2572635

True: iCloud sperrt Nutzerin wegen ihres Nachnamens aus

08.03.2021 | 11:50 Uhr | Halyna Kubiv

Einen kuriosen Bug hat eine Nutzerin in iCloud gefunden, eher unfreiwillig, weil ihr Nachname wie ein Logik-Operator klingt.

Rachel True, Schauspielerin und angehende Schriftstellerin, musste in den letzten sechs Monaten feststellen, dass ein klangvoller Nachname nicht nur Vorteile bringen kann. Nach ihrer Aussage bemühen sich Apple Support und sie seit Monaten vergeblich, den Zugang zu ihrem iCloud-Konto zu entsperren. Frau True erhält immer wieder eine kryptische Meldung "REPORTED ERROR TITLE: Type error: cannot set value ‘true’ to property ‘lastName‘". In Übersetzung Computer-Mensch bedeutet dies in etwa: Der iCloud-Identifikator konnte den Wert "true", also "wahr" nicht für das Objekt "Nachname" definieren. Die Ursache für den Fehler war anscheinend ein Programm hinter dem iCloud-Identifikator, der die eingegebenen Zeichen des Nachnamens T+R+U+E nicht als eine Zeichenabfolge für Freiangabe interpretiert hat, sondern diese sofort zum Wert "true" kombiniert hat, der in den Programmiersprachen als Hinweis für eine wahre Bedingung benutzt wird. Da diese Boole'schen Werte in den Freiangaben nicht vorkommen dürfen, hatte iCloud gemeckert und die Nutzerin nicht angemeldet, obwohl sie ihren legitimen Nachnamen eingegeben hat.

Der Twitter-Thread der Nutzerin eskalierte am vergangenen Wochenende nach einige Retweets, was zu noch mehr Sichtbarkeit verhalf. Arun Gupta , ein prominenter Cloud-Experte, den Apple von Google abgeworben hat, hat sich unter dem Tweet gemeldet und seine Hilfe angeboten.

Nach Angaben von True ist das Problem bei den Zuständigen bei Apple angekommen, am Montag oder Dienstag wolle sich ein Mitarbeiter der Firma bei ihr melden. Für die Zeit des Ausfalls hat Apple vorgeschlagen, die einbezogenen Abo-Gebühren für den nicht genutzten iCloud-Speicher zurückzuerstatten.

Macwelt Marktplatz

2572635