Neuer HD-Codec
Mit dem neuen Codec Prores 422 ermöglicht Final Cut Pro 6 ferner die Bearbeitung von HD-Material in SD-Dateigröße weitestgehend ohne Kompressionverluste. Bei dem Codec handelt es sich um einen Algorhythmus mit variabler Bitrate, der in zwei Qualitäten zur Verfügung steht und über den Media Manager aktuelles HD-Material umwandelt, ähnlich der Bearbeitung von DV in winzigem Offline-RT-Format - nur in ganz groß und ganz schön. Aus Shake hat Apple die Technologie Smooth Cam übernommen, die es dem Anwender ermöglicht, verwackelte Aufnahmen schnell und präzise zu stabilisieren; auch dies ein dringend notwendiges Update zum verstaubten Stabilisierungs-Filter. Die Funktion Smooth Cam analysiert den Clip im Hintergrund, während man im Vordergrund weiter schneiden kann. Nach erfolgreicher Analyse wird der betroffene Clip entsprechend automatisch stabilisiert und gleichfalls auch skaliert, damit keine sichtbaren schwarzen Ränder im Bildausschnitt sichtbar sind. Auch die Zusammenarbeit zwischen Final Cut Pro und Motion haben die Entwickler verbessert, wobei der Anwender in Motion 3 Templates für Bauchbinden oder ähnliche Grafiken erstellen und per Drop-Zone im Schnitt integrieren kann. Ein neues Overlay-Fenster ermöglicht hierbei sogar das automatische Update oder das Ersetzen aller in der Timeline oder im gesamten Projekt verwendeten Grafiken.
Mehr Raum für Motion

Apropos Motion: Das umfangreichste Update bekam das Design- und Compositing-Programm Motion verpasst, unter anderem mit neuem 3D-Raum, Malwerkzeugen, Stabilisierern und Trackern sowie einem professionellen Retimer. Apple scheint es mit den Spezialeffekten neuerdings wirklich ernst zu meinen und kämpft mit allen Mitteln gegen den Platzhirschen After Effects an, der seinerseits Schützenhilfe durch das neu aufgelegte CS3-Bundle Production Premium aus dem Hause Adobe auf dem Mac erhält. Von daher ist die Entscheidung, Motion um den 3D-Raum zu erweitern auch der nächste logische Schritt. Mit neuen (3D-)Kameras, unterschiedlichen Lichtern sowie einer verfügbaren Z-Achse lassen sich alle Objekte in Motion dreidimensional darstellen und animieren. Dazu gehören auch Partikel-Systeme, die der Anwender frei drehen und im Raum platzieren kann. Über Replikatoren vervielfacht man einzelne Clips und bildet daraus Muster, und auch die zahlreichen Texteffekte von Motion wurden um den 3D-Raum erweitert. Um die Arbeit auch für den Einsteiger noch einfach und übersichtlich zu halten, steht zusätzlich eine Multiple-View-Darstellung mit unterschiedlichen Blickwinkeln zur Verfügung.