp, den Macworld gibt, wenn es darum geht, ein passendes Ladegerät zu finden: Die Leistung muss stimmen. Welche Adapter etwas taugen, steht in einer großen Testübersicht.
Rabatt : Während hier die Ferien erst in wenigen Bundesländern begonnen haben, legt Apple in den USA bereits das alljährliche “Back to School”-Programm auf, das nun “Higher Education Offer” heißt. Anders als in den letzten Jahren gibt es zu Käufen von iPads und Macs auch keine Airpods mehr als Gabe, sondern einen Einkaufsgutschein in Wert von 100 respektive 150 US-Dollar. In Europa wird es den speziellen Rabatt für den Bildungsbereich etwa ab Juli geben.
Eingespart: Das Macbook Pro M2 hat einen Haken, das Einstiegsmodell mit 256 GB SSD betreffend. Denn wie Benchmark-Tests zeigen, hat Apple hier eine langsamere SSD eingebaut, gegenüber der des Macbook Pro M1 ist sie um ganze 34 Prozent langsamer. Ab dem 512-GB-Modell ist die SSD dann wieder eine schnellere, hat der Youtube-Kanal Max Tech herausgefunden.
Immer wieder sonntags: In seiner jüngsten Ausgabe des Newsletters “Power On” wiederholt Bloomberg-Redakteur Mark Gurman Spekulationen und Binsenweisheiten über kommende Apple-Produkte. Klar, im Herbst wird es weitere M2-Macs geben, eine ganze Menge davon. Auch klar: Die Pro-Modelle des iPhone 14 werden die weit spektakuläreren – womöglich bekommen sie neuere Chips, während die regulären Geräte beim A15 bleiben. Zwei der Gurman-Kolportagen sind aber recht neu und interessant: Apple werde das iPad Pro vergrößern und plane ein 14-Zoll-Modell – das wird aber kaum vor 2023 erscheinen, der Display-Analyst Ross Young ist gleicher Ansicht. Und Freunde des Homepod können sich auf einen neuen smarten Lautsprecher freuen, der 2023 mit S8-Chip erscheinen soll. Dieser neue Homepod werde in Größe und Klang näher am Original von 2018 sein als der aktuelle Homepod Mini. Das Display auf der Oberseite werde Apple aktualisieren und ihm womöglich Multitouch-Fähigkeiten verpassen, was es weit leistungsfähiger machen würde.
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